Sascha
18.09.2003, 16:37 |
"Deutschlands Schwächen besonders akut" (Spiegel)Thread gesperrt |
--><font size=5>"Deutschlands Schwächen besonders akut"</font>
Es ist eine schallende Ohrfeige für die deutsche Wirtschafts- und Finanzpolitik. Der Internationale Währungsfonds geht in seinem neuesten Ausblick für die Weltwirtschaft mit der Bundesrepublik hart ins Gericht. Trotz der Reformen der Schröder-Regierung sei das Land ein akuter Pflegefall.
Dubai - <font color="#FF0000">Deutschland trage die Hauptschuld an Europas verhaltenem Wirtschaftswachstum</font>, schreiben die Experten des IWF in ihrem Weltwirtschaftsausblick, der am Donnerstag in Dubai veröffentlicht wurde."<font color="#FF0000">Die deutsche Wirtschaft</font>", heißt es in dem Papier,"<font color="#FF0000">bleibt im dritten Jahr in Folge schwach. Das... bedroht.. die Aufschwungaussichten der Region</font>." Die Euro-Zone sei durch die"<font color="#FF0000">anhaltenden Schwierigkeiten in Deutschland negativ beeinflusst</font>".
In diesem und im kommenden Jahr rechnet der IWF für Deutschland mit einem gesamtstaatlichen Defizit von jeweils 3,9 Prozent. Minister Hans Eichel (SPD) hatte vor kurzem eine Defizitprognose für 2003 von 3,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) nach Brüssel gemeldet. Im Spätherbst will er einen Nachtragshaushalt für dieses Jahr vorlegen. Danach seien verlässlichere Aussagen auch für 2004 zu treffen.
Positiv äußerte sich der IWF zu der Agenda 2010 der Bundesregierung. Allerdings hält der IWF die geplanten Sozialreformen nur für"<font color="#FF0000">den Anfang eines nötigen Reformpakets</font>". <font color="#FF0000">Die Ã-konomen lassen keinen Zweifel daran, dass sie die Lage Deutschlands für sehr ernst halten</font>:"Auch wenn das schlimmste wohl vorbei ist, bleibt der Ausblick (in Europa) kurzfristig trübe: <font color="#FF0000">intern und extern sind die Schwächen in Deutschland besonders akut</font>."
Deutschland letzter beim Wachstum
Von den Industrieländern beurteilen die Konjunkturforscher die Lage nur in den USA und Japan heute besser als noch vor sechs Monaten. Für die Eurozone korrigierten sie ihre Prognose dagegen nach unten. <font color="#FF0000">Deutschland ist das einzige große Industrieland der Welt, für das der IWF in diesem Jahr mit keinem Wachstum rechnet</font>. Es besteht vielmehr sogar die Gefahr, dass es hier zu Lande durch eine wie immer geartete"Schockeinwirkung" zu einer Deflation komme.
Für 2004 geht der IWF von 1,5 Prozent Wachstum aus. Damit hat die Institution ihre Erwartungen für Deutschland im Vergleich zur Frühjahrsprognose um rund einen halben Prozentpunkt zurück genommen. Lediglich für Japan fällt die Prognose mit 1,4 Prozent noch vorsichtiger aus.
Trotz der optimistischen Zukunftsperspektive waren die Experten vor zahlreichen Risiken für die Weltwirtschaft: ein starker Dollarverfall könne den Euro so teuer machen, dass die Wachstumspflänzchen in Europa im Keim erstickten. Damit werde das Leistungsbilanzdefizit in den USA zwar zurück gefahren. Doch könne dies die Binnennachfrage hemmen und damit die für die gesamte Weltwirtschaft wichtige Konjunkturlokomotive bremsen.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,266143,00.html, Spiegel Online, 18.09.2003
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Sascha
18.09.2003, 16:42
@ Sascha
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Wirtschaft: Deutschland als Klotz am Bein |
-->Wirtschaft
<font size=5>Deutschland als Klotz am Bein</font>
<font color="#FF0000">Mit der europäischen Wirtschaft geht es nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) wieder aufwärts, Deutschland jedoch sei ein Hemmschuh</font>. Die Experten warnten, eine anhaltende Schwäche der deutschen Konjunktur könnte die wirtschaftliche Erholung in ganz Europa gefährden. Zugleich senkten sie in dem am Donnerstag in Dubai veröffentlichten"World Economic Outlook" ihre Prognose für Europas größte Volkswirtschaft gegenüber dem Frühjahr um 0,5 Prozentpunkte. In diesem Jahr erwartet der IWF in Deutschland überhaupt kein Wachstum mehr und im nächsten Jahr nur ein Plus von 1,5 Prozent.
