Zardoz
28.03.2003, 19:41 |
Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind... hier ein letzter.Thread gesperrt |
-->Das Wesen der Verschwörung
- von Bernd Niquet -
Worum geht es eigentlich in Wirklichkeit beim gegenwärtigen Irak-Krieg? Geht es tatsächlich nur darum, den irakischen Diktator zu entwaffnen? So, wie es in beinahe unzähligen UN-Resolutionen gefordert wurde? Oder um Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung, wie die US-Amerikaner und Briten es stets behaupten?
NEIN! sagen die meisten Menschen hierzulande und woanders in der westlichen Welt - von den anderen Hemisphären ganz zu schweigen. Und dieses Urteil scheint völlig unabhängig davon zu sein, ob sie zur Intelligenz zu rechnen, gar Künstler sind oder sich vielmehr als völlig platt im Kopf erweisen, was ja leider nur allzu oft identisch ist. Und warum NEIN? Weil die ganze Geschichte ansonsten keinen Sinn macht! werfen sie unisono ein.
Wie zum Beispiel Ralf Flierl vom GoingPublic Magazin, der sich im Vorfeld des Krieges in seiner „SmartInvestor“-Kolumne laufend über die mangelnden Beweise der Alliierten hinsichtlich des Schurkentums von Saddam Hussein beschwert hat, um daraufhin über die USA zu schreiben: „Ich sage Ihnen, das ist Propaganda von der übelsten Sorte, mit dem Ziel einen längst gefassten Plan in die Tat umzusetzen. Sehr verehrte Leserinnen und Leser, über das, was in der Weltpolitik derzeit geschieht, kann man nur sagen: Da stimmt was nicht!“
Da stimmt also etwas nicht? So macht die Sache keinen Sinn? Doch anstatt wie der König in Lewis Carrols „Alice im Wunderland“ zu reagieren und zu schließen, dass dann, wenn es keinen anderen Sinn gibt, man sich viel Arbeit ersparen kann, weil man dann auch keinen suchen muss, wird nun überall fleißig nach einem höheren oder tieferen, auf jeden Fall nach einem hinter der Oberfläche liegenden Sinn gesucht. Doch was durch die Erwähnung von „Alice im Wunderland“ auf den ersten Blick vielleicht humorig aussehen könnte, ist mir bitterer Ernst.
Denn Geschichte macht niemals Sinn! Das ist einer der wichtigsten Sätze, den es überhaupt gibt. So etwas wie einen Sinn können wir in die Geschichte stets nur „hereinlegen“, selbst kennt die Geschichte jedoch keinen Sinn. So ist es denn auch das größte Missverständnis nicht nur aller Verschwörungstheoretiker, sondern schlichtweg aller Zeitgenossen, die versuchen, das Chaos der täglichen Bilder, die unglaubliche Vielfalt und Komplexität der Welt, wie sie täglich auf unsere Sinne herniederprasselt, in ein stimmiges Bild einzupassen. Es gibt so etwas nicht wie ein"stimmiges Bild". Die Tatsache, dass sich nicht alles schlüssig zusammenfügt, hat Methode. Es ist der Normalfall. Niemals wird es uns gelingen, alle Beobachtungen auf ein und den selben Nenner zu bringen. Es sei denn, unsere Beobachtung ist rein selektiv. Das heißt: Wir haben ein vorgefasstes Bild und registrieren jeweils nur diejenigen Tatsachen, die dieses Bild auch stützen, und die anderen lassen wir geflissentlich weg.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn wir ausschließlich isolierte menschliche Handlungen beobachten. Denn während die Natur kein Ziel und keinen Sinn kennt, handeln Menschen durchaus zielorientiert und keinesfalls sinnlos. In diesem Zusammenhang kann man nun allerdings auch kontrafaktische Fragen stellen, wie beispielsweise die folgenden: Wenn es den USA im Irak nur ums Ã-l und die Vormacht geht, wenn die USA also tatsächlich die wirklichen Schurken sind, die nach Ansicht vieler sogar den 11. September billigend in Kauf genommen haben, um ihre Vormachtziele durchzusetzen, warum haben sie dann das Ã-l nicht bereits 1991 genommen?
