Der Einarmige Bandit
26.09.2005, 16:02 |
"Läuft eine"geheime" Rettungsaktion für General Motors an?"Thread gesperrt |
-->Hallo Forum!
Zuerst entschuldige ich mich gleich, daß ich mit Großbuchstaben den Postingtitel geschrieben habe und ein wenig auf Streß gemacht habe.
Folgender Titel sollte das Posting eigentlich haben:
Im Moment versucht gerade ein ausländischer Investor eine signifikante Beteiligung bei VW aufzubauen. Es gibt augenblicklich Gerüchte denzufolge es sich hierbei um den US-Investor Kirk Kerkorian handelt und er einen großen Einstieg beim Volkswagenkonzern plant. Auf den ersten Blick scheint das nicht unbedingt etwas aufregendes oder weltbewegendes zu sein denn offenbar hat Kerkorian ein faible für Automobilbauer. Er war schon seinerzeit bei Chrysler beteiligt und hat einen Prozeß gegen DaimlerChrysler geführt Bei näherer Betrachtung könnte es sich da aber um einen ganz"dicken Hund" handeln.
Ich glaube/vermute mit dem Einstieg von Kerkorian bei VW soll nichts weniger als der Versuch angestrebt werden General Motors mit VW zu FUSIONIEREN!
KEIN SCHERZ! Das ist mein Szenario:
GM ist im Augenblick schwer angeschlagen. Das dürfte hier bekannt sein. Wir haben hier schon mehrfach darüber diskutiert. In einem meiner ersten Postings hier (Titel:"Na endlich Schwarz auf Weiss! Die Reichen sind Schuld!") vom Juni als das Forum wieder aufmachte habe ich folgendes geschrieben:
"General Motors (300MrdUS$ Schulden) und Ford ("nur" 170Mrd US$) sind pleite. Der Investor Kerkorian, der gerade im großen Stil GM Aktien kauft soll angeblich mit der Federal Reserve zusammenarbeiten und das ganze soll eine konzertierte Aktion sein. Die FED soll Kerkorian zugesichert haben für etwaige Verluste aus diesem Deal vollständig aufzukommen. Kerkorian spielt also in der Ã-ffentlichkeit nur den"Strohmann" für die Federal Reserve, weil ein direktes Eingreifen von Greenspan den Bankrott [von GM] zu offensichtlich machen würde."
D.h. Kerkorian könnte somit als"Speerspitze" für eine Fusion von GM und VW fungieren.
Kerkorian hat bereits im Sommer sehr öffentlichkeitswirksam Aktien von GM gekauft (und vermutlich im Auftrag der FED bzw. Wallstreet). kurz nachdem GM bonitätsmäßig herabgestuft wurde und negativ in die Schlagzeilen kam. Dies dürfte Phase 1 gewesen sein, nämlich für die (Welt-)Ã-ffentlichkeit die Lage bei GM zu beruhigen und ein positives Bild des Konzerns vorzugaukeln. Diese"stabilisierte Lage" bei GM kann man der Ã-ffentlichkeit dann am besten verkaufen wenn irgendein prominenter Investor (in diesem Fall Kerkorian) GM Aktien kauft und über irgendwelche Plänen und einer rosigen Zukunft philosophiert. Nachdem dies einigermaßen gelungen ist, dürfte nun Phase 2 anlaufen. Das wäre der Erwerb von größeren Mengen von VW Aktien durch den selben Investor, nämlich Kirk Kerkorian um einen Fuß in die Tür bei VW zu kriegen. Phase 3 dürfte dann der Versuch sein GM & VW zu fusionieren. Ich glaube es ist kein Zufall, daß Kerkorian gerade jetzt bei VW einsteigen will.
So gesehen könnten die medienwirksamen in Szene gesetzten Skandale und wirtschaftlichen Probleme bei VW in den letzten Wochen durchaus nicht zufällig erfolgt sein sondern möglicherweise als Vorbereitung für einen Einstieg von Kerkorian bei VW bzw. schon im Hinblick auf eine mögl. Fusion zwischen VW und GM um den Aktienkurs zu drücken! Querdenken macht Sinn!
Agieren die Medien in Deutschland vielleicht auf Anweisungen aus den USA?
Die ganze Aktion einer Fusion von GM mit VW könnte von der US-Regierung, der FED und einigen WallStreet Banken initiiert worden sein. Der"Privatmann" Kerkorian könnte somit als unverdächtiger Strohmann agieren!
Eine Übernahme der Schulden von GM durch die US-Regierung macht keinen guten Eindruck und würde nicht zu der"neoliberalen" Sichtweise von Wall Street und US-Regierung passen. Ausserdem kostet es viel Geld. Darüberhinaus sind Subventionen oder Schuldenübernahme in den USA für Großkonzerne"verpönt".
Ein Bankrott von GM ist auch keine wirkliche Option, denn damit würde die Schwäche der US-Wirtschaft im allg. und der US-Industrie im speziellen offenbart werden. Das gäbe ein wirtschaftliches und gesellschaftspolitisches Erdbeben in den USA. Die US-Industrie macht ja nur noch ca. 15% des Gesamt-US-BIP aus und löst sich immer mehr auf. Realwirtschaftlich geht in den USA halt nicht mehr sehr viel, so wie es in der Endphase einer Aufschuldungsorgie halt immer üblich ist. Die USA versuchen vermutlich auch andere ausländische Firmen mit realwirtschaftlicher Substanz aufzukaufen solange der US$ noch einen Wert hat während die USA US$ Besitzern diese Vorgehensweise aber strikt verweigert (siehe gescheiterter Unocal-Deal durch die rotchinesische Conoco-Gruppe wo letzlich die US-Firma Chevron das Rennen bei Unocal machte).
