Glücklicherweise gibt es da ein Beispiel aus jüngster Zeit, wie so etwas aussieht. Kannst dir das nötige Material besorgen und es studieren!
Ich habe in einer Zeitung gelesen, dass in der Schweiz die CSPB (Credit Suisse Private Banking) am 17.1.2000 damit begonnen hat, die Aktienquote in Japan und im Schweizermarkt zurückzufahren. Aufgrund der angegebenen Aktienquoten ergab sich eine Devestitionssumme von etwa 25 Milliarden CHF, die von den Märkten aufgenommen werden mussten.
Was daraus im Markt wurde, kannst du im Chart sehen. Ich denke, die Folgen waren unmittelbar spürbar und genau so, wie du sagst: Die anderen merken das sofort und springen auf den fahrenden Zug auf.
Zur Absicherung in Futures: Das ist mir alles nicht ganz klar! Aber ich denke, dass Institutionelle und Banken nie auf den Pfennig genau rechnen bei Aktien, da sie auch mit der Liquidität im Markt zu kämpfen haben. Wenn sie also im grossen Stil verkaufen, müssen sie eine ziemliche Handelsspanne in Kauf nehmen, je nach Markt und Liquidität. Viele grosse bevorzugen darum grosse Märkte, vor allem Amerika!
Die Zeitung schrieb damals auch, dass sich ein solcher Schritt nur rechnet, wenn der Markt mindestens 10% - 15% sinkt.
Ich glaube darum nicht, dass sie eine Absicherung durch Futures auf den Cent genau rechnen, sondern in Quoten entscheiden und bestimmte Situationen auszunützen versuchen.
Wenn der Markt fällt, verkaufen Institutionelle zur Absicherung ihrer Bestände zuerst und unmittelbar den Future und entscheiden erst dann, eine Aktie zu verkaufen oder nicht, eventuell in bereits wieder steigende Kurse hinein.
Hier war das aber anders, da sie sich zum Verkauf der Bestände entschlossen, bevor der markt fiel, und darum wahrscheinlich anders denken mussten. Denn es ist nicht leicht, derart viele Futures loszuwerden, unter Umständen auch nicht wünschenswert, da das die Aktienkurse beeinflusst.
Man sollte dies alles also nicht auf den Pfennig rechnen! Ich denke nicht, dass die das können. Wahrscheinlcih nützen sie vorher die Stimmung aus und platzieren ein mögliches Mass an Absicherung. Mit dem Rest des Kursverlustes muss dann aber der Kunde leben.
Generell: Meistens kann nur der Kleinkunde auf einen Pfennig genauen Kurs bei der Auflösung einer Position zielen. Der Grosse kann diesen pfenniggenauen Kurs zwar traden, nicht aber für die Auflösung seines Portfeuilles benutzen, da dort einfach zu wenig Käufer sind und viele von der Auflösung Wind bekommen. Da fährt er wohl eher gemischte Strategien. Ein wenig Absicherung, ein wenig tiefer Kurse für den Kunden. Ob dann, und das ist qualitativ die entscheidende Frage, der Gewinn im Future dem Kunden angerechnet wird oder bloss der Nettoverkaufskurs, steht in den Sternen geschrieben. Ich stelle mir vor, dass sie das nicht tun, sondern es als ihren Tradinggewinn buchen. Zu viele Futuresverkäufe würden ja, andersherum gedacht, die Aktienkurse nur belasten.
Vielleicht gibt das einen Anstoss
Gruss
Schlangenfuchs
<center>
<HR>
</center> |