manolo
13.01.2003, 11:57 |
'' Die Gefahr einer Dollar-Krise wächst'' -merkt auch d i e Deutsche BankThread gesperrt |
--> „Die Gefahr einer Dollar-Krise wächst“
Europa-Volkswirt der Deutschen Bank: Der Eurokurs steigt weiter
Probleme nicht durch den Wechselkurs lösen
Frankfurt/Main - Der Euro steigt und steigt: In den vergangenen sechs Wochen ist die Gemeinschaftswährung auf über 1,05 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit November 1999 geklettert. Gleichzeitig hat der Dollar gegenüber mehreren Währungen deutlich abgewertet. Sollte sich die Entwicklung in diesem Tempo fortsetzen, ließe sich eine Dollar-Krise kaum noch abwenden, meint Thomas Mayer, Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank in London.
Über die möglichen Folgen der Wechselkursentwicklung sprach der 49-jährige Ã-konom mit Anja Struve.
DIE WELT: Stecken wir in einer Dollar-Krise?
Thomas Mayer: Ich hoffe nicht. Ich vermute, dass die aktuelle Entwicklung an den Devisenmärkten nur vorübergehend ist, ausgelöst durch die Unsicherheit über die Lage im Irak und die künftige Dollar-Politik des neuen US-Finanzministers. Wenn das stimmt, sollte die jüngste Euro-Rallye schon bald wieder durch eine kleinere Korrektur abgelöst werden.
DIE WELT: Das klingt nicht sehr überzeugt.
Mayer: Die Gefahr einer Dollar-Krise wächst. Es ist nicht auszuschließen, dass die Entwicklung der letzten Wochen bereits der Vorbote eines schnell stürzenden Dollars war. Wenn sich die Abwertung in diesem Tempo fortsetzt, bekommt die Weltwirtschaft ein Problem. Ich glaube allerdings, dass wir diese Risikozone noch nicht erreicht haben.
DIE WELT: Was macht Sie so zuversichtlich?
Mayer: Bisher gibt es noch keine Anzeichen dafür, dass die US-Konjunktur der Grund für die Dollar-Schwäche ist. Vielmehr gelingt es der US-Wirtschaft dank ihrer relativen Stärke immer noch, genug internationales Kapital anzuziehen, um ihr riesiges Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren. Problematisch würde es erst, wenn tatsächlich Zweifel an der Wirtschaftskraft Amerikas aufkämen und die Anleger weltweit ihr Kapital nicht mehr dorthin investierten oder sogar abzögen. Der Dollar würde dann fallen wie ein Stein.
DIE WELT: Die Skepsis über die US-Konjunktur wächst doch.
Mayer: Das schon. Aber was den Dollar weiter stützt, ist die Tatsache, dass sich die Konjunktur in der Euro-Zone immer noch deutlich schlechter entwickelt. Die meisten Ã-konomen erwarten, dass die US-Wirtschaft in 2003 und 2004 erneut schneller zulegt als die europäische. Das hält die Fantasie am Leben, dass auch künftig Anlagen in den USA höhere Renditen bringen.
DIE WELT: Zumindest die Zinsdifferenz spricht längst für den Euro.
Mayer: Sicher, die Gefahr, dass uns der Dollar unter den Händen schmilzt, wird dadurch erhöht, dass man derzeit relativ wenig für die US-Währung bekommt. Deshalb bleibt den Dollar-Optimisten auch nur die Hoffnung, dass die niedrigen Zinsen und die Konjunkturprogramme der Regierung das Wachstum in den USA endlich wieder beschleunigen.
DIE WELT: Und wenn nicht?
Mayer: Regierung und Notenbank in den USA haben ihren Spielraum genutzt, um die Wirtschaft mit Steuerkürzungen und Zinssenkungen in Gang zu halten. Allerdings hat die Regierung Bush nun ihre letzte Karte ausgespielt: Noch mehr Ausgaben und damit wachsende Haushaltsdefizite wird sie sich nicht erlauben können. Andernfalls könnten die Märkte befürchten, dass die Finanzpolitik aus dem Ruder läuft - der Dollar würde dann erst recht fallen. Die US-Wirtschaft muss jetzt aus eigener Kraft wachsen. Es droht sonst der Rückfall in die Rezession.