Die einzige Möglichkeit für GM wäre eben ähnlich wie für Chrysler die Fusion mit einem starken Partner. Es müsste also ein Partner gefunden werden der GM auffangen kann um den maroden Konzern wieder"aufzupäppeln" sofern dies bei einer Schuldenlast von ca. 300 Mrd. US$ überhaupt noch möglich ist. Wäre Chrysler nicht mit Daimler Benz fusioniert worden, wäre Chrysler heute sicherlich pleite und damit vom Markt verschwunden. Eine Fusion mit VW ist also eine realistische und vielleicht die einzige Option für GM! If you can't beat them join them!
Jetzt werden einige hier im Forum sagen: Moment, mal! VW steckt doch selbst in der Krise!
Das ist richtig! Aber die Probleme von VW sind"peanuts" verglichen mit den Sorgen von GM. Für GM gehts definitiv ums Überleben - Sein oder Nichtsein. VW könnte einen erheblichen Teil der Schulden von GM übernehmen. Die Pleite von Enron, Worldcom etc. wären HARMLOS verglichen mit einem Bankrott von GM wo es um ein vielfaches an Geldes und Hundertausende Arbeitsplätze geht und würde zeigen, daß die US-Wirtschaft großteils nur noch aus HEISSER LUFT & LEEREN VERSPRECHUNGEN besteht.
Außerdem spielt GM bereits in einer so hohen"Gewichtsklasse" wo die Luft schon sehr dünn ist. Ein Unternehmen welches GM auffangen könnte oder das von GM (günstig) geschluckt werden könnte muß also groß genug sein um mithelfen zu können die Schuldenlast von GM zu tragen (nicht vergessen es sind 300 Mrd. US$ Schulden! Da müßte meine Oma ganz schön lange Wolle stricken...). Da gibts eigentlich nur noch 2 Firmen in der Automobilbranche, die für eine solche Fusion in Frage kämen. Dies sind (nach meiner Einschätzung) VW und Toyota. Toyota ist aber vom Aktienpreis sehr hoch bewertet, daß ein Aufkauf oder Fusion recht teuer bzw. unvorteilhaft für GM wird. Darüberhinaus ist Toyota aus eigener Kraft stark genug um in den nächsten 5-10 Jahren selbst zur Nummer 1 in der Welt aufzusteigen. Gehen GM und Ford pleite kann Toyota das Ziel auch sehr viel früher erreichen. Bei VW sieht die Sache schon anders aus. Ausserdem hat die US-Regierung auf Deutschland politisch gesehen mehr Einfluß als auf Tokio. GM braucht auch Hilfe im technologischen Bereich. Darüberhinaus ist klar, daß bei steigendem Ã-lpreis Autos aus dem Hause GM (Stichwort: Pickups, Geländeautos und andere amerik."Puffschaukeln" (=große Autos mit weichen Stoßdämpfern) sind große Benzinschucker) nicht unbedingt sehr attraktiv sind. Auch die Amerikaner haben eine Schmerzgrenze beim Ã-lpreis.
Um die Logik des möglichen Deals zu begreifen muß man sich in die Lage von GM und der WallStreet Banken versetzen und NICHT in die von VW. Das ist wichtig! Erinnern wir uns an die zeitliche Abfolge:
Bereits im April 2005 verschärfte sich die Krise bei General Motors (GM) als in Wall Street Gerüchte die Runde machten, daß GM kurz davor stehe, Gläubigerschutz (Chapter 11) zu beantragen. Daraufhin verlor der Kurs von GM-Aktie ca. 6%, und GM-Anleihen kamen ebenfalls ins trudeln. Die Bonds sind dann auf Ramschstatus ("Junk") heruntergestuft worden. Dann kam Kerkorian und kaufte demonstrativ GM-Aktien. Über den Sommer dürfte offenbar weitere konkrete Entscheidungen getroffen worden sein, die jetzt umgesetzt werden.
Fakt ist: General Motors hat ca. 300 Mrd. US$ Schulden und ist damit (so wie Ford) defacto"bankrott" Das einzige wirkliche Asset das GM noch hat ist eine"Porto-Kassa" gefüllt mit ca. 25 Mrd. US$ Cash (sofern die Info stimmt)!
Wenn wir Finanzierungskosten von 5% per anno (unter Berücksichtigung des aktuellen US-Zinsniveaus und dem Risikozuschlag für GM-Bonds, dann sind 5% eigentlich noch zu billig gerechnet, aber egal) ansetzen bedeutet dies:
300 Mrd. US$ verzinst mit 5% per anno ergibt eine Zinsbelastung von satten 15 Mrd. US$ die GM abdrücken muß nur um die Schuldenlast zu bedienen. Das sind jetzt nur Finanzierungskosten! Vom Rückzahlen der Schulden redet ja eh schon keiner mehr. Wird darüberhinaus kein Gewinn erzielt sondern Verluste oder entstehen Zusatzkosten z.B. durch Rückholaktionen bei schadhaften Autos (da gabs schon einige Zeitungsmeldungen in letzter Zeit) verursacht das extra Kosten die aus dem Cashbestand gezahlt werden müssen.
GM ist also wie ein sinkendes Schiff wo Schott für Schott mit Wasser volläuft. Keine Panik auf der Titanic!
Oder anders ausgedrückt:
GM hat noch ca. 1 gutes Jahr Zeit eine definitive"Endlösung" für den Konzern zu finden. In diesem einen Jahr muß GM irgendwie unter die"Haube" gebracht werden sonst heisst es GAME OVER.
Klingt doch gar nicht so weit hergeholt mein Szenario, oder?
Auch Ford hat vor kurzem (dottore hat ein posting dazu verfasst) die Autovermietung Hertz (Rent a Car!) verkauft um Liquidität in die Kassa zu bekommen. Es kamen aber nur noch 5 Mrd. US$ Cash in die Kassa, da Hertz selbst schon 9 Mrd US$ Schulden hatte, die natürlich den Nettoverkaufserlös reduzierten. Bei Ford werden also bereits die"Filetstücke" verkauft.
