Wolfgang
21.04.2000, 14:36 |
DOW - DIAMOND - Formation??Thread gesperrt |
Nachfolgenden Text habe ich von http://www.bau-platz.de/boerse.htm
ausgeborgt - was ist eure, Jürgen-Deine Meinung dazu??
ZITAT:
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"JFO's"Das war’s dann?! (oder: Das war’s dann!?)
Ich habe in meinem letzten Beitrag für den Langfristanleger bei ‘Aktuelle Markteinschätzung und Prognose’ am vergangenen Sonntag ausgeführt: „Wenn dagegen morgen Abend (Anm.: gemeint war der 17.4.00) bereits die US-Märkte wieder nach oben abdrehen (dann wahrscheinlich in affenartiger Geschwindigkeit), werde ich auch als Langfristanleger das Feld räumen, denn dann steht uns im Laufe des Jahres der Zusammenbruch des Finanzsystems ins Haus, der die Weltwirtschaft nachhaltig treffen, die weitere Globalisierung vorerst beenden und alle Industrienationen in schwere gesellschaftliche Konflikte führen wird. Dann wird Bogen Recht behalten.“
Wir haben zwei Börsentage an Wallstreet mit „affenartiger Geschwindigkeit“ nach oben gesehen, am ersten Tag die Blue Chips im Nasdaq, am zweiten Tag auch die breite Masse einschließlich der „Penny Stocks“. Sind das die letzten Schritte der Konditionierung, die der Markt noch braucht, um das Potential für einen Crash fertig zustellen?
Zur zeitlichen Projektion:
Wenn man Küssners Fibonacci-Regeln folgt, die er vorgestern noch einmal präzise dargelegt hat, dann ist Ende Mai 2000 ‘das Ziel erreicht’. Das paßt auch zu dem von Signal Watch vorgestellten, an Framas Board erklärten und diskutierten Diamanten. Die Diamantformation schließt hohe Volatilität (wenn auch nicht mehr so stark wie seit Anfang April 2000) insofern ein, als wir bis Ende Mai noch mehrfach auf- und absteigen können mit immer niedrigeren Hochs und immer höheren Tiefs, um die rechte Hälfte des Diamanten, das symmetrische Dreieck, zu füllen. Die zeitliche Projektion paßt auch zu Wolfgang Bogens Zyklen. Last not least sind die Daten auch synchron mit Framas Modellen.
Signal Watch macht zu Recht darauf aufmerksam, daß der Diamant hinfällig ist, wenn der Dow die 11.200 überschreitet. Das würde die Sache nicht besser machen, denn dann können wir uns auf Doppeltops vorbereiten. Ich will mit dieser Argumentation darauf aufmerksam machen: Für mich ist nicht so sehr die technische Formation entscheidend. Sie ist für mich allenfalls in Phasen von Bedeutung, in denen ich nicht erkennen kann., wohin die Reise geht. Und das meine ich aus dem Gesamtzustand des Marktes gegenwärtig zu wissen: Abwärts; so unmißverständlich wie das die beiden vorzüglichen Techniker in Börse Online am vergangenen Donnerstag und auch in der heutigen Ausgabe getan haben. Anders ist die schreckliche Manie der letzten 18 Monate nicht zu beseitigen. Und das ist keine moralische Feststellung und Forderung, hier ist auch nicht der Wunsch der Vater des Gedanken, sondern meiner Meinung nach ist die Beseitigung der Manie eine Frage der weiteren Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte. Für die kurze und Mittelfrist- Sicht war das für mich bereits seit Anfang April klar; für die lange Sicht denke ich daran seit 18.04.00 abends 22Uhr - die Charts der US-Indices lassen keine andere Wahl. Ich empfehle das Studium des MACD bei diesen Indices auf Quartals-, Monats-, Wochen- und Tagesbasis.
Für mich ist das, was goggy am Board „bottom“ nennt, die letzte Falle, die aufgestellt worden ist. Kein Zweifel, auch Mäuse laufen gern am Rand der aufgestellten Falle lang, fragt sich nur, ob sie noch davonkommen, wenn sie zuschnappt. (Sollte ein kleiner Abklatsch von Küssners hübscher Fabel sein, die er gestern verbreitet hat).