DIE WELT: Einige Ã-konomen fürchten sogar eine Deflation.
Mayer: Es gibt ein gewisses Deflationsrisiko, weil der derzeitige Abschwung gewisse Parallelen zu der Krise der dreißiger Jahre aufweist. Aber weder in den USA noch in Euroland ist diese Gefahr akut. Das Wirtschaftswachstum ist auf beiden Seiten des Atlantiks immer noch positiv, es gibt eine deutlich sichtbare Inflation und ein angemessenes Kreditwachstum. Deshalb ist dieses Szenario zwar denkbar, aber unwahrscheinlich.
DIE WELT: Wie sehr schadet die Wechselkursentwicklung der Konjunktur in der Euro-Zone?
Mayer: Noch überwiegen die positiven Effekte. Zwar macht der teurere Euro den Exporteuren das Leben schwerer. Auf der anderen Seite bedeutet eine stärkere Währung aber mehr Kaufkraft für die Konsumenten. Wir müssen für importierte Produkte wie zum Beispiel das in Dollar gehandelte Ã-l weniger Geld ausgeben, wenn der Euro steigt. Der stärkere Euro wirkt daher wie eine Steuererleichterung.
DIE WELT: Ab welchem Kurs kippt dieses Verhältnis?
Mayer: Die Schmerzgrenze liegt weniger in einer absoluten Wechselkursgröße. Problematisch ist vielmehr die Geschwindigkeit, mit der der Dollar ab- und der Euro aufwertet. Bei einem schockartigen Anstieg der Währung verlieren die Exporteure das Vertrauen, Entlassungen und Investitionskürzungen sind die Folge und verschärfen die Krise noch. Bei einer langsamen Euro-Aufwertung könnten wir hingegen darauf hoffen, endlich einen vom Konsum getragenen, breiten Aufschwung zu bekommen.
DIE WELT: Das klingt riskant: Der Export könnte auch einknicken, ohne dass die Binnenkonjunktur nachzieht.
Mayer: Das Risiko besteht sicherlich. Aber wenn wir es nicht schaffen, den Konsum endlich anzukurbeln, wäre jeder exportgetriebene Aufschwung ohnehin nur von kurzer Dauer. Wir sollten uns daher davor hüten, unsere Probleme durch einen schwachen Euro lösen zu wollen. Ein langsamer Anstieg wäre gut für die Euro-Zone.
Artikel erschienen am 13. Jan 2003
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dottore
13.01.2003, 15:40
@ manolo
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Re:"Dollar-Krise" ist eine Krise der Euro-Forderungen (meine Sicht) |
-->Hi,
da sich zu einem jeweils bestimmten Zeitpunkt alle Forderungen mit allen Guthaben saldieren, besteht nur die Möglichkeit, mit später fälligen Forderungen früher fällige nachzufragen bzw. umgekehrt. Damit haben wir im Grunde nichts erklärt. Nachher = vorher (nur die jeweiligen Titelhalter haben geswitcht).
Was aber zur Erklärung beitragen kann, ist die Überlegung, dass man später fällige Forderungen beleihen kann, um damit früher fällige nachzufragen. Dies geht auch, indem man später fällige Zahlungen verspricht (später fällige Guthaben bei der anderen Seite also schafft) und sich im Gegenzug früher fällige Guthaben geben lässt. Beides out of the blue sky.
Just von dorther sollte das Dollarproblem angegangen werden. Wie wir aus einer schon vor längerer Zeit geführten Diskussion anhand von Cosas Zahlen wissen, hatten sich die US-Banken im Euro-Raum bei Euro-Banken verschuldet (zumeist waren es eigene Filialen, was die Sache vereinfacht, da die Operation"bankintern" vermanscht werden kann) und mit den so gewonnenen Guthaben (bei gleichzeitigen, nur später fälligen Verpflichtungen) lautend auf Euro Forderungen lautend auf Dollar zu kaufen.
NOTABENE: Der Dollarkurs ist immer ein Kurs von auf Dollar lautenden Forderungen.
Nun zum"Dollarproblem": Versiegt die eben beschriebene Nachfrage nach Dollarforderungen, fällt deren Kurs ebenso wie er zuvor aufgrund der Nachfrage nach diesen gestiegen war (bitte nochmals die Cosa-Debatte nachlesen).