Für die US-Autobauer gehts also definitiv um die Wurst! Im Interesse der US-Regierung und der Wall Street müssen beide Autohersteller am besten mit ausländischen Konzernen fusioniert werden um gerettet zu werden. Gut möglich, daß Ford mit einem anderen Automobilhersteller (vielleicht aus Asien) fusioniert werden soll. Aber wir wollen uns hier augenblicklich nur mit GM und VW beschäftigen.
Wer die Vorgehensweise und die Mentaliät der Wall Street Bankster genau studiert kann recht gut voraussehen was die planen. Besonders wenn man die Gesamtlage des Weltfinanzsystems in Rechnung stellt. Die Wall Street Bankster sind eben elende KRÄMERSEELEN (Buy low, sell high/no risks/cheaper to buy than to built-Taktik)
Für VW wäre eine solche Fusion vermutlich nicht wirklich erstrebenswert. Von der Anzahl der eingesparten Arbeitsplätze in Deutschland rede ich mal gar nicht. Erinnert euch auch an die Übernahme von Chrylser durch Mercedes. Schrempps Meisterstück! War im Nachhinein betrachtet nicht gerade das Gelbe vom Ei. Wo Schrempp und DaimlerChrylser heute stehen, dürfte hier im Forum ja bekannt sein. Probleme und Sorgen an allen Ecken und Enden. Mercedes steckt in einer tiefen Krise und Chrysler ist sicher nur vorübergehend saniert. Wenn man einen guten Autobauer (Mercedes) mit einem schlechten (Chrysler) fusioniert kommt eben bestenfalls nur noch Mittelmaß heraus.
Ich glaube wenn eine solche Übernahme von VW durch GM von der Wallstreet wirklich angedacht und geplant ist sollte man sie unbedingt verhindern. Am Ende muß der deutsche Steuerzahler (VW ist ja im Besitz des Bundeslandes Niedersachsen soweit ich weiss) noch für die Schuldenlast von GM aufkommen.
Wenn ich recht habe läuft das wirklich auf ein"Kinderlandverschickungsprogramm" hinaus wo die USA marode Industriebetriebe mit deutschen Konzernen fusionieren wollen um die US-Firmen zu sanieren. Ob das ein merger of equals oder ob VW geschluckt werden soll ist eigentlich egal. Sind für Deutschland und seine Firmen amerikanische Industrieleichen wirklich attraktiv? Warum soll der deutsche Steuerzahler für eine verfehlte US-Industriepolitik oder Fehlentscheidungen des GM-Topmanagements geradestehen? Es darf nicht sein, daß die USA ihre wirtschaftlichen Probleme einfach mal kurz nach Deutschland auslagern.
Was meint ihr dazu?
Kleine Ergängzung: Es ist sicherlich kein Zufall, daß am Wochenende in der Zeitung zu lesen stand, daß Porsche mit 20% bei VW einsteigen will um mögliche feindliche Übernahmen verhindern zu helfen! Was das wohl zu bedeuten hat.
Also, wer hier im Forum ist mutig und traut sich mit mir um einen Kasten Bier oder eine gute Flasche Wein (weiss oder rot, egal!) wetten, daß es einen Versuch geben wird VW mit GM zu fusionieren um den bankrotten GM Konzern zu retten? Mit Anti-Alkoholikern wette ich einfach um z.B. Orangensaft:-)
Ich werde noch weitere Anhaltspunkte sammeln. Sollte sich meine Vermutung bestätigen müßte man wohl die Ã-ffentlichkeit davon informieren z.B. Medien, Gewerkschaften, politische Parteien, etc.
Leider ist diese Posting wieder etwas lang geraten aber ich glaube es ist spannend und informativ genug um bis zu ende gelesen zu werden.
Gruß
der einarmige Bandit
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Balduin
26.09.2005, 16:22
@ Der Einarmige Bandit
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Re:"Läuft eine"geheime" Rettungsaktion für General Motors an?" |
-->Was mir hier im"Großraum Wolfsburg" in letzter Zeit auffällt, ist das man massiv Stimmung gegen die Gewerkschaften macht...
Das nimmt kein Ende.
VW gehört zu 20-25% dem Land Niedersachsen.
>Hallo Forum!
>Zuerst entschuldige ich mich gleich, daß ich mit Großbuchstaben den Postingtitel geschrieben habe und ein wenig auf Streß gemacht habe.
>Folgender Titel sollte das Posting eigentlich haben:
>Im Moment versucht gerade ein ausländischer Investor eine signifikante Beteiligung bei VW aufzubauen. Es gibt augenblicklich Gerüchte denzufolge es sich hierbei um den US-Investor Kirk Kerkorian handelt und er einen großen Einstieg beim Volkswagenkonzern plant. Auf den ersten Blick scheint das nicht unbedingt etwas aufregendes oder weltbewegendes zu sein denn offenbar hat Kerkorian ein faible für Automobilbauer. Er war schon seinerzeit bei Chrysler beteiligt und hat einen Prozeß gegen DaimlerChrysler geführt Bei näherer Betrachtung könnte es sich da aber um einen ganz"dicken Hund" handeln.
>Ich glaube/vermute mit dem Einstieg von Kerkorian bei VW soll nichts weniger als der Versuch angestrebt werden General Motors mit VW zu FUSIONIEREN!
>KEIN SCHERZ! Das ist mein Szenario:
>GM ist im Augenblick schwer angeschlagen. Das dürfte hier bekannt sein. Wir haben hier schon mehrfach darüber diskutiert. In einem meiner ersten Postings hier (Titel:"Na endlich Schwarz auf Weiss! Die Reichen sind Schuld!") vom Juni als das Forum wieder aufmachte habe ich folgendes geschrieben:
>"General Motors (300MrdUS$ Schulden) und Ford ("nur" 170Mrd US$) sind pleite. Der Investor Kerkorian, der gerade im großen Stil GM Aktien kauft soll angeblich mit der Federal Reserve zusammenarbeiten und das ganze soll eine konzertierte Aktion sein. Die FED soll Kerkorian zugesichert haben für etwaige Verluste aus diesem Deal vollständig aufzukommen. Kerkorian spielt also in der Ã-ffentlichkeit nur den"Strohmann" für die Federal Reserve, weil ein direktes Eingreifen von Greenspan den Bankrott [von GM] zu offensichtlich machen würde."