Warum sind sie den quälend langen Weg durch die UNO gegangen und dabei sogar gescheitert - und haben nicht einfach ein paar Inspektoren umbringen lassen? Das wäre doch ein wunderbarer Kriegsgrund gewesen. Warum gibt es keine Nachrichten über den Einsatz von chemischen und biologischen Waffen? Die ganze Weltgemeinde wäre sofort auf Seiten der Amerikaner. Und warum lassen sie sich auf Schritt und Tritt im Krieg von Kameras beobachten? Die Fragen sind beinahe endlos - und selbstverständlich gibt es auf sie keine Antwort. Außer vielleicht diese: Die Amerikaner sind einfach trottelige Demokraten. Jedenfalls erscheinen sie so in einem Land, in dem den Quellen des irakischen Informationsministerium prinzipiell der gleiche Wahrheitswert zugebilligt wird wie denjenigen des Pentagon.
Das Geschehen an den Börsen ist natürlich ebenfalls"sinnhaft", obwohl es auf den ersten Blick nicht danach aussieht. Das liegt daran, dass die Börse ein nur zweidimensionales Gebilde ist. Die Kurse können im Zeitablauf immer nur steigen oder fallen - und regulieren damit gleichsam wie ein „Thermostat“ die Wirtschaft. Die Börse bezieht ihren Sinn also ausschließlich aus ihrer Einfältigkeit. Und ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass dies bei den meisten Gläubigen einer Verschwörung ebenfalls der Fall ist.
Liebe Leser, ich freue mich, dass ich mich ab jetzt wenigstens eine Weile nicht mehr ärgern werde, sondern etwas Urlaub mit totaler Medienabstinenz machen kann. Ich freue mich auf ihre Mails, werde sie jedoch dieses Mal erst später beantworten können.
Bernd Niquet, im März 2003.
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Euklid
28.03.2003, 20:01
@ Zardoz
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Re: Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind... hier ein letzter. |
-->>Das Wesen der Verschwörung
>- von Bernd Niquet -
>Worum geht es eigentlich in Wirklichkeit beim gegenwärtigen Irak-Krieg? Geht es tatsächlich nur darum, den irakischen Diktator zu entwaffnen? So, wie es in beinahe unzähligen UN-Resolutionen gefordert wurde? Oder um Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung, wie die US-Amerikaner und Briten es stets behaupten?
>NEIN! sagen die meisten Menschen hierzulande und woanders in der westlichen Welt - von den anderen Hemisphären ganz zu schweigen. Und dieses Urteil scheint völlig unabhängig davon zu sein, ob sie zur Intelligenz zu rechnen, gar Künstler sind oder sich vielmehr als völlig platt im Kopf erweisen, was ja leider nur allzu oft identisch ist. Und warum NEIN? Weil die ganze Geschichte ansonsten keinen Sinn macht! werfen sie unisono ein.
>Wie zum Beispiel Ralf Flierl vom GoingPublic Magazin, der sich im Vorfeld des Krieges in seiner „SmartInvestor“-Kolumne laufend über die mangelnden Beweise der Alliierten hinsichtlich des Schurkentums von Saddam Hussein beschwert hat, um daraufhin über die USA zu schreiben: „Ich sage Ihnen, das ist Propaganda von der übelsten Sorte, mit dem Ziel einen längst gefassten Plan in die Tat umzusetzen. Sehr verehrte Leserinnen und Leser, über das, was in der Weltpolitik derzeit geschieht, kann man nur sagen: Da stimmt was nicht!“
>Da stimmt also etwas nicht? So macht die Sache keinen Sinn? Doch anstatt wie der König in Lewis Carrols „Alice im Wunderland“ zu reagieren und zu schließen, dass dann, wenn es keinen anderen Sinn gibt, man sich viel Arbeit ersparen kann, weil man dann auch keinen suchen muss, wird nun überall fleißig nach einem höheren oder tieferen, auf jeden Fall nach einem hinter der Oberfläche liegenden Sinn gesucht. Doch was durch die Erwähnung von „Alice im Wunderland“ auf den ersten Blick vielleicht humorig aussehen könnte, ist mir bitterer Ernst.
