Frank1
23.10.2000, 09:05 |
NZZ-Artikel vom 22.10.00: Keine Verschnaufpause für InvestorenThread gesperrt |
Wachsende Beunruhigung über Marktschwankungen
Die Volatilität an den Aktienmärkten hat auch die Stimmung an den internationalen Kapitalmärkten beeinträchtigt. Zur grossen Unsicherheit haben die politischen Spannungen im Nahen Osten, die Schwächeanfälle des Euro, der Wahlkampf in den USA und die sich langfristig abzeichnende Restrukturierung der europäischen Anlagemärkte als Folge der Reform der Pensionsfonds in der EU beigetragen.
Ug. London, 22. Oktober
Marktbeobachter kommen zunehmend zur Ansicht, dass sich die politischen Ereignisse imNahen Osten zu einem ernsten Gefahrenpotenzial für die Weltwirtschaft entwickeln könnten. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston sieht vor allem drei Gefahrenherde: eine verlängerte Phase mit hohen Erdölpreisen, eine Beeinträchtigung der Investitionstätigkeit als Folge derFriktionen an den Finanzmärkten und eine Verschlechterung der allgemeinen Stimmung. Während die einzelnen Gefahrenherde nur geringe Konsequenzen für die Weltkonjunktur und die globale und regionale Wirtschaftsentwicklung hätten, würden die negativen Effekte bei einem gleichzeitigen Auftreten viel intensiver ausfallen.
Der Euro unter Druck
Einen der Transmissionsriemen für spiralenförmige Entwicklung von steigender Inflation,strafferer Geldpolitik, zunehmenden Kapitalflüssen und schwächerem Euro bzw. stärkerem Dollar hat Charles Dumas von der Londoner Finanzmarkt-Beratungsgesellschaft Lombard Street Research beschrieben. Exzessives Wirtschaftswachstum in den USA sei der Hauptgrund für die steigenden Erdölpreise und den sich einem Kollaps nähernden Euro. Für die überschäumende US- Konjunktur macht er die zeitweise rapide Geld- und Kreditexpansion und das im Vergleich zu Europa deutlich bessere Wachstumspotenzial verantwortlich. Die umfangreichen internationalen Kapitalzuflüsse in den USA, die relativ hohen Zinssätze und Kapitalmarktrenditen, die hohen Erdölpreise und die «bewegungsgetriebene» Nachfrage nach Dollars haben den Euro in eine Abwärtsspirale gebracht.
Antriebsmotor dieser Spirale ist laut Dumas der Maastricht-Vertrag, der eine unabhängige Notenbank mit dem einzigen Ziel einer Bekämpfung der Inflation - ohne Berücksichtigung derFolgen für Wachstum und Beschäftigung - geschaffen hat. Aber die hohen Erdölpreise und der Anstieg des Dollars verstärken die Inflation in der Euro-Region über das Mass hinaus, das sich durch binnenwirtschaftliche Faktoren wie Lohnkosten und Gewinnentwicklung ergeben würde. Die sich in Europa abzeichnende Inflation sei nicht hausgemacht, sondern habe ihren Ursprung in den USA, wo sie sich aber dank dem steigenden Aussenwert des Dollars nicht richtig bemerkbar mache. Eine wichtige Rolle spiele in diesem Prozess europäisches Kapital, dem die Vorteile des kompetitiven Wirtschaftsmodells der USA gegenüber dem bürokratisch orientierten System bekannt seien und das folglich dahin tendiere, Europa zu verlassen. Je kräftiger das US-Wachstum ausfalle, desto intensiver werde der Inflationsdruck in Europa und desto mehr sei die EZB geneigt, die monetären Zügel zu straffen. Die sich verschlechternden Wachstumsaussichten in Europa verstärken die Kapitalabflüsse aus Europa,der Dollar steigt weiter, der Euro verliert zusätzlich an Wert, und die Spirale hat sich weiter gedreht.
