Der Einarmige Bandit
08.09.2005, 15:47 |
"Intime" Frage an die ForumsteilnehmerThread gesperrt |
-->Hallo Forum!
Keine Angst Leute mich interessieren eure Sexualpraktiken nicht! Ich würde gerne wissen ob ihr mit Verwandten/Bekannten auch außerhalb dieses Forums über Themen bzgl. Wirtschaftcrash/Staatsbankrott diskutiert und wenn ja welches Feedback bekommt ihr?
Ich habe ja schon seit längerer Zeit hier im Forum immer"still" mitgelesen und schon oft versucht mit Freunden/Verwandten über die angesprochenen Themen zu diskutieren mit z.T. schlechten Erfahrungen weil die Leute kein"ernsthaftes" Interesse an einer Diskussion hatten. Viele jammern zwar und schimpfen über Wirtschaft und Politik aber an einer genauen Analyse der Situation war keiner wirklich interessiert.
Ich schätze entweder sind die Leute zu einer ernsthaften Analyse nicht interessiert oder sie sind zu dumm!
Wie ist das bei den anderen Forumsteilnehmer so?
Könnt ihr mit euerer Familie (Verwandten) und Bekannten (Freunden) über Wirtschafts und Staatsverschuldung (möglicher Staatsbankrott) offen reden oder winken die bei solchen Themen ab, entweder weil sie keine Lust haben solche Themen zu diskutieren oder weil sie kein"Problembewußtsein" entwickeln können/wollen?
Für mich ist dieses deshalb Forum eine Art Fluchtpunkt, wo man noch (mit Gleichgesinnten) zusammenkommen kann und seine eigenen Gedanken relativ frei und offen aussprechen. Ich habe den Eindruck, daß auch wenn die Leute aus unterschiedlichen Gegenden kommen und jeder seine (wirtschaftliche/politische) Weltsicht hat, daß es doch auch viele Gemeinsamkeiten gibt. Jeder hier im Forum scheint überdurchschnittlich intelligent und an den aktuellen Problemen unserer Zeit interessiert zu sein. Das ist sicherlich positiv.
Ist es ein Zeichen von geistiger Reife wenn sich Leute in Internetforen treffen und über heikle Themen diskutieren oder einfach durch technischen Forschritt bedingt?
Wie muß ein verantwortungsvoller Familienmensch heute seine Kinder (v.a. in wirtschaftlicher Hinsicht) erziehen um sie optimal auf das Leben vorzubereiten?
Redet ihr mit euren Kindern über die Wirtschaftskrise und wenn ja was sagt ihr ihnen?
Das würde mich mal interessieren?
Gruß
der einarmige Bandit
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Hasso
08.09.2005, 16:13
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
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Hallo Bandit,
also, unter meinen Arbeitskollegen bzw. Mitarbeitern sind nur zwei Männer (55 und 60 Jahre alt), mit denen ich die Staatsbankrott-Problematik ernsthaft besprechen kann. Der"Rest", darunter studierte Kaufleute und BWLer winken bei dem Thema ab ("unmöglich","Staaten können nicht pleite gehen"....usw.).
Meine Partnerin (45)"toleriert" es, daß ich mich mit physischem Gold und Silber absichere, findet aber, daß dieses Verhalten ganz gut zu meiner"Kauzigkeit" paßt.... sie"glaubt" an Fonds und Aktien...
Meine älteste Tochter (24) findest meine Warnungen ganz gut und ist sich auch sicher, daß die Schuldenblase irgendwann platzt..... aber ihr Vater ist trotzdem"etwas putzig"...
Und meine Mutter (80) ahnt langsam auch, daß dieses System wohl nicht mehr lange gut geht.... ihre Staatsgläubigkeit kommt ihr langsam"abhanden"....
Und meine Finanzdienstleister von diversen Banken finden mit"total durchgeknallt".... meine Ideen sind VÃ-LLIG UNMÃ-GLICH.....
Also, ich glaube, von 1000 wahlberechtigten deutschen Bürgern haben etwa 4-5 begriffen, worum es eigentlich geht...... 995 fühlen sich nach wie vor"sicher"!
Aber wehe wenn"der Katze die Schelle umgehängt" wird (frei nach Dottore).... dann beginnt die Massenpanik...
Gruß von Hasso
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---Elli---
08.09.2005, 16:18
@ Der Einarmige Bandit
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Re: hoffentlich (bitte!) viele Antworten; interessiert mich auch (o.Text) |
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Holmes
08.09.2005, 16:18
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->Hi Bandit!
Also Dottore schreibt ganze Bücher:-)
Ich halte mich im privaten Bereich etwas zurück, weil ich gemerkt habe, dass es eine sehr komplexe Materie ist, die man nicht im Vorübergehen oder beim Kaffee mal eben beschnacken kann.
Ich denke, dass solche Foren wie hier etwas extrem Nützliches sind, weil man sich nach Interessen und nicht nach zufälliger Ã-rtlichkeit zusammenfinden kann. Kann aber sein, dass es in größeren Städten auch schon immer"Debattierclubs" gegeben hat, in denen man komplexere Themen erörtert hat. Im wissenschaftlichen Bereich sind das die Konferenz und Workshops, wo sich die Experten und Interessierten zusammenfinden.
Daher denke ich fast, man sollte Leuten, mit denen man zufällig auf dieses Thema zu sprechen kommt, dieses Forum empfehlen, dass sie mal in Ruhe mitlesen und sich langsam eindenken können. Gerade das Selberdenken ist ja gefragt:-)
Beste Grüsse,
Holmes
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Toni
08.09.2005, 16:42
@ Der Einarmige Bandit
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Re: Die 'Dummen' liegen richtig, die 'Wissenden' falsch |
-->>Könnt ihr mit euerer Familie (Verwandten) und Bekannten (Freunden) über Wirtschafts und Staatsverschuldung (möglicher Staatsbankrott) offen reden oder winken die bei solchen Themen ab, entweder weil sie keine Lust haben solche Themen zu diskutieren oder weil sie kein"Problembewußtsein" entwickeln können/wollen?
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Ich habe meine Glaubwürdigkeit längst so gründlich verspielt, dass ich besser nichts mehr sage. Zwar sprechen die Fakten für sich, das sieht jeder ein, aber die tägliche Realität kümmert's nicht.
Ein nahender Staatsbankrott würde sich in einer zumindest schwächelnden Börse ankündigen, sollte man meinen. Aber nix da.
Die vielen"Dummen", deren Aktien-Portfeuille in den letzten Monaten aufblühte, haben's eindeutig besser gemacht als die Angsthasen, die stets den Crash vor Augen haben.
Wenn man sich sorgt und sich unbedingt weiter sorgen will, ist man auf elektronische oder direkte Diskussionen mit Gleichgesinnten angewiesen. Diskussionen mit Sorglosen wären vermutlich besser fürs Gemüt.
Viel Glück und Grüsse
Toni
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Kicker
08.09.2005, 17:05
@ Der Einarmige Bandit
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Also so exotisch sind wir schon nicht - |
-->ein Normalo ohne Finanz-know-how ist hier sicher überfordert,
aber ich war dabei als vor ein paar Jahren an der Bar in einer Gruppe von Fonds-Managern der Dollar zur Sprache kam und ein Grinsen,"O jehh, DIESE US-Schulden" der allgemeine Tenor waren. Viele sehr informierte und kritische Leute die ich mittlerweile kenne teilen Ansichten wie sie in diesem Forum zu finden sind.
Also so exotisch sind wir schon nicht - aber eben auch noch nicht Mainstream weil generell in Deutschland die finanzielle Allgemeinbildung unterentwickelt ist.
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politico
08.09.2005, 17:36
@ Der Einarmige Bandit
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Gemischt |
-->Die meisten Leute in meinem Umfeld halten einen Kollaps des Finanzsystems inklusive Staatsbankrott für unmöglich.
Sie wollen gar nicht darüber reden. Sie sind entweder total obrigkeitsgläubig oder das Thema ist ihnen zu fern.
Geld verdient man und gibt es aus, Ende.
