- Elli -
27.11.2005, 17:43 |
Jahrhundertschnee - nahe meiner HeimatThread gesperrt |
-->Jahrhundertschnee stürzt Westfalen ins Chaos
Münster/Osnabrück (dpa) - Kniehohe Schneewehen auf Autobahnen, Kerzenschein statt Strom: Ein Rekord-Schneesturm hat Teile Nordrhein- Westfalens und Niedersachsens am ersten Adventswochenende in ein beispielloses Winterchaos gestürzt.
<ul> ~ mehr hier</ul>
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spieler
27.11.2005, 18:13
@ - Elli -
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Kann ich 100prozentig bestätigen:-) owT (o.Text) |
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nEUROtiker
28.11.2005, 01:45
@ - Elli -
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Entwarnung - heftiges Tauwetter, zumindest im Ruhrpott. Glückauf! (o.Text) |
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albert
28.11.2005, 09:42
@ - Elli -
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Re: Jahrhundertschnee - nahe meiner Heimat |
-->>Jahrhundertschnee stürzt Westfalen ins Chaos
>Münster/Osnabrück (dpa) - Kniehohe Schneewehen auf Autobahnen, Kerzenschein statt Strom: Ein Rekord-Schneesturm hat Teile Nordrhein- Westfalens und Niedersachsens am ersten Adventswochenende in ein beispielloses Winterchaos gestürzt.
Hi Elli,
lieben gruß nach spanien.
Wohne in der eifel. auch hier haben die medien berichet."..versinkt in schnee usw." eine totale übertreibung.
wir hatten so ungefähr 15 cm schnee; also versinken ist für mich was anderes. das viele autofahrer zu doof zum fahren sind und viele unfälle machen hat dann weniger mit dem schnee zu tun.
die strommasten sind auch nicht eigentlich unter der last des vielen schneefalles geknickt, wie ein elektriker mir erzählte. es war die ganz spezielle temperatur und luftfeuchte, die ungewöhnlicherweise den schnee zu eis hat rund um die stromkabel gefrieren lassen. etwas kälter und der schnee wäre abgefallen; etwas wärmer und das eis hätte sich nicht gebildet.
so haben sich dann die gewichte aufbauen können.
ich sags doch: ein generator zuhause kann nicht schaden...
gruß
albert
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T. Mai
28.11.2005, 09:53
@ - Elli -
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Jahrhundertschnee? Was? - Es waren nicht mal 50 cm, die dieses Chaos auslösten |
-->>Jahrhundertschnee stürzt Westfalen ins Chaos
>Münster/Osnabrück (dpa) - Kniehohe Schneewehen auf Autobahnen, Kerzenschein statt Strom: Ein Rekord-Schneesturm hat Teile Nordrhein- Westfalens und Niedersachsens am ersten Adventswochenende in ein beispielloses Winterchaos gestürzt.
hallo,
es gab jetzt seit 3 Tagen Sondersendungen im deutschen TV, sogar in der ARD, natürlich hauptsächlich im WDR. Da macht eigentlich die Dramatik dieser nur auf ein paar Landstriche reduzierten Katastrophe deutlich. Für ein paar Hundertausend nur und deswegen in weiten Teilen der Republik nur achselzuckendes Abwinken.
Heute morgen waren immer noch über 60.000 Bundesdeutsche ohne jeden Strom.
Seit über drei Tagen!
Kann sich das überhaupt noch einer vorstellen?
Keinerlei Licht, Keine Heizung, keine elektrische Zahnbürste, kein Föhn, kein heisses Wasser, keine Kaffemaschine, keine Espressomaschine, kein Wasserkoher,kein Ceranfeld, kein Backofen, keine Spülmaschine, keinen Wachmaschinen, kein Trockner, kein warmes Essen, kein Fernseher, kein Steroanlage, keine Player, kein elek. Heizer - alles klamm, alles feucht, alles dunkel, alles kalt, bei 2 Grad Ausentemperatur.