>Denn Geschichte macht niemals Sinn! Das ist einer der wichtigsten Sätze, den es überhaupt gibt. So etwas wie einen Sinn können wir in die Geschichte stets nur „hereinlegen“, selbst kennt die Geschichte jedoch keinen Sinn. So ist es denn auch das größte Missverständnis nicht nur aller Verschwörungstheoretiker, sondern schlichtweg aller Zeitgenossen, die versuchen, das Chaos der täglichen Bilder, die unglaubliche Vielfalt und Komplexität der Welt, wie sie täglich auf unsere Sinne herniederprasselt, in ein stimmiges Bild einzupassen. Es gibt so etwas nicht wie ein"stimmiges Bild". Die Tatsache, dass sich nicht alles schlüssig zusammenfügt, hat Methode. Es ist der Normalfall. Niemals wird es uns gelingen, alle Beobachtungen auf ein und den selben Nenner zu bringen. Es sei denn, unsere Beobachtung ist rein selektiv. Das heißt: Wir haben ein vorgefasstes Bild und registrieren jeweils nur diejenigen Tatsachen, die dieses Bild auch stützen, und die anderen lassen wir geflissentlich weg.
>Etwas anderes ist es natürlich, wenn wir ausschließlich isolierte menschliche Handlungen beobachten. Denn während die Natur kein Ziel und keinen Sinn kennt, handeln Menschen durchaus zielorientiert und keinesfalls sinnlos. In diesem Zusammenhang kann man nun allerdings auch kontrafaktische Fragen stellen, wie beispielsweise die folgenden: Wenn es den USA im Irak nur ums Ã-l und die Vormacht geht, wenn die USA also tatsächlich die wirklichen Schurken sind, die nach Ansicht vieler sogar den 11. September billigend in Kauf genommen haben, um ihre Vormachtziele durchzusetzen, warum haben sie dann das Ã-l nicht bereits 1991 genommen?
>Warum sind sie den quälend langen Weg durch die UNO gegangen und dabei sogar gescheitert - und haben nicht einfach ein paar Inspektoren umbringen lassen? Das wäre doch ein wunderbarer Kriegsgrund gewesen. Warum gibt es keine Nachrichten über den Einsatz von chemischen und biologischen Waffen? Die ganze Weltgemeinde wäre sofort auf Seiten der Amerikaner. Und warum lassen sie sich auf Schritt und Tritt im Krieg von Kameras beobachten? Die Fragen sind beinahe endlos - und selbstverständlich gibt es auf sie keine Antwort. Außer vielleicht diese: Die Amerikaner sind einfach trottelige Demokraten. Jedenfalls erscheinen sie so in einem Land, in dem den Quellen des irakischen Informationsministerium prinzipiell der gleiche Wahrheitswert zugebilligt wird wie denjenigen des Pentagon.
An Naivität nicht zu überbieten.
Hier muß es sich um einen Pfarrerssohn handeln.
Warum lassen sie sich auf Schritt und Tritt von Kameras bewachen?
Herr Niquet????
Weil sie über das was sie später als Film- Dokument vorlegen alleine verfügen.
Wenn sie nicht mehr Würze als das hier haben tun sie mir wirklich Leid.
Dann schreibt er noch ganz naiv darauf gäbe es keine Antwort.
Da lacht ja wirklich die Koralle.