Falls dieser Prozess in der beschriebenen Form abläuft, ist er nicht nur für die Euro-Region und ihre Finanzmärkte schmerzlich, sondern auch für die USA. Der steigende Dollar verschlechtert die internationale Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Unternehmen und drückt auf die Gewinne. In der sinkenden Rentabilität widerspiegeln sich auch die übermässig hohen Investitionen in High-Tech-Anlagen und die Kapitalvernichtung durch Internet- und Technologiefirmen. Das hohe Aussenhandelsdefizit müsse früher oder später abgebaut werden - was umso schwerer fallen werde, je mehr die Nachfrageexzesse der USA zu einer Reduktion der Nachfrage in der Euro-Region führten. Die Gefahr bestehe, dass ein verspätetes Bekämpfen der US-Ausschweifungen zu parallel verlaufenden Rezessionen in Europa und den USA führe.
Hohe Margen bei Unternehmensanleihen
Unter der allgemeinen Marktinstabilität leiden vor allem Unternehmensanleihen, während Regierungsanleihen in beschränktem Mass in den Genuss des «Sicheren Hafen»-Effektes kommen. Wie ungünstig die Situation für Unternehmensanleihen gegenwärtig ist, zeigt sich an den hohenRenditeaufschlägen. Die Investmentbank Goldman Sachs hat berechnet, dass die Rendite von«Triple B»-Unternehmensanleihen durchschnittlich 250 Basispunkte höher ist als der laufende Ertrag von Staatsanleihen. Diese Marge stellt nicht nur einen Rekord für dieses Jahr dar, sondern sie ist auch mehr als 50 Basispunkte höher als während der LTCM-Krise vor zwei Jahren. Der Gesamtindex der Industrieanleihen von Goldman Sachs zeigt ebenfalls höhere Aufschläge als im Oktober 1998. Anleihen von Finanzinstituten sind dagegen nicht gleichermassen stark betroffen, aber Goldman Sachs rät, die Margen der Finanzinstitutionen genau zu beobachten, da eine Ausweitung den Schluss zulassen würde, dass auch sie von der allgemeinen Verschlechterung der Marktlage angesteckt worden sind.
In letzter Zeit ist in Marktkreisen ein langfristig wirkender Effekt auf Aufmerksamkeit gestossen, der den Kapitalmarkt negativ beeinflussen kann. Die Reformpläne der EU-Kommission für Pensionsfonds, die 2002 realisiert werden sollen, werden zu einer weiteren Liberalisierung des europäischen Kapitalmarktes führen. Die Investmentbank Schroders Salomon Smith Barney nimmt an,dass die neuen Regeln zu spürbaren Verschiebungen von Anlageströmen führen werden: weg von nationalen Kapitalmarktpapieren und hin zu internationalen Anleihen - diese Bewegung habe bereits eingesetzt - und vor allem hin zu Aktien. Die zur Diskussion stehenden Summen sind riesig: Nach Ansicht der EU-Kommission werden die Gesamtanlagen von Pensionsfonds von gegenwärtig 2000 Mrd. EUR auf 3000 Mrd. EUR bis 2005 steigen. Die Bank meint, dass die Berücksichtigung von risikoreicheren Kapitalanlagen in der Altersvorsorge vor allem für Aktien positive Folgen haben werde, während die Kapitalmärkte und Anleihen negativ beeinflusst würden.
Unilever trotzt dem Trend
Die Volatilität und Unruhe an den Finanzmärkten bremste das Emissionsgeschehen aminternationalen Kapitalmarkt. Die heftigen Ausschläge der Aktienbörsen beeinflussten dieSekundärmarktkurse von Anleihen. US-Regierungspapiere notierten höher, wenn die Preise für Aktien fielen, und umgekehrt. Europäische Staatspapiere litten unter der Schwäche des Euro. Neue Anleihen beschränkten sich weitgehend auf erstklassige Schuldner. So bot die Osteuropabank Papiere in Rand und Zloty an, und die Weltbank emittierte ebenfalls Zloty-Bonds (alle unter der Führung von TD Securities). Die General Electric Capital Corporation konnte dank ausgezeichnetem Kredit-Rating eine Anleihe über 65 Mrd. Y placieren (Daiwa SBCM, UBS Warburg).