Noch schlimmer wird es, wenn jetzt die Euro-Forderungen, welche in der Zeit der (börsenbedingten vor allem) starken Dollar-Nachfrage entstanden bzw. banküblich geschaffen worden waren, zur Fälligkeit reifen (üblich sollten 1 bis 2 Jahre sein) und diese mit Hilfe von Nachfrage nach später fälligen Euro-Forderungen (mit deren Hilfe die aktuell fälligen Euro-Forderungen abgelöst werden können -"bezahlt" oder gar getilgt werden kann ja letztlich nichts in einem Kredit-auf-Kredit-System - oh, oh!)"bedient", sprich prolongiert werden müssen.
Klartext: Je mehr sich das Euro-Banken-Problem zuspitzt, desto zickiger werden die Banken mit Euro-Verschuldungsmöglichkeiten (inkl. der US-Töchter von US-Banken im Euro-Raum) bei diesen Operationen und desto höher muss der Euro steigen, sprich der Kurs von auf Euro lautenden Forderungen. (Die Goldpreisentwicklung ist eine angenehme, aber nicht ungefährliche Begleiterscheinung).
Der"starke" Euro ist also nicht eine Folge des"schwachen" Dollars, sondern Ausdruck einer sich im Euro-Raum aufbauenden Banken- und das heißt letztlich Verschuldugnskrise diesseits des Atlantiks. Also Ausdruck einer Euro-Forderungs-Schwäche.
Vielleicht kann Cosa die damals gebrachten Zahlenreihen aktualisieren, damit mehr Licht in das Dunkel der hier anstehenden Finanzkrise gebracht werden kann.
Es ist das alte Lied: Nicht die Aktiva entscheiden (soll ich mein Geld nun hierhin oder dorthin tun? - die Sicht auch der Deutschen Bank), sondern die Passiva. Denn nur diese drängen unerbittlich auf Erfüllung. Und im Euro-Raum drängt's offenbar enorm.
Gruß!
> „Die Gefahr einer Dollar-Krise wächst“
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>Europa-Volkswirt der Deutschen Bank: Der Eurokurs steigt weiter >
>Probleme nicht durch den Wechselkurs lösen
>Frankfurt/Main - Der Euro steigt und steigt: In den vergangenen sechs Wochen ist die Gemeinschaftswährung auf über 1,05 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit November 1999 geklettert. Gleichzeitig hat der Dollar gegenüber mehreren Währungen deutlich abgewertet. Sollte sich die Entwicklung in diesem Tempo fortsetzen, ließe sich eine Dollar-Krise kaum noch abwenden, meint Thomas Mayer, Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank in London. > Über die möglichen Folgen der Wechselkursentwicklung sprach der 49-jährige Ã-konom mit Anja Struve.
>DIE WELT: Stecken wir in einer Dollar-Krise?
>Thomas Mayer: Ich hoffe nicht. Ich vermute, dass die aktuelle Entwicklung an den Devisenmärkten nur vorübergehend ist, ausgelöst durch die Unsicherheit über die Lage im Irak und die künftige Dollar-Politik des neuen US-Finanzministers. Wenn das stimmt, sollte die jüngste Euro-Rallye schon bald wieder durch eine kleinere Korrektur abgelöst werden.
>DIE WELT: Das klingt nicht sehr überzeugt.
>Mayer: Die Gefahr einer Dollar-Krise wächst. Es ist nicht auszuschließen, dass die Entwicklung der letzten Wochen bereits der Vorbote eines schnell stürzenden Dollars war. Wenn sich die Abwertung in diesem Tempo fortsetzt, bekommt die Weltwirtschaft ein Problem. Ich glaube allerdings, dass wir diese Risikozone noch nicht erreicht haben.
>DIE WELT: Was macht Sie so zuversichtlich?