Allerdings gebe es auch Anlass für vorsichtigen Optimismus, erklärte IWF-Chefökonom Kenneth Rogoff und verwies auf zu erwartende Exportzuwächse. Lobend erwähnte er die"viel versprechenden Initiativen" zur Reform des starren Arbeitsmarkts in Deutschland. Das Bundesfinanzministerium verwies auf die"bereits umgesetzten und in Angriff genommenen Strukturreformen", die die konjunkturellen Auftriebskräfte stärken würden.
Auch für den Euro-Raum verringerte der IWF seine Prognose - und zwar um 0,6 Prozentpunkte. In diesem Jahr wird die Wirtschaft im gemeinsamen Währungsraum demnach nur noch um 0,5 Prozent und im kommenden Jahr um 1,9 Prozent wachsen. Die wirtschaftliche Schwäche sei tiefer und anhaltender als erwartet, erklärte der IWF. Erste Anzeichen einer Erholung wie die steigenden Börsenkurse und das gewachsene Vertrauen der Unternehmen müssten sich noch verfestigen. <font color="#FF0000">Deutschland, Italien und die Niederlande stecken laut IWF in einer Rezession. Auch Frankreich gehe es nicht viel besser. Dort würdigten die Experten aber die Bemühungen zur Entschärfung der"politisch sensiblen Zeitbombe Renten"</font>.
Insgesamt erwartet der IWF eine allmähliche Erholung der Weltwirtschaft angesichts niedrigerer Ã-lpreise und gesunkener geopolitischer Unsicherheiten. In diesem Jahr wird die Konjunktur nach Einschätzung des Währungsfonds um 3,2 Prozent und im kommenden um 4,1 Prozent zulegen.
Dabei wird sich die US-Wirtschaft mit einem Plus von 2,6 Prozent in diesem und 3,9 Prozent im kommenden Jahr deutlich besser entwickeln als noch im Frühjahr erwartet. <font color="#FF0000">Das Rekordhandelsdefizit der USA und die wachsende Staatsverschuldung machten die Vereinigten Staaten aber sehr verletzbar</font>, warnte der IWF. Es sei unwahrscheinlich, dass die USA ihre Rolle als Konjunkturlokomotive für die Weltwirtschaft ähnlich spielen könne wie in der Vergangenheit.
Die höchsten Wachstumsraten erwarten die IWF-Experten für die asiatischen Volkswirtschaften mit 6,4 Prozent in diesem und 6,5 Prozent im nächsten Jahr. China wird sich mit 7,5 Prozent Wachstum an die Spitze setzen. Für Japan, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde, rechnet der IWF in diesem Jahr mit zwei Prozent und 1,4 Prozent Wachstum im nächsten Jahr.
18.09.03, 15:20 Uhr
(Quelle: dpa)
Quelle: http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=124628&streamsnr=8, Focus Online, 18.09.2003
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Turon
18.09.2003, 16:51
@ Sascha
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IWF - das ist doch der Laden, der die Krisen mitverursacht, oder? |
-->;) ;) ;)
Nun ja - ich habe bis jetzt noch nicht feststellen können, daß die Umsetzung
der IWF Pläne tatsächlich irgendwo Hilfe brachte. Enteignung aber schon. ;)
Gruß
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Tempranillo
18.09.2003, 16:58
@ Sascha
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Re: Die Melkkuh ist ein Klotz am Bein. Wir gehen herrlichen Zeiten entgegen (owT) |
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Bob
18.09.2003, 17:45
@ Sascha
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Re: Deutschland ist wie eine große Fabrik |
-->Das Land ist auf stetigen Geschäftsbetrieb hin angelegt, nicht auf Konjunkturen.
Es produziert Einkommen und nicht Gewinne.
Störende Elemente werden ins Ausland verfrachtet - die gesamte Freizeitklasse (Urlauber, Rentner, Sozialhilfeempfänger, Reiche aller Art -> ab nach Mallorca etc.)
Die Börsenkurse werden nicht von inländischer Dynamik getragen, sondern von Veränderungen auf entfernten Weltmärkten.
