>Der Euro-Krach hat begonnen... (aus einem > Nachbarforum) > [ Regentreff-Forum ] > Geschrieben von obv am 07. Januar 2002 21:23:09:
> > Geschrieben von Radix3 am 07. Januar 2002 21:10:44: > Der Euro-Krach hat begonnen > (Corriere della Sera, Mailand) > Während die politische Klasse in Deutschland derzeit alles tut, um die (weitgehend künstliche) Begeisterung > über den Euro zu schüren, geht es in anderen Ländern Europas längst zur Sache. Neben ersten > Unmutsäußerungen in Frankreich (wo im April Präsidentschaftswahlen anstehen), ist in Italien der Krach um > den Euro voll entbrannt und hat mit Außenminister Renato Ruggiero am Wochenende sein erstes prominentes > (und wohlverdientes) Opfer gefunden. Natürlich geht es dabei nicht um Italiens"Europapolitik", sondern um > die existentielle Frage, wie Europas Regierungen die systemische Finanzkrise meistern können, wenn sie durch > das Zwangskorsett Maastricht bzw. Euro daran gehindert werden, souveräne Entscheidungen auf dem alles > entscheidenden Feld der Finanzpolitik zu treffen. Ganz besonders gilt das für den Bereich staatlicher > produktiver Kreditschöpfung, die den Staaten in Euroland explizit verboten ist, solange die drakonischen
>"Maastricht-Kriterien" bzw. die monetaristischen Bestimmungen der Europäischen Zentralbank gelten. > Deshalb ist die in Italien - nicht zufällig zeitgleich mit Euro-Einführung und"Argentinien-Krise" ausgebrochene - > öffentliche Debatte um die Zukunft der Währungs- und Finanzpolitik sehr zu begrüßen. Den Startschuß dazu > gab am 4. Januar ein Interview von Reformminister Umberto Bossi mit der einflußreichen Mailänder > Tageszeitung Corriere della Sera, in dem Bossi - der Chef der"Liga-Nord" und damit alles andere als ein > Verfechter des souveränen Nationalstaats - Ruggiero massiv wegen seiner wilden Attacken auf die
>"Euro-Skeptiker" im italienischen Kabinett angriff und dann erklärte:"Mein Europa ist ein Europa der [darin > lebenden] Menschen, ein demokratisches Europa, das sich auf die Nationalstaaten gründet... ein christliches > Europa. Sein [Ruggieros] Europa ist ein Europa von Bürokraten, ein despotisches und tyrannisches Europa, in > dem alle Macht in den Händen von wenigen nicht-gewählten Auserwählten liegt... eine Welt im Dienste der > Finanzkreise. Ruggiero gehört zu ihnen." > Dann wurde Bossi noch deutlicher:"Wenn hinter dem Euro ein Superstaat von Bürokraten... und > Finanzkreisen steht, dann werden wir ein konfliktreiches Europa haben, denn die Menschen werden sich > dagegen auflehnen und die Währung wird sehr schwach werden. Es wird ein Europa sein, in dem die > mächtigen Finanzkreise für immer die kleinen und mittelständischen Unternehmen zerstören werden, das kleine > und mittlere Bürgertum." Den Außenminister Ruggiero, der nach Berlusconis Wahlsieg nur nach massivem > Druck der internationalen Finanzoligarchie - Kissinger war eigens nach Rom gereist und hatte zusammen mit > Ruggiero Berlusconi in einem Gespräch diese Ernennung"nahegelegt" - ins Kabinett geholt wurde, bezeichnete > Bossi als"Provokateur", der gegen Italiens Regierung arbeite; deshalb solle Berlusconi über Ruggieros > Entlassung nachdenken. Als Ruggiero daraufhin - ebenfalls öffentlich - von Berlusconi verlangte, zwecks > Aufrechterhaltung der"internationalen Glaubwürdigkeit" die"Euroskeptiker" aus dem Kabinett zu entfernen, > mußte Ruggiero selbst zurücktreten, da ihm Berlusconi bedeutete, er, der Regierungschef, bestimme die > Richtung der Außenpolitik; Ruggiero dagegen sei nur für die"technische Ausführung" zuständig. > Die abschließende Bemerkung von Bossi - der diese dezidierten öffentlichen Äußerungen wahrscheinlich nur > mit Rückendeckung von Berlusconi gemacht haben kann - zeigt, daß neben der Lähmung der italienischen > Finanzpolitik durch den Euro, auch der Bankrott Argentiniens - von dessen enormen Auslandsschulden > immerhin 15% auf Italien entfallen - zu dieser (scheinbar) plötzlichen Kehrtwendung der italienischen Politik > geführt hat."Wir [Ruggiero und Bossi] gehören verschiedenen Welten an, und ich weiß nicht, ob sich unsere > Positionen vereinbaren lassen", erklärte Bossi, und fügte hinzu, er sei gegen"ein Europa, wo das Einkommen > keinen Bezug mehr zu Produktion und Arbeit hat... wo diejenigen, die nicht arbeiten, Geld verdienen und > enorme Kapitalströme in der Absicht hin- und herbewegen, die Arbeiter, das kleine und mittlere Bürgertum > sowie die kleinen und mittelständischen Unternehmen Norditaliens auszulöschen."................
$$$ Ja, die Stunde der Wahrheit ist nah für diese aus vielen Schwachwährungen zusammengestoppelte Schwachwährung Euro. Wird sich der Euro doch noch gegen den ebenso oder noch schwächeren Dollar durchsetzen können oder gehen beide unter?
Beobachtet die Preise! Ihr tut das ja schon. Wieviel Euro werden gespart bleiben, wenn die Preise um 20, 30, oder 40% über Nacht steigen? Was wird man dann für den Euro kaufen können?
Da sind doch die von niemand erwarteten gehorteten Gelder, welche nun in Euro umgetauscht werden. Werden die wieder gehortet werden? Oder werden die Leute dafür etwas kaufen wollen? Werden sie dem Euro genug trauen, um ihn zu horten? Ich fürchte, nein.
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