>Mayer: Bisher gibt es noch keine Anzeichen dafür, dass die US-Konjunktur der Grund für die Dollar-Schwäche ist. Vielmehr gelingt es der US-Wirtschaft dank ihrer relativen Stärke immer noch, genug internationales Kapital anzuziehen, um ihr riesiges Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren. Problematisch würde es erst, wenn tatsächlich Zweifel an der Wirtschaftskraft Amerikas aufkämen und die Anleger weltweit ihr Kapital nicht mehr dorthin investierten oder sogar abzögen. Der Dollar würde dann fallen wie ein Stein. > DIE WELT: Die Skepsis über die US-Konjunktur wächst doch. > Mayer: Das schon. Aber was den Dollar weiter stützt, ist die Tatsache, dass sich die Konjunktur in der Euro-Zone immer noch deutlich schlechter entwickelt. Die meisten Ã-konomen erwarten, dass die US-Wirtschaft in 2003 und 2004 erneut schneller zulegt als die europäische. Das hält die Fantasie am Leben, dass auch künftig Anlagen in den USA höhere Renditen bringen.
>DIE WELT: Zumindest die Zinsdifferenz spricht längst für den Euro. > Mayer: Sicher, die Gefahr, dass uns der Dollar unter den Händen schmilzt, wird dadurch erhöht, dass man derzeit relativ wenig für die US-Währung bekommt. Deshalb bleibt den Dollar-Optimisten auch nur die Hoffnung, dass die niedrigen Zinsen und die Konjunkturprogramme der Regierung das Wachstum in den USA endlich wieder beschleunigen.
>DIE WELT: Und wenn nicht? > Mayer: Regierung und Notenbank in den USA haben ihren Spielraum genutzt, um die Wirtschaft mit Steuerkürzungen und Zinssenkungen in Gang zu halten. Allerdings hat die Regierung Bush nun ihre letzte Karte ausgespielt: Noch mehr Ausgaben und damit wachsende Haushaltsdefizite wird sie sich nicht erlauben können. Andernfalls könnten die Märkte befürchten, dass die Finanzpolitik aus dem Ruder läuft - der Dollar würde dann erst recht fallen. Die US-Wirtschaft muss jetzt aus eigener Kraft wachsen. Es droht sonst der Rückfall in die Rezession. >
>DIE WELT: Einige Ã-konomen fürchten sogar eine Deflation.
>Mayer: Es gibt ein gewisses Deflationsrisiko, weil der derzeitige Abschwung gewisse Parallelen zu der Krise der dreißiger Jahre aufweist. Aber weder in den USA noch in Euroland ist diese Gefahr akut. Das Wirtschaftswachstum ist auf beiden Seiten des Atlantiks immer noch positiv, es gibt eine deutlich sichtbare Inflation und ein angemessenes Kreditwachstum. Deshalb ist dieses Szenario zwar denkbar, aber unwahrscheinlich. > DIE WELT: Wie sehr schadet die Wechselkursentwicklung der Konjunktur in der Euro-Zone?
>Mayer: Noch überwiegen die positiven Effekte. Zwar macht der teurere Euro den Exporteuren das Leben schwerer. Auf der anderen Seite bedeutet eine stärkere Währung aber mehr Kaufkraft für die Konsumenten. Wir müssen für importierte Produkte wie zum Beispiel das in Dollar gehandelte Ã-l weniger Geld ausgeben, wenn der Euro steigt. Der stärkere Euro wirkt daher wie eine Steuererleichterung. > DIE WELT: Ab welchem Kurs kippt dieses Verhältnis? > Mayer: Die Schmerzgrenze liegt weniger in einer absoluten Wechselkursgröße. Problematisch ist vielmehr die Geschwindigkeit, mit der der Dollar ab- und der Euro aufwertet. Bei einem schockartigen Anstieg der Währung verlieren die Exporteure das Vertrauen, Entlassungen und Investitionskürzungen sind die Folge und verschärfen die Krise noch. Bei einer langsamen Euro-Aufwertung könnten wir hingegen darauf hoffen, endlich einen vom Konsum getragenen, breiten Aufschwung zu bekommen. >
>DIE WELT: Das klingt riskant: Der Export könnte auch einknicken, ohne dass die Binnenkonjunktur nachzieht. > Mayer: Das Risiko besteht sicherlich. Aber wenn wir es nicht schaffen, den Konsum endlich anzukurbeln, wäre jeder exportgetriebene Aufschwung ohnehin nur von kurzer Dauer. Wir sollten uns daher davor hüten, unsere Probleme durch einen schwachen Euro lösen zu wollen. Ein langsamer Anstieg wäre gut für die Euro-Zone.