Es gibt aber schon einige Leute die sich schon Gedanken gemacht haben.
Interessanterweise auch Bankleute (aber ohne Studium) im Gegensatz zur Meinung von Hasso.
Akademiker scheinen generell ein grösseres Probem damit zu haben, sich einen"nichtlinearen" Verlauf vorstellen zu können.
Unternehmer dagegen haben eher ein Gespür für Veränderungen.
Heute hat mir mein Webdesigner gesagt, dass er ein Goldbug ist.
Politico.
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Elmarion
08.09.2005, 17:45
@ politico
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Re: Gemischt |
-->>Die meisten Leute in meinem Umfeld halten einen Kollaps des Finanzsystems inklusive Staatsbankrott für unmöglich.
>Sie wollen gar nicht darüber reden. Sie sind entweder total obrigkeitsgläubig oder das Thema ist ihnen zu fern.
>Geld verdient man und gibt es aus, Ende.
>Es gibt aber schon einige Leute die sich schon Gedanken gemacht haben.
>Interessanterweise auch Bankleute (aber ohne Studium) im Gegensatz zur Meinung von Hasso.
>Akademiker scheinen generell ein grösseres Probem damit zu haben, sich einen"nichtlinearen" Verlauf vorstellen zu können.
>Unternehmer dagegen haben eher ein Gespür für Veränderungen.
>Heute hat mir mein Webdesigner gesagt, dass er ein Goldbug ist.
>Politico.
Ich mache ähnliche Beobachtungen.
Es gibt 5 Gruppen
Blicknixe
Verdränger
Gleichgültige
Vermeindliche Siegertypen (ich komme durch)
Besorgte
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albert
08.09.2005, 17:48
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->Habe auch -meistens- eher schlechte Erfahrungen gemacht. Und in wenigen Fällen absolute Zustimmung.
Die meisten haben einfach keinen Bock auf schlechte Nachrichten, können sich nicht vorstellen, das große Organisationen wie etwa Banken oder das Fernsehen nicht die ganze Wahrheit erzählen oder interessieren sich einfach nicht für die Thematik.
Fahrlehrer können berichten, das es genügend Fahrschüler gibt, die in brenzligen Situationen lieber die Augen zumachen, statt angemessen zu reagieren.
Ich hab mal gehört das etwa 75 % der Leute eigentlich unpolitisch sind, das Gleiche gilt auch für das Thema Wirtschaft denke ich. Besonders bei Frauen ist das der extreme Lusttöter, wenn Du mit Wirtschaft anfängst. So jedenfalls meine Erfahrungen. Die wollen was mit Herz hören, was romantisches, aber nix von Weltuntergang. Erzählst Du besser was davon, das Du im"Verein zum Schutz der Robben" bist usw.
Ein weiterer Aspekt scheint mir zu sein, ob man vom Naturell eher ein bequemer Mitläufer/Gruppentyp ist, oder eher der individuelle"Sonderling", der eben erst selber nachdenkt usw. und dann auch so handelt.
Und nochwas: Bei mir hat es den Anstoß auch durchs Internet gegeben, kritischer zu werden. In den Zeitungen steht der übliche Kram zum Nationalsozialismus, zur Wirtschaft usw. und derst das Internet durchbricht diese Propaganda. Da muß einfach erst mal der Einstieg gefunden werden; die"post-porno.phase" sozusagen.
Und noch ein Aspekt: Die Leute sind einfach genervt von ständigen Schlechten Geschichten:..der Wald stirbt..die Flüsse sterben..Ozonloch..Würmer im Fisch..Krebs durch Bier..Würmer im Fisch..Gletscher schmelzen..BSE durch Rindfleisch..usw. Da manches davon einfach nicht stimmte, bzw. die Relevanz anders war glauben sie jetzt garnix mehr. Eine zu aufdringliche neue Weltuntergangsstimmung wird deshalb abgewehrt, weil es mitunter vielleicht auch zu sehr als Dominanz rüberkommt, statt als persönliche Sicht.
ab mal einen Satz gehört wie: Erst wenn man merkt, das man ein Idiot ist, beginnt das Menschsein..
Diese Bescheidenheit, wirklich gelebt, läßt anderen mehr Freiraum, sich mit Deinen Thesen zu beschäftigen, oder sie zu verwerfen.
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Elmarion
08.09.2005, 17:50
@ Elmarion
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Re: Gemischt |
-->Ergänzung: Was sich jedoch häufig bei"Nichtexperten" mit gesunden Bauchgefühl Ausdruck verschafft ist die Ahnung/Frage:"Wie soll das nur weitergehen, es muss wohl mal wieder Krieg geben!".
Das höre ich immer öfter!
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eesti
08.09.2005, 18:04
@ Der Einarmige Bandit
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Das Leben geht immer weiter. |
-->Für die meisten meiner Bekannten ist das alles kein Thema.
Zwar schimpft man und sagt, daß das alles irgendwie ein böses Ende nehmen muß; aber man sagt es eben nur so, ohne wirkliche Konsequenzen zu ziehen.
Und bisher hatten sie auch immer recht, das Leben ging immer weiter, man hat schlimmstenfalls eine neue Arbeit gesucht und in der Regel gefunden.
Mitunter betrachtet man mich als irre und ich habe gelernt, wann man das Thema besser nicht anspricht.
Oft schlägt man sich mit Fragen herum, wie z.B. ob Schumi 28 oder 35 Punkte erreicht oder ob die Lindenstraße nun neu besetzt wird. Also Themen, die KEINERLEI Beziehung zum realen Leben haben. Die Frage, wie man wenigstens einen Teil des derzeitigen Wohlstandes in die Zukunft herüberretten kann ist für viele nur nervend.
Leider vollziehen sich viele Entwicklungen nur schleichend. Der Normalo merkt es nicht. Oder er kippt in die Arbeitslosigkeit. Dann spielen solche Sandkastenüberlegungen eh keine Rolle mehr.
Der Unterschied ist am Vermögen zu sehen.
Wer nicht überlegt (aus Faulheit oder aus Ignoranz) ist halt nach 15 Jahren Arbeit da, wo er vor 15 Jahren angefangen hat. (Ich bin also Ossi, der vor 15 Jahren bei exakt"0" angefangen hat.)
Mit ein wenig Weltoffenheit und Sicht der Zusammenhänge verdient man aber schnell ein Mehrfaches des Arbeitsentgeltes. Und diese Belohnung empfinde ich nun wieder als sehr genußvoll, auch wenn man besser nicht viel davon spricht.
Gruß
LR
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Amanito
08.09.2005, 18:18
@ Der Einarmige Bandit
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"Ich wills gar nicht wissen" |
-->Ich schätze entweder sind die Leute zu einer ernsthaften Analyse nicht interessiert oder sie sind zu dumm!
mE liegts primär an der Angst davor, was das bedeuten könnte für die Zukunft
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Amanito
08.09.2005, 19:35
@ politico
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Nuckeln am Busen der"alma mater" |
-->(Es gibt aber schon einige Leute die sich schon Gedanken gemacht haben.
Interessanterweise auch Bankleute (aber ohne Studium) im Gegensatz zur Meinung von Hasso. Akademiker scheinen generell ein grösseres Probem damit zu haben, sich einen"nichtlinearen" Verlauf vorstellen zu können. Unternehmer dagegen haben eher ein Gespür für Veränderungen. Heute hat mir mein Webdesigner gesagt, dass er ein Goldbug ist)
[b]kein Wunder, der Akademiker hat eine ziemlich lange Phase der Gleichschaltung der Gedanken hinter sich, inkl. der Überbewertung der Möglichkeiten des Verstandes mittels schlauer Theorien. Mein Diplomarbeitsbetreuer-Prof (Psychoanalytiker) meinte mal treffend, die Uni ist eben eine Art"geschützte Werkstätte", wo man Beruhigungspillen über die vermeintliche Rationalität erhält und sich auch sonst wenig schert um den Rest der Welt, drum heißt die Uni auch"alma mater", die gütige Mutter, die schützt vor den Unbillen der Welt. Er selber war nur 1 Jahr in der"freien Wildbahn" (bei einer Bank), bis er wieder zurückkehrte zum nährenden Busen der"alma mater". Unternehmer dagegen stehen voll im Leben (sonst scheiden sie aus dem Spiel bald aus) und kriegen viel mehr mit, was Sache ist.
