Galiani
24.03.2002, 19:21 |
'Fractional banking', Notenbanken und das Geld-Emissions-Monopol des StaatesThread gesperrt |
<ul><ul><ul><ul><ul><ul><font size="3">»WAS TUN, WENN WIR ZU WENIG GELD HABEN?«
»WIR MÜSSEN EINE BANK GRÜNDEN!«</font>
<ul><ul><ul><ul><ul><ul><font size="2">(William Petty, 1695)</font></ul></ul></ul></ul></ul></ul></ul></ul></ul></ul></ul></ul>
Im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert begann sich der Trick herumzusprechen, daß Banken durch Besicherung immer wieder neuer durch alte Kredite Geldschöpfung in großem Stil betreiben können, wobei eine Beschränkung überhaupt nur durch die Beleihungsgrenze p besteht, also durch jenen Teil der Bilanzsumme, der aus Fremdkapital bestehen darf: Ist p beispielsweise gleich ½, d.h. vom jeweiligen Stammkapital der Bank werden, sich akkumulierend, immer wieder erneut jeweils 50 Prozent an weitere Kunden Kredite vergeben, so läßt sich in der Tat die Bilanzsumme (und das würde im Falle einer zentralen staatlichen Bank bedeuten: die gesamte Geldmenge in einem Land ) theoretisch verdoppeln. Das ist die Annahme, von der Petty ausgeht: »...it hath been shewn, how by the policy of the Bank, any summ of money may be made ... unto near double of the same...« -"Es ist gezeigt worden, wie bei der routinemäßigen Vorgangsweise der (Wissel-)Bank (in Amsterdam) jede beliebige vorhandene Geldmenge nahezu verdoppelt werden kann", sagt Petty.
Die rein praktisch-moralische Beschränkung auf p gleich ½ wurde allerdings bald einmal aufgegeben: Denn bei einer Beleihungsgrenze von 80 Prozent, also bei p = 0.8, war es möglich, die Bilanzsumme auf das Fünffache und bei p = 0.95 theoretisch auf das Zwanzigfache steigen zu lassen, entsprechend der Beziehung:
<ul><ul><ul><ul><ul><ul>Maximale Bilanzsumme = [1/(1-p)]. </ul></ul></ul></ul></ul></ul>
Kein Wunder somit, daß der Merkantilismus der Errichtung von Banken nicht ohne Begeisterung gegenüberstand. Konnte man so doch endlich den alten Traum der Alchimisten verwirklichen, künstliches Gold zu erschaffen, also »Hunderte von Millionen in Form von Geldzeichen auszugeben, ohne daß man erst nach dem entsprechenden Edelmetall schürfen« mußte, wie es ein früher Autor einmal ausdrückte.
Wie sehr man sich sogleich dieser neu entdeckten Möglichkeiten bediente, zeigt ein Bericht der erst knapp zwei Jahre alten Bank of England an das Unterhaus vom Dezember 1696, wonach sich der Kassenbestand zu den Ausleihungen beinahe wie 1: 60 verhielt: Krediten von £ 2,101187 stand ein Kassenbestand von gerade noch £ 35 684 gegenüber, oder, in anderen Worten, weniger als zwei Prozent; - ein Zustand, der erst wieder in der spekulativen Kreditinflationsblase der späten neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts erreicht wurde, deren Platzen wir gerade miterleben.
Für Fürst und Staat nutzbar machen läßt sich diese Entdeckung indes, wie oben bereits angedeutet wurde, erst dann richtig, wenn alles Geld in einem Land ausschließlich vom Fürst bzw. vom Staat ausgegeben wird, und das so durch Gesetz exklusiv geschaffene Zahlungsmittel innerstaatlich vor Konkurrenz geschützt ist.. Denn solches"fractional banking" führt erfahrungsgemäß regelmäßig dazu, daß das auf diese Weise emittierte Geld gegenüber dem viel wertstabileren Goldgeld ein Agio erhält und schließlich auch die ursprünglich stets versprochene Möglichkeit suspendiert wird, das Papiergeld in Gold einzulösen. Würde der Fürst oder der Staat auf seine Prärogative verzichten, allein die gesetzlich gültigen Zahlungsmittel emittieren zu dürfen, so hätten die Bürger immer die Möglichkeit, auf Alternativen ausweichen zu können - und würden dies im Krisenfall auch tun, so wie sie das immer in der Geschichte getan haben. Geldkrisen haben erst in der jüngeren Geschichte eine so unheilvolle Rolle zu spielen begonnen, seit es den Regierungen lückenlos gelungen ist, ihr Geldausgabe-Monopol durchzusetzen. Beim Zusammenbruch von John Law's Banque Royale in Frankreich 1720 verloren zweifellos viele Leute eine Menge Geld. Und doch ist dieses Ereignis in seinen Auswirkungen in keiner Weise vergleichbar mit den katastrophalen gesellschaftlichen und gesamtstaatlichen Folgen eines heutigen Währungszusammenbruchs, wie wir ihn derzeit etwa in Argentinien oder in den frühen siebziger Jahren in den meisten lateinamerikanischen Staaten verfolgen können bzw. konnten. Und fast alle Notenbanken - oder"öffentliche" Banken, wie sie früher hießen - gingen früher oder später am"fractional banking" zugrunde; angefangen von der die damalige Welt beherrschenden"Casa di San Giorgio" in Genua, über die Wisselbank in Amsterdam bis zu den modernen Notenbanken, wie sie seit der französischen Revolution und insbesondere seit Ausbruch des Ersten Weltkrieges in allen Ländern entstanden. Franz Pick hat eine Liste von 58 Ländern zusammengetragen, deren Währungen sich zwischen 1950 und 1975 zur Gänze oder fast zur Gänze entwertet haben und seit 1975 hat sich diese Liste nochmals um rund drei Dutzend Länder verlängert.