>D.h. Kerkorian könnte somit als"Speerspitze" für eine Fusion von GM und VW fungieren.
>Kerkorian hat bereits im Sommer sehr öffentlichkeitswirksam Aktien von GM gekauft (und vermutlich im Auftrag der FED bzw. Wallstreet). kurz nachdem GM bonitätsmäßig herabgestuft wurde und negativ in die Schlagzeilen kam. Dies dürfte Phase 1 gewesen sein, nämlich für die (Welt-)Ã-ffentlichkeit die Lage bei GM zu beruhigen und ein positives Bild des Konzerns vorzugaukeln. Diese"stabilisierte Lage" bei GM kann man der Ã-ffentlichkeit dann am besten verkaufen wenn irgendein prominenter Investor (in diesem Fall Kerkorian) GM Aktien kauft und über irgendwelche Plänen und einer rosigen Zukunft philosophiert. Nachdem dies einigermaßen gelungen ist, dürfte nun Phase 2 anlaufen. Das wäre der Erwerb von größeren Mengen von VW Aktien durch den selben Investor, nämlich Kirk Kerkorian um einen Fuß in die Tür bei VW zu kriegen. Phase 3 dürfte dann der Versuch sein GM & VW zu fusionieren. Ich glaube es ist kein Zufall, daß Kerkorian gerade jetzt bei VW einsteigen will.
>So gesehen könnten die medienwirksamen in Szene gesetzten Skandale und wirtschaftlichen Probleme bei VW in den letzten Wochen durchaus nicht zufällig erfolgt sein sondern möglicherweise als Vorbereitung für einen Einstieg von Kerkorian bei VW bzw. schon im Hinblick auf eine mögl. Fusion zwischen VW und GM um den Aktienkurs zu drücken! Querdenken macht Sinn!
>Agieren die Medien in Deutschland vielleicht auf Anweisungen aus den USA?
>Die ganze Aktion einer Fusion von GM mit VW könnte von der US-Regierung, der FED und einigen WallStreet Banken initiiert worden sein. Der"Privatmann" Kerkorian könnte somit als unverdächtiger Strohmann agieren!
>Eine Übernahme der Schulden von GM durch die US-Regierung macht keinen guten Eindruck und würde nicht zu der"neoliberalen" Sichtweise von Wall Street und US-Regierung passen. Ausserdem kostet es viel Geld. Darüberhinaus sind Subventionen oder Schuldenübernahme in den USA für Großkonzerne"verpönt".
>Ein Bankrott von GM ist auch keine wirkliche Option, denn damit würde die Schwäche der US-Wirtschaft im allg. und der US-Industrie im speziellen offenbart werden. Das gäbe ein wirtschaftliches und gesellschaftspolitisches Erdbeben in den USA. Die US-Industrie macht ja nur noch ca. 15% des Gesamt-US-BIP aus und löst sich immer mehr auf. Realwirtschaftlich geht in den USA halt nicht mehr sehr viel, so wie es in der Endphase einer Aufschuldungsorgie halt immer üblich ist. Die USA versuchen vermutlich auch andere ausländische Firmen mit realwirtschaftlicher Substanz aufzukaufen solange der US$ noch einen Wert hat während die USA US$ Besitzern diese Vorgehensweise aber strikt verweigert (siehe gescheiterter Unocal-Deal durch die rotchinesische Conoco-Gruppe wo letzlich die US-Firma Chevron das Rennen bei Unocal machte).
>Die einzige Möglichkeit für GM wäre eben ähnlich wie für Chrysler die Fusion mit einem starken Partner. Es müsste also ein Partner gefunden werden der GM auffangen kann um den maroden Konzern wieder"aufzupäppeln" sofern dies bei einer Schuldenlast von ca. 300 Mrd. US$ überhaupt noch möglich ist. Wäre Chrysler nicht mit Daimler Benz fusioniert worden, wäre Chrysler heute sicherlich pleite und damit vom Markt verschwunden. Eine Fusion mit VW ist also eine realistische und vielleicht die einzige Option für GM! If you can't beat them join them!
>Jetzt werden einige hier im Forum sagen: Moment, mal! VW steckt doch selbst in der Krise!
>Das ist richtig! Aber die Probleme von VW sind"peanuts" verglichen mit den Sorgen von GM. Für GM gehts definitiv ums Überleben - Sein oder Nichtsein. VW könnte einen erheblichen Teil der Schulden von GM übernehmen. Die Pleite von Enron, Worldcom etc. wären HARMLOS verglichen mit einem Bankrott von GM wo es um ein vielfaches an Geldes und Hundertausende Arbeitsplätze geht und würde zeigen, daß die US-Wirtschaft großteils nur noch aus HEISSER LUFT & LEEREN VERSPRECHUNGEN besteht.
>Außerdem spielt GM bereits in einer so hohen"Gewichtsklasse" wo die Luft schon sehr dünn ist. Ein Unternehmen welches GM auffangen könnte oder das von GM (günstig) geschluckt werden könnte muß also groß genug sein um mithelfen zu können die Schuldenlast von GM zu tragen (nicht vergessen es sind 300 Mrd. US$ Schulden! Da müßte meine Oma ganz schön lange Wolle stricken...). Da gibts eigentlich nur noch 2 Firmen in der Automobilbranche, die für eine solche Fusion in Frage kämen. Dies sind (nach meiner Einschätzung) VW und Toyota. Toyota ist aber vom Aktienpreis sehr hoch bewertet, daß ein Aufkauf oder Fusion recht teuer bzw. unvorteilhaft für GM wird. Darüberhinaus ist Toyota aus eigener Kraft stark genug um in den nächsten 5-10 Jahren selbst zur Nummer 1 in der Welt aufzusteigen. Gehen GM und Ford pleite kann Toyota das Ziel auch sehr viel früher erreichen. Bei VW sieht die Sache schon anders aus. Ausserdem hat die US-Regierung auf Deutschland politisch gesehen mehr Einfluß als auf Tokio. GM braucht auch Hilfe im technologischen Bereich. Darüberhinaus ist klar, daß bei steigendem Ã-lpreis Autos aus dem Hause GM (Stichwort: Pickups, Geländeautos und andere amerik."Puffschaukeln" (=große Autos mit weichen Stoßdämpfern) sind große Benzinschucker) nicht unbedingt sehr attraktiv sind. Auch die Amerikaner haben eine Schmerzgrenze beim Ã-lpreis.
