dottore
05.10.2004, 15:31 |
"Angst vor sozialen Konflikten" - langsam wird's den braven Deutschen mulmig:Thread gesperrt |
-->Hi,
Interessantes (und für viele überraschend) aus einer ots-Meldung:
In Deutschland verbreitet sich Angst vor sozialen Konflikten
Intro: Rund zwei Drittel der Teilnehmer einer Online-Umfrage von GEO.de
fürchten sich vor Auseinandersetzungen infolge sozialer
Ungleichheit, dicht gefolgt von der Sorge vor Arbeitslosigkeit...
Text:
Die Befürchtung, dass Deutschland massive soziale Konflikte bevorstehen, ist offenbar in großen Teilen der Bevölkerung verbreitet. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage von GEO.de, dem Online-Magazin der GEO-Zeitschriftengruppe, an der sich in der Zeit vom 17. September bis 1. Oktober 2004 mehr als 1.800 Internetnutzer beteiligt haben.
Danach sagen rund zwei Drittel (65,1 Prozent) der Befragten, das Thema"soziale Konflikte in Deutschland" bereite ihnen Sorgen.
Diese Aussage wird dicht gefolgt von der Befürchtung, arbeitslos zu werden (64,1 Prozent). Mit einigem Abstand folgt die Sorge, in persönliche Finanzprobleme zu geraten (43,9 Prozent) oder zu erkranken (43,1 Prozent). (...)
Massiv hin oder her - zum klassischen Ablauf von Überschuldungskrisen gehören nun mal"soziale Unruhen" - das reicht von den"Bürgerkriegen" der klassischen Antike über die erhebenden Begängnisse des MA und der frühen Neuzeit, die Französische Revolution bis zum Weimarer Abschluss.
Gruß!
PS für Zandow: Nach dem Florentiner Staatsbankrott von 1485 ff. tobte sich das Volk auch ordentlich aus (Savonarola etc.).
Gruß!
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Theo Stuss
05.10.2004, 15:49
@ dottore
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Re: Tja, keine Demokratie ohne allgemeinen Wohlstand |
-->Auch das ein debitistisches Gesetz.
Demokratie als Herrschaft braucht Teilnehmer, die durch ihren Wohlstand die Machtmittel, die sie selbst mit ausüben dürfen auch ebenfalls mit finanzieren.
Ohne das geht es nicht.
Theo
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Zandow
05.10.2004, 16:02
@ dottore
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Beamtenbesoldung |
-->Hallo dottore,
dies eine beängstigende Umfrage. Doch keineswegs überraschend!
Der Knackpunkt liegt m.E. in der Bedarfsgemeinschaft. Während früher die Hilfe zum Lebensunterhalt nach Nase gezahlt wurde, geht's ab nächstem Jahr nach Haushalt. D.h., daß z.B. bei einem Verdienst von ich glaube >1.300 Euro der im Haushalt lebende Partner NICHTS mehr erhält. Und dies schon nach einem Jahr Arbeitslosigkeit. Wie mir scheint, haben das viele Menschen, die davon betroffen sein werden, noch gar nicht richtig erkannt. Deswegen halten sich die Demonstrationen auch z.Z. noch im Rahmen. Anders bereits in den Niederlanden. Dort bereits Demos mit über 200.000 Teilnehmern!
Auf dies sollte man in Zukunft achten:
--Einzelne Verzweiflungsaktionen, wie der Mann in einem Berliner Sozialgericht, dem eine Operation nicht gezahlt wurde. Er hat seiner Wut mit einer Panzermine Luft machen wollen. Eine weitere Mine lag in seinem Auto.
--WO wird demonstriert? Evtl. wieder mal vor Kanzlers Haus in Hannover, wie bereits geschehen.
--Lohnkürzungen. Gestern erste Anzeichen bei den Beamten zu sehen (nach very geheimen Verhandlungen). Wir erinnern uns an die 30er Jahre (Kürzung der Beamtenbesoldung) und das darauf folgende.
>PS für Zandow: Nach dem Florentiner Staatsbankrott von 1485 ff. tobte sich das Volk auch ordentlich aus (Savonarola etc.).
Ja, Hunger macht rasend!
Herzliche Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>
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Elmarion
05.10.2004, 17:17
@ dottore
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Die Implosionenehäufen sich, die Angst ist berechtigt! |
-->Ehrlich gesagt, mir wird auch langsam mulmig - das Eis wird dünner. Meine Geschäfte laufen auch schlechter als vor einem Jahr.
<ul> ~ z.b. Karstadt-Schock</ul>
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