Herr Niquet reichen denn abgeschriebene Beweise in der UNO,Brutkastenaffären,Ablehnung eines internationalen Gerichts,Abhörmaßnahmen in der EU überhaupt nicht um wenigstens etwas dezidierter an die Sache ranzugehen.
Also diese Fragen die sie hier vorgeben und meinen daß man sie nicht beantworten kann zeugt nicht gerade von abgrundhoher Intelligenz;-))
Und die Wildwestmethode der geschwärzten Seiten des Berichts vom Irak an die UNO läßt sie auch nicht wenigstens etwas nachdenken?
Nein mit Antiamerikanismus hat das nicht die Bohne zu tun.
Gruß EUKLID
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kingsolomon
28.03.2003, 20:10
@ Zardoz
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Gott sei Dank, muss keiner in Niquets Geschwafel nach Sinn suchen... |
-->es hat keinen. Es ist noch nicht mal höherer Blödsinn.
Allenfalls das geschundene Zeilenhonorar könnte noch halbwegs Sinn
machen.
S. auch den Brief weiter unten von Reinhard Deutsch auf Niquets nicht nachvollziehbare
(weder logisch! noch psychologisch) Tirade gegen ihn.
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nereus
28.03.2003, 23:10
@ Zardoz
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Re: Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind... - na ja |
--> Das Wesen der Verschwörung, von Bernd Niquet
Ein paar Zeilen müssen sein. ;-)
Worum geht es eigentlich in Wirklichkeit beim gegenwärtigen Irak-Krieg? Geht es tatsächlich nur darum, den irakischen Diktator zu entwaffnen? So, wie es in beinahe unzähligen UN-Resolutionen gefordert wurde? Oder um Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung, wie die US-Amerikaner und Briten es stets behaupten?
Weder um das eine noch um das andere, verehrter Herr Niquet.
NEIN! sagen die meisten Menschen hierzulande und woanders in der westlichen Welt - von den anderen Hemisphären ganz zu schweigen. Und dieses Urteil scheint völlig unabhängig davon zu sein, ob sie zur Intelligenz zu rechnen, gar Künstler sind oder sich vielmehr als völlig platt im Kopf erweisen, was ja leider nur allzu oft identisch ist.
Über die Plattheit der Gedanken von Künstlern und Doofen oder doofen Künstlern lässt sich kein genaues Urteil bilden.
Mancher Zeitgenosse schwimmt halt auf jeder Welle mit die vermeintlichen Schwung verspricht, andere Leute haben mitunter ein Gewissen und sagen was sie empfinden und wieder andere Menschen geben lediglich ein Gewissen vor, weil der Zeitgeist mal wieder danach schreit.
Und warum NEIN? Weil die ganze Geschichte ansonsten keinen Sinn macht! werfen sie unisono ein.
Damit hat die Masse, von der Sie verächtlich sprechen, erheblich mehr Spürsinn bewiesen als Sie.
Ich hatte Sie für cleverer gehalten und war damals ziemlich enttäuscht, das Sie das Handtuch warfen in den hochkarätigen Diskussionen mit dottore und anderen realen und fiktiven Gesprächspartnern.
Wie zum Beispiel Ralf Flierl vom GoingPublic Magazin, der sich im Vorfeld des Krieges in seiner"SmartInvestor"-Kolumne laufend über die mangelnden Beweise der Alliierten hinsichtlich des Schurkentums von Saddam Hussein beschwert hat, um daraufhin über die USA zu schreiben:"Ich sage Ihnen, das ist Propaganda von der übelsten Sorte, mit dem Ziel einen längst gefassten Plan in die Tat umzusetzen.
So ist es und es ist inzwischen ausreichend bewiesen, dass der Angriff auf den Irak seit 1997/98 fest geplant ist. Machen Sie sich doch mal ein wenig kundig.
Die amerikanischen Eliten sagen recht ungeschminkt was sie vorhaben.