Ungeachtet dieser in deprimierender Regelmäßigkeit eintretenden Folgen des"fractional banking" wird der Menschheit seit gut vier Generationen aus den dargelegten Gründen suggeriert, daß nur die Regierung eines Landes das Recht haben sollte, ein gesetzlich gültiges Zahlungsmittel auszugeben. Dieses gebetsmühlenhaft wiederholte (und von den Menschen kaum je auf seine logische Begründung hin hinterfragte) Postulat beruht indes keineswegs auf so sicherem Fundament, wie die meisten Leute glauben:
Die einzige wirklich fundamentale Voraussetzung funktionierenden Geldes ist, daß es »allgemein angenommen« werden muß. Es ist nicht einzusehen, weshalb privat geschaffenes Geld dem nicht entsprechen könnte. In der Tat gibt es auch immer wieder Stimmen, die mit guten Gründen die Beseitigung des Geldausgabe-Monopols des Staates fordern. Vor allem deshalb, weil im Falle des stoffwertlosen Geldes, wenn ausschließlich die Regierung das Recht hat, Geld zu prägen, um so eher das Schicksal droht, daß die Regierung die Menge des Geldes heimlich vermehrt und sich so einseitig Anspruchsberechtigungen gegen das Sozialprodukt verschafft, die nicht gerechtfertigt sind.
Zur so energisch verteidigten staatlichen Emissions-Prärogative ist zunächst einmal kritisch anzumerken, daß ja ohnehin seit 200 Jahren Private in viel größerem Umfang Geld schöpfen als der Staat: Ursprünglich etwa die privaten Notenbanken; am Ende des 19. Jahrhunderts hatten in Deutschland 54 Banken das Recht, Noten auszugeben. Als dieses Privileg, das erst vom NS-Regime endgültig beseitigt wurde, zum Monopol der Zentralbank geworden war, waren es die Kreditbanken, die die heute wichtigste Form des Geldes, das Depositengeld, hervorbrachten. Wiewohl dieses nicht mehr durch die Einlieferung von Edelmetall, das der Einlieferer geprägt zurückerhält, in den Verkehr kommt, sondern auf dem Kreditwege.
Auch anderswo finden sich historische Belege dafür, daß ein vom Staat unabhängiges Geld einwandfrei funktionieren kann: Zur Zeit Galianis waren in Mailand nebeneinander 50 verschiedene Währungen in Geltung. In Rußland zirkulierten bis auf Peter den Großen ausschließlich ausländische Goldmünzen. In Schottland hatte jahrhundertelang jedermann das gesetzlich verbriefte Recht, Banknoten auszugeben, ohne daß das je zu Schwierigkeiten geführthätte. Desgleichen liefen in Japan vor 1872 fast 1700 unterschiedliche Arten von Papiergeld um; von Banken, von Clans und auch vom Staat. Die Chinesen bezahlten überhaupt mit ungeprägtem Silber nach dessen Gewicht. Dies war dort noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts üblich.
Neuerdings fordert der sogenannte Hayek-Plan ein vom Staat völlig unabhängiges, »entnationalisiertes« Geld. Dieser Plan sieht vor, daß Geld ausschließlich von untereinander im Wettbewerb stehenden Großbanken ausgegeben wird. Diese hätten größtmögliches Interesse daran, dessen Wert stabil zu erhalten, da sich ein allfälliger Wertverlust einer Geldsorte als Wettbewerbsnachteil des ausgebenden Institutes niederschlagen würde. Dieser revolutionäre Vorschlag des Nobelpreisträgers F. A. von Hayek wurde in den letzten 25 Jahren gründlich diskutiert, ohne daß bis heute ein triftiges Argument gefunden worden wäre, das gegen die Verwirklichung der Idee spräche.
Gruß
G.
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JüKü
24.03.2002, 19:27
@ Galiani
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Re: 'Fractional banking', Notenbanken und das Geld-Emissions-Monopol des Staates |
Danke für den Beitrag!
Dieser revolutionäre Vorschlag des Nobelpreisträgers F. A. von Hayek wurde in den letzten 25 Jahren gründlich diskutiert, ohne daß bis heute ein triftiges Argument gefunden worden wäre, das gegen die Verwirklichung der Idee spräche.
>Gruß
>G.
Aber außer diskutieren ist es leider bis heute nichts geworden... ;-(
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silvereagle
24.03.2002, 19:45
@ JüKü
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Re: diskutieren |
Aber außer diskutieren ist es leider bis heute nichts geworden... ;-(
Schade, dass Herr Deutsch gerade auf Urlaub ist. Er könnte uns sicher so einiges erzählen, warum die"etwas gleicheren Menschen" dieses Planeten mit Hayeks Vorschlag so ganz und gar keine Freude haben möchten... ;-)
Gruss, silvereagle
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Dimi
25.03.2002, 10:25
@ Galiani
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Re: 'Fractional banking', Notenbanken und das Geld-Emissions-Monopol des Staates |
Lieber Galiani,
danke für Deine interessante Ausführung.
>Zur so energisch verteidigten staatlichen Emissions-Prärogative ist zunächst einmal kritisch anzumerken, daß ja ohnehin seit 200 Jahren Private in viel größerem Umfang Geld schöpfen als der Staat
Auch heute wird also das meiste Geld in der Privatwirtschaft geschöpft.
Wenn der Staat keinen Kredit aufnehmen darf, wird letztlich alles Geld in der Privatwirtschaft geschöpft. Der Staat hat dann nur noch die Oberaufsicht (Standardisierung, Notenausgabe, Kontrolle der privaten Geld- und Kreditschöpfungsvorgänge, Statistiken usw.).