Noch eine Bemerkung zu 1929: Ich halte die ständigen Versuche, die Welt von heute mit 1929 zu vergleichen, für müßig und gefährlich: für gefährlich, weil das vom Heute nur ablenkt. Den Kursverlauf von Dow Jones 1929 und 2000 übereinander zu legen: was bringt das? Es erinnert mich allenfalls an das, was der junge Jurist unter dem Stichwort ‘Tatbestandsquetsche’ fürchten lernt: einen Sachverhalt so zurechtzubiegen, daß er auf die gerade gelernte Rechtsfolge paßt!! Einzelne ökonomische Aspekte (Rohstoffpreise, Zinsen, Dollarrelation) zu vergleichen, ist schon interessanter. Notwendig wäre ein Vergleich der sozialen, sozio-ökonomischen, sozio-demografischen, strukturellen, wirtschaftlichen, rechtlichen usw. usw. usw. Zustände, um zu wirklich aussagefähigen Daten zu gelangen. Da muß man dann bei Charles P. Kindleberger ‘Die Weltwirtschaftkrise’ (dtv Wissenschaft, 1973) und Milton & Rose Friedman ‘Chancen, die ich meine’ ( Ullstein 1980) einsteigen. Was Marc Wilhelms in seinem Spezialreport vom 18.04.2000 zu diesem Thema anbietet, ist so kümmerlich und dürftig, daß er damit seine sonst so vorzüglichen Tagesanalysen auch noch diskreditiert, insbesondere wenn man den Preis für seinen Report dazu rechnet. Nachlesen sollte man die Einzelvergleiche, die Jens Ehrhardt in seiner Finanzwoche dazu 1998 oder 1999 angestellt hat.
Vergleichen sollte man die Manie der letzten 18 Monate (vor dem Hintergrund der seit 12.08.1982 laufenden Jahrhunderthausse) mit anderen manischen Phasen. Da paßt dann der letzte Anstieg 1929 (nach der damaligen Jahrhunderthausse von 1921 bis 1929) zu heute, ebenso wie der Gründerboom in Deutschland in den 1870ern mit dem Crash von 1873 und der nachfolgenden Depression (Basis waren u.a. die französischen Reparationszahlungen für den Krieg 1870), da paßt die Tulpenzwiebelmanie und der Südseeskandal (aber eben nur mit Blick auf die Manie) und das, was John Kenneth Galbraith in seinem lesenswerten Büchlein ‘Finanzgenies’ (Eichborn 1992) dazu geschrieben hat.
Unabhängig von diesen Betrachtungen ist die Frage zu beurteilen und zu bewerten, was für gesellschaftliche Konsequenzen zu erwarten sind, wenn die Finanzmärkte zusammenbrechen sollten. Zunächst: Bleibt der Zusammenbruch auf USA beschränkt? Erholen sich Japan/Asien und Europa mehr oder weniger schnell, während die USA den Weg antreten, den sie 1929 ff. antreten mußten, den Japan von 1990 bis zum Ende des Jahrzehnts hat gehen müssen? Können die Verhältnisse nach 1929 in USA und Japan nach 1990 so ohne weiteres auf die Industriestaaten der 2000er übertragen werden? Hier türmen sich Gebirge von unbeantworteten Fragen - ich halte es doch für äußerst problematisch, so schnell mal das eine Jahrzehnt über das andere zu legen wie Jürgen Küssner das gerade mit den Charts von 1929 und 2000 beim Dow Jones getan hat.
?! oder!? in der Überschrift sollen andeuten, daß Unklarheit bleibt, ob ich in den nächsten 14 Tagen wirklich komplett aussteigen soll. Bernd Niquet meint jedenfalls nach wie vor, daß dem Langfristanleger kein Ungemach drohe. Trotz des ‘affenartigen’ Anstieges kann man sich immerhin vorstellen (was zum Diamanten paßt und von Markus Koch am 18.4.00 beim Wallstreet-Bericht gesagt wurde), daß wir in den Nachosterwoche beim Nasdaq doch noch das zweite Bein ausbilden (und ein Stück Manie ablassen). Ausgeschlossen ist für mich auch nicht, daß die am Freitag, 14.04.00 erreichten Tiefs nachdrücklich unterboten werden, den Nasdaq auf die 2.500 hinabführen, den Dow in die 9.000er Region usw. Das würde die Manie erheblich abbauen und nach Monaten der Konsolidierung im Herbst in eine Seitwärtskonsolidierung münden, deren Ende ich nicht abschätzen kann. Das alles sind Einschätzungen aus Erfahrung, nichts ist be- oder gerechnet - und damit hochgradig unsicher. Ich brauche solche Überlegungen jedoch auch für mein eigenes Anlageverhalten. Da ich relativ dicht am Markt operiere, bin ich noch in einer vergleichsweise günstigen Lage. Schlecht dran ist der Langfristanleger, der jetzt alles verkauft und dann wesentlich teurer (wann auch immer) zurückkaufen muß, wenn die Märkte und das Finanzsystem und die Gesellschaftssysteme doch robuster und stabiler sind, als wir es uns im Moment vorstellen können vor dem Hintergrund des manischen Zustandes, in den sich viele Menschen haben hinein manövrieren lassen"
ZITATENDE
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Black Elk
21.04.2000, 14:59
@ Wolfgang
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Re: interessanter Text |
Zu den Vergleichscharts möchte ich anmerken, das ich diese Technik auch oft angewendet habe, und noch manchmal anwende. Die Erfahrungen damit sind aber extrem schlecht. Eine Kursformation von 1929 auf heute zu übertragen mag zwar eine Möglichkeit sein, aber die Aussagekraft halte ich für gering.