Der Mann mit den 4 i's in Vor- und Zunamen hat doch ziemlichen Klartext über die Neue Weltordnung gesprochen oder finden Sie nicht?
Sehr verehrte Leserinnen und Leser, über das, was in der Weltpolitik derzeit geschieht, kann man nur sagen: Da stimmt was nicht!"
Da stimmt schon etwas länger nicht, das nur ganz nebenbei bemerkt.
Da stimmt also etwas nicht? So macht die Sache keinen Sinn? Doch anstatt wie der König in Lewis Carrols"Alice im Wunderland" zu reagieren und zu schließen, dass dann, wenn es keinen anderen Sinn gibt, man sich viel Arbeit ersparen kann, weil man dann auch keinen suchen muss, wird nun überall fleißig nach einem höheren oder tieferen, auf jeden Fall nach einem hinter der Oberfläche liegenden Sinn gesucht...
Das muß man sich mehrmals durchlesen.
Da die"liebenswerten" Beweggründe des amerikanischen Eingreifens nicht einfach so gefressen werden und aufgrund dessen nach einem anderen Motiv gesucht wird, bleibt dem blitzgescheiten Herrn Niquet nur noch der Ausweg, der sinnlosen Sinnsuche.
Auweia!
Denn Geschichte macht niemals Sinn! Das ist einer der wichtigsten Sätze, den es überhaupt gibt.
Das ist ein furchtbar wichtiger Satz.
Welchen Sinn macht eigentlich die Zahl 4, welchen Sinn macht das Wetter und welchen Sinn hat die Zeit?
Es sind Begrifflichkeiten die sich einer Sinnsuche entziehen.
Ereignisse auf dem Zeitstrahl bzw. innerhalb einer Zeitdifferenz, das würde ich Geschichte nennen.
Ohne Zeit niemals Geschichte und wenn auch nur der berühmte Sack in China umfällt.
So etwas wie einen Sinn können wir in die Geschichte stets nur"hereinlegen", selbst kennt die Geschichte jedoch keinen Sinn.
Herrschaftszeiten! Das ist in der Tat bemerkenswert!
Fragen wir doch einfach mal den Herrn oder die Frau Geschichte.
Verehrte Geschichte, haben sie Sinn oder haben sie keinen Sinn? Wer legt den Sinn eigentlich fest und was ist Sinn überhaupt? Ist das gut oder böse oder wie oder..?
Welchen Sinn hat denn eigentlich die Photosynthese Herr Niquet?
So ist es denn auch das größte Missverständnis nicht nur aller Verschwörungstheoretiker, sondern schlichtweg aller Zeitgenossen, die versuchen, das Chaos der täglichen Bilder, die unglaubliche Vielfalt und Komplexität der Welt, wie sie täglich auf unsere Sinne herniederprasselt, in ein stimmiges Bild einzupassen.
Was hat bitte die Komplexität der Materie und des Bewusstseins mit dem Einmarsch der Amis im Irak zu tun? Vielleicht wird in der nächsten Kolumne noch Bezug auf den gekrümmten Raum genommen?
Es gibt so etwas nicht wie ein"stimmiges Bild". Die Tatsache, dass sich nicht alles schlüssig zusammenfügt, hat Methode. Es ist der Normalfall. Niemals wird es uns gelingen, alle Beobachtungen auf ein und den selben Nenner zu bringen. Es sei denn, unsere Beobachtung ist rein selektiv. Das heißt: Wir haben ein vorgefasstes Bild und registrieren jeweils nur diejenigen Tatsachen, die dieses Bild auch stützen, und die anderen lassen wir geflissentlich weg.
Was soll denn dieses unsägliche Geschwätz?
Der Geisterfahrer auf der A3 macht auch keinen Sinn oder vielleicht doch?