Umgekehrt kann der Staat aber auch in einem Privatgeldsystem Kredit aufnehmen, und damit Geld schöpfen, wenn es ihm nicht verboten ist. Er kann also am wichtigsten Vorgang, der Geldschöpfung, teilhaben, trotz Privatgeldsystems.
Desweiteren benötigt Privatgeld ebenfalls eine Oberaufsicht, wenn auch eine anders geartete (keineswegs kleinere), wenn Privatgeld genauso gut sein soll wie gutes staatliches Geld (sonst Ausfall-, Betrugsrisiko etc.).
Das Verbot der staatlichen Kreditaufnahme und nur das Verbot der staatlichen Kreditaufnahme vermag den wesentlichen Vorgang im Kontext von Geld & Kredit, die Schöpfung von monetärer Nachfrage, zur Gänze in der Hand der Privatwirtschaft zu belassen, und zwar unabhängig davon, ob es sich um ein Privat- oder um ein Staatsgeldsystem handelt.
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.com</ul>
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Galiani
25.03.2002, 10:55
@ Dimi
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@Dimi: Kann leider erst am Abend auf Dein interessantes Posting antworten. Gruß (owT) |
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Diogenes
25.03.2002, 11:23
@ Galiani
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@Jükü: Kommt der Beitrag in die Sammlung? |
sonst speicher ich ihn mir selber ab. Wenn das so weiter geht, brauch ich eine dritte Festplatte.:-)
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JÜKÜ
25.03.2002, 13:51
@ Diogenes
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Re: @Jükü: Kommt der Beitrag in die Sammlung? / JA,..... |
>sonst speicher ich ihn mir selber ab. Wenn das so weiter geht, brauch ich eine dritte Festplatte.:-)
ich habe eRKa drum gebeten, wird er machen.
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eRKa
25.03.2002, 14:31
@ JÜKÜ
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Re: @Jükü: Kommt der Beitrag in die Sammlung? / JA,..... / done |
>>sonst speicher ich ihn mir selber ab. Wenn das so weiter geht, brauch ich eine dritte Festplatte.:-)
>
>ich habe eRKa drum gebeten, wird er machen.
hat er g´macht
gruß
<font color=green>eRKa</font>
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JÜKÜ
25.03.2002, 14:33
@ eRKa
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Re: @eRKA / Beitrag in die Sammlung? / Schneller als die Feuerwehr! oT |
>>>sonst speicher ich ihn mir selber ab. Wenn das so weiter geht, brauch ich eine dritte Festplatte.:-)
>>
>>ich habe eRKa drum gebeten, wird er machen.
>
>hat er g´macht
>gruß
><font color=green>eRKa</font>
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Diogenes
26.03.2002, 13:19
@ eRKa
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Ichr seit wirklich Gold wert (und Silber und Platin und Palladium und...) ;-)) (owT) |
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Fürst Luschi
27.03.2002, 10:59
@ Galiani
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Re: 'Fractional banking', Notenbanken und das Geld-Emissions-Monopol des Staates |
>Im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert begann sich der Trick herumzusprechen, daß Banken durch Besicherung immer wieder neuer durch alte Kredite Geldschöpfung in großem Stil betreiben können
Es gab jetzt genug Privateigentum, dass die Geldemission decken konnte und man nicht länger auf Gold, dem Geld der Kreditlosen, angewiesen war. Den"Trick" muss man im Auge des Goldbugs suchen, der Gold mit Geld verwechselt. Ich hab ein Goldstück und durch die"Trickserei" gibt es jetzt Zettel auf denen steht: ich bin ein Goldstück. Wenn ich nicht weis was Geld ist, kann mir schon der Gedanke kommen, dass da getrickst wird. Was fractional banking sein soll, bleibt mir weiter verschlossen.
>Kein Wunder somit, daß der Merkantilismus der Errichtung von Banken nicht ohne Begeisterung gegenüberstand. Konnte man so doch endlich den alten Traum der Alchimisten verwirklichen, künstliches Gold zu erschaffen, also »Hunderte von Millionen in Form von Geldzeichen auszugeben, ohne daß man erst nach dem entsprechenden Edelmetall schürfen« mußte, wie es ein früher Autor einmal ausdrückte.
Warum konnte man es erst jetzt und nicht schon 300 Jahre früher? Erfindungsreiche Geldfälscher gab es zu allen Zeiten.
Der"frühe Autor" hat nicht kapiert, dass es ein"entsprechendes" Edelmetall für Geld nicht gibt. Seine Reinkarnation ist ja hier im Board anwesend. RD melde dich.
>Die rein praktisch-moralische Beschränkung auf p gleich ½ wurde allerdings bald einmal aufgegeben: Denn bei einer Beleihungsgrenze von 80 Prozent, also bei p = 0.8, war es möglich, die Bilanzsumme auf das Fünffache und bei p = 0.95 theoretisch auf das Zwanzigfache steigen zu lassen
Klar. Und bei 100% kaufe ich mit einem Golddukaten die ganze Welt. Und schulde die ganze Welt(minus dem Golddukaten). Sämtliches Eigentum ist voll monetarisiert. Jetzt wird es erst interessant: Kann ich jetzt weiter"schöpfen"?
Muss ja Zinsen zahlen.
>Die einzige wirklich fundamentale Voraussetzung funktionierenden Geldes ist, daß es »allgemein angenommen« werden muß.
die fundamentale Voraussetzung ist: ein Rechtssystem das Eigentum garantiert und sicherstellt in Eigentum vollstrecken zu können, wenn vertragliche Zahlungsverpflichtungen nicht eingehalten werden. Dann wird es auch"angenommen".