>Artikel erschienen am 13. Jan 2003 >
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El Sheik
13.01.2003, 19:52
@ dottore
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@Elli, könntest Du bitte ein.pdf über Devisenterminmarktpositionen reinstellen? |
-->Erstens, welche Zahlen meinst Du, Dottore, die Cosa hereingestellt hat?
Und zweitens beschreibst Du eine Transaktion, die ich mal interpretiere mit Bitte um Richtigstellung:
Die Tochter einer US-Bank in D begibt eine Emission von Schuldscheinen, die auf Euro lauten. Dafür erhält sie Euros als Sichtguthaben. Der bilanzverlängernde Buchungssatz lautet:
Kasse /an/ Anleihenemission. Die Anleihe habe eine Laufzeit von 2 Jahren. Nach dieser Zeit muß die US-Bank samt Zinsen zurückzahlen mit dem bilanzverkürzenden Buchungssatz Anleihenrückzahlung (incl. Zinsen) /an/ Kasse.
In der Zwischenzeit kann sie mit ca. 92% der Sichtguthaben wirtschaften, 8% verbleiben als Reserve.
Die US-Bank wirtschaft wie folgt: Sie tauscht die als Sichtguthaben verfügbaren Euros in US-Anleihen mit drei-monatiger Fälligkeit. Der US-3-Monatszins liegt unter dem der selbst begebenen 2-jährigen Anleihe. Die US-Bank kann nur dann ein Geschäft machen, wenn der US-Dollar p.a. um etwas mehr steigt als die Zinsdifferenz. (Von Zinseszinseffekten abstrahiere ich der Einfachheit halber.)
Das skizzierte Geschäft ging also gut solange der Dollar stieg. Der erreichte aber exakt zur Wahl Bushs seinen Hochpunkt, um danach zu fallen.
Seitdem machen die besagten Banken also Verlustgeschäfte oder aber, um diese zu begrenzen, sichern sich ab, indem sie Dollar per Termin verkaufen. Entscheidend sind daher neben den Verschuldungsdaten die Devisenterminpositionen.
Ich habe dem Elli ein.pdf-Dokument mit den besagten Positionen geschickt, die er vielleicht freundlicherweise hier einlinken könnte (Danke im voraus!)
Man sieht (links oben) einen prozyklischen Dollarterminmarkt und v.a. daß die Netto-Longs gar nicht mehr abgebaut wurden, also im letzten Zyklus-Tief die Null-Linie gar nicht mehr erreicht wurde.
Wenn die von Dottore vorgetragenen Argumentation stimmt und wenn Cosas Daten tatsächlich eine Hype in den beschriebenen Geschäften vor 1 bis 2 Jahren zeigen, dann würde dies bedeuten, daß den Dollar zur Zeit nicht viel mehr halten kann als besipielsweise steigende Rohstoffpreise.
Jetzt bitte ich, den Link zu Cosas Daten herzustellen, um diese Analyse zu komplettieren.
Gruß vom Scheich
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-- ELLI --
13.01.2003, 20:00
@ El Sheik
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PDF-Datei, da ist sie.............. |
-->PDF-Datei
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Euklid
13.01.2003, 20:51
@ El Sheik
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Re: @Elli, könntest Du bitte ein.pdf über Devisenterminmarktpositionen reinstellen? |
-->>Erstens, welche Zahlen meinst Du, Dottore, die Cosa hereingestellt hat?
>Und zweitens beschreibst Du eine Transaktion, die ich mal interpretiere mit Bitte um Richtigstellung:
>Die Tochter einer US-Bank in D begibt eine Emission von Schuldscheinen, die auf Euro lauten. Dafür erhält sie Euros als Sichtguthaben. Der bilanzverlängernde Buchungssatz lautet:
>Kasse /an/ Anleihenemission. Die Anleihe habe eine Laufzeit von 2 Jahren. Nach dieser Zeit muß die US-Bank samt Zinsen zurückzahlen mit dem bilanzverkürzenden Buchungssatz Anleihenrückzahlung (incl. Zinsen) /an/ Kasse.
>In der Zwischenzeit kann sie mit ca. 92% der Sichtguthaben wirtschaften, 8% verbleiben als Reserve.