Das wäre so, als wenn man die Elliottlehre auf ein bis zwei Kursmuster reduziert. Entweder es tritt A ein, wenn nicht dann B. Das ist zu einfach. Es gibt zu viele Möglichkeiten bei Elliott, Impulse extensiert oder nicht, welche Fibonaccirelationen, welche Timezones, welches Korrekturmuster, schwierig zu erkennende Triangles, komplexe zusammengesetze Muster usw.. Man sollte sich momentan wirklich nur Schritt für Schritt vorantasten, ganz ruhig, ohne Performancedruck.
Gruß
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Dieter
21.04.2000, 17:23
@ Black Elk
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Re: Rule of Alternation |
Hallo,
ursprünglich wollte ich keinen Kommentar zu den Vergleichen 29/32 und heute abgeben, aber da Du das Thema schon angeschnitten hast, poste ich kurz auch meine Meinung dazu:
Nach Elliott habe ich gelernt, daß eine der wichtigsten Regeln auch"Rule of Alternation" ist. Wenn 1929/32 als letzte große Wellenkorrektur gezählt wird, dann sollte die nächste Korrektur/finale Korrektur unbedingt ein anderes Muster aufweisen. Insofern bedeutet eine gewisse zeitliche Parallelität für mich, daß der Ausgang mit Sicherheit different zu 1932 sein sollte.
Soweit meine Auslegung der Elliott-Regeln.
Gruß Dieter
Zu den Vergleichscharts möchte ich anmerken, das ich diese Technik auch oft angewendet habe, und noch manchmal anwende. Die Erfahrungen damit sind aber extrem schlecht. Eine Kursformation von 1929 auf heute zu übertragen mag zwar eine Möglichkeit sein, aber die Aussagekraft halte ich für gering.
>Das wäre so, als wenn man die Elliottlehre auf ein bis zwei Kursmuster reduziert. Entweder es tritt A ein, wenn nicht dann B. Das ist zu einfach. Es gibt zu viele Möglichkeiten bei Elliott, Impulse extensiert oder nicht, welche Fibonaccirelationen, welche Timezones, welches Korrekturmuster, schwierig zu erkennende Triangles, komplexe zusammengesetze Muster usw.. Man sollte sich momentan wirklich nur Schritt für Schritt vorantasten, ganz ruhig, ohne Performancedruck.
>Gruß
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Black Elk
21.04.2000, 17:43
@ Dieter
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Re: Rule of Alternation |
>Hallo,
>Auch auf die Gefahr hin, das ich jetzt Blödsinn schreibe, aber die Wechselregel bezieht sich m.M. nach nur auf Wellen gleichen Grades. Wenn also 29 ein zig zag war, als Welle (iv) des super cycle, und seitdem Welle (v) läuft, so müßte man für die Rule of Alternation noch weiter in die Vergangenheit blicken, dafür fehlen mir die Charts. Wenn Anfang der 30er Jahre ein Impuls als v gestartet ist, dann sieht man Anfang der 40er ein zigzag als
II und in den 70ern eine IV als Trianlge. Um aber die jetzt erwartete Korrektur zu prognostizieren müßte man die anderen Wellen des Supercycle kennen, es sei denn der ganze Spuck ist sowieso vorbei und der Supercycle wird in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten komplett korrigiert.
Tja, mit dem schönen Osterwetter ist wohl erstmal schluß, jedenfalls hier, wenn ich so aus dem Fenster gucke..