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Prosciutto
08.09.2005, 20:52
@ Der Einarmige Bandit
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Habe eine zu junge und schlecht gebildete Umgebung |
-->Sehr viele hörgeschädigte Menschen (so ca. 95%) sind sehr schlecht gebildet, vor allem im sprachlichen Bereich. Das Weltgeschehen, die Politik und die Wirtschaft/Börse interessiert nur wenige Leute. Für sie besteht das Leben aus Sport und Spass. Zeitungen werden kaum gelesen.
Und Leute bis zu 25 Jahren (Jugendliche) haben eh"kein Geld" und interessieren sich nicht dafür. Naja, meine Kollegen sprechen lieber über oberflächliche und positive Themen, bei denen das Konfliktpotenzial auf Grund verschiedener Meinungen gering ist. Sich über die Zukunft Sorgen zu machen ist bei den meisten Jungen total out. Mein bester Kollege und mein Bruder (arbeiten beide bei zwei verschiedenen Grossbanken) sind allerdings wie ich davon überzeugt, dass die heutige Jugend im Alter selber gucken muss, wie sie überleben. Rente und AHV wirds für mich nicht mehr geben, davon bin ich überzeugt.
Grüsse
Prosciutto
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etoile
08.09.2005, 21:04
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->
ich als Frau, die sich sehr wohl für Wirtschaftthemen interessiert, bekomme von meinem Mann, falls ich das Gespeäch darauf bringe, zu hören, ob ich mich einer Gehirnwäsche mittels Internet unterzogen habe. Auch ist er nicht sonderlich begeistert von meinen Absicherungstrategien. Volles Verständnis finde ich nur bei meiner Schwiegermutter(Jahrgang 1927).Meine Kinder verdrängen die Entwicklung, sie sind nicht arbeitslos.
etoile
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Diogenes
08.09.2005, 21:13
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->Hi Einarmiger Bandit,
Das Warnen wollen habe ich mittlerweile sein lassen, die meisten wollen keine schlechten Nachrichten hören. Das führt nur zu Antworten wie"man darf das alles nicht so schwarz sehen","noch geht es uns aber allen doch recht gut","es ist noch nie so vielen Leuten so gut gegangen",... mal mit mehr oder weniger spöttischem unterton.
Warum soll ich mir und meinen Freunden die Zeit versauen? Ich habe ihnen allen gesagt, wie ich es sehe und der Rest ist Ihre Angelegenheit.
Es ist eigenartig: Man frägt mich, was tun mit den Spargroschen. Ich rate zu Edelmetall vorallem physisch und Sparbuch, eventuell Energie&Rohstoffe. Großes Erstaunen! Kopfschütteln. Ich versuche zu erklären... üble Nachrichten, Jalousie fährt runter... es wird gekauft, was alle kaufen.
Auch das Ratgeben habe ich mittlerweile sein gelassen. Es ist ein extrem undankbarer Job:
- tun sie, was man rät und es geht schief, ist man der Böse.
- tun sie nicht, was man rät und es geht schief, ist man auch der Böse.
- tun sie nicht, was man rät und es geht gut, ist man der Trottel.
- tun sie, was man rät und es geht gut, verstehen sie doch nicht, was sie tun und warum. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis es schief geht und man ist wieder der Depp.
Ich sage höchtens noch: meine Meinung hat sich nicht geändert, es ist dein Geld.
Inzwischen habe ich gelegentlcih den Eindruck, sie fangen an zu spüren, daß etwas nicht mehr stimmt. Oder sind es doch nur ihre Aktien-Fonds, die immer noch teilweise tief in den Roten stecken?
Gruß
Diogenes
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politico
08.09.2005, 21:31
@ Amanito
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Besser kann man es nicht formulieren |
-->Die Sache mit der Realität und der Abgewandtheit davon.
Politico.
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moneymind
08.09.2005, 22:30
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->Hi Bandit,
Zu Beginn meiner Auseinandersetzung mit dem Thema habe ich versucht, mit anderen interessierten darüber zu diskutieren. Sobald aufschien, daß das Analyseergebnis auf"ernste Lage, bessere Handlungsstrategien als die eh schon praktizierten sind aber nicht bekannt" hinausläuft, verloren sie das Interesse.
Früher habe ich mich darüber aufgeregt. Heute denke ich zunehmend, daß jeder, der solche Analysen (die auf das Ergebnis:"ernste Lage, alternative Handlungsstrategien unbekannt bzw. unmöglich" hinauslaufen) ablehnt, sich intuitiv völlig richtig verhält.
Denn wer der Meinung ist, man könne eh nichts anderes machen als das was bisher eh schon (wirtschaftspolitisch etc.) getan wird, aber trotzdem den Blick ständig auf vermeintlich kommendes unabwendbares"Unheil" richtet, der erreicht damit nichts anderes, als sich selber und anderen die Stimmung zu verderben. Und das völlig unabhängig davon, ob der Pessimismus gerechtfertigt ist oder nicht.
Daher bin ich heute eher der Meinung: ergeben sich keine alternativen Handlungsmöglichkeiten aus der Analyse (und dottore wird ja nicht müde zu betonen, daß er die Probleme sogar für prinzipiell unlösbar hält), ist die Analyse überflüssig bzw. bestenfalls noch als Kreuzworträtselersatz / Beschäftigungstherapie für Intellektuelle tauglich, die an diesem Thema halt aus irgendwelchen biographischen Gründen hängengeblieben sind und die Zeit und das Geld für die Beschäftigung mit solch einem überflüssigen (weil für die Praxis letztlich folgenlosen) Modell haben.
Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen: ich habe nicht das Recht, mit einer solchen Sichtweise (dottore:"Probleme unlösbar") anderen und mir selbst die Laune zu verderben.
So gesehen wären die vermeintlich"Dummen", die sich für das Thema gar nicht interessieren, diejenigen, die intuitiv richtig handeln und das emotional (und womöglich damit zugleich körperlich) Gesündeste tun. Wer sich mit Ausweglosigkeit schlüssig begründenden Analysen (wie der dottoreschen) die Stimmung verderben läßt, kommt sich intellektuell vielleicht schlau vor, ist aber möglicherweise emotional der Dümmere. Oder, anders gesagt: ich denke, über unabänderliche Unannehmlichkeiten sollte man nicht ewig weitergrübeln und daran herumanalysieren -- man sollte sie als solche akzeptieren und ansonsten verdrängen (den Blick davon abwenden) oder eben verniedlichen (die wohl am weitesten verbreitete Strategie). Daß das das Sinnvollste ist, sagt einem doch der gesunde Menschenverstand.
Provokative These: Augen-Zu-Optimismus ist in jedem Fall gesünder als"theoretisch schlüssig begründeter, gut informierter Pessimismus"), völlig wurscht was in der Zukunft dann tatsächlich passiert. Wie viele debitismus-Anhänger warten schon seit den 80er Jahren auf den Crash, und vieviele Stunden haben sie sich mit dieser Erwartung schon emotional verdorben? Das muß doch nicht sein!
Ich habe Respekt für diejenigen hier im Forum, die wie Diogenes versuchen, (vielleicht auch mit solchen oder ähnlichen Gedanken im Hinterkopf) die dottoresche Theorie (die ich nicht in allen Aspekten teile) theoretisch zu widerlegen, denke aber, daß"Optimismus" kein Primärziel der Theorientwicklung sein sollte, sondern Erklärungskraft und Schlüssigkeit an erster Stelle stehen sollten. Wenn dabei dann schlüssig herauskommt:"so isses nun mal, shit happens", dann ist es Zeit, sich anderen Dingen zuzuwenden.