Während der gesamten Woche richtete sich die Aufmerksamkeit auf das Anleihenpaket des Konsumgüterkonzerns Unilever. Trotz den Marktturbulenzen wurde die 7 Mrd. $ betragende Emission nicht verschoben. Sie dient der partiellen Finanzierung der Übernahme des US-Konzerns Bestfoods für 20,3 Mrd. $. Das Paket besteht aus vier Tranchen von variablen und festverzinslichen Anleihen mit Laufzeiten von zwei bis zehn Jahren und ist zu rund 85% an US-Investoren und zu 15% an europäische Anleger verkauft worden (Goldman Sachs, J. P. Morgan, UBS Warburg).
Am Sekundärmarkt hält die Diskussion an, ob «Emerging Market Debt» weiterhin attraktiv ist. In den letzten Monaten hatten vor allem von Russland und Ecuador ausgegebene Anleihen hohe Kursgewinne verzeichnet. Auch Papiere von Brasilien und Malaysia, die in dieser Woche von Moody's höher bewertet wurden, sehen Marktanalytiker als interessante Alternative an.
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Baldur der Ketzer
23.10.2000, 09:54
@ Frank1
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Re: NZZ-Artikel vom 22.10.00: also kein Crash und Dow doch 13.000? |
Hallo, miteinander,
also ich weiß nicht so recht.
Fundamental mag das alles sein, aber danach ausrichten werde ich mich nicht.
Am Freitag habe ich in einer Branchenzeitung gelesen, daß eine Firma in Konkurs ging und man einen Käufer suche.
Anhand der genannten Bestriebsstandorte kam nur eine alteingesessene, bekannte Firma in Frage. Ui, das saß.
Ich habe daraufhin eine dort benachbarte Firma angerufen und mich mal erkundigt.
In diesem Gespräch stellte sich heraus, daß es nicht nur die erstgenannte Firma getroffen hat, sondern daß jetzt auch noch eine zweite (mit 90-jähriger Firmengeschichte und seriöser, umsichtiger Geschäftsleitung) umgeworfen hat.
Oh, welch Frust.
Der Hammer vorm Wochenende.
Heute habe ich also mal dort angerufen und erfahren, daß es in Kürze noch eine weitere Firma im gleichen Gebiet auf dem gleichen Sektor zerbröseln wird.
Das sind Fakten, die greifbar und nachweislich sind.
Im Zweifel halte ich mich also nicht an das Geschreibsel eines Zeitungsautoren (nein, dottore, dabei sinnd nicht Sie gemeint, nur die NZZ und dieser Artikel!), sondern halte mich an dem fest, was ist, nicht, was sein kann.
Und das, was im Bau in Deutschland ist, schaut echt düster aus.
Na, wir werden sehen.
beste Grüße vom Baldur
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Diogenes
24.10.2000, 01:03
@ Frank1
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Re: NZZ-Artikel vom 22.10.00: Keine Verschnaufpause für Investoren |
...ja, ja, jetzt ist wieder der Nahe Osten schuld. Die hohen Herren haben alle weiße Westen und stehts mir Um- und Weitsicht ohne geringstes Eigeninteresse gearbeitet, ja,ja...
...nein, nein die bösen Araber sind schuld, nicht das Zaubergeld aus der Kreditmaschine und die Zocker in den Maßanzügen, nein, nein...
Das mit dem ach so tollen Wachstum in den US sollten sie endlich einmal ordendlich rechercieren, dann würden sie sehen, was wirklich Sache ist, oder ist die NZZ dazu nicht fähig? - Immer der gleiche Sums: Die hohe Produktivität in den US...bla,bla...im Vergleich zu USA...jammer... Technologielücke...schneuz... die Zinsdifferenz...heul,klapper und zähneknirsch...
Das einzige was in den US exzessiv wächst sind die Schulden - Punktum.
>unabhängige Notenbank mit dem einzigen Ziel einer Bekämpfung der Inflation -
>ohne Berücksichtigung der Folgen für Wachstum und Beschäftigung.
...und Vermeidung von Schweißfüßen, Hühneraugen, Schnupfen und Heiserkeit...
Was soll man denn der Notenbank noch alles um den Hals hängen, die kriegen ja die"Geld"-Politik schon kaum hin. Was auch Wunder, wenn sie noch nocht einmal wissen was überhaupt"Geld" ist - wir haben es weit gebracht.