>Die US-Bank wirtschaft wie folgt: Sie tauscht die als Sichtguthaben verfügbaren Euros in US-Anleihen mit drei-monatiger Fälligkeit. Der US-3-Monatszins liegt unter dem der selbst begebenen 2-jährigen Anleihe. Die US-Bank kann nur dann ein Geschäft machen, wenn der US-Dollar p.a. um etwas mehr steigt als die Zinsdifferenz. (Von Zinseszinseffekten abstrahiere ich der Einfachheit halber.)
>Das skizzierte Geschäft ging also gut solange der Dollar stieg. Der erreichte aber exakt zur Wahl Bushs seinen Hochpunkt, um danach zu fallen.
>Seitdem machen die besagten Banken also Verlustgeschäfte oder aber, um diese zu begrenzen, sichern sich ab, indem sie Dollar per Termin verkaufen. Entscheidend sind daher neben den Verschuldungsdaten die Devisenterminpositionen.
>Ich habe dem Elli ein.pdf-Dokument mit den besagten Positionen geschickt, die er vielleicht freundlicherweise hier einlinken könnte (Danke im voraus!)
>Man sieht (links oben) einen prozyklischen Dollarterminmarkt und v.a. daß die Netto-Longs gar nicht mehr abgebaut wurden, also im letzten Zyklus-Tief die Null-Linie gar nicht mehr erreicht wurde.
>Wenn die von Dottore vorgetragenen Argumentation stimmt und wenn Cosas Daten tatsächlich eine Hype in den beschriebenen Geschäften vor 1 bis 2 Jahren zeigen, dann würde dies bedeuten, daß den Dollar zur Zeit nicht viel mehr halten kann als besipielsweise steigende Rohstoffpreise.
>Jetzt bitte ich, den Link zu Cosas Daten herzustellen, um diese Analyse zu komplettieren.
>Gruß vom Scheich
Die Nachfrage nach Greenspans Zauberscheinchen mit grüner Tinte kann nur eine dicke fette Rohstoffrally retten.
Und diese Nachfrage würde zweifellos den Dollar stützen.
Gemach,Gemach eine Infla kommt immer butterweich und auf Samtpfoten daher.
Irgendwann läuft sie von ganz alleine weil sie in den Köpfen der Leute verankert ist.
Wann gab es sowas in der Geschichte wie Werterhaltungsklauseln die auch noch damals von der Bundesbank genehmigt werden mußten?
Wer auf Werterhalt aus war brauchte eine Genehmigung!
Ist das nicht witzig?
Dies zeigt doch die Perfidie des Systems.
Es ist viel schöner in einer Hyperinfla unterzugehen als in einer Defla;-)
Zumindest wird bis zur Hyperinfla noch eine weite Strecke sein denn ein plötzliches Umschalten kann man außschließen.
Oder kommen etwa Hyperinflas aus heiterem Himmel ohne daß es vorher Krieg war?
Ist solch ein Fall in der Geschichte bekannt?
Gruß an den Scheich von EUKLID
PS Paß auf deine Kopfbedeckung auf denn der AMi ist ganz nah an den Ã-lquellen der Scheichs;-)
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Cosa
13.01.2003, 22:26
@ dottore
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Re: Zahlen; lang, lang ists her.... |
-->Hi dottore,
tja, hatte erst gedacht es handelt sich um Zahlen aus der Kapitalbilanz; mitnichten, die Festplatte gab folgendes Posting mit vor allem Deiner Erklärung frei. Aber auch der Scheich war damals interessiert, Posting 57281 [img][/img]
Gnadenlos habe ich aber mal auf der t-online-Adresse gelöscht. Die Graphiken sind futsch.
Da es sich um Ed Yardenis Charts handelt, können wir nur froh sein, dass ihn das Netz wieder hat. Hier sein aktuelles Chartbook zum Flow of Funds, pdf.
Hab die Charts noch nicht komplkett durchgeschaut, um welche ins Forum zu kopieren.
herzliche Grüsse
Cosa
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dottore
14.01.2003, 18:25
@ El Sheik
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Re: Die große Operation -"The chicken must come home to roost..." |
-->>Erstens, welche Zahlen meinst Du, Dottore, die Cosa hereingestellt hat?