>Um die Logik des möglichen Deals zu begreifen muß man sich in die Lage von GM und der WallStreet Banken versetzen und NICHT in die von VW. Das ist wichtig! Erinnern wir uns an die zeitliche Abfolge:
>Bereits im April 2005 verschärfte sich die Krise bei General Motors (GM) als in Wall Street Gerüchte die Runde machten, daß GM kurz davor stehe, Gläubigerschutz (Chapter 11) zu beantragen. Daraufhin verlor der Kurs von GM-Aktie ca. 6%, und GM-Anleihen kamen ebenfalls ins trudeln. Die Bonds sind dann auf Ramschstatus ("Junk") heruntergestuft worden. Dann kam Kerkorian und kaufte demonstrativ GM-Aktien. Über den Sommer dürfte offenbar weitere konkrete Entscheidungen getroffen worden sein, die jetzt umgesetzt werden.
>Fakt ist: General Motors hat ca. 300 Mrd. US$ Schulden und ist damit (so wie Ford) defacto"bankrott" Das einzige wirkliche Asset das GM noch hat ist eine"Porto-Kassa" gefüllt mit ca. 25 Mrd. US$ Cash (sofern die Info stimmt)!
>Wenn wir Finanzierungskosten von 5% per anno (unter Berücksichtigung des aktuellen US-Zinsniveaus und dem Risikozuschlag für GM-Bonds, dann sind 5% eigentlich noch zu billig gerechnet, aber egal) ansetzen bedeutet dies:
>300 Mrd. US$ verzinst mit 5% per anno ergibt eine Zinsbelastung von satten 15 Mrd. US$ die GM abdrücken muß nur um die Schuldenlast zu bedienen. Das sind jetzt nur Finanzierungskosten! Vom Rückzahlen der Schulden redet ja eh schon keiner mehr. Wird darüberhinaus kein Gewinn erzielt sondern Verluste oder entstehen Zusatzkosten z.B. durch Rückholaktionen bei schadhaften Autos (da gabs schon einige Zeitungsmeldungen in letzter Zeit) verursacht das extra Kosten die aus dem Cashbestand gezahlt werden müssen.
>GM ist also wie ein sinkendes Schiff wo Schott für Schott mit Wasser volläuft. Keine Panik auf der Titanic!
>Oder anders ausgedrückt:
>GM hat noch ca. 1 gutes Jahr Zeit eine definitive"Endlösung" für den Konzern zu finden. In diesem einen Jahr muß GM irgendwie unter die"Haube" gebracht werden sonst heisst es GAME OVER.
>Klingt doch gar nicht so weit hergeholt mein Szenario, oder?
>Auch Ford hat vor kurzem (dottore hat ein posting dazu verfasst) die Autovermietung Hertz (Rent a Car!) verkauft um Liquidität in die Kassa zu bekommen. Es kamen aber nur noch 5 Mrd. US$ Cash in die Kassa, da Hertz selbst schon 9 Mrd US$ Schulden hatte, die natürlich den Nettoverkaufserlös reduzierten. Bei Ford werden also bereits die"Filetstücke" verkauft.
>Für die US-Autobauer gehts also definitiv um die Wurst! Im Interesse der US-Regierung und der Wall Street müssen beide Autohersteller am besten mit ausländischen Konzernen fusioniert werden um gerettet zu werden. Gut möglich, daß Ford mit einem anderen Automobilhersteller (vielleicht aus Asien) fusioniert werden soll. Aber wir wollen uns hier augenblicklich nur mit GM und VW beschäftigen.
>Wer die Vorgehensweise und die Mentaliät der Wall Street Bankster genau studiert kann recht gut voraussehen was die planen. Besonders wenn man die Gesamtlage des Weltfinanzsystems in Rechnung stellt. Die Wall Street Bankster sind eben elende KRÄMERSEELEN (Buy low, sell high/no risks/cheaper to buy than to built-Taktik)
>Für VW wäre eine solche Fusion vermutlich nicht wirklich erstrebenswert. Von der Anzahl der eingesparten Arbeitsplätze in Deutschland rede ich mal gar nicht. Erinnert euch auch an die Übernahme von Chrylser durch Mercedes. Schrempps Meisterstück! War im Nachhinein betrachtet nicht gerade das Gelbe vom Ei. Wo Schrempp und DaimlerChrylser heute stehen, dürfte hier im Forum ja bekannt sein. Probleme und Sorgen an allen Ecken und Enden. Mercedes steckt in einer tiefen Krise und Chrysler ist sicher nur vorübergehend saniert. Wenn man einen guten Autobauer (Mercedes) mit einem schlechten (Chrysler) fusioniert kommt eben bestenfalls nur noch Mittelmaß heraus.
>Ich glaube wenn eine solche Übernahme von VW durch GM von der Wallstreet wirklich angedacht und geplant ist sollte man sie unbedingt verhindern. Am Ende muß der deutsche Steuerzahler (VW ist ja im Besitz des Bundeslandes Niedersachsen soweit ich weiss) noch für die Schuldenlast von GM aufkommen.