Das Bestattungsunternehmen kann schon einen gewissen Sinn erkennen. Alle Falschfahrer, welche dem Geisterfahrer dummerweise entgegen kommen, verfügen nicht über dieses tiefgründige Sinnempfinden der Undertaker.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn wir ausschließlich isolierte menschliche Handlungen beobachten.
Stimmt das? Wann ist eine menschliche Handlung denn isoliert? Wozu sollte ein Individuum überhaupt handeln wenn es keine Notwendigkeit sieht dies überhaupt zu tun. Könnten andere Individuen der Grund dafür sein und ist es dann nicht ganz so dolle mit der Isoliertheit?
Denn während die Natur kein Ziel und keinen Sinn kennt, handeln Menschen durchaus zielorientiert und keinesfalls sinnlos.
Was wissen wir denn über die Natur? Denn Sinn oder Unsinn derselben werden wir möglicherweise niemals begreifen.
Wie kann ein Erdenwurm sich erdreisten die Natur als sinnlos zu bezeichnen?
Das haut doch dem dicksten Faß den Boden aus.
Wir sind ein Teil der Natur und erheben uns als Mosaikstein gerade über das Gesamtkunstwerk.
Das ist in der Tat sinnlos.
Die Farbe Gelb beschwert sich gerade über ihr Schicksal in Rembrandts"Goldhelm". [img][/img]
Je mehr derartigen Unsinn ich lesen muß, desto mehr glaube ich an Gott.
Ich meine aber nicht den ergrauten Rauschebart auf Wolke 7.
In diesem Zusammenhang kann man nun allerdings auch kontrafaktische Fragen stellen, wie beispielsweise die folgenden: Wenn es den USA im Irak nur ums Ã-l und die Vormacht geht, wenn die USA also tatsächlich die wirklichen Schurken sind, die nach Ansicht vieler sogar den 11. September billigend in Kauf genommen haben, um ihre Vormachtziele durchzusetzen, warum haben sie dann das Ã-l nicht bereits 1991 genommen?
Endlich mal eine gute Frage.
Weil das Schlüsselereignis fehlte, Menschenskinder?
Eben der 11.09.2001.
Der Krieg gegen den, größenteils selbst inszenierten, Terror hat die Schein-Legitimation geschaffen.
Jetzt kann alles niedergebügelt werden was im Wege steht - weil, man hat ja die einstürzenden Neubauten.
1993 ist ja dummerweise das WTC stehengeblieben.
Wissen Sie eigentlich über die Verbindungen zwischen den damaligern Attentätern und dem CIA Bescheid? Nein?
Dann aber geschwind ein wenig Lektüre mit in den wohlverdienten Urlaub genommen.
Vielleicht waren auch die Russen vor 12 Jahren etwas potenter als jetzt?
Möglicherweise glaubte man Saddam wieder gefügig zu machen oder die Hardliner hatten einfach nur schlechte Karten. Wer weiß das schon so genau?
Das wissen weder Sie noch ich. Daher ist es um so dringender zu hinterfragen und die Motive auf Plausibilität abzuklopfen.
Warum sind sie den quälend langen Weg durch die UNO gegangen und dabei sogar gescheitert - und haben nicht einfach ein paar Inspektoren umbringen lassen? Das wäre doch ein wunderbarer Kriegsgrund gewesen. Warum gibt es keine Nachrichten über den Einsatz von chemischen und biologischen Waffen? Die ganze Weltgemeinde wäre sofort auf Seiten der Amerikaner.
Diese Nachweise hat man doch pausenlos versucht zu erbringen.
Die UNO-Inspekteure haben partout nichts relevantes gefunden bzw. dafür gesorgt das gefährliche Waffen vernichtet wurden.
Doch damit wurde auch ein Kriegsgrund vernichtet und das ist eben das Problem.
Daher wurde verstärkt Spionage im Rahmen der UNO-Kontrollen betrieben, um die Iraker zur nächsten bösen Tat (dem Rauswurf) zu verleiten.
