Die 630 DM Jobs wurden deswegen - und dazu auch völlig zurecht - mit Sozialabgaben und Steuern belegt, damit eine Art Umverteilung stattfindet.
Es sollte sicher gestellt werden, daß ein Herr X, der die Fresse nicht mir einem Fulltimejob von Mo bis Fr vollbekommt, auch noch eine Arbeitsstelle für Sa-So sozifrei dazu bekommt. Der Staat schlug damit zwei Fliegen mit einer Klappe: 1) viele Stellen, wo Nebentätigkeit ausgeübt wurden für die Arbeiter unrentabel. 2) Da einige endlich mal diese Jobs bekommen, die früher auf Arbeitslosengeldern sich ausruhten, kann man so eine Tätigkeit auch auferlegen.
Da aber Hinzuverdienst an die Arbeitslosengelder angerechnet werden sollte -
war der Staat der als absolute Gewinner gedacht.
Das Kombilohn Gesetz dagegen ist nahezu die gleiche Musik. Und bringt den schönen Vorteil, daß man so diese Leute wohl nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik findet, ferner wird Einkommen wieder untereinander zwischen den Arbeitern verteilt. Es ist das selbe und kommt dem Staat auch zur Gute, ganz besonders den Politikern, die bereits anfangen so kurz vor der Wahl,
die Regenschirme zu verteilen, wo es kaum regnet, um sie gleich nach der Wahl,
wo der Monsun dann beginnt einzukassieren.
Um dieses Gesetz zu finanzieren, wird wohl wieder Märchensteuer erhöht.
Aber das ist eine logische Folge wenn immer weniger Menschen in dem Bereich
der Produktion tatsächlich gebraucht werden. Anders ist das doch gar nicht zu meistern.
Die meisten von Euch glauben, es ist vollkommen OK, wenn immer mehr Menschen zu der Oberschicht wechseln, die was drauf haben, und die die nichts drauf haben
es mit Jobverlust bezahlen.
Daß Problem ist, daß wenn immer mehr Menschen arbeitslos werden, desto schwächer wird auch die Binnenmarktnachfrage, die dann selbst den Fortschritt
bremst - und das ist in Deutschland das was jetzt passiert. Eine gut funktionierende Gesellschaft ist in der Lage die Absatzmarktschwäche des
Weltmarktes einigermaßen zu verkraften. Eine hochbesteuerte Gesellschaft,
mit Arbeitsplatzzuwächsen bei den Produktionsspitzen ist es aber nicht.
Und deswegen läuft es bei uns so beschissen.
Ich persönlich halte diese Politik für falsch. Eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes auf verkürzte Arbeitszeiten wäre in jedem Fall besser.
Wenn Du mit 25 Stunden Arbeitszeit zu Recht kommst, hast Du als kreativer Mensch die Chance andere Ideen und andere Geschäftsideen zu entwickeln.
Oder Du hast mehr Freizeit.
Fakt ist: wir werden ohnehin viel kürzer tretten müssen.
Viele Grüße.
>Kann mir vielleicht jemand erklären, wieso zuerst geringe Einkommen im Rahmen des 630DM-Gesetzes mit Sozialabgaben belegt werden und wenige Jahre später die gleiche Regierung diese Abgaben per Kombilohn-Gesetz auf die Steuerzahler umlegt?
>Meine Vermutung ist, es darf einfach niemand der Staatskontrolle entkommen. Koste es, was es wolle...
>Wenn ich allerdings die PISA-Ergebnisse richtig deute, versteht diese Zusammenhänge sowieso niemand mehr.
>Nice night,
>Zardoz
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