Und internet-freaks: Auch kein PC! Und der Laptop- Akku war schnell leer...
Und auch der Nachbar hat nix. Und der nächste Nachbar auch nicht. Und die Verwandten im nächsten Kaff auch nicht. Und auch keine warme Kneipe, kein warmes Restaurant, keine warmen Turnhallen, wo man hin hätte können.
Kann sich das einer wirklich vorstellen?
Ja, für vielleicht mal eine oder 2 Stunden, dann aber ginge da grosse Gezetere, Gejammere und Weheklagen mit Sicherheit los.
Und in den vollautomatisierten Bauernhöfen müssen die Kühe wieder mit der Mistgabel gefüttert/versorgt werden, und die Kuscheisse musste wieer per Hand auf einen nicht vorhandenen Misthaufen gekratzt werden. Und auch wieder von Hand gemolken werden. Wenn die Altbauern schon verstorben sind, stehen die Jungbauern ohne Melkmaschinen wie der Ochs vorm Berg. Hoffentlich lebte die alte Tante noch, die dem Bauern immer als Zweitfrau und Magd diente.
Und das Hightech-Land Deutschland mit den Stromweltmarktführern RWE und Co. und Katastrophenschutz, THW, Bundeswehr, Technisches Hilfswerk, und wie die Trupps alle heissen, brauchen mehr als 36 Stunden, um über der Autobahn hängende Stromleitungen zu kappen und damit dem Verkehr wieder freie Bahn zu gewähren. Die Autofahrer haben 36 Stunden (!!!) in ihren Karren hocken müssen.
Was ich im Rückblick am beschämensten bei dieser Katastrophe festgestellt habe:
Hochmut kommt nämlich vor dem Fall, denn was haben wir uns gerade in Deutschland vor Monaten hämisch das Maul zerrissen, als in den USA Stromausfälle passierten.
Da waren es aber immerhin Wirbelstürme höchster Provenienz - hier waren es aber mal wirklich nur ein paar Zentimeter Schnee, (mehr war es auch nicht - denn es ging n i c h t um meterhohe Schneefälle, ja nicht mal um halbe Meter)die dieses Chaos auslösten.
Ich hoffe, ihr hattet es alle, wie wir, schön warm am Wochenende.
Gruß
T.Mai
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Baldur der Ketzer
28.11.2005, 11:19
@ T. Mai
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Re: Jahrhundertschnee? völlige Nichtvorbereitung der Bevölkerung auf gar nix |
-->Hallo, T.Mai,
daß der deutsche Perfektionismus sich immer dann als Luftblase entpuppt, wenn man selber betroffen wird, ist hinlänglich bekannt.
Ich hab mal über zwei Stunden im Stau gestanden, weil jemand am Freitag nachmittag eine Autobahn-Baustelle vorbereitete, auf der kein Schwein arbeitete und auch Tage danach niemand zu sehen war. Trotzdem wurde teilgesperrt (nur eine Fahrbahn pro Richtung).
Oder mal eine Brückensprenung mit Autobahnsperrung, wo man null Infos bekam und halt einfach ein paar Stunden im Stau stand. Dabei hätte man das ganz leicht weiträumig umfahren können.
Was mich mit dem Kopf schütteln lßt, sind Kommentare wie grade im Entenvau, daß es große Probleme gäbe, wenn Väter ihren Sprößlingen erklären müßten, wieso sie nicht fernsehen könnten.......das gibts doch nicht, spinnen denn jetzt alle?
Was äre denn, wenn wirklich mal ein größeres Ereignis hereinbrechen würde und die Leutz ein paar Tage bis Wochen auf sich angewiesen wären?
Konserven, Kerzen, Streichhölzer, Campingkocher, ein kleines Notstromaggregat (gibts bei ebay ab vielleicht 300 Eurotzern) sind doch nicht zuviel verlangt, oder?