Zitat H/S:
Die Eigentumsbindung des Geldes gilt auch für das Zentralbankgeld. Anders als bei Privatbanknoten ist allerdings nicht unmittelbar offensichtlich, dass es ohne deckendes Gläubigereigentum eine Emission auch von Zentralbanknoten nicht gibt. Denn es muss ja in dem dafür notwendigen Kreditkontrakt zwischen Zentralbank und Geschäftsbank durch letztere eine Übertragung von Verpflichtungen, für die sie als Gläubiger haftet, an die Zentralbank vorgenommen werden. Wiewohl es manchen so erscheint, als ob die Zentralbank Geld aus dem Nichts schafft, da sie mit ihrer Geldschöpfung kein Gläubigerrisiko eingeht, zwingt sie die Geschäftsbanken in ein Gläubigerrisiko.
Die hier vertretene Eigentumstheorie des Geldes löst das Schumpetersche Paradox der herrschenden Tauscherklärung des Geldes auf. Es beruht darauf, dass offensichtlich mehr Geld im Kredit geschaffen wird, als durch Ersparnisse angesammelt werden kann. Woher kommt dann das Geld, mit dem Unternehmer Aufträge für - somit erst in der Zukunft vorhandene - Waren erteilen und mit dem wiederum andere diese kaufen können? Schumpeter flüchtete in die Antwort:"Aus Nichts." Die Eigentumstheorie hingegen besagt schlicht, dass belastbares Eigentum für die Emission von Geld sorgt, das somit keine Güter, die verliehen werden, einkleidet. Der Kredit, das heisst die Verleihung eines durch Eigentumsbelastung geschaffenen Geldes, wird also nicht durch die Höhe des Sparens eines Gütergeldes begrenzt.
Eigentumsdeckung hat also nichts mit der Vorstellung der real-bills-Doktrin zu tun, die Geld durch gehandelte Güter gedeckt sah. Eine solche Grenze für die Geldemission gibt es nicht. Die Vorstellung der Gegenposition, dass es dann eben gar keine Grenze gäbe, lebt von der richtigen Wahrnehmung, dass Geld vor den zu produzierenden Gütern da ist. Was wiederum vor diesem Geld da ist - das belastbare Eigentum - wird dabei nicht gesehen. Dieses liefert dem Geld Volumen und Knapphaltung zugleich. Acht Jahrzehnte nach Schumpeter muss der Monetärkeynesianismus seine Nichts-Antwort übernehmen, weil auch er belastbares Eigentum für die Schaffung von Geld und verpfändbares Eigentum als Basis seiner Verleihung nicht ins Auge fassen kann. In der Nichts-Theorie des Geldes steht die Wirtschaft ohne Fundament da.
...
Eine Geld emittierende Bank ist im Kern ein Eigentumskonglomerat, das Anrechte gegen sein Eigentum kreditiert.
Zitat Stadermann:
Das Entscheidende ist, daß der Nennwert der Währung an eine bestimmte Menge von Vermögenswerten direkt oder indirekt gebunden ist. Ändert sich der Marktwert dieser Vermögenswerte, dann wird der Nennwert am Markt durch Abschläge und Aufschläge gegenüber allen Gütern, Dienstleistungen und Vermögenswerten in sein Gleichgewicht gebracht. Die Kaufkraft des Geldes entspricht derart immer der Kaufkraft der Vermögenswerte, die der Geldemission dienen.
Das war in Zeiten, in denen Edelmetalle der Vermögenswert waren, der im Nennwert der Währung dargestellt und in der Münze übereignet wurde, nicht anders als bei dem heutigen Zentralbankgeld, in dessen Nennwert sehr verschiedene und nicht in der Banknote selbst enthaltene, sondern als Aktiva der emittierenden Zentralbank gehaltenen Vermögenswerte dargestellt werden. Das Ergebnis ist immer das gleich: der Markt bewertet die Währung unabhängig von ihrem im Wechselkurs oder in der Prägung ausgebrachten Benennung zu ihrem Marktwert. Denen, die gelernt haben, das Edelmetall sei selbst das Geld und nicht das Vermögen, zu seiner Sicherung, bleibt es freilich schwer verständlich, daß es keinen wesentlichen Unterschied zwischen dem
geprägten Metall und dem bedrucktem Papier gibt. Sie können auch nicht plausibel machen, warum Münzen oft über pari im Verkehr zirkulieren. Tatsächlich aber kam dies oft vor, und man kann es leicht erklären. Die Einheit des Geldes ist eine Maßeinheit wie Kilometer, Grad und Dezitonne. So wie nicht das Metermaß die Entfernung, nicht die
Skala die Temperatur und das Gewicht die Gewichtseinheit ist, so ist auch nicht der Stoff aus dem das Geld ist, das Geld. Es ist die Einheit, nach der Vermögenswerte, Güter und Dienstleistungen bewertet werden.
Dabei kann der Stoff, durch den die Einheit verkörpert ist, natürlich selbst Vermögen enthalten. Die Europäische Zentralbank könnte sich entschließen, die Goldbestände der nationalen Zentralbanken zu Sicherheitsfäden zu verarbeiten und sie voll recyclebar in die Euro-noten einzuweben. Würde sie deren Gewicht, wie klein es auch immer sein mag, gar proportional zum Nennwert der Noten bestimmen, würde sich an der Marktbewertung der Euro-Währung überhaupt nichts ändern, wenngleich die Goldbestände nicht mehr in den Tresoren der Zentralbanken vorhanden wären.