Diese Infos stammen nicht aus dem Revolutionsrat der Baath-Partei sondern von Scott Ritter, einem aufrichtigen Kämpfer für Wahrhaftigkeit der einfach nur seinen Job ordentlich machen wollte.
Und warum lassen sie sich auf Schritt und Tritt im Krieg von Kameras beobachten? Die Fragen sind beinahe endlos - und selbstverständlich gibt es auf sie keine Antwort.
Die"eingebetten" Journalisten haben auch überhaupt kein Informationsproblem, nein nein.
Wie sagt Nina Ruge immer: Alles wird gut.
Und die Fragen sind zahlreich - ohne Zweifel.
Außer vielleicht diese: Die Amerikaner sind einfach trottelige Demokraten. Jedenfalls erscheinen sie so in einem Land, in dem den Quellen des irakischen Informationsministerium prinzipiell der gleiche Wahrheitswert zugebilligt wird wie denjenigen des Pentagon.
Haben Sie eigentlich den Wahrheitsgehalt der irakischen bzw. amerikanischen/englischen Regierungsverlautbarungen der letzten Woche einmal nachvollzogen?
Also wenn dies das einzigste Kriterium für eine Bewertung von Diktatur und Demokratie wäre, würde ich ab sofort Antrag auf die irakische Staatsbürgerschaft stellen.
Wenn man 50 % der Irak-Infos in den Rundordner geben kann, gilt das wohl für 90% der Aggressoren.
Alleine dieser Teil des Krieges spricht Bände.
Wenn die Angreifer wenigstens den Schnabel halten würden. Paul Wolfowitz hat sich heute über die Kriegsverbrechern der Iraker beschwert. Lassen wir das.
Das Geschehen an den Börsen ist natürlich ebenfalls"sinnhaft", obwohl es auf den ersten Blick nicht danach aussieht. Das liegt daran, dass die Börse ein nur zweidimensionales Gebilde ist. Die Kurse können im Zeitablauf immer nur steigen oder fallen - und regulieren damit gleichsam wie ein"Thermostat" die Wirtschaft...
Jo!
Liebe Leser, ich freue mich, dass ich mich ab jetzt wenigstens eine Weile nicht mehr ärgern werde, sondern etwas Urlaub mit totaler Medienabstinenz machen kann...
Das ist ein erster Schritt (die Medienabstinenz) in die richtige Richtung.
Einen schönen Urlaub wünscht
nereus
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silvereagle
29.03.2003, 11:13
@ nereus
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Klasse, nereus!:-) |
-->Vielleicht hat Herr Niquet mit seinem Hinweis auf die"Sinnlosigkeit" der Geschichte etwas anderes sagen wollen, als herübergekommen ist (siehe die Erwähnung der"einzelnen Individuen" am Ende dieser Passage). Das ist aber sein Problem. ;-) Die diesbezüglichen Ausführungen Deinerseits unterschreibe ich jedenfalls.
Wozu ich mich lieber nicht mehr äußere, ist die Ã-l-Geschichte. Da stehe ich bekanntlich auf Seiten Niquets, wenn auch mit etwas anderer Begründung... ;-)
Gruß, silvereagle
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Jochen
29.03.2003, 14:59
@ nereus
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Re: Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind... - na ja |
-->> Wie zum Beispiel Ralf Flierl vom GoingPublic Magazin, der sich im Vorfeld des Krieges in seiner"SmartInvestor"-Kolumne laufend über die mangelnden Beweise der Alliierten hinsichtlich des Schurkentums von Saddam Hussein beschwert hat, um daraufhin über die USA zu schreiben:"Ich sage Ihnen, das ist Propaganda von der übelsten Sorte, mit dem Ziel einen längst gefassten Plan in die Tat umzusetzen.
>So ist es und es ist inzwischen ausreichend bewiesen, dass der Angriff auf den Irak seit 1997/98 fest geplant ist. Machen Sie sich doch mal ein wenig kundig.