So - was täten die Leutz eigentlich, wenn mal ein Finanzkräsch die Banken schließen läßt und keine Kohle mehr da ist? Was, wenn auch nur ein Bruchteil dessen einträte, was als drittes Weltgeschehen prophezeit wurde?
Ist die Bevölkerung wirklich schon soweit der Wirklichkeit entwöhnt? Verweichlicht?
Das soll jetzt nichts sagen für die komischen Stromleitungen oder die Eingeschlossenen auf der Autobahn, die können nichts dafür.
Aber spätestens seit der Schneekatastrophe ebendort in den Siebziger Jahren müßten es die Leutchen doch besser wissen......sollte man meinen....
Beste Grüße vom Baldur
Den Heizkessel am Aggregat anzuklemmen, dürfte halbwegs jeder schaffen.
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bernor
28.11.2005, 18:41
@ Baldur der Ketzer
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@T. Mai + Baldur |
-->Hi,
als im"Katastrophen"gebiet Ansässiger darf ich vielleicht folgendes anmerken:
Die Vorstellung, daß Jungbauern angeblich nicht mehr wissen, wie Kühe gemolken (und gefüttert) werden, ist, für unserer Gegend zumindest, falsch; die allermeisten von ihnen sind schließlich auf dem Bauernhof, der keineswegs"schon immer" so hochtechnisiert war, großgeworden - problematisch wird's eben nur da, wo die noch vorhandenenn menschlichen Arbeitskräfte auf dem Hof nicht ausreichen.
Und die (meisten)"Leutz" hier sind auch nicht so verweichlicht, daß sie sofort nach dem Staat rufen bzw. kollabieren, wenn nicht sofort Hilfe kommt. Die"Rettung" erfolgte bisher für viele Betroffene ohnehin durch Nachbarschafts- bzw. Verwandtenhilfe, die hier noch ziemlich gut funktioniert: wer einen Gasherd oder -kocher hat, kocht für andere mit, wer Kaminheizung, läßt auch andere in die Wohnung zu Aufwärmen usw.
Und die Übrigen haben z.B. im mittlerweile bekannten Städtchen Ochtrup die"Notunterkunft" in der Stadthalle auch nur zum Essenfassen und Aufwärmen angesteuert - übernachtet hat da kaum jemand.
Und Verweichlichung an Äußerungen wie"... eine warme Dusche wäre nicht schlecht..." festzumachen, ginge auch zu weit - das Äußern von Wünschen und das Durchhalten in Notlagen sind zweierlei.
Auch die Hilfsdienste haben einiges noch in Eigeninitiative zustandegebracht, etwa die stundenweise Versorgung der Bauerhöfe mit Notstrom; echte Probleme tauchten bisher nur da auf, wo etwas"koordiniert" werden mußte - und das ist ja bekanntlich seit jeher die Domäne der Politik (hier u.a. des amibitionierten Landrats).
Zu ihren tollen Leistungen zählt neben der hier schon bekannten Räumung der A 31 schon nach 36 Stunden auch die Einrichtung eines weiteren Nothilfe-Stützpunkts in der gar nicht betroffenen Stadt Emsdetten (etwa 10 - 20 km von den"notleidenden" Orten entfernt, der am Wochendende immerhin von sieben Bedürftigen aufgesucht wurde.
Tja, und seit heute mittag ist infolge der (gewiß nicht so einfachen) Reparaturmaßnahmen der RWE auch die Kreisstadt Steinfurt stromlos - da wird der Herr Landrat alles weitere wohl bei Kerzenlicht"koordinieren" müssen, falls er nicht in seine Dependance, der Altkreisstadt Tecklenburg, ausweicht.
Zum Schluß noch was zu den Medien: n-tv heißt nicht von ungefähr Entenvau - das gelegentliche Aufblasen von Mücken zu Elefanten gehört nunmal zum Geschäft.
Gruß bernor
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Baldur der Ketzer
28.11.2005, 21:05
@ bernor
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Re: @bernor |
-->Hallo, bernor,
es ist beruhigend, zu hören, daß es auf Basisebene klappt - hätte ich auch anders nicht erwartet.