Ich bin daher dabei, das Thema zu den Akten zu legen und mich anderen Themen und konstruktiven Dingen zuzuwenden. Das ist sicherlich bitter, denn ich habe eine Menge Zeit in die Beschäftigung mit Wi-Theorien gesteckt. Doch dem (mir theoretisch schlüssig erscheinenden) Analyseergebnis:"dieses Modell zeigt erklärt besser als die meisten anderen, wie Wirtschaft"wirklich" funktioniert, zeigt aber ebenso schlüssig, daß es Alternativen und bessere Strategien nicht gibt und die Zukunft eher düster aussieht" kann ich persönlich wenig abgewinnen. Es ist nutzloses"Besserwissen" und unter diesem Aspekt den Lehrbuchtheorien der"Mickey-Mouse-Ã-konomen" (dottore) gar nicht so unähnlich (allerdings finanziell signifikant weniger einträglich als Mickey-Mouse-Ã-konomie...).
Das ist eine Sackgasse, aus der ich mich herausbewegen möchte.
Ich habe durch die Beschäftigung mit dem Thema einige interessante Einsichten gewonnen. Da diese aber letztlich zu keinen Handlungsalternativen führen, ist eine weitere Beschäftigung damit für mich Zeitverschwendung (und meine Zeit ist knapp); andere damit zu belästigen wäre eine Unhöflichkeit.
Ganz subjektiv,
moneymind
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Hanse
08.09.2005, 22:57
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->Hi
Also ich stosse fast nur auf Ablehnung mit meinen Ausführungen.
Zwei Handwerker aus meinem Bekanntenkreis konnte ich es näherbringen.
Beide haben sich inzwischen mit physischem Silber abgesichert.
Auch meine Eltern habe ich dazu gebracht sich ein par hundert Silber Maples zu kaufen.
(Obwohl ich sie nicht überzeugt hatte, die ham nur gekauft weil ich so lange auf sie eingeredet habe)
Aber bei allen anderen Leuten gibts nur ein müdes Lächeln.
Einer unter meinen Bekannten studiert Wirtschaftsinformatik.
Sein IQ ist 126. Und er ist einer der Besten in seinem Jahrgang.
Aber Staatsbankrott? Das hält er für Unmöglich.
Vor einigen Monaten hat er einen Großteil seines Vermögens
(über 15.000 Euro) in Aktienfonds gesteckt.
Er hat sich beraten lassen von einem Anlageberater.
Der wird sich ganz schön umguggen.
Ich habe festgestellt das gerade die Intelligentesten am meisten davon
überzeugt sind, das alles weiter laufen wird.
Einfache Leute sind da viel offener.
Gegen jede Vernunft glauben gerade die Klügsten alles läuft weiter!
Vor allem glauben die sie verstehen wirtschaftliche Prozesse.
Ich könnte durchdrehen wenn ich die manchmal reden höre.
z.B. höre ich öfters:
- schärferer Kündigungsschutz ist gut - das senkt die Arbeitslosigkeit
- Arbeitslosigkeit hängt mit dem Anteil der Ausländer zusammen
- Staatsschulden sind egal
- Die Unternehmer sind an allem Schuld
Als Freund der Freiheit und der freien Marktwirtschaft fühle ich mich meist auf verlorenem Posten
Gruß Hanse
PS: aber hier mit euch im Forum fühl ich mich ganz wohl [img][/img]
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Emerald
08.09.2005, 23:11
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->93,635897 % sind total eingelullt von Fernseh-Medien, Polit-Heinis,
Gesundbetern und andern Scharlatanen.
Der Rest baut vor, interessiert sich und macht sich schlau.
Viele von den obgenannten Prozenten staunen allerdings in ihren Alltag hinein
und merken: Restaurants werden leerer und leerer, Einkäufe werden reduziert:
Food und Nonfood. Und mein Zahnarzt (ein Spezialist) erzählte mir schon vor
einem Jahr: Viele Patienten kommen nicht mehr, weil ihnen das Geld fehlt,
bzw. dieses für Ferien zurückgelegt wird, was wichtiger wäre.
Die Krankheit kommt später noch früh genug, also noch ein wenig geniessen!
Emerald.
PS: So wollten wir doch alle über den Leist gezogen und gefügig gemacht werden,
und jetzt haben sie es beinahe geschafft!
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chiron
08.09.2005, 23:19
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->Hallo
Ich sehe die Wirtschaft in einem Gesamtzusammenhang und je nach Gesprächspartner weise ich vorsichtig auf die Trends hin, dass die Extreme immer mehr zunehmen. Ob beim Wetter (überflutet-verbrannt), Löhne (1 Euro-Job- Managerabzocke), beim Preis (Geiz-Luxus), in der Politik (links-rechts) usw. und bei irgendeinem Thema ist jeder Experte und wird diese Entwicklung auch bestätigen. Das gibt mir immer wieder neue Einsichten.
Wer sich nur auf die Börse konzentriert, der wird schnell nach ein paar Monaten oder vielleicht auch Jahren höflich darauf hingewiesen, dass die Prognose falsch war. Ich habe mich glücklicherweise rechtzeitig davon verabschiedet, bevor die Glaubwürdigkeit flöten ging.
Gruss chiron
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BillyGoatGruff
09.09.2005, 00:11
@ Der Einarmige Bandit
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Gute Frage! - Antwort: sehr weites Spektrum der Reaktionen |
-->aber mehrheitlich zweifelnd bis ungläubig ablehnend.
Ältere Banker: haben brav gelernt"Staat kann nicht pleite gehen". Schliesslich hat der überschuldete Staat immer noch AAA und ich als schuldenfreier Kleinunternehmer C7 als Kreditrating (für Überzugslimite). Wenn man weiter bohrt,kommen noch Anekdötchen aus der Kriegszeit, wo ein paar Goldstücklein jemandem die Flucht ins sichere Ausland ermöglichten.
Jüngerer Banker:"Ja, wenn Sie recht haben, dann stehen Sie gut da" (mit etwas Physischem, Minen und Cash). Zahlt seine eigenen Privatschulden (Haus) so dalli es geht, herunter. Von möglicher Zwangshypothek sagte ich noch nichts...
Kollegen, Freunde privat: Hören sehr aufmerksam zu, wenig Kommentar (gelte wohl als etwas exzentrisch...)
Kollegen, im Beruf: haben keine Zeit, desinteressiert.
Wenige private Unternehmer der erfolgreichen Sorte: viel Verständnis ist da.
Durchschnitt über den Daumen gepeilt: ungläubiges Staunen, was kommt heute abend am Fernsehen, au, die Bratwurst ist zu braun geworden (=red doch von etwas anderem)!
Danke dass Du die Frage gestellt hast,
BGG
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Elmarion
09.09.2005, 08:01
@ moneymind
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Handlungsalternative |
-->Ein Handlungsansatz, eine Konsequenz aus unserem Wissen könnte doch sein, Marktwirtschaft zu regionalisieren, um Strukturen zuschaffen, die den unvermeidlichen Crash zumindest abfedern.
Praktisches Beispiel - ein Wirtshaus mit Produkten aus der Region etablieren.
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nereus
09.09.2005, 08:27
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer - Bandit |
-->Hallo Einarmiger Bandit!
Das ist der beste Thread in dieser Woche - finde ich zumindest.
In allen bisher gegebenen Antworten habe ich etwas vertrautes gefunden.
Du schreibst: Ich schätze entweder sind die Leute zu einer ernsthaften Analyse nicht interessiert oder sie sind zu dumm!
Ich würde das nicht unbedingt DUMM nennen, es hat wohl mehr mit Interessenlagen zu tun.
Könnt ihr mit euerer Familie (Verwandten) und Bekannten (Freunden) über Wirtschafts und Staatsverschuldung (möglicher Staatsbankrott) offen reden oder winken die bei solchen Themen ab, entweder weil sie keine Lust haben solche Themen zu diskutieren oder weil sie kein"Problembewußtsein" entwickeln können/wollen?