Die Geldwirtschaft war in jener Zeit am Beginn ihrer Entwicklung und der institutionelle Schutt der Feudalgesellschaft war noch längst nicht überall geräumt. Standadisierte handelbare Vermögenswerte, die der Deckung der Geldemission hätten dienen können, existierten nicht in der ausreichenden Menge. Das führte dazu, den Edelmetallen jene bedeutende Rolle zu geben, die sie über sehr lange Zeit tatsächlich und über Jahrhunderte in der Vorstellung der Menschen behalten haben. Es hat auch zu einem fatalen Mißverständnis in der Geldtheorie geführt, der Ansicht nämlich, Edelmetall selbst für das Geld im strengsten Sinne und Banknoten nur als ihr Substitut anzusehen. Dabei ist es gerade das nicht gewesen. Das Edelmetall war - wo es im Währungszusammenhang genutzt wurde - immer der Vermögenswert, der dem Geld die Sicherheit verschaffte und nicht das Geld selbst. Im Münzgeld aus edlen Metallen spiegelt sich nur der Übergang von der feudalen Gesellschaft zu der Wirtschaftsgesellschaft wider. In der Feudalgesellschaft war es unabdingbar, dass der Vermögenswert übereignet werden mußte, wenn Verfügungsrechte an Ressourcen oder Gütern verschafft werden sollten. Deswegen stellt die Münze nicht nur einen Anspruch auf einen Vermögenswert dar, sondern sie überliefert ihn unmittelbar. Das galt ohne jede Einschränkung unter jenen Personen, die keinen Kredit hatten. Nichts dergleichen geschah unter Kaufleuten vom Beginn der Geldwirtschaft an. Sie hinterlegten den Vermögenswert bei einer Bank als Gesellschaftereinlage oder als Guthaben und verfügten mit Banknoten und Wechseln über die Forderung, die sie gegen die Bank hatten. Hierbei kam es von Anfang an zu einer Abwendung vom Edelmetall als einzig denkbarem Vermögen. Denn selbstverständlich konnte die Bank die in Edelmetall eingebrachten Gesellschafteranteile als Kredite ausgemünzt ausleihen.
...
In den Augen damaliger Zeitgenossen wurde nicht verstanden (solche Zeitgenossen soll es gerüchteweise heutzutage auch noch geben - FL), daß es hier um einen Aktivatausch ging und die Bank ein nur Kosten verursachendes Edelmetallvermögen in eine Zins tragende Forderung verwandelte. Für das Verhältnis der Gesellschafter zu ihrer Bank änderte sich für abgesicherte Forderungen nichts: Sie hielten einen Vermögenswert in der Verfügung der Bank und zogen auf ihn Wechsel und Banknoten gerade so, wie sie es auch auf einen Edelmetallschatz hätten tun können.
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silvereagle
27.03.2002, 12:08
@ Fürst Luschi
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Re: FL |
>Es gab jetzt genug Privateigentum, dass die Geldemission decken konnte und man nicht länger auf Gold, dem Geld der Kreditlosen, angewiesen war. Den"Trick" muss man im Auge des Goldbugs suchen, der Gold mit Geld verwechselt. Ich hab ein Goldstück und durch die"Trickserei" gibt es jetzt Zettel auf denen steht: ich bin ein Goldstück. Wenn ich nicht weis was Geld ist, kann mir schon der Gedanke kommen, dass da getrickst wird.
Ich zähle mich zwar ebenso zu den vergleichsweise Unwissenden, aber ich habe noch nie Geld in meiner Brieftasche gehabt, auf dem steht:"Ich bin ein Goldstück" oder"Gegen Vorlage werde ich zum Goldstück, Silberstück oder meinetwegen zum Toupet des Schalterbeamten." Da steht eine Unterschrift drauf, die NICHTS verspricht. Das Unbehagen bzw. der Trick ist also keine Einbildung.
>die fundamentale Voraussetzung ist: ein Rechtssystem das Eigentum garantiert und sicherstellt in Eigentum vollstrecken zu können, wenn vertragliche Zahlungsverpflichtungen nicht eingehalten werden. Dann wird es auch"angenommen".
Offenbar ist das eben nicht nötig. Vertrauen wird wieder einmal aufs Gröbste missbraucht. Kaum jemand weiss, wie Geld funktioniert. Und kaum jemand sieht, dass eben NICHTS dahintersteht. Wo denn auch.
Gruss, silvereagle, der sich im übrigen nicht zu den"Goldbugs" zählt
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Tassie Devil
27.03.2002, 14:13
@ Fürst Luschi
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Re: 'Fractional banking', Notenbanken und das Geld-Emissions-Monopol des Staates |
>>>Was fractional banking sein soll, bleibt mir weiter verschlossen.
Ganz einfach Luschi, um in Deinem Jargon zu bleiben: Wenn da so ein realer Zettel bei einer Geschaeftsbank reinkommt, auf dem steht:"Ich bin eine Goldmuenze X", dann darf diese Geschaeftsbank in einem ihr vorgegebenem Verhaeltnis ZUSAETZLICHE Zettel gleicher Art drucken, auf denen nach dem Drucken zu lesen ist:"Ich bin eine Goldmuenze X", und natuerlich darf die Geschaeftsbank diese frisch gedruckten Zettel an Kreditnehmer ausgeben. Die Regeln des vorgegebenen Verhaeltnisses hat die Zentralbank festgelegt, die dann umgekehrt dafuer gerade stehen MUSS, wenn tatsaechlich REALE Zettel (physische Banknoten) vom Publikum verlangt werden.
Franctional Banking ist echte"Goldmacherei", weil der Marktwert u.a. des Goldes in Geldzetteln gemessen und durch diese Geldzettel, auf denen steht:"Ich bin eine Goldmuenze X" auch angekauft wird.
"Warengeld" - ein echter Schmarrn. Selbst dottore hat sich bei diesem Thema ueber den Tisch ziehen lassen, soweit ich das hier im Board mitbekommen habe,
der Grund hierzu: nur weil irgendwelche SPRACH-Experten!!! den Begriff"Zahlungsmittel" aus uralten Zeiten dann mit"Geld" uebersetzt haben.