Gruß Black Elk
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Dieter
21.04.2000, 18:22
@ Black Elk
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Re: Rule of Alternation |
Hallo Black Elk,
Es ist m.E. kein Blödsinn mit der Wechselregel, die sich ausschließlich auf Wellen gleichen Grades beziehen.
Jürgen vergleicht den Kursverlauf vor dem Crash 1928/29 mit heute und leitet daher eine hohe Wahrscheinlichkeit für den weiteren Kursverlauf dieses Jahres ab (letzter Impuls ca. 13.000).
Es wird also das Ende einer 3 mit dem Ende einer 5 verglichen. Und mein Gefühl sagt mir, je deckungsgleicher die Charts sind, umso größer die Wahrsheinlichkeit einer differenten weiteren Chartbewegung.
Anders ausgedrückt: Falls die Korrekturen deckungsgleich ausfallen werden, kann es sich m.E. nur um eine Korrektur anderen Grades handeln, was Jürgen´s These der finalen 5 des Supercycle stützen kann, es kann aber auch nidriggradiger sein, wie z.B. eine 1 von 5.
Da ich mangels Detailkenntnissen mir kein Urteil über den derzeitigen Wellengrad erlauben möchte, konzentriere ich mich mehr auf die kurzfristigeren Aspekte und gehe unabhängig von allen EW-Berechnungen davon aus, daß wir das Ende der finalsten Impulswelle nicht innerhalb der nächsten Jahre sehen werden. Ansonsten haben wir wahrscheinlich 1 Jahrhundert Zeit, das Retracement"auszukosten".
Jürgen´s Meinung würde mich in diesem Zusammenhang (Wechselregel) auch interessieren.
Gruß Dieter
>>Hallo,
>>Auch auf die Gefahr hin, das ich jetzt Blödsinn schreibe, aber die Wechselregel bezieht sich m.M. nach nur auf Wellen gleichen Grades. Wenn also 29 ein zig zag war, als Welle (iv) des super cycle, und seitdem Welle (v) läuft, so müßte man für die Rule of Alternation noch weiter in die Vergangenheit blicken, dafür fehlen mir die Charts. Wenn Anfang der 30er Jahre ein Impuls als v gestartet ist, dann sieht man Anfang der 40er ein zigzag als
>II und in den 70ern eine IV als Trianlge. Um aber die jetzt erwartete Korrektur zu prognostizieren müßte man die anderen Wellen des Supercycle kennen, es sei denn der ganze Spuck ist sowieso vorbei und der Supercycle wird in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten komplett korrigiert.
>Tja, mit dem schönen Osterwetter ist wohl erstmal schluß, jedenfalls hier, wenn ich so aus dem Fenster gucke..
>Gruß Black Elk
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JüKü
21.04.2000, 21:04
@ Black Elk
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Re: Rule of Alternation |
Ich stimme grundsätzlich zu, dass ein Vergleich mit 1929 zu einfach wäre. Nicht alle meine analysen haben"den tiefsten Nährwert" sondern sind einfach nur"ein bisschen interessant".
Die Alternationsregel gilt für die gleiche Wellenebene. Nicht nur der Supercycle seit 1932 wird korrigiert, sondern im"Grand-Supercycle" seit 1700 ist jetzt die ((IV)) fällig.
Wahrscheinlich haben nicht viele meine Analyse"9 Wellenebenen im Dow Jones" gelesen - sie ist auch ein bisschen versteckt auf meiner Seite, nämlich unter"crash 2000", dann"9 Wellenebenen...", dann nochmal"9 Wellenebenen...".
Vielleicht beantwortet das ein paar Fragen zum wirklich langfristigen Bild.
<ul> ~ Hier geht´s direkt dahin</ul>
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JFO
23.04.2000, 16:04
@ Wolfgang
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Ich habe zu dem kopierten.... |
....Artikel gerade eine Ergänzung an framas Diskussionsboard geschrieben, die mir wichtig ist, weil ich in der gegenwärtigen Börsensituation diese Denken in Kategorien 'entweder - oder' für problematisch halte.
JFO
>Nachfolgenden Text habe ich von http://www.bau-platz.de/boerse.htm
>ausgeborgt - was ist eure, Jürgen-Deine Meinung dazu??
>ZITAT:
>========
>"JFO's"Das war’s dann?! (oder: Das war’s dann!?)