Zwei Antworten sollen an dieser Stelle beispielhaft wiederholt werden.
politico: Die meisten Leute in meinem Umfeld halten einen Kollaps des Finanzsystems inklusive Staatsbankrott für unmöglich. Sie wollen gar nicht darüber reden. Sie sind entweder total obrigkeitsgläubig oder das Thema ist ihnen zu fern.
albert: Besonders bei Frauen ist das der extreme Lusttöter, wenn Du mit Wirtschaft anfängst.
Bandit: Für mich ist dieses deshalb Forum eine Art Fluchtpunkt, wo man noch (mit Gleichgesinnten) zusammenkommen kann und seine eigenen Gedanken relativ frei und offen aussprechen.
Und nochmals albert: Bei mir hat es den Anstoß auch durchs Internet gegeben, kritischer zu werden. In den Zeitungen steht der übliche Kram zum Nationalsozialismus, zur Wirtschaft usw. und erst das Internet durchbricht diese Propaganda. Da muß einfach erst mal der Einstieg gefunden werden; die"post-porno.phase" sozusagen.
Die Post-Porno-Phase muß ich mir merken, die ist wirklich gut.
Man lernt rhetorisch eine Menge dazu.
Bestimmte Leute liest man immer wieder gern, weil sie ähnlich ticken und die seltene Gabe haben dies mit „frecher Schnauze“ rüber zu bringen. Da spielt das politische Lager noch nicht einmal die entscheidende Rolle.
Am besten gefallen hat mir jedoch die Antwort von moneymind.
Seine provokative These faßt er so zusammen: Augen-Zu-Optimismus ist in jedem Fall gesünder als"theoretisch schlüssig begründeter, gut informierter Pessimismus"), völlig wurscht was in der Zukunft dann tatsächlich passiert. Wie viele debitismus-Anhänger warten schon seit den 80er Jahren auf den Crash, und vieviele Stunden haben sie sich mit dieser Erwartung schon emotional verdorben? Das muß doch nicht sein!
Jetzt wissen wir auch, warum es immer noch keinen Crash gegeben hat.
Die Leute wollen ihn einfach nicht.
[img][/img]
mfG
nereus
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T. Mai
09.09.2005, 08:34
@ Elmarion
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Re: Gemischt |
-->>Ergänzung: Was sich jedoch häufig bei"Nichtexperten" mit gesunden Bauchgefühl Ausdruck verschafft ist die Ahnung/Frage:"Wie soll das nur weitergehen, es muss wohl mal wieder Krieg geben!".
>Das höre ich immer öfter!
hallo
treffend!
Mischung aus Busen- und Bauchgefühl, aber nur bei dem Prozentsatz, der mit beiden Beinen an der Front (Wirtschaft)als Unternehmer in der Verantwortung steht.
Die meisten, die es wissen müssten (all die Theoretiker) trinken eher lieber Beruhigungsverdrängung - Tee.
Die breite Masse, schätztungsweie 95 Prozent, ist tatsächlich einfach überfordert.
Wer will es ihnen angedenk unseres Bildungssystems auch verdenken.
Davon abgesehen, haben schätzungsweise 50 Prozent von diesen 95 Prozent auch generell andere (Alltags)Sorgen.
Grüße
T.Mai
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certina
09.09.2005, 11:04
@ moneymind
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Re:@moneymind - bravo!!!!!!!!!! |
-->hi moneymind,
Für mich ein Volltreffer, dein Beitrag.
Und deine Schlußfolgerungen für mich (schon GsD seit ca.7 Jahren und ich kenn' noch ein paar mehr bessergelaunte Gleichgesinnte)auch die einzigst sinnvolle und auch gangbare Konsequenz in Zusammenhang mit diesem Dilemma und den anderen, artverwandten immer wieder und immer wieder aufgebrühten Weltuntergangsdüstereien. Teils aus rein kommerziellen Gründen aufgetischte Szenarien, was ich aber ausdrücklich an dieser Stelle n i c h t anprangere, denn Broterwerb ist Broterwerb. Nur, sie bei Erkenntnis der Sackgasse nicht ins hintere Regal wegzulegen zu können,und endlos darauf herumzureiten, das ist für mich der entscheidende Fauxpax.
Doch bekanntermassen gefallen"sie" sich offenkundig unter der Ägide"womit vermiese ich mir (und möglichst vielen anderen) denn nun heute am besten mal den Tag?". Weiter als bis zu diesem betrüblichen Status hat es bisher ja noch niemanden gebracht.
Im Gegenteil. Du hast es trefflich skizziert.
Recht haben, oder eben nicht (bisher), Recht bekommen (wann denn?) oder auch eben nicht, weil die"anderen" auch ziemlich erfindungsreich mit immer neuen Wässerchen kochen, das ist (für mich) vollkomen irrelevant geworden.
Und jetzt soll' mir bitte keiner mit dem Schlag-mich-tot-Tellerand- oder dem Wolkenkuckucksheim kommen.
Bahhhh. Geschenkt!
Man halte sich mal vor Augen, dass dieses Gebeiere"der Kreise" nun schon mehr als 25 Jahre andauernd, und eigentlich ziemlich bedauernswert, wenn man konstatiert, wieviel Pickel"die" sich schon in ihrem, durch sich selbst dauer-vermiesten Lebenjahrzehnten haben ausdrücken müssen.
Ich kriege schon lange keine mehr
Freu'dich des ohnehin nur kurzen Daseins!
Alles Gute und du hast vollkommen richtig entschieden.
Nochmals ein"bravo" für den wohlfeilen Beitrag.
tschuess
G.C.
|
Elmarion
09.09.2005, 11:32
@ certina
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Re:@moneymind - bravo!!!!!!!!!! |
-->>hi moneymind,
>Für mich ein Volltreffer, dein Beitrag.
>Und deine Schlußfolgerungen für mich (schon GsD seit ca.7 Jahren und ich kenn' noch ein paar mehr bessergelaunte Gleichgesinnte)auch die einzigst sinnvolle und auch gangbare Konsequenz in Zusammenhang mit diesem Dilemma und den anderen, artverwandten immer wieder und immer wieder aufgebrühten Weltuntergangsdüstereien. Teils aus rein kommerziellen Gründen aufgetischte Szenarien, was ich aber ausdrücklich an dieser Stelle n i c h t anprangere, denn Broterwerb ist Broterwerb. Nur, sie bei Erkenntnis der Sackgasse nicht ins hintere Regal wegzulegen zu können,und endlos darauf herumzureiten, das ist für mich der entscheidende Fauxpax.
>Doch bekanntermassen gefallen"sie" sich offenkundig unter der Ägide"womit vermiese ich mir (und möglichst vielen anderen) denn nun heute am besten mal den Tag?". Weiter als bis zu diesem betrüblichen Status hat es bisher ja noch niemanden gebracht.
>Im Gegenteil. Du hast es trefflich skizziert.
>Recht haben, oder eben nicht (bisher), Recht bekommen (wann denn?) oder auch eben nicht, weil die"anderen" auch ziemlich erfindungsreich mit immer neuen Wässerchen kochen, das ist (für mich) vollkomen irrelevant geworden.
>Und jetzt soll' mir bitte keiner mit dem Schlag-mich-tot-Tellerand- oder dem Wolkenkuckucksheim kommen.
>Bahhhh. Geschenkt!
>Man halte sich mal vor Augen, dass dieses Gebeiere"der Kreise" nun schon mehr als 25 Jahre andauernd, und eigentlich ziemlich bedauernswert, wenn man konstatiert, wieviel Pickel"die" sich schon in ihrem, durch sich selbst dauer-vermiesten Lebenjahrzehnten haben ausdrücken müssen.
>Ich kriege schon lange keine mehr
>Freu'dich des ohnehin nur kurzen Daseins! >
>Alles Gute und du hast vollkommen richtig entschieden.
>Nochmals ein"bravo" für den wohlfeilen Beitrag.
>tschuess
>G.C.