Merke: nicht jedes Zahlungsmittel ist"Geld" (Zettel), jedoch ist"Geld" (Zettel) solange Zahlungsmittel bis es kein Zahlungsmittel mehr ist. Danach ist ueber kurz oder etwas laenger"Waehrungsreform", letzteres sind neue Zettel als Zahlungsmittel, auf denen steht:"Ich bin eine Goldmuenze Y". Wer Glueck hat, der bekommt fuer seine alten Zettel mit der Aufschrift:"Ich bin eine Goldmuenze X" wenige Zettel mit der Aufschrift:"Ich bin eine Goldmuenze Y".
Selbstredend, dass X und Y das identische Volumen und damit das gleiche Gewicht haben.
Happy Easter from
Tassie Devil - 43 Grad suedliche Breite, 147 Grad oestliche Laenge.
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silvereagle
27.03.2002, 16:00
@ Tassie Devil
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Re: Schöne Grüsse nach NZL! owT |
>>>>Was fractional banking sein soll, bleibt mir weiter verschlossen.
>Ganz einfach Luschi, um in Deinem Jargon zu bleiben: Wenn da so ein realer Zettel bei einer Geschaeftsbank reinkommt, auf dem steht:"Ich bin eine Goldmuenze X", dann darf diese Geschaeftsbank in einem ihr vorgegebenem Verhaeltnis ZUSAETZLICHE Zettel gleicher Art drucken, auf denen nach dem Drucken zu lesen ist:"Ich bin eine Goldmuenze X", und natuerlich darf die Geschaeftsbank diese frisch gedruckten Zettel an Kreditnehmer ausgeben. Die Regeln des vorgegebenen Verhaeltnisses hat die Zentralbank festgelegt, die dann umgekehrt dafuer gerade stehen MUSS, wenn tatsaechlich REALE Zettel (physische Banknoten) vom Publikum verlangt werden.
>Franctional Banking ist echte"Goldmacherei", weil der Marktwert u.a. des Goldes in Geldzetteln gemessen und durch diese Geldzettel, auf denen steht:"Ich bin eine Goldmuenze X" auch angekauft wird.
>"Warengeld" - ein echter Schmarrn. Selbst dottore hat sich bei diesem Thema ueber den Tisch ziehen lassen, soweit ich das hier im Board mitbekommen habe,
>der Grund hierzu: nur weil irgendwelche SPRACH-Experten!!! den Begriff"Zahlungsmittel" aus uralten Zeiten dann mit"Geld" uebersetzt haben.
>Merke: nicht jedes Zahlungsmittel ist"Geld" (Zettel), jedoch ist"Geld" (Zettel) solange Zahlungsmittel bis es kein Zahlungsmittel mehr ist. Danach ist ueber kurz oder etwas laenger"Waehrungsreform", letzteres sind neue Zettel als Zahlungsmittel, auf denen steht:"Ich bin eine Goldmuenze Y". Wer Glueck hat, der bekommt fuer seine alten Zettel mit der Aufschrift:"Ich bin eine Goldmuenze X" wenige Zettel mit der Aufschrift:"Ich bin eine Goldmuenze Y".
>Selbstredend, dass X und Y das identische Volumen und damit das gleiche Gewicht haben.
>Happy Easter from
>Tassie Devil - 43 Grad suedliche Breite, 147 Grad oestliche Laenge.
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Galiani
27.03.2002, 16:05
@ Fürst Luschi
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@FL: Noch eine kurze Entgegnung von mir! |
Hallo durchlauchter FL
Tassie Devil und silvereagle haben Dir ja schon sehr kompetent geantwortet, so daß ich mich auf einige wenige Zeilen beschränken kann:
>Ich hab ein Goldstück und durch die"Trickserei" gibt es jetzt Zettel auf denen steht: ich bin ein Goldstück.
FALSCH: Durch die"Trickserei" gibt es jetzt 20 oder noch mehr Zettel auf denen eben nicht steht:"Ich bin ein Goldstück!" Genau das aber suggeriert jeder einzelne der 20 oder noch mehr Zettel; ehrlicherweise müßte der von Dir vorgeschlagene Text deshalb auf jedem der Zettel stehen. Allerdings wäre das eine Unwahrheit, weil es in Wirklichkeit ja nur ein Goldstück, sagen wir:"Goldstück (Nr. 1)", gibt.
Bei Deiner Geistesschärfe sollte Dir damit langsam klar werden, was"fractional banking" ist.
>Erfindungsreiche Geldfälscher gab es zu allen Zeiten.
Und wenn Dir klar geworden ist, was also"fractional banking" ist, dürfte Dir auch der Unterschied dieser Methode zur orthodoxen"Geldfälschung" dämmern.
>Klar. Und bei 100% kaufe ich mit einem Golddukaten die ganze Welt. Und schulde die ganze Welt(minus dem Golddukaten). Sämtliches Eigentum ist voll monetarisiert. Jetzt wird es erst interessant....
FALSCH: Wem sollte denn die Bank, die die ganze Welt gekauft hat, irgendwas schulden; wem sollte sie jetzt Zinsen zahlen müssen!? Vielmehr wäre damit dann das sprichwörtliche"Ende der Fahnenstange" erreicht. Der Bank gehört jetzt alles! Und das wäre das Ende der Geschichte! Aus! Schluß! Fertig!
So geht das!
So weit kommt es aber natürlich nicht. Du übersiehst bloß den springenden Punkt bei der Sache: daß nämlich die Bank, von niemandem bemerkt, durch ihr"fractional banking" den Wert des Geldes inflationiert, künstlich herabsetzt!
>die fundamentale Voraussetzung [funktionierenden Geldes] ist: ein Rechtssystem das Eigentum garantiert garantiert...