>Ich habe in meinem letzten Beitrag für den Langfristanleger bei ‘Aktuelle Markteinschätzung und Prognose’ am vergangenen Sonntag ausgeführt: „Wenn dagegen morgen Abend (Anm.: gemeint war der 17.4.00) bereits die US-Märkte wieder nach oben abdrehen (dann wahrscheinlich in affenartiger Geschwindigkeit), werde ich auch als Langfristanleger das Feld räumen, denn dann steht uns im Laufe des Jahres der Zusammenbruch des Finanzsystems ins Haus, der die Weltwirtschaft nachhaltig treffen, die weitere Globalisierung vorerst beenden und alle Industrienationen in schwere gesellschaftliche Konflikte führen wird. Dann wird Bogen Recht behalten.“
>Wir haben zwei Börsentage an Wallstreet mit „affenartiger Geschwindigkeit“ nach oben gesehen, am ersten Tag die Blue Chips im Nasdaq, am zweiten Tag auch die breite Masse einschließlich der „Penny Stocks“. Sind das die letzten Schritte der Konditionierung, die der Markt noch braucht, um das Potential für einen Crash fertig zustellen?
>Zur zeitlichen Projektion:
>Wenn man Küssners Fibonacci-Regeln folgt, die er vorgestern noch einmal präzise dargelegt hat, dann ist Ende Mai 2000 ‘das Ziel erreicht’. Das paßt auch zu dem von Signal Watch vorgestellten, an Framas Board erklärten und diskutierten Diamanten. Die Diamantformation schließt hohe Volatilität (wenn auch nicht mehr so stark wie seit Anfang April 2000) insofern ein, als wir bis Ende Mai noch mehrfach auf- und absteigen können mit immer niedrigeren Hochs und immer höheren Tiefs, um die rechte Hälfte des Diamanten, das symmetrische Dreieck, zu füllen. Die zeitliche Projektion paßt auch zu Wolfgang Bogens Zyklen. Last not least sind die Daten auch synchron mit Framas Modellen.
>Signal Watch macht zu Recht darauf aufmerksam, daß der Diamant hinfällig ist, wenn der Dow die 11.200 überschreitet. Das würde die Sache nicht besser machen, denn dann können wir uns auf Doppeltops vorbereiten. Ich will mit dieser Argumentation darauf aufmerksam machen: Für mich ist nicht so sehr die technische Formation entscheidend. Sie ist für mich allenfalls in Phasen von Bedeutung, in denen ich nicht erkennen kann., wohin die Reise geht. Und das meine ich aus dem Gesamtzustand des Marktes gegenwärtig zu wissen: Abwärts; so unmißverständlich wie das die beiden vorzüglichen Techniker in Börse Online am vergangenen Donnerstag und auch in der heutigen Ausgabe getan haben. Anders ist die schreckliche Manie der letzten 18 Monate nicht zu beseitigen. Und das ist keine moralische Feststellung und Forderung, hier ist auch nicht der Wunsch der Vater des Gedanken, sondern meiner Meinung nach ist die Beseitigung der Manie eine Frage der weiteren Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte. Für die kurze und Mittelfrist- Sicht war das für mich bereits seit Anfang April klar; für die lange Sicht denke ich daran seit 18.04.00 abends 22Uhr - die Charts der US-Indices lassen keine andere Wahl. Ich empfehle das Studium des MACD bei diesen Indices auf Quartals-, Monats-, Wochen- und Tagesbasis. >
>Für mich ist das, was goggy am Board „bottom“ nennt, die letzte Falle, die aufgestellt worden ist. Kein Zweifel, auch Mäuse laufen gern am Rand der aufgestellten Falle lang, fragt sich nur, ob sie noch davonkommen, wenn sie zuschnappt. (Sollte ein kleiner Abklatsch von Küssners hübscher Fabel sein, die er gestern verbreitet hat). >