Andererseits, wer mal in eine Notlage reingeschrammt ist (Siebziger-Winter mit Bergepanzern im Schnee), sollte doch etwas vorgesorgt haben. Das kam bei den Berichterstattungen aber überhaupt nicht *rüber*.
Es wurde der Eindruck erweckt, als seien die überraschten Betroffenen (ich spreche nicht von den armen Schweinen auf der Autobahn) total überfordert, hätten nicht mal ein paar Kerzen daheim.
Nun ja. Ich bin mit meinen eingekellerten Kartons von Compact u.öa. sicher ein Einzelfall, aber daß jeder Haushalt das nötigste für ein paar Tage ohne Versorgung daheim haben sollte, wußten doch nicht nur unsere Großeltern.
Leider paßte die Berichterstattung über Jammerweicheier nur zu gut ins sonst tradierte Bild von Prinzesschen auf der Erbse, die völlig überfordert seien.....
Ein paar Dutzend Kühe von Hand zu melken, dürfte so einfach nicht sein, zumal ja auch die Kühlung nicht geht - i.O., die wirds auch bei den Temperaturen nicht brauchen.
Daß die Heizungen ohne Strom nicht gehen, scheint vielen etwas neues zu sein.
Die Bürokratie beweist wieder einmal mustergültig ihr grandioses Scheitern und damit ihre Überflüssigkeit. Aber deswegen haben die Leute noch keine warme Bude daheim.
Vielleicht war das ganz gut - Warnschuß oder Generalstabsübung vor dem nächsten Ernstfall?
Ich nehme es jedenfalls zum Anlaß, mal wieder durch die Vorräte und Ausrüstung zu stöbern.
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: was mir ziemlich unvorstellbar ist: es gibt bundesweite Vermieter von Baustellenbedarf, z.B. addecco, oder Theisen, HKL, Zeppelin, und andere, bei denen gibts doch Strromaggregate wie am Meer............wo soll da Knappheit sein.... oderliegts daran, weil man selber was dafür berappen müßtete?
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bernor
30.11.2005, 00:03
@ Baldur der Ketzer
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Wahrnehmung von"Katastrophen" |
-->Hi Baldur,
Andererseits, wer mal in eine Notlage reingeschrammt ist (Siebziger-Winter mit Bergepanzern im Schnee), sollte doch etwas vorgesorgt haben. Das kam bei den Berichterstattungen aber überhaupt nicht *rüber*.
(...)
P.S.: was mir ziemlich unvorstellbar ist: es gibt bundesweite Vermieter von Baustellenbedarf, z.B. addecco, oder Theisen, HKL, Zeppelin, und andere, bei denen gibts doch Strromaggregate wie am Meer............wo soll da Knappheit sein.... oderliegts daran, weil man selber was dafür berappen müßtete?
es liegt m. E. nicht an den Kosten, sondern am"Wofür?"
Hier (und auch anderswo in D) sind noch nie 25 oder 50 große Strommasten auf einmal eingeknickt - auch nicht während des"Katastrophen"winters 1978/79, an den sich die unter 35/40jährigen ohnehin kaum noch erinnern (inwiefern jetzt nicht nur die Wetter-Anomalie, sondern auch RWE - abgesehen mal von der großen Klappe:"Bei uns kann so etwas wie in XY nie passieren!" -"verantwortlich" ist, kann man als Nicht-Experte schlecht einschätzen).
Was nicht allzuoft vorkommt (und zudem bisher noch irgendwie"erträglich" bewältigt wurde), sinkt eben halt auf Dauer unter die Wahrnehmungsschwelle und wird damit als in Kauf zu nehmendes Restrisiko verdrängt - so ist der Mensch nunmal seit Urzeiten"programmiert".
Würden sich solche Situationen alle paar Jahre wiederholen, wäre es anders.
Gruß bernor
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