Dein Hinweis auf die Eigentumsbindung des Geldes ist zwar nicht falsch, geht aber an dem in Rede stehenden Problem vollkommen vorbei! Wo ist denn das von Dir geforderte »belastbare Eigentum, das für die Emission von Geld sorgt«, wenn - um bei Deinem Bild zu bleiben - anhand eines"Goldstückes (Nr. 1)" tausend Zettel ausgegeben werden, auf denen (betrügerischerweise) stehen müßte (um die Sache listig zu verheimlichen, aber nicht steht): »Ich bin"Goldstück (Nr. 1)"!«
Und offtopic dazu:
Weshalb beschleicht mich im übrigen bloß der unabweisbare Verdacht, daß Du nur um des Widersprechens willen widersprichst? Und vor allem, so vermute ich, willst Du nur ein bißchen stänkern.
Das ist FALSCH!
FALSCH, wäre es auch, da schließe ich mich silvereagle an, Dich zu den Goldbugs zu zählen!
Trotzdem Grüße und schöne Ostern.
G.
P.S. Im übrigen mußt Du meine Beiträge ja nicht lesen, wenn sie Dir nicht gefallen.
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Tassie Devil
27.03.2002, 19:37
@ silvereagle
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Re: Danke Adler fuer die Gruesse, aber... |
... Tassie gehoert zu Aussiland und nicht zu den Kiwis!
Rightio!
Cya
Tassie Devil
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Fürst Luschi
28.03.2002, 04:01
@ Galiani
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Re: @FL: Noch eine kurze Entgegnung von mir! |
>>Ich hab ein Goldstück und durch die"Trickserei" gibt es jetzt Zettel auf denen steht: ich bin ein Goldstück.
>FALSCH: Durch die"Trickserei" gibt es jetzt 20 oder noch mehr Zettel auf denen eben nicht steht:"Ich bin ein Goldstück!" Genau das aber suggeriert jeder einzelne der 20 oder noch mehr Zettel; ehrlicherweise müßte der von Dir vorgeschlagene Text deshalb auf jedem der Zettel stehen. Allerdings wäre das eine Unwahrheit, weil es in Wirklichkeit ja nur ein Goldstück, sagen wir:"Goldstück (Nr. 1)", gibt.
Auf den Zetteln müsste genaugenommen stehen: Ich bin eine Liegenschaft die ein Goldstück wert ist. Oder noch genauer, weil es hier wirklich eine Beleihungsgrenze gibt (angenommen 50%): Unser Kreditnehmer Herr X steht mit seiner Liegenschaft im Wert von 2 Goldstücken zusammen mit uns, der Bank und unserem Stammkapital, dafür gerade, dass dieser Zettel ein Goldstück ist.
>>Klar. Und bei 100% kaufe ich mit einem Golddukaten die ganze Welt. Und schulde die ganze Welt(minus dem Golddukaten). Sämtliches Eigentum ist voll monetarisiert. Jetzt wird es erst interessant....
>FALSCH: Wem sollte denn die Bank, die die ganze Welt gekauft hat, irgendwas schulden; wem sollte sie jetzt Zinsen zahlen müssen!? Vielmehr wäre damit dann das sprichwörtliche"Ende der Fahnenstange" erreicht. Der Bank gehört jetzt alles! Und das wäre das Ende der Geschichte! Aus! Schluß! Fertig!
>So geht das!
gibt die Bank sich selber Kredit? Nein. Sie lässt Kreditnehmer auf sich ziehen. Was hat sie davon? Sie schöpft Geld, mit dem andere kaufen und sich womöglich das Stammkapital der Bank abholen. Wem gibt sie Kredit? Welche Voraussetzung muss ich erfüllen, um kreditwürdig zu sein?
Und wer ist der Merkantilismus, der ja"der Errichtung von Banken nicht ohne Begeisterung gegenüberstand". Wie lautet seine Adresse? Wer hat getrickst und wer wurde ausgetrickst? Der smarte Kaufmann vom noch smarteren Banker?
>So weit kommt es aber natürlich nicht. Du übersiehst bloß den springenden Punkt bei der Sache: daß nämlich die Bank, von niemandem bemerkt, durch ihr"fractional banking" den Wert des Geldes inflationiert, künstlich herabsetzt![/b]
Gut. An der Inflation kann man erkennen, ob es sowas wie"fractional banking" ausserhalb deiner Einbildung gibt. Also: lass Fakten sprechen. Wie stark hat die BoE ihr Geld inflationiert? Wie hat sich der Preis für ungemünztes Gold gemessen in BoE-Geld ab Ende des 17Jh. entwickelt?
Alles schöne Worte, aber wo ist der Beweis? Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. Ein paar Zahlen über den Preis des ungemünzten Goldes oder über steinreich gewordene Banken würden schon genügen.
>>die fundamentale Voraussetzung [funktionierenden Geldes] ist: ein Rechtssystem das Eigentum garantiert garantiert...
>Dein Hinweis auf die Eigentumsbindung des Geldes ist zwar nicht falsch, geht aber an dem in Rede stehenden Problem vollkommen vorbei! Wo ist denn das von Dir geforderte »belastbare Eigentum, das für die Emission von Geld sorgt«, wenn - um bei Deinem Bild zu bleiben - anhand eines"Goldstückes (Nr. 1)" tausend Zettel ausgegeben werden, auf denen (betrügerischerweise) stehen müßte (um die Sache listig zu verheimlichen, aber nicht steht): »Ich bin"Goldstück (Nr. 1)"!«
siehe oben. Wer kommt an das Geld? Doch nicht etwa ausschliesslich Eigentümer? Jene Menschen die jederzeit in der Lage sind sich das Goldstück zu besorgen?
>Und offtopic dazu:
>Weshalb beschleicht mich im übrigen bloß der unabweisbare Verdacht, daß Du nur um des Widersprechens willen widersprichst? Und vor allem, so vermute ich, willst Du nur ein bißchen stänkern.