Innenpolitik gibt es nicht.
kurz und gut: alles paletti!
bob
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dottore
18.09.2003, 18:05
@ Turon
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Re: Also gäb's ohne IWF keine Krisen? |
-->Hi Turon,
nun ist aber gut. Der IWF ist nichts anderes als eien Institution, auf die gezogen werden kann (im Rahmen der bekannten Linien, siehe IMF-Web-Seite).
Der IWF hat unter den Mitgliedern in den 4 Hauptwährungen"Sonderziehungsrechte" eingeräumt. Diese SZRs können Staaten in Anspruch nehmen oder nicht.
Warum nehmen sie diese wohl jemals in Anspruch? Logisch, weil sie die entsprechenden Beträge in den 4 Währungen ($, €, Yen und brit-pounds) vorher schon (!) schuldig sind (waren).
Dann hilft ihnen der IWF im Rahmen der"Quoten" aus der Patsche. Warum stecken sie in der Patsche? Weil sie in die Patsche kommen wollten. Denn hätten sie niemals Schulden in den 4 Währungen gemacht, könnten sie nicht in welche Patsche auch immer kommen. Wie denn?
Der IWF ist keine Bank (wie die Weltbank), die Projekte usw."finanziert", sondern eine Aus-der-Patsche-Hilfsorganisation.
Logisch, dass die In-der-Patsche-Länder das, was sie auf den IWF gezogen haben (SZRs) zum mit dem IWF vereinbarten Termin zurückzahlen müssen. Sonst könnte der IWF, alias die Länder, welche die Ziehungssrechte einräumen, das Geld gleich an die In-der-Patsche-Länder verschenken. Deutschland würde vermutlich gleich"Hier, ich!" schreiebn, wenn man Frau Heidi so hört.
Die"Krise" entsteht dann, nachdem der IWF geholfen hatte, aus dem selben Grund (= Verschuldung in den 4 Währungen), nur eben später.
Es ist doch Unfug, zu behaupten, der IWF würde an irgendetwas schuld sein. Genauso gut kann man sagen:
Meine Bank ist daran schuld, dass ich den Dispo nicht zurückzahle.
Informier Dich bitte und fall nicht auf den brainwash von attac und anderen herein.
Gruß!
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chiron
18.09.2003, 23:47
@ dottore
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Moment mal... |
-->Hallo Dottore
Die Institution IWF ist natürlich nicht das Problem, weil eine Institution nie ein Problem sein kann, sondern die Handelnden im Namen von...
Wenn der IWF Argentinien mit Flüssigem aus der Patsche hilft, hilft sie da nicht den Gläubigern, die in den USA und Europa um ihre Kohle bangen? Bitte um Aufklärung!
Gruss chiron
P.S. Hast Du meine Mail übersehen? Ist schon zwei Wochen her...
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Euklid
19.09.2003, 08:23
@ chiron
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Re: Moment mal... |
-->Hallo chiron
klar ist der IWF im Prinzip auch eine Umverteilungsmaschine.
Ich kenne genug Leute die noch vor 4 Jahren über ihre Argentinien-Anleihen nur bestes berichteten.
Heute sieht die Situation anders aus.
Natürlich wird hier mit Steuergeldern indirekt Argentinien die Kreditlinie verlängert sodaß wenigstens Teilauszahlungen an Staatsanleihebesitzern möglich werden.
Wer investiert und hohe Zinsen kassiert soll auch das Risiko tragen.
Wäre das voll gegeben müßte der wirkliche Zins erheblich höher sein sodaß der IWF eine Zinssubventionsmaschine für Anleger darstellt.
Die Haftung hängt letzten Endes voll auf dem Steuerzahler.
Gruß EUKLID
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dottore
19.09.2003, 10:26
@ chiron
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Re: Moment mal... |
-->>Hallo Dottore
>Die Institution IWF ist natürlich nicht das Problem, weil eine Institution nie ein Problem sein kann, sondern die Handelnden im Namen von...
>Wenn der IWF Argentinien mit Flüssigem aus der Patsche hilft, hilft sie da nicht den Gläubigern, die in den USA und Europa um ihre Kohle bangen? Bitte um Aufklärung!
Der IWF hat nur seine eignene Forderungen prolongiert, soweit mir bekannt ist. Davon haben die Gläubiger nichts.
>Gruss chiron
>P.S. Hast Du meine Mail übersehen? Ist schon zwei Wochen her...
Sorry, kann ich gerne machen.
Gruß!
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dottore
19.09.2003, 10:28
@ Euklid
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Re: Ja, hinterm IWF steht immer der Steuerzahler (er weiß es nur nicht) (owT) |
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