>Wenn ich recht habe läuft das wirklich auf ein"Kinderlandverschickungsprogramm" hinaus wo die USA marode Industriebetriebe mit deutschen Konzernen fusionieren wollen um die US-Firmen zu sanieren. Ob das ein merger of equals oder ob VW geschluckt werden soll ist eigentlich egal. Sind für Deutschland und seine Firmen amerikanische Industrieleichen wirklich attraktiv? Warum soll der deutsche Steuerzahler für eine verfehlte US-Industriepolitik oder Fehlentscheidungen des GM-Topmanagements geradestehen? Es darf nicht sein, daß die USA ihre wirtschaftlichen Probleme einfach mal kurz nach Deutschland auslagern.
>Was meint ihr dazu?
>Kleine Ergängzung: Es ist sicherlich kein Zufall, daß am Wochenende in der Zeitung zu lesen stand, daß Porsche mit 20% bei VW einsteigen will um mögliche feindliche Übernahmen verhindern zu helfen! Was das wohl zu bedeuten hat.
>Also, wer hier im Forum ist mutig und traut sich mit mir um einen Kasten Bier oder eine gute Flasche Wein (weiss oder rot, egal!) wetten, daß es einen Versuch geben wird VW mit GM zu fusionieren um den bankrotten GM Konzern zu retten? Mit Anti-Alkoholikern wette ich einfach um z.B. Orangensaft:-)
>Ich werde noch weitere Anhaltspunkte sammeln. Sollte sich meine Vermutung bestätigen müßte man wohl die Ã-ffentlichkeit davon informieren z.B. Medien, Gewerkschaften, politische Parteien, etc.
>
>Leider ist diese Posting wieder etwas lang geraten aber ich glaube es ist spannend und informativ genug um bis zu ende gelesen zu werden.
>Gruß
>der einarmige Bandit
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NaturalBornKieler
26.09.2005, 16:33
@ Der Einarmige Bandit
|
Re:"Läuft eine"geheime" Rettungsaktion für General Motors an?" |
-->Tach Bandit.
>> Die FED soll Kerkorian zugesichert haben für etwaige Verluste aus diesem Deal vollständig aufzukommen. <<
Hast Du hierfür irgendeine Quelle? Oder selbst zusammengereimt?
Im übrigen: wenn Kerkorian (oder wer auch immer) und Porsche bereits so flott Aktien einsammeln, dann bräuchte man doch gar nicht Politiker und Gewerkschaften zu mobilisieren, um VW zu retten. Stattdessen braucht man nur eine Übernahmehysterie auszulösen (vgl. Mannesmann), das müsste den Aktienkurs schon mächtig in die Höhe treiben, und irgendwann lohnt sich's dann nicht mehr. Oder es wird dann jedenfalls recht teuer.
Ahoi
NBK
|
Elmarion
26.09.2005, 16:36
@ Balduin
|
Re:"Läuft eine"geheime" Rettungsaktion für General Motors an?" |
-->Es gilt auch noch ein paar marode Fluggesellschaften mit der Lufthansa zu verheiraten
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Der Einarmige Bandit
26.09.2005, 16:38
@ NaturalBornKieler
|
Kerkorian und GM.... |
-->Hallo!
Ich entsinne mich, daß ich diese Info irgendwo im Internet gelesen habe. Müsste mal nachsehen woher. Selbst zusammengereimt habe ich das nicht. Ich glaube ich habe sogar was von einer außerplanmäßigen Treffen bei der New Yorker Fed gelesen, die im Mai stattgefunden haben soll.
Ich hoffe ich kann die Info noch finden.
Mir gehts nur darum, daß sich die Wall Street Banken und GM nicht auf Kosten anderer sanieren. Nicht mehr und nicht weniger.
Gruß
der einarmige Bandit
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politico
26.09.2005, 16:46
@ Der Einarmige Bandit
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Wie soll das gehen? |
-->Es ist schon möglich, dass solche Ideen in einigen Köpfen existieren.
Nur was macht VW mit den GM-Schulden? Soll es die übernehmen?
Da ist es doch besser, Alan Greenspan kauft die GM-Bonds (über die Karibik? auf und verschenkt den Rest von GM.
Mit den Benzinfressern von GM allein hat jeder Ãœbernehmer schon genug zu tun.
Politico.
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drmabuse
26.09.2005, 16:47
@ Der Einarmige Bandit
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Hat schonmal jemand von Euch Verschwörungsonkels nachgerechnet...? |
-->--- wieviel an materiellen und immateriellen Gegenwerten diesen"Schulden" gegenüber stehen? Werte, Produkte, Lizenzen, Umsatz, hundertausende Mitarbeiter, Gebäude, Namen...
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NaturalBornKieler
26.09.2005, 16:49
@ Der Einarmige Bandit
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Re: Kerkorian und GM.... |
-->>Mir gehts nur darum, daß sich die Wall Street Banken und GM nicht auf Kosten anderer sanieren. Nicht mehr und nicht weniger. <
Tja, es gibt zwei Möglichkeiten:
a) deine Aussage trifft zu, und Kerkorian hat unbegrenzten Überziehungskredit bei der Fed. Dann ist die Übernahme nicht zu verhindern, weil er ja praktisch jeden Preis zahlen kann. Dagegen sind politische Proteste sinnlos. Allerdings kann man die Sache dann natürlich sehr teuer für ihn machen und den Preis ordentlich rauftreiben (und dabei selbst gut mitverdienen, das gilt für alle Beteiligten).
b) deine Aussage trifft nicht zu, dann geht Kerkorian irgendwann das Geld aus, vor allem im Hinblick auf die Rolle von Porsche, die ja hier als"weißer Ritter" auftreten sollen und somit die Sache für ihn auf jeden Fall verteuern. Auch in diesem Fall sind politische Proteste wenig hilfreich.
D. h. politische Proteste sind in jedem Fall sinnlos, es sei denn, Du willst VW verstaatlichen...
HTH/NBK
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Der Einarmige Bandit
26.09.2005, 16:51
@ politico
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Ja, ich glaube VW soll mithelfen die Schuldenlast zu tragen. (o.Text) |
-->
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off-shore-trader
26.09.2005, 16:56
@ Der Einarmige Bandit
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Der Porsche-Piech-VW-Deal - Selenz` Kommentar 26. September 2005 |
-->Porsche übernimmt 20 Prozent von VW. Die Nachricht geht am Samstag,
den 24. September über die Ticker. Als exklusive SPIEGEL-Meldung.