>Das ist FALSCH!
zu den UNABWEISBAREN Verdächten die dich beschleichen kann ich dir leider nichts intelligentes sagen. Und nur um des Widersprechens willen widersprechen? Das heisst: eigentlich bin ich deiner Meinung aber aus Spass an der Freud widerprech ich. Dem ist nicht so. Ich kann mir so ein posting leider nicht aus dem Ärmel schütteln und muss schon etwas Zeit investieren. Und da es sich bei der Zeit zur Zeit leider um mein knappstes Gut handelt, kannst du versichert sein, dass ich nicht verschwenderisch damit umgehe und alles ganz genau so meine wie ich es sage.
>FALSCH, wäre es auch, da schließe ich mich silvereagle an, Dich zu den Goldbugs zu zählen!
>Trotzdem Grüße und schöne Ostern.
>G.
>P.S. Im übrigen mußt Du meine Beiträge ja nicht lesen, wenn sie Dir nicht gefallen.[/b]
häh? was solln das jetzt. ich nix verstehn? ich andre baustelle!?
Grüsse
FL
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Fürst Luschi
28.03.2002, 04:08
@ silvereagle
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Re: FL |
>
>>Es gab jetzt genug Privateigentum, dass die Geldemission decken konnte und man nicht länger auf Gold, dem Geld der Kreditlosen, angewiesen war. Den"Trick" muss man im Auge des Goldbugs suchen, der Gold mit Geld verwechselt. Ich hab ein Goldstück und durch die"Trickserei" gibt es jetzt Zettel auf denen steht: ich bin ein Goldstück. Wenn ich nicht weis was Geld ist, kann mir schon der Gedanke kommen, dass da getrickst wird.
>Ich zähle mich zwar ebenso zu den vergleichsweise Unwissenden, aber ich habe noch nie Geld in meiner Brieftasche gehabt, auf dem steht:"Ich bin ein Goldstück" oder"Gegen Vorlage werde ich zum Goldstück, Silberstück oder meinetwegen zum Toupet des Schalterbeamten." Da steht eine Unterschrift drauf, die NICHTS verspricht. Das Unbehagen bzw. der Trick ist also keine Einbildung.
wir waren am Ende des 17Jh! Warum sollte heute ein Rohstoff versprochen werden? Der verschuldete Unternehmer wird dir alles liefern, um an dein Geld zu kommen um damit seine Kreditverträge wieder auflösen zu können. Sonst kommt sein (dann ehemaliges) Eigentum auf den Markt.
Was willst du versprochen haben? ein Goldmünze? darauf ist ein Stempel der NICHTS verspricht. Das Unbehagen bleibt bestehen.
>>die fundamentale Voraussetzung ist: ein Rechtssystem das Eigentum garantiert und sicherstellt in Eigentum vollstrecken zu können, wenn vertragliche Zahlungsverpflichtungen nicht eingehalten werden. Dann wird es auch"angenommen".
>Offenbar ist das eben nicht nötig. Vertrauen wird wieder einmal aufs Gröbste missbraucht. Kaum jemand weiss, wie Geld funktioniert. Und kaum jemand sieht, dass eben NICHTS dahintersteht. Wo denn auch.
>Gruss, silvereagle, der sich im übrigen nicht zu den"Goldbugs" zählt
Wozu Vertrauen? Das braucht es nicht. Vielleicht in Euro-tier2-Zeiten doch wieder?
Wenn ich in dein Eigentum vollstrecken kann, interessiert es mich nicht ob du vertrauenswürdig bist. Mir geht es ums Geld - ob du es über Leistungen im Markt besorgst oder über den Verkauf von Eigentum- ist egal.
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Fürst Luschi
28.03.2002, 04:19
@ Tassie Devil
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Re: 'Fractional banking', Notenbanken und das Geld-Emissions-Monopol des Staates |
>>>>Was fractional banking sein soll, bleibt mir weiter verschlossen.
>Ganz einfach Luschi, um in Deinem Jargon zu bleiben: Wenn da so ein realer Zettel bei einer Geschaeftsbank reinkommt, auf dem steht:"Ich bin eine Goldmuenze X", dann darf diese Geschaeftsbank in einem ihr vorgegebenem Verhaeltnis ZUSAETZLICHE Zettel gleicher Art drucken, auf denen nach dem Drucken zu lesen ist:"Ich bin eine Goldmuenze X", und natuerlich darf die Geschaeftsbank diese frisch gedruckten Zettel an Kreditnehmer ausgeben. Die Regeln des vorgegebenen Verhaeltnisses hat die Zentralbank festgelegt, die dann umgekehrt dafuer gerade stehen MUSS, wenn tatsaechlich REALE Zettel (physische Banknoten) vom Publikum verlangt werden.
solang es keine Deckungsgrenze gibt, kann sie beliebig viele davon ausgeben, auch ohne das ein Zettel bei ihr einläuft der als Grundlage neuer Zettel dienen soll. Gehen wir mal davon aus, dass damals die Banken alles durften. Die Gesellschafter dürfen ihr Kapital verschenken und eine lange Gefängnisstrafe antreten wenn die Gläubiger ins Leere greifen. Die Schuldner hat so eine ungehemmte Geldschöpfung sicher gefreut. Sie haben ja nur versprochen zurückzuzahlen und es sich womöglich anders überlegt. Alles möglich.
>Franctional Banking ist echte"Goldmacherei", weil der Marktwert u.a. des Goldes in Geldzetteln gemessen und durch diese Geldzettel, auf denen steht:"Ich bin eine Goldmuenze X" auch angekauft wird.
Und diese Zettel sind nichts anderes als Anrechte auf Eigentum, also genau das was die Goldproduzenten schulden.
Grüsse zum Arsch der Welt
FL
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