GsD, was ist das?
|
Elmarion
09.09.2005, 11:38
@ moneymind
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Noch nie mit einem Optimisten richtig gelacht!° |
-->aus"Die Zeit"
<ul> ~ Click</ul>
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Supermario
09.09.2005, 12:31
@ Der Einarmige Bandit
|
Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->Hallo,
ich kenne das nur zu gut. Die Leute hören Dir vielleicht bis zum zweiten Satz
zu und schalten dann ab. Menschen versuchen negative Einflüsse (Probleme) auszublenden (verdrängen). Das ist grundsätzlich ja auch gut so, wir tun das ja auch (oder ziehen wir uns absichtlich die Morde in Afrika oder sonstige grauenvolle Dinge täglich rein?)Für mich gibt es zwei mögliche Gründe, an einem solchen Forum teilzunehmen:
1. aus o.g. Gründen sucht man gleichgesinnte mit denen man seine Einstellung teilen kann.
2. ich behaupte mal so mancher von uns wartet auf eine Veränderung (z.B. Crash),
damit man endlich aus dem sich immer schneller drehenden Hamsterrad (Tretmühle) rauskommt. Zumindest die, die noch Arbeit haben, werden ganz schön rangenommen (oder empfinde ich das blos so??)
Gruß
Supermario
|
eesti
09.09.2005, 12:34
@ certina
|
Der Unterschied ist, ob man bei der Analyse stehen bleibt... |
-->und in inner Selbstverzweiflung 3000 Dosen Fertignahrung im Keller bunkert, weil die Welt, in der man lebt, ja bald zusammenbrechen MUß, oder man, statt schiere Verzweiflung auszuleben, guckt, wer denn nun etwas besser macht, wo die Zukunft liegt.
Will sagen:
Selbst in größten Krisen ging es ja irgendwie weiter aber man bekam für wenig Gold oder andere Sicherheiten oft später sehr wertvolle Einstiegsmöglichkeiten.
Zumindest bringt man seine Familie halbwegs durch eine Krise, wenn man etwas vorsorgt. Das muß ja nicht so sein, daß man seinen Lebensstandard DERZEIT nennenswert einschränkt.
Was bringt es, wenn man jetzt lebt wie ein Bettler, damit man bei einer eventuellen Krise nicht leben muß, wie ein Bettler?
Aber eine gesunde Streuung bringt oft mehr Rendite und man muß sich ja nicht kümmern, wenn man nicht will. Edelmetalle (physisch) oder Aktien im Ausland bei einer ausländischen Bank kosten keine Zeit. Aber sie beruhigen.
Asienkrise, Rußlandkrise, Argentinienkrise...
Wer damals (vor der Krise) sein Vermögen gestreut hat, konnte zu Ausverkaufspreisen einsteigen, und ist jetzt ein gemachter Mann (Frau).
Die Einwohner dieser Länder haben aber zu 95% (?) NICHT vorgesorgt und fielen zumindest zwischenzeitlich in größte Armut. Das kann und sollte man sich ersparen.
Gruß
LR
|
certina
09.09.2005, 12:48
@ eesti
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Re: Der Unterschied ist, ob man bei der Analyse stehen bleibt... |
-->hi,
eben!
tschuess
G.C.
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Der Einarmige Bandit
09.09.2005, 15:16
@ Der Einarmige Bandit
|
danke für eure antworten und das feedback! (o.Text) |
-->
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Elmarion
09.09.2005, 15:24
@ Supermario
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->>Hallo,
>ich kenne das nur zu gut. Die Leute hören Dir vielleicht bis zum zweiten Satz
>zu und schalten dann ab. Menschen versuchen negative Einflüsse (Probleme) auszublenden (verdrängen). Das ist grundsätzlich ja auch gut so, wir tun das ja auch (oder ziehen wir uns absichtlich die Morde in Afrika oder sonstige grauenvolle Dinge täglich rein?)Für mich gibt es zwei mögliche Gründe, an einem solchen Forum teilzunehmen:
>1. aus o.g. Gründen sucht man gleichgesinnte mit denen man seine Einstellung teilen kann.
>2. ich behaupte mal so mancher von uns wartet auf eine Veränderung (z.B. Crash),
>damit man endlich aus dem sich immer schneller drehenden Hamsterrad (Tretmühle) rauskommt. Zumindest die, die noch Arbeit haben, werden ganz schön rangenommen (oder empfinde ich das blos so??)
>Gruß
>Supermario
Ja, wenn man ahnt das etwas selbstzerstörerisch ist und nicht mehr lange funktioniert, für das man sehr viel Kraft aufwenden muss, wünscht man sich das Ende mit Schrecken statt ein Schrecken ohne Ende!
|
Cujo
09.09.2005, 16:40
@ certina
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Re:@moneymind - bravo!!!!!!!!!! |
-->>hi moneymind,
>Für mich ein Volltreffer, dein Beitrag.
>Und deine Schlußfolgerungen für mich (schon GsD seit ca.7 Jahren und ich kenn' noch ein paar mehr bessergelaunte Gleichgesinnte)auch die einzigst sinnvolle und auch gangbare Konsequenz in Zusammenhang mit diesem Dilemma und den anderen, artverwandten immer wieder und immer wieder aufgebrühten Weltuntergangsdüstereien. Teils aus rein kommerziellen Gründen aufgetischte Szenarien, was ich aber ausdrücklich an dieser Stelle n i c h t anprangere, denn Broterwerb ist Broterwerb. Nur, sie bei Erkenntnis der Sackgasse nicht ins hintere Regal wegzulegen zu können,und endlos darauf herumzureiten, das ist für mich der entscheidende Fauxpax.
>Doch bekanntermassen gefallen"sie" sich offenkundig unter der Ägide"womit vermiese ich mir (und möglichst vielen anderen) denn nun heute am besten mal den Tag?". Weiter als bis zu diesem betrüblichen Status hat es bisher ja noch niemanden gebracht.
>Im Gegenteil. Du hast es trefflich skizziert.
>Recht haben, oder eben nicht (bisher), Recht bekommen (wann denn?) oder auch eben nicht, weil die"anderen" auch ziemlich erfindungsreich mit immer neuen Wässerchen kochen, das ist (für mich) vollkomen irrelevant geworden.
>Und jetzt soll' mir bitte keiner mit dem Schlag-mich-tot-Tellerand- oder dem Wolkenkuckucksheim kommen.
>Bahhhh. Geschenkt!
>Man halte sich mal vor Augen, dass dieses Gebeiere"der Kreise" nun schon mehr als 25 Jahre andauernd, und eigentlich ziemlich bedauernswert, wenn man konstatiert, wieviel Pickel"die" sich schon in ihrem, durch sich selbst dauer-vermiesten Lebenjahrzehnten haben ausdrücken müssen.
>Ich kriege schon lange keine mehr
>Freu'dich des ohnehin nur kurzen Daseins! >
>Alles Gute und du hast vollkommen richtig entschieden.
>Nochmals ein"bravo" für den wohlfeilen Beitrag.
>tschuess
>G.C.
Moin,
ich kapiere die Begriffe""Pessimisten","Weltuntergängler" und andere Konnotationen in diesem Kontext nicht. Man kann doch völlig emotionslos und zweckrational Vorsorge treffen bzw. seine Investments mit Gold, Optionen, von mir aus Konserven hedgen.
Wieso"dauervermiesen" sich jene"Kreise" ihre Lebenjahrzehnte?
Die Erkenntnis, dass ein Zusammenbruch des herrschenden Systems möglich ist, ist doch eine, die man haben kann, ohne"dauervermiest" zu sein.
Die Bären wollen gewinnen, aber an fallenden Kursen! Pessimistisch für die Welt und die Börse zu sein, heißt doch nicht pessimistisch für sich selbst zu sein.
Im Gegenteil: jeder Börsianer ist Optimist, unabhängig davon, ob er an den
nahe bevorstehenden Weltuntergang glaubt, oder den DAX in 5 Jahren bei 20.000
sieht. Pessimismus bedeutet ja nicht keinen Gewinn machen zu dürfen.
Liated schrieb hier im Forun einmal folgendes:
"Ich gehöre zu jenen, die negatives Denken richtig finden;-).
