Toby0909
19.09.2005, 11:51 |
"offener Brief an die kleinen Parteien"Thread gesperrt |
-->Liebe kleine Parteien (dabei meine ich nur geld und grün - der andere Laden ist für mich keine Partei, sondern nur Ausdruck einer verfehlten Arbeitsmarktpolitik),
warum bekriegt ihr euch so?
Ihr habt soviele Gemeinsamkeiten.
Mezger könnte mit seinen Finanzkonzepten von der FDP sein. Steuerrechtsvereinfachungen werden von beiden kleinen Parteien viel massiver gefordert, als von den großen. Beide wollen die Türkei in der EU. Beide wollen die Wehrpflicht abschaffen. Beide haben ähnliche Aussen- und Friedenspolitische Ansichten. Bildungspolitik ist auch nicht weit auseinander.
Warum streitet ihr euch ständig wegen den paar Punkten, bei denen ihr euch unterscheidet (vor allem: Krankenversicherungen und andere Sozialleistungen).
Tut euch doch zusammen und setzt das mal alles um - das dauert eh schon länger als eine Legislaturperiode. Und dann könnt ihr euch den Rest vornehmen.
Toby
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Spartakus
19.09.2005, 13:15
@ Toby0909
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Re:"offener Brief an die kleinen Parteien" |
-->ich stelle mir grad vor, wie Beckstein als Innenminister die Freigabe von Hanf als Ergebnis der Koalitionsverhandlungen präsentiert. (Nennt sich ja schließlich auch Jamaika-Koalition)
http://www.cannabislegal.de/aktionen/hp2003.htm
Nebenbei, Ströbele hat sein Direktmandat in Berlin Kreuzberg/Friedrichshain mit 43,2 % gewonnen. Das prädestiniert ihn doch für Größeres, ich empfehle ihn gleich als Gesundheitsminister [img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
Ich glaube nicht, dass die Grünen nach Jamaika fahren, die Basis würde denen imho wegrennen, auch wenn ich Dir grundsätzlich zustimmen würde.
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Spartakus
19.09.2005, 15:35
@ Spartakus
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vielleicht muß ich mich korregieren |
-->Das denkbar beste Wahlergebnis!
Nimrai (44 Beiträge seit 11.5.04)
Zuerst muss ich mich als Grünenwähler outen und dann ist dieses
Wahlergebnis für mich tatsächlich das denkbar beste Wahlergebnis.
Realistisch betrachtet stand Rot/Grün einfach nicht mehr zur Debatte.
Bei Einzug einer fünften Partei (Linke.PDS)in den Bundestag benötigt
eine Koalitionsregierung mindestent 48% aller abgegebenen Stimmen
(bei ca. 4% Sonstige) und dies war von vorneweg völlig illusorisch.
Schwarz/Gelb verhindern und eine möglichst schwache Union, nun sogar
fast ein Patt zwischen SPD und Union, mehr war nicht drin; nicht
denkbar.
Nun zur neuen Regierung - meine Präferenz wäre Schwarz/Grün/Gelb.
Nun habe ich zwar mit dem deutschen christlichen Konservatvismus so
überhaupt nichts am Hut. Aber ehrlich gesagt, eine ostdeutsche,
protestantische Naturwissenschaftlerin und der schwule Westerwelle,
da hatte das bürgerlich Konservative-Lager früher schon eine
abschreckendere Fratze.
Sachlich ist eine Einigung natürlich schwierig, aber mit der SPD
war's auch nicht gerade leicht. Im Bereich Minderheitenrechte und
erneuerbare Energien hatte man etwas freie Hand, ansonsten gab die
SPD die Themen vor und als Grüne durfte man nur Kröten schlucken.
Eine Große Koalition heißt Beckstein + Schily gleich Schily im
Quadrat, wären dagegen Grün und Gelb in einer Koalition müsste die
Überwachungsstaat-CSU logischerweise zurückstehen.
Ein möglichst schneller Ausstieg aus der unsinnigen
Steinkohleförderung und ein einsetzten, zumindest von 50% der
freiwerdenden Mittel, im Bereich regenerative Energien lässt sich
zwischen Schwarz/Grün/Gelb vielleicht vereinbaren, in einer Großen
Koalition völlig undenkbar.
Klar, ein 8%-Partei kann nicht erwarten dass hundertprozent grüne
Politik gemacht wird, aber nicht recht viel weniger als unter
Rot/Grün und mehr als in einer Großen Koalition der
Großindustrielobbyisten zu erwarten wäre ist durchaus drin.
Forumsbeitrag bei Telepolis
http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=8869711&forum_id=84996
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Taktiker
19.09.2005, 17:21
@ Spartakus
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Der beste Beweis für die Existenz der NED |
-->Wenn also so gut denkbar ist, dass die Grünen statt zuvor mit der SPD jetzt auch mit den anderen beiden tradierten Parteien so hervorragend können, dann spricht das für ein Maximum an Beliebigkeit...und ist die beste Begründung für die Notwendigkeit einer alternativen Partei.
Welche Optionen haben Bürger noch zu ziehen, wenn beliebig austauschbar koaliert werden kann? Erwartet werden darf die selbe Soße wie vorher, nur mit veränderter Lackierung.
Da auch SPD+Union potenziell einander vögeln können, stellt man sich die Frage, warum die FDP nicht auch beliebig ampeln und schwampeln können sollen. Oder evtl SPD+FDP+CSU? Oder Union+Grüne+SPD? Oder Union+FDP+SPD? Warum nicht, oder?!
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