>Noch eine Bemerkung zu 1929: Ich halte die ständigen Versuche, die Welt von heute mit 1929 zu vergleichen, für müßig und gefährlich: für gefährlich, weil das vom Heute nur ablenkt. Den Kursverlauf von Dow Jones 1929 und 2000 übereinander zu legen: was bringt das? Es erinnert mich allenfalls an das, was der junge Jurist unter dem Stichwort ‘Tatbestandsquetsche’ fürchten lernt: einen Sachverhalt so zurechtzubiegen, daß er auf die gerade gelernte Rechtsfolge paßt!! Einzelne ökonomische Aspekte (Rohstoffpreise, Zinsen, Dollarrelation) zu vergleichen, ist schon interessanter. Notwendig wäre ein Vergleich der sozialen, sozio-ökonomischen, sozio-demografischen, strukturellen, wirtschaftlichen, rechtlichen usw. usw. usw. Zustände, um zu wirklich aussagefähigen Daten zu gelangen. Da muß man dann bei Charles P. Kindleberger ‘Die Weltwirtschaftkrise’ (dtv Wissenschaft, 1973) und Milton & Rose Friedman ‘Chancen, die ich meine’ ( Ullstein 1980) einsteigen. Was Marc Wilhelms in seinem Spezialreport vom 18.04.2000 zu diesem Thema anbietet, ist so kümmerlich und dürftig, daß er damit seine sonst so vorzüglichen Tagesanalysen auch noch diskreditiert, insbesondere wenn man den Preis für seinen Report dazu rechnet. Nachlesen sollte man die Einzelvergleiche, die Jens Ehrhardt in seiner Finanzwoche dazu 1998 oder 1999 angestellt hat. >
>Vergleichen sollte man die Manie der letzten 18 Monate (vor dem Hintergrund der seit 12.08.1982 laufenden Jahrhunderthausse) mit anderen manischen Phasen. Da paßt dann der letzte Anstieg 1929 (nach der damaligen Jahrhunderthausse von 1921 bis 1929) zu heute, ebenso wie der Gründerboom in Deutschland in den 1870ern mit dem Crash von 1873 und der nachfolgenden Depression (Basis waren u.a. die französischen Reparationszahlungen für den Krieg 1870), da paßt die Tulpenzwiebelmanie und der Südseeskandal (aber eben nur mit Blick auf die Manie) und das, was John Kenneth Galbraith in seinem lesenswerten Büchlein ‘Finanzgenies’ (Eichborn 1992) dazu geschrieben hat. >
>Unabhängig von diesen Betrachtungen ist die Frage zu beurteilen und zu bewerten, was für gesellschaftliche Konsequenzen zu erwarten sind, wenn die Finanzmärkte zusammenbrechen sollten. Zunächst: Bleibt der Zusammenbruch auf USA beschränkt? Erholen sich Japan/Asien und Europa mehr oder weniger schnell, während die USA den Weg antreten, den sie 1929 ff. antreten mußten, den Japan von 1990 bis zum Ende des Jahrzehnts hat gehen müssen? Können die Verhältnisse nach 1929 in USA und Japan nach 1990 so ohne weiteres auf die Industriestaaten der 2000er übertragen werden? Hier türmen sich Gebirge von unbeantworteten Fragen - ich halte es doch für äußerst problematisch, so schnell mal das eine Jahrzehnt über das andere zu legen wie Jürgen Küssner das gerade mit den Charts von 1929 und 2000 beim Dow Jones getan hat. >
>?! oder!? in der Überschrift sollen andeuten, daß Unklarheit bleibt, ob ich in den nächsten 14 Tagen wirklich komplett aussteigen soll. Bernd Niquet meint jedenfalls nach wie vor, daß dem Langfristanleger kein Ungemach drohe. Trotz des ‘affenartigen’ Anstieges kann man sich immerhin vorstellen (was zum Diamanten paßt und von Markus Koch am 18.4.00 beim Wallstreet-Bericht gesagt wurde), daß wir in den Nachosterwoche beim Nasdaq doch noch das zweite Bein ausbilden (und ein Stück Manie ablassen). Ausgeschlossen ist für mich auch nicht, daß die am Freitag, 14.04.00 erreichten Tiefs nachdrücklich unterboten werden, den Nasdaq auf die 2.500 hinabführen, den Dow in die 9.000er Region usw. Das würde die Manie erheblich abbauen und nach Monaten der Konsolidierung im Herbst in eine Seitwärtskonsolidierung münden, deren Ende ich nicht abschätzen kann. Das alles sind Einschätzungen aus Erfahrung, nichts ist be- oder gerechnet - und damit hochgradig unsicher. Ich brauche solche Überlegungen jedoch auch für mein eigenes Anlageverhalten. Da ich relativ dicht am Markt operiere, bin ich noch in einer vergleichsweise günstigen Lage. Schlecht dran ist der Langfristanleger, der jetzt alles verkauft und dann wesentlich teurer (wann auch immer) zurückkaufen muß, wenn die Märkte und das Finanzsystem und die Gesellschaftssysteme doch robuster und stabiler sind, als wir es uns im Moment vorstellen können vor dem Hintergrund des manischen Zustandes, in den sich viele Menschen haben hinein manövrieren lassen"
>ZITATENDE
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