Diogenes
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dottore
24.10.2000, 01:27
@ Frank1
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Re: NZZ-Artikel vom 22.10.00: Man glaubt es kaum! |
>eine Verschlechterung der allgemeinen Stimmung.
Das ist schon Mal ein entscheidender Punkt, Stichwort: Massenpsychologie. Der schon mal von Prechter vor langem als"downbeat"-Stimmung bezeichnete Faktor.
>Für die überschäumende US- Konjunktur macht er die zeitweise rapide Geld- und Kreditexpansion
Das stimmt doch so nicht! Der Überschaum trat immer mehr zu Tage, als sich die Aktienmanie (im Dow schon viel länger als dann bei den Nasdaq-Faxen) etablierte. Die hatte auch nichts mit"rapider Geld- und Kreditexpansion" in dem Sinne zu tun, dass da jemand einen Hahn aufdreht und das Land mit Dollars flutet.
Wenn ich nach (!) einer Inflation eine Disinflation bekomme, ergibt sich das automatisch. T-Bonds hatten sich - wie hier schon oft gepostet - im Kurs seit den 80ern in etwa verdoppelt. Da kommt die Expansion zunächst Mal her. Der Rest, Aktienhausse und Manie sind simple logische Konsequenzen. Und die danach einsetzende Schuldenmanie kommt doch geradezu von selbst.
Und wenn Greenspan von der"irrational exuberance" gesprochen hat, dann hätte er auch hinzufügen müssen, dass ihr Automatismus eine gigantische Festverzinslichen-Hausse gewesen ist. Zinsen runter = Kurse rauf - was denn sonst!
Es geht auch nicht darum, nach der Ursache für"Zinsen runter" zu fragen, sondern darum: Warum sind denn die Zinsen Anfang der 80er auf ATH gewesen? DAS war die URSACHE für das, was sich als kommendes Desaster anbahnt. Und diesen Zinsen-Rauf-Hype hätte man DAMALS verhindern müssen!
>und das im Vergleich zu Europa deutlich bessere Wachstumspotenzial verantwortlich. Die umfangreichen internationalen Kapitalzuflüsse in den USA, die relativ hohen Zinssätze und Kapitalmarktrenditen, die hohen Erdölpreise und die «bewegungsgetriebene» Nachfrage nach Dollars haben den Euro in eine Abwärtsspirale gebracht.
Den Euro können wir sowieos in der Pfeife rauchen. Der hat ja noch nicht Mal eine Zentralbank, die diesen Namen verdient (siehe dazu das Heinsohn/Steiger-Paper).
>Antriebsmotor dieser Spirale ist laut Dumas der Maastricht-Vertrag, der eine unabhängige Notenbank mit dem einzigen Ziel einer Bekämpfung der Inflation - ohne Berücksichtigung derFolgen für Wachstum und Beschäftigung - geschaffen hat.
Wo sollte denn diese"unabhängige Notenbank" stehen? Die Mini-Bude in Frankfurt ist es sicher nicht, die hat gerade Mal 7 % aller Aktiva des Euro-Systems, kann nur Gold und Dollar ankaufen - und das war's.
Was Herr Dumas da labert, ist kompletter UNFUG!
>Aber die hohen Erdölpreise und der Anstieg des Dollars verstärken die Inflation in der Euro-Region über das Mass hinaus, das sich durch binnenwirtschaftliche Faktoren wie Lohnkosten und Gewinnentwicklung ergeben würde.
J e d e Inflation ist hausgemacht. Es doch nachgerade absurd, etwas anderes zu behaupten. Hohe Erdölpreise? Na gut, dann geht mehr Geld in den Energiesektor, und woanders wird es abgezogen. Also fallen dort die Preise. Das tun sie nur dann nicht, wenn durch luschige Geldpolitik den Verbrauchern beides ermöglicht wird: a) teuer zu tanken und b) auch noch teuer im nächsten Supermarkt einzukaufen. Wie schon in den 70ern erlebt.
Und der"Anstieg des Dollar". Sind wir denn im Deutschen Alpenverein?
>Eine wichtige Rolle spiele in diesem Prozess europäisches Kapital, dem die Vorteile des kompetitiven Wirtschaftsmodells der USA gegenüber dem bürokratisch orientierten System bekannt seien und das folglich dahin tendiere, Europa zu verlassen.