Tags darauf, am 25. September, bestätigt Porsche-Chef Wendelin Wiedeking
die Aktion. Das Ziel: Die Abwendung einer „feindlichen“ Übernahme von VW
zusammen mit Merril-Lynch. Der Porsche-Chef begründet den Milliardendeal
damit, dass VW ein bedeutender Entwicklungspartner sei.
Porsche wickele mit und über VW ca. 30 Prozent seines Absatzvolumens ab.
„Wir wollen damit in unserem eigenen Interesse die Unabhängigkeit des
Volkswagen-Konzerns sicherstellen,“ so Wiedeking.
Deutlicher wird ein Porsche-Sprecher:
„Wir sichern unser Geschäftssystem ab, weil wir sehr eng verbandelt sind.“
Angestrebt werde eine „deutsche Lösung“. Mit Übernahme von 20 Prozent der
Stammaktien wäre Porsche größter Anteilseigner bei VW. Noch vor dem Land
Niedersachsen. Das hält 18,2 Prozent der VW-Aktien. Man plane jedoch auf
keinen Fall eine Beteiligung von 30 Prozent, so Wiedeking. In diesem Fall müsste Porsche ein öffentliches Angebot zur vollständigen Übernahme von
VW abgeben. Porsche habe in letzter Zeit über die Börse VW-Aktien gekauft.
„Wir liegen aber noch unter fünf Prozent“, meldet der Konzern.
Doch wieviel liegen bei Merril-Lynch?
In den Tagen zuvor waren über die Medien gezielt Meldungen gestreut
worden. Z. B. über einen Einstieg des US-Investors Kirk Kerkorian.
Mit ihm hatte man das Schreckgespenst einer „feindlichen“ Übernahme in
die Gerüchteküche gestellt.
In der 38. KW, insbesondere am 22. und am 23. September verzeichnete
die Börse dramatische Anstiege der Umsätze mit VW-Aktien. Just an diesen
Tagen trafen sich die Mitglieder des VW-Aufsichtsrates in Wolfsburg.
An ihrer Spitze: Porsche-Gesellschafter und Porsche-Aufsichtsrat Ferdi- nand Piech.
Porsche und VW arbeiten z. B. auf dem Sektor Geländewagen eng zusammen.
Der Porsche-Cayenne und das VW-Schwester-modell Touareg besitzen eine
identische Plattform. Damit wurde Porsche der Einstieg in ein völlig
neues Segment ermöglicht. Diese Entscheidung fiel, als Piech VW-Chef war.
Porsche hätte ohne diese Hilfe eine derartige Ausweitung seines Produkt- spektrums wohl nur schwerlich bzw. sehr viel teuerer bewerkstelligen
können. Zur Zeit plant man eine intensive Zusammen-arbeit auf dem Gebiet
des von VW sträflich lange vernachlässigten Hybrid-Antriebs.
Bei Porsche hat sich nicht zuletzt durch das „Geschäftssystem“ Porsche- Piech ein ansehnliches Finanzpolster gebildet. Mehr als drei Milliarden
Euro! Mit diesem Polster greift nun Piech über Porsche nach VW.
Mit seinen intimen Kenntnissen beider Unternehmen ist er der Treiber des
Deals. Während Porsche-Chef Wiedeking seinen Aktionären Quartalsberichte
vorenthält, wird Porsche-Aufsichtsrat Piech „kontinuierlich, zeitnah und
umfassend informiert“. Z. B. über das monatliche Berichtswesen, „das
wesentliche aktuelle Mengen- und Finanzdaten im Vergleich zu den Budget-
und Vorjahreszahlen aufzeigt und erläutert.“ Der Porsche-Chef stemmt sich
mit Unterstützung des Porsche-Hauptaktionärs Piech auch erfolgreich gegen
die Empfehlung der Regierungskommission für eine Veröffentlichung seines
Einkommens als Vorstand einer AG.
VW-Chef Pischetsrieder erklärt, er begrüße das Interesse von Porsche.
Eine stabile Aktionärs-struktur sei wichtig für das Geschäft.
Derweil ist zu lesen, VW und Porsche verhandelten bereits über den Deal!
Ist das „Geschäftssystem Porsche-Piech“ für VW so nachteilig, dass sich
Porsche die „deutsche Lösung“ drei Milliarden kosten lässt?
Hat Piech Angst, dass unter anderen Um-ständen das zumindest für ihn
lukrative „Geschäftssystem“ auf den Prüfstand kommt?
Ist mit einem Großaktionär Porsche auch an der Aufklärungsfront der VW- Skandale Nebel statt frischer Wind zu erwarten?
Die Skandale haben ihre Wurzeln schließlich alle in der Ära Piech.
Wer hat an den Tagen vor der inoffiziellen Bekanntgabe des Porsche-VW- Deals Geschäfte gemacht?
Der Kursanstieg war schließlich durch nichts als Spekulation bestimmt!
Haben Vorstand und Auf-sichtsrat beider Firmen gegen Transparenz-Vor- schriften verstoßen? Insider-Geschäften sind bei den diffusen Porsche- Piech-VW-Konstellationen Tür und Tor geöffnet.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin ist gut
beraten, den Porsche-Piech-VW-Deal sorgfältig zu prüfen.
Peine, den 26. September 2005
gez.: Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz
<ul> ~ www.hans-joachim-selenz.de</ul>
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Der Einarmige Bandit
26.09.2005, 16:56
@ drmabuse
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Naja... |
-->Hallo!
GM hat schon seit Jahren Absatzprobleme. Andere Automobilbauer sind auch noch da (Asiaten und Europäer). Es gibt viele Überkapazitäten am Markt. Viele Fabriken auch von guten Autobauern haben teilweise nur 60-70% Auslastung.