Ich meine, man/frau sollte sich von niemandem vorschreiben lassen, was die Worte bedeuten sollen. Ich selber suche mir eigenverantwortlich aus, was die Worte bedeuten könnten/sollten/müssten, von denen ich mich (an)leiten lasse. Viel zu simples Bedeuten von Worten wäre für mich: Positiv = gut, wünschenswert, schön etc. oder negativ = schlecht, böse, hässlich.
Als Beispiele: Das Wort 'negativ' stammt von lat. negare=verneinen, nein sagen. Das Wort 'positiv' (von spätlateinisch positivus = gesetzt, gegeben) ist wortgeschichtlich mit 'Position' verwandt und stammt vom lateinischen Verb ponere = gegeben, setzen, stellen, legen. Mit andern Worten: Erst die Einsicht 'etwas' Gegebenes ablehnen zu müssen/zu wollen, ermöglicht m.E. dieses Gegebene zu verändern. Das man/frau davor Angst hat(Angst hängt wortgeschichtlich mit 'eng' zusammmen) ist m.E. nur natürlich..."
---------------------
Selbst Bären müssen unverbesserliche Optimisten sein, im Hinblick
auf ihre anvisierten Kursziele; nur Irre sind bewusst auf Verluste aus, oder wie dottore einmal hier schrieb:
"Du liegst ganz und gar schief, wenn Du denkst, hier gibt's nur von links oben nach rechts unten-Gucker.
Die meisten von uns kennen jede Art von Geschäft, das mit Geld gemacht werden kann. Das hat
a) nichts mit der Generaleinschätzung der Schieflage (total!) zu tun
b) nichts der Positionierung, die jeder Einzelne darin vornimmt.
Wirtschaft & Börse (that's why we are here) wird zwar von Stimmungen gemacht (nur damit), aber deshalb kann man selbst doch alles doch völlig stimmungsfrei betrachten und genießen!
Genuss ist keine Stimmung, sondern ein Gefühl.
"
Gruß
Cujo
|
Alana
09.09.2005, 20:25
@ Cujo
|
Re:@moneymind - bravo!!!!!!!!!! |
-->
ja Cujo, du kapierst mal wieder soviel nicht, weil du scheinst nur kompliziert um 83 Ecken denken kannst oder willst.
Den ganzen sermon hättest du dir sparen können, wenn du nur behauptet hättest:
"Ich erwarte zwar seit 25 Jahren tagtäglich den Totalzusammenbruch der Systeme und den Weltuntergang, das ficht mich aber überhaupt an und ich laufe trotzdem oder gerade deswegen laut trillernd und bestgelaunt durch die Gegend. Düsteren und beklemmende Gedanken machen sich nur Doofe und Volltrottel."
Ich wünsche viel Erfolg bei der Auswahl der Konservendosen und sonstigen Überlebensstrategien.
Gruß
al.
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alberich
09.09.2005, 21:55
@ certina
|
Und zudem hat der Rheinländer zwei tröstliche Weisheiten parat: |
-->1. et kütt wie et kütt.
2. et hät no immer jutjejange.
guten Abend
|
Supermario
09.09.2005, 23:07
@ Elmarion
|
Ja, genau das meine ich... (o.T.) (o.Text) |
-->
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moneymind
10.09.2005, 01:02
@ alberich
|
Re: Und zudem hat der Rheinländer zwei tröstliche Weisheiten parat: |
-->>1. et kütt wie et kütt.
>2. et hät no immer jutjejange.
>
>
>guten Abend
Dat is de richdige Einschdellung! (in gebrochenem hessisch - aber volle Kanne ernstgemeint!)
Hey Leute, dieser Thread macht so richtig Spaß!
|
moneymind
10.09.2005, 01:04
@ albert
|
Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer |
-->„Erst wenn man merkt, das man ein Idiot ist, beginnt das Menschsein.“
Klasse Satz, Albert. Und Deine Schlußfolgerung:
„Diese Bescheidenheit, wirklich gelebt, läßt anderen mehr Freiraum, sich mit Deinen Thesen zu beschäftigen, oder sie zu verwerfen.“
genauso. Daran, das „wirklich zu leben“, hab ich dabei allerdings noch viel zu üben.
Gruß
moneymind
|
moneymind
10.09.2005, 01:09
@ eesti
|
Re: Der Unterschied ist, ob man bei der Analyse stehen bleibt... |
-->Hi eesti,
hört sich für mich sehr vernünftig und solide an was Du schreibst, stimme Dir völlig zu! Bei mir gibt´s zwar nicht viel anzulegen (meine Prioritäten liegen woanders), finde Deine Sichtweise aber sehr down to earth und sympathisch.
Gruß + all the best
moneymind
|
moneymind
10.09.2005, 01:17
@ Elmarion
|
Re: Noch nie mit einem Optimisten richtig gelacht!° |
-->Hi Elmarion,
danke für den Link --- hab ich sehr gern gelesen:
Reza (für Mitleser: die Schriftstellerin, die dort interviewt wird) schreibt dort: „Die geistreichsten Menschen sind immer Pessimisten. Sie sind auch die humorvollsten. Ich habe noch nie mit einem Optimisten richtig gelacht.“
Genau! Deckt sich mit meiner Erfahrung. Wäre Harald Schmidt ein Optimist (und als Familienvater biste (un)glücklicher- und völlig richtigerweise immer in der „Gefahr“, Optimist zu werden), wäre er saumäßig langweilig.
Die besten Witze macht man in der verzweifeltsten Lage. Deshalb gehören jüdische Witze zu den besten. Ich erzähl mal einen -- aber zuerst zum Hintergrund: Nach einem alten christlichen Volksglauben benützen die Juden zur Bereitung ihrer Pessach-Brote, der Mazzen, das Blut von christlichen Kindern (Christen trinken dagegen nur Jesu Blut zum Abendmahl und essen sein Fleisch dazu, nichwahr). Pogrome begannen in früheren Zeiten oft damit, daß die Progromisten die Leiche eines geschlachteten Kindes zur Zeit des Pessachfestes in ein jüdisches Haus schmuggelten.
Jetzt also der Witz:
In einem ungarischen Städchen geht das Gerücht um, man habe irgendwo ein ermordetes Kind gefunden. Die entsetzten Juden beginnen, sich zur Flucht vorzubereiten. Da kommt der Schammes und schreit aufgeregt vor Freude: „Juden! Gute Nachrichten! Das ermordete Kind ist eine Jüdin!“
Na, gelacht?
Wo ich gerade dabei bin, noch einer, wohl weniger aus Verzweiflung geboren aber zu dem Forum-Thema „Silber“ passend:
Einer kommt zum Rebbe (Rabbi, jüdischer „Pfarrer“bzw. (für aufgekläre Postmoderne) „Psychologe“):
„Rebbe, es ist entsetzlich. Kommst du zu einem Armen - er ist freundlichm, er hilft, wenn er kann. Kommst du zu einem Reichen - er sieht dich nicht einmal! Was ist das nur mit dem Geld!“
Da sagt der Rebbe: „Tritt ans Fenster! Was siehst Du?“
„Ich sehe eine Frau mit einem Kind an der Hand. Ich sehe einen Wagen, er fährt zum Markt“
„Gut. Und jetzt tritt hier zum Spiegel. Was siehst Du?“
„Nu, Rebbe, was werd´ ich sehen? Nebbich mich selber.“
Darauf der Rebbe: „Siehst du, so ist es. Das Fenster ist aus Glas gemacht, und der Spiegel ist aus Glas gemacht. Kaum legst du ein bißchen Silber hinter die Oberfläche - schon siehst du nur noch dich selber!“
(Beide aus: Jüdische Witze, ausgewählt und eingeleitet von Salcia Landmann).
Das Dumme ist bloß, daß aus Pessimismus und Verzweiflung nicht automatisch Witze entstehen, findest Du nicht? Und ist nicht ein humorloser Pessimist (der seinen Pessimismus „wissenschaftlich begründet“) noch unerträglicher als selbst der penetranteste Optimist? Ich ziehe dagegen jeden Pessimisten mit Humor einem penetranten Optimisten vor. Wenn jemand aber naiver (und nichtmissionarischer) „Optimist by Nature“ ist --- dann bewundere und beneide ich ihn bzw. sie (diese Art Optimist ist wohl bei uns unter Frauen (noch) häufiger).