Den Unfug hat bekanntlich schon das noch viel bürokratischere Japan widerlegt, siehe dazu den zauberhaften Kurs des Yen.
>Die Gefahr bestehe, dass ein verspätetes Bekämpfen der US-Ausschweifungen zu parallel verlaufenden Rezessionen in Europa und den USA führe.
"Verspätet". So nach dem Motto:"Herr Doktor, soll ich nicht lieber aufhören zu rauchen?""Nein, mein Lieber, das lohnt nicht mehr."
>Wie ungünstig die Situation für Unternehmensanleihen gegenwärtig ist, zeigt sich an den hohenRenditeaufschlägen. Die Investmentbank Goldman Sachs hat berechnet, dass die Rendite von«Triple B»-Unternehmensanleihen durchschnittlich 250 Basispunkte höher ist als der laufende Ertrag von Staatsanleihen.
Ja, und der Spread liegt bei Junk-Bonds inzwischen schon bei 600 bis 700 Basis-Punkten.
>Diese Marge stellt nicht nur einen Rekord für dieses Jahr dar, sondern sie ist auch mehr als 50 Basispunkte höher als während der LTCM-Krise vor zwei Jahren.
LTCM war nur ein Säuseln verglichen zum dem, was demnächst kommt.
>Der Gesamtindex der Industrieanleihen von Goldman Sachs zeigt ebenfalls höhere Aufschläge als im Oktober 1998. Anleihen von Finanzinstituten sind dagegen nicht gleichermassen stark betroffen, aber Goldman Sachs rät, die Margen der Finanzinstitutionen genau zu beobachten, da eine Ausweitung den Schluss zulassen würde, dass auch sie von der allgemeinen Verschlechterung der Marktlage angesteckt worden sind.
"Genau beobachten"? Aha, das haben wir hier schon längst getan. So schlau wie die sind wir schon alle Mal.
>Die Investmentbank Schroders Salomon Smith Barney nimmt an,dass die neuen Regeln zu spürbaren Verschiebungen von Anlageströmen führen werden: weg von nationalen Kapitalmarktpapieren und hin zu internationalen Anleihen - diese Bewegung habe bereits eingesetzt - und vor allem hin zu Aktien.
Die Schroders dann dem geneigten Publikum unterjubeln möchte.
>Die zur Diskussion stehenden Summen sind riesig: Nach Ansicht der EU-Kommission werden die Gesamtanlagen von Pensionsfonds von gegenwärtig 2000 Mrd. EUR auf 3000 Mrd. EUR bis 2005 steigen. Die Bank meint, dass die Berücksichtigung von risikoreicheren Kapitalanlagen in der Altersvorsorge vor allem für Aktien positive Folgen haben werde, während die Kapitalmärkte und Anleihen negativ beeinflusst würden.
Wer seine Altersvorsorge in dieser Lage Aktien anvertraut, dem ist wirklich nicht zu helfen. Allein schon die Vorstellung, dass Anleihen abschmieren (weil ja alle in Aktien gehen) und Aktien d e s h a l b steigen - da fehlt's nun wirklich an allem.
>Während der gesamten Woche richtete sich die Aufmerksamkeit auf das Anleihenpaket des Konsumgüterkonzerns Unilever.
Na, dann wollen wir Mal schauen, wie GE den Honeywell-Takeover finanziert. Sind ja auch bloß 44 Mrd. $.
>Am Sekundärmarkt hält die Diskussion an, ob «Emerging Market Debt» weiterhin attraktiv ist. In den letzten Monaten hatten vor allem von Russland und Ecuador ausgegebene Anleihen hohe Kursgewinne verzeichnet. Auch Papiere von Brasilien und Malaysia, die in dieser Woche von Moody's höher bewertet wurden, sehen Marktanalytiker als interessante Alternative an.
Da hilft nur noch der Mantel des Schweigens. Aber es stimmt schon: Ein Kurs von 10% ist eine"interessante Alternative" zu einem Kurs von 5 %.
Mann, sind die von der Rolle!
Vielen Dank für den NZZ-Beitrag!
d.
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