Nur ganz kurz: Militärs sollten immer planen, das ist ihre Aufgabe. Daß sie auch politische Folgen versuchen einzukalkulieren, versteht sich von selbst. Insofern sehe ich nichts besonderes an Planungen auch zu diesen Zeiten. Übrigens meine ich mich zu erinnern, daß 1997 Bill Clinton Präsident war?
Man könnte es vergleichen mit z.B. den Überlegungen der USA während des Kalten Krieges bzgl. der Erstschlagsoption mit Kernwaffen. Eine notwendige Planung, die eben zur Abschreckung benutzt wurde.
>Weil das Schlüsselereignis fehlte, Menschenskinder?
>Eben der 11.09.2001.
>Der Krieg gegen den, größenteils selbst inszenierten, Terror hat die Schein-Legitimation geschaffen.
>Jetzt kann alles niedergebügelt werden was im Wege steht - weil, man hat ja die einstürzenden Neubauten.
>1993 ist ja dummerweise das WTC stehengeblieben.
>Wissen Sie eigentlich über die Verbindungen zwischen den damaligern Attentätern und dem CIA Bescheid? Nein?
Nun, die Geheimdienst wußten, daß etwas kommt, aber nicht was. Alles andere ist Spekulation.
Gruß
Jochen
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QuertreiBär
30.03.2003, 10:23
@ Zardoz
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Ãœber das Wesen des Sinns |
-->Ãœber das Wesen des Sinns
anscheinend kreiert Herr Niquet gerade eine neue Kolumnen-Richtung, in der es darum geht, die Ansichten von gewissen Leuten wie R.Deutsch oder wie meiner Wenigkeit aus dem Zusammenhang zu reißen, um sie dann sinnentstellt für seine Zwecke zu verwurschten, und zwar in recht sinnloser Manier.
Ich persönlich habe nichts gegen Kritik und ich denke, R.Deutsch auch nicht. Allerdings muß ich schon feststellen, daß Niquet den Sinn meiner Kolumnen nicht erfasst hat oder - was ich eher vermute - gar nicht erfassen wollte. Und obendrein unterstelle ich ihm auch, daß er sich mit der gesamten Materie noch gar nicht richtig befasst hat. Oder um beim Thema zu bleiben, daß er darüber noch nicht sinniert hat. Logisch, daß ihm dann der Sinn der momentanen weltpolitischen Entwicklung entgangen ist.
Denn dazu müßte man schon mal ein bißchen nachforschen, und dann käme man auch drauf, daß es da einen Plan namens PNAC (project fo a new american century) gibt. Und das ist nun wirklich kein verschwörungstheoretisches Hirngespinst (darüber kann überall nachgelesen werden). So wie die Amerikaner derzeit vorgehen, haben sie sich die „Abarbeitung“ dieses Plans vorgenommen, welcher auf dem Recht des Stärkeren basiert. Und dabei bedienen sie sich eben der übelsten Propaganda (jüngstes Beispiel:"Hinrichtung" der britischen Soldaten), was zwar sehr verachtenswert, aber durchaus im Sinne des abzuarbeitenden Planes ist.
Ich kann es ja verstehen, daß man z.B. über PNAC noch nichts gehört hat, man kann schließlich nicht alles wissen. Wenn man sich aber erdreistet, über den Sinn bzw. die Sinnlosigkeit des amerikanischen Vorgehens zu schreiben und noch dazu andere Personen, die sich mit der Materie weitaus mehr beschäftigt haben, öffentlich mehr oder weniger lächerlich zu machen, dann muß ich sagen, daß es demjenigen an Verantwortungsbewußtsein im Sinne der journalistischen Sorgfalt fehlt.
Lieber Bernd Niquet, mit Deiner Kolumne hat Du eindrucksvoll bewiesen, daß Du dabei nur Unsinn im Sinn hattest.
Ralf Flierl
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