Aber zurück zu Deinem Link:
Reza meint:
„Die Aufgabe der Kunst ist es, ein zusätzliches Licht auf das Leben zu werfen und unserem an sich doch ziemlich trübseligen Dasein ein bisschen Glanz zu verleihen. Die Kunst soll den Menschen in eine Dimension versetzen, die über dem Alltag steht, sie soll ihn klüger machen. Ob der Mensch dadurch auch glücklicher wird, wage ich zu bezweifeln.“
Yep, so ähnlich --- würde aber noch was ergänzen wollen: Kunst kann dem, der empfänglich dafür ist, eine ganz andere Art von „Wahrheit“ bieten als „Wissenschaft“ --- keine, die „glücklicher“ macht, und keine die „klüger“ macht. Auch keine, die „optimistisch“ macht - aber eine, die vielleicht ein bißchen „Weisheit“ anklingen läßt (und das ist was ganz anderes als „Wissen“). Das ist kein Optimismus, kein Pessimismus. Einfach nur Ruhe und Klarheit, ohne jedes Ziel. Und (im besten Fall): Humor.
Reza: „Ich halte die Musik für die größte aller Künste. Weder die Literatur noch die Malerei vermögen Ähnliches zu leisten - höchstens vielleicht die Dichtung. Nur Musik und Dichtung verdienen es, überhaupt Kunst genannt zu werden.“
Genau. Und ich füge hinzu: Wissenschaft (also auch Wirtschaftswissenschaft, inclusive alternativer) ist keine Kunst.
Reza: „Es gibt eine sehr verbreitete Form der Gesellschaftskritik im Stil von: Wir sind gegen Krieg, wir sind gegen Rassismus, wir sind für die Rechte der Frauen und so weiter. Das ist meiner Ansicht nach purer Konformismus. Derlei Geschwätz liegt mir nicht.“
Ist wie mir aus dem Herzen gesprochen!
Gruß
moneymind
|
moneymind
10.09.2005, 01:23
@ Elmarion
|
Re: Handlungsalternative |
-->Hi Elmarion,
Du schreibst:
>Ein Handlungsansatz, eine Konsequenz aus unserem Wissen könnte doch sein, Marktwirtschaft zu regionalisieren, um Strukturen zuschaffen, die den unvermeidlichen Crash zumindest abfedern.
>Praktisches Beispiel - ein Wirtshaus mit Produkten aus der Region etablieren.
Dieser Gedanke gefällt mir auch sehr gut. Down to earth, praktisch, let´s do it. Genau. Weiter so!
Gruß
moneymind
|
moneymind
10.09.2005, 03:51
@ Amanito
|
Re: Nuckeln am Busen der"alma mater" |
-->Hi amanito,
Du schreibst:
„die Uni ist eben eine Art"geschützte Werkstätte", wo man Beruhigungspillen über die vermeintliche Rationalität erhält und sich auch sonst wenig schert um den Rest der Welt, drum heißt die Uni auch"alma mater", die gütige Mutter, die schützt vor den Unbillen der Welt.“
Würd ich auch sagen: die Uni ist eine Art Sammelplatz für mamasuckelnde Hirnis, für die Realität nicht nur ein Fremd-Wort, sondern ein unbekanntes (und deshalb in der akademischen Landkarte nicht verzeichnetes) Gebiet darstellt.
Aber mal ganz ehrlich (und ohne das Niveau dieses Forums unter die Post-Porno-Phase - für diesen Ausdruck Dank an albert - drücken zu wollen): wer oder was steht eigentlich nich auf Titten und Moneten?!? Psychoanalytiker geben es bloß nich zu (deiner nuckelt ja vermutlich auch immer noch, nach seinem einjährigen Realitäts-Intermezzo).
Meine diesbezügliche Forderung an die Politik (zur Bundestagswahl): jedem Nichtunternehmer zusätzlich zur Grundsicherung auf Antrag seinen Gratis-Schnuller auf Krankenschein, sofort! (Schnullerpartei gründen); oder besser noch, jedem seine kassenerstattungsfähige Nuckelpsychologin mit DIN-Oberweite. Und wenn dann in der Post-Wahl-Phase die Kohle nich mehr langt, muß das verschaukelte Wahlvolk halt wieder auf seinen Daumen zurückgreifen (denn Wahlversprechen lassen sich bekanntlich im Gegensatz zu Verträgen zwischen Privaten nich einklagen).
Sorry fürs Niveau,
but it´s too late at night
moneymind
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LenzHannover
11.09.2005, 12:15
@ Der Einarmige Bandit
|
Wirkt ebenso, wie eine Belehrung bei mir: Übergewicht ist schädlich... |
-->Ich weiß es, 20 Kg weniger wären besser, aber mich erfreut schon das halten des Gewichts und richtig wirken tut bei mir dann wieder Streß, der die Nahrungsaufnahme zeitlich bedingt die vermindert.
Elli? Selbst die einfachen Aussagen,
Geld = gut übertragbarer Schuldschein
Geldschöpfung = absoluter Unfugsbegriff
bringen ich kaum rüber. Das aktuelle System funktioniert halt immer über Jahrzehnte, dann passiert was und es geht weiter.
Ich komme mir vor wie Folker Hellmeyer Di/Do 8:45 auf Bloomberg, der oft sagt, der Kaiser ist nackt.
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ingobert
14.09.2005, 12:58
@ nereus
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer - Bandit |
-->Hallöli,
>Jetzt wissen wir auch, warum es immer noch keinen Crash gegeben hat.
>Die Leute wollen ihn einfach nicht.
*** Tja, die"Gläubiger-Leute" sicherlich nicht. Die"Schuldner-Leute" allerdings hätten bestimmt nichts dagegen.
Und auch hier zeigt sich wieder, welche zentrale Rolle die Staatsverschuldung in dem ganzen Szenario einnimmt: sie macht Leute (natürliche Personen!) zu Gläubigern, aber keine zu Schuldnern.
ahoi!
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nereus
14.09.2005, 13:44
@ ingobert
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer - Ingobert |
-->Hallo Ingobert!
Du schreibst auf meine Vermutung"Die Leute wollen keinen Crash":
Tja, die"Gläubiger-Leute" sicherlich nicht. Die"Schuldner-Leute" allerdings hätten bestimmt nichts dagegen.
Und auch hier zeigt sich wieder, welche zentrale Rolle die Staatsverschuldung in dem ganzen Szenario einnimmt: sie macht Leute (natürliche Personen!) zu Gläubigern, aber keine zu Schuldnern.
Nein, es ist eigentlich noch verrückter.
Gläubiger und Schuldner sind ein und dieselbe Person.
Wer ist der Staat X?.. Das sind die Bürger des Landes X.
Wer sind die Gläubiger des Staates X?.. Versicherungen, Konzerne, Bürger aus X.
Wer repräsentiert die Versicherungen, Konzerne usw.? - Die Bürger dieses Landes.
Wer hat die Staatsschulden in Land X?.. Der Staat X.
Wer ist der Staat X?.. Die Bürger des Landes X.
usw. und sofort
Länderübergreifende Verbindlichkeiten blieben aus Vereinfachungsgründen außer Betracht.
Das Staatsschuldenproblem ist vor allem ein Machtproblem bzw. das seiner Organisation.
Die Bürger sind aber nicht ganz unschuldig daran.
mfG
nereus
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ingobert
15.09.2005, 16:36
@ nereus
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Re:"Intime" Frage an die Forumsteilnehmer - Ingobert |
-->Hallo, nereus,
>Nein, es ist eigentlich noch verrückter.
>Gläubiger und Schuldner sind ein und dieselbe Person.
*** Sicher, aber Gläubiger sind nur BESTIMMTE Personen. Schuldner sind alle - nur das realisieren die meisten nicht, weil die Schulden eben aus gutem Grund NICHT den Einzelpersonen zugebucht werden.
Das ist das System: Guthaben personalisieren - Schulden verallgemeinern.
Gruß!
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