Es waren, sorry, nicht direkt Cosas Zahlen, sondern welche aus der FT UK, die zu Cosas Statistiken passten. Ich glaube mich zu erinnern: Es waren ca. 200 Mrd Dollar, die US-Bankentöchter in Euroland hier in Euro aufgenommen hatten. Auf kurze Frist / Sicht natürlich.
>Und zweitens beschreibst Du eine Transaktion, die ich mal interpretiere mit Bitte um Richtigstellung:
>Die Tochter einer US-Bank in D begibt eine Emission von Schuldscheinen, die auf Euro lauten. Dafür erhält sie Euros als Sichtguthaben. Der bilanzverlängernde Buchungssatz lautet:
>Kasse /an/ Anleihenemission. Die Anleihe habe eine Laufzeit von 2 Jahren. Nach dieser Zeit muß die US-Bank samt Zinsen zurückzahlen mit dem bilanzverkürzenden Buchungssatz Anleihenrückzahlung (incl. Zinsen) /an/ Kasse.
>In der Zwischenzeit kann sie mit ca. 92% der Sichtguthaben wirtschaften, 8% verbleiben als Reserve.
>Die US-Bank wirtschaftet wie folgt: Sie tauscht die als Sichtguthaben verfügbaren Euros in US-Anleihen mit drei-monatiger Fälligkeit. Der US-3-Monatszins liegt unter dem der selbst begebenen 2-jährigen Anleihe. Die US-Bank kann nur dann ein Geschäft machen, wenn der US-Dollar p.a. um etwas mehr steigt als die Zinsdifferenz. (Von Zinseszinseffekten abstrahiere ich der Einfachheit halber.)
So genau läuft / lief es. Danke. Und siehe gleich noch...
>Das skizzierte Geschäft ging also gut solange der Dollar stieg. Der erreichte aber exakt zur Wahl Bushs seinen Hochpunkt, um danach zu fallen.
Es lag nicht nur am steigenden Dollar, sondern auch an den Spekulationen am Anleihemarkt (Renditen sinken = Kurse steigen, da spielt der absolute Zinssatz keinerlei Rolle, sondern nur die Zinsarbitrage über Zeit) und natürlich am Aktienmarkt. Da konnte man schnell mit Hilfe von hauseigenen Hedge Fonds was wegstecken.
>Seitdem machen die besagten Banken also Verlustgeschäfte oder aber, um diese zu begrenzen, sichern sich ab, indem sie Dollar per Termin verkaufen. Entscheidend sind daher neben den Verschuldungsdaten die Devisenterminpositionen.
Ja. Diese Positionen kommen in jedem Fall on top.
>Ich habe dem Elli ein.pdf-Dokument mit den besagten Positionen geschickt, die er vielleicht freundlicherweise hier einlinken könnte (Danke im voraus!)
Hat toll funktioniert. Danke, auch an ELLI natürlich.
>Man sieht (links oben) einen prozyklischen Dollarterminmarkt und v.a. daß die Netto-Longs gar nicht mehr abgebaut wurden, also im letzten Zyklus-Tief die Null-Linie gar nicht mehr erreicht wurde.
Ja, sehr gut gesehen.
>Wenn die von Dottore vorgetragenen Argumentation stimmt und wenn Cosas Daten tatsächlich eine Hype in den beschriebenen Geschäften vor 1 bis 2 Jahren zeigen, dann würde dies bedeuten, daß den Dollar zur Zeit nicht viel mehr halten kann als beispielsweise steigende Rohstoffpreise.
Nichts zwingt mehr als Zwang zur Liquidität. Und was das bei Banken heißt, ist jedem hier klar. Die oben genannten (jetzt glaube ich, es waren sogar 230 Mrd $)"Ausleihungen" müssen also glatt gestellt werden, nix mehr mit Prolongationen usw., da im Finanzsektor inzwischen jeder jedem misstraut.
Jedenfalls muss das Geld aus der großen Operation (= Dollar-Hausse als Logo-Folge, und das TROTZ der schon extrem passiven HaBilanz) jetzt wieder zurück (= Euro-Hausse als Logo-Folge)."The chicken have to come home to roost..."
Gruß zurück!
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