Natürlich gibt es einen Gegenwert bei GM in Form von materiellen und immateriellen Gegenwerten. Aber was nützen die wenn du deine laufenden Verbindlichkeiten (Zinszahlungen für Unternehmensbonds (=Schulden)) nicht mehr stemmen kannst und du in die Insolvenz läufst?
Rich on paper Short of money! (Ziemlich ungute Sache)
Das ist jetzt meine pers. Meinung aber ich glaube das ist das Problem von GM
der einarmige Bandit
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monopoly
26.09.2005, 17:03
@ NaturalBornKieler
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Re: Vw ist schon verstaatlicht |
-->>>Mir gehts nur darum, daß sich die Wall Street Banken und GM nicht auf Kosten anderer sanieren. Nicht mehr und nicht weniger. <
>Tja, es gibt zwei Möglichkeiten:
>a) deine Aussage trifft zu, und Kerkorian hat unbegrenzten Überziehungskredit bei der Fed. Dann ist die Übernahme nicht zu verhindern, weil er ja praktisch jeden Preis zahlen kann. Dagegen sind politische Proteste sinnlos. Allerdings kann man die Sache dann natürlich sehr teuer für ihn machen und den Preis ordentlich rauftreiben (und dabei selbst gut mitverdienen, das gilt für alle Beteiligten).
>b) deine Aussage trifft nicht zu, dann geht Kerkorian irgendwann das Geld aus, vor allem im Hinblick auf die Rolle von Porsche, die ja hier als"weißer Ritter" auftreten sollen und somit die Sache für ihn auf jeden Fall verteuern. Auch in diesem Fall sind politische Proteste wenig hilfreich.
>D. h. politische Proteste sind in jedem Fall sinnlos, es sei denn, Du willst VW verstaatlichen...
>HTH/NBK
oder wie ist das VW Gesetz anders zu bewerten? CDU und SPD im AR + Piech der bei der Größe des Konzerns zwingend mit der Politikern zusammenarbeiten muß.
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Merlin
26.09.2005, 20:15
@ Der Einarmige Bandit
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Mein Herz tut nun weh. Eine Schweinerei! Abr freie Marktwirtschaft:-(.Armes D (o.Text) |
-->
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LenzHannover
29.09.2005, 10:33
@ Balduin
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Gewerkschaften: Zu recht Stimmung gegen Gewerkschaften... |
-->Wenn ich lese, wo der VW-Betriebsrat alles was zu sagen hat und sich quer legen kann, kann ich nur [img][/img].
Die Situation hier im Lande ist von den Gewerkschaften mit verursacht, die als reine Vertretung der Arbeitsplatzbesitzer agieren.
PS1: Ich halte eine sinnvolle AN-Vertretung notwendig!
PS2: Gewerkschafter als Vermieter können eklig sein, Fortsetzung der Story - Wie mobben Gewerkschaftsfunktionäre Mieter aus Ihrer Villa:
Dorfzeitung 29-8-2005 Peters-Villen: Düwel droht Mietern
Zwei Parteien wollen nicht ausziehen / Inhaber kündigt Schadensersatzforderung an / Sanierung beginnt
Im Frühjahr 2003 hat ein Freundeskreis um IG-Metall-Chef Jürgen Peters zwei Laves-Villen im Georgengarten gekauft - aber immer noch ist der Einzug der selbst ernannten „Oldie-WG“ in die denkmalgeschützten Häuser nicht absehbar. Mitstreiter Hasso Düwel, Metaller im Ruhestand, hat jetzt den Ton gegenüber denjenigen verschärft, die trotz Kündigung zum 31.Oktober nicht ausziehen wollen: „Wenn sich die Sanierung weiter verschiebt, werden wir Schadensersatzforderungen stellen.“
Die neue Drohung richtet sich gegen eine Familie, die ihre an Alzheimer leidende 81-jährige Mutter pflegt, sowie ein jüngeres Paar. Das Schicksal der demenzkranken Frau spielt in dem Konflikt die entscheidende Rolle: Erst nach deren Tod will die Familie ihre Wohnungen in einer der Villen räumen. Der Gesundheitszustand der Mutter würde sich bei einem Umzug verschlechtern, weshalb Anwalt Leo Ismar über bereitgestellte Ersatzwohnungen oder finanzielle Hilfen vorläufig nicht redet.
Ismar hält den Umzug in eine neue Umgebung für eine unzumutbare soziale Härte und rät Peters und Co. zur Geduld. Der Tod der seit langer Zeit Demenzkranken sei in einer „überschaubaren Frist“ zu erwarten; er wisse, dass sich so eine Aussage makaber anhöre.
An den beiden sanierungsbedürftigen und denkmalgeschützten Häusern im Georgengarten ist noch immer kein Handschlag getan. Die Gewerkschafter einigten sich mit einem Großteil der Bewohner gütlich über deren Auszug, Anfang September verlässt nun die letzte Mieterin, die sich zu einem Umzug bewegen ließ, ihre Wohnung. Vier Wochen später sollen Architekt, Handwerker und Bauarbeiter beginnen, die leer stehende Villa zu sanieren. Düwel kündigte an, dass es nicht in aller Stille passieren, sondern laut werden wird - ein Hinweis an die Nachbarn. „Das wird heftig“, sagte der Gewerkschafter.
So bleibt es dabei: Der Konflikt läuft wohl auf einen Prozess hinaus. Dabei haben die beharrlichen Bewohner sogar nach Ansicht des Mietervereins schlechte Karten, da die Eigentümer Ersatzwohnraum vorgeschlagen haben. Geschäftsführer Bernd Stöver meint, Gerichte schützten Mieter in solchen Fällen nur in seltenen Fällen aus sozialen Gründen, „Bewohner müssen schon in lebensbedrohlichen Situationen sein“. Ansprüche auf Schadenersatz hält er allerdings für ebenso abwegig.
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