- Elli -
14.02.2006, 13:30 |
Syrien: Euro statt DollarThread gesperrt |
-->Syrien hat seine Devisen-Geschäfte von Dollar auf Euro umgestellt. Das Land steht mit den USA auf Konfrontationskurs.
<ul> ~ Handelsblatt</ul>
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nasowas
14.02.2006, 13:45
@ - Elli -
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Re: Syrien: Euro statt Dollar |
-->Hallo Elli,
ich empfehle folgendes Forum:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/347143.htm
Dort hat ein gewisser"hoerby" schon etwas dazu geschrieben.
Würdest Du dort lesen, so würdest Du solche Nachrichten schon ein halben Tag vorher wissen.
Mit spitzbübischem Gruß [img][/img]
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- Elli -
14.02.2006, 14:04
@ nasowas
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Re: Syrien: Euro statt Dollar / *Treffer* ;-) (o.Text) |
-->
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hoerby
14.02.2006, 14:07
@ nasowas
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Re: Syrien: Euro statt Dollar Ja,ja wenn im eigenen Forum nicht liest und in |
-->der Sonne schmort.
mfg.h
1+1=2, aber wo ist die 2te Erde?
>Hallo Elli,
>ich empfehle folgendes Forum:
>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/347143.htm
>Dort hat ein gewisser"hoerby" schon etwas dazu geschrieben.
>Würdest Du dort lesen, so würdest Du solche Nachrichten schon ein halben Tag vorher wissen.
>Mit spitzbübischem Gruß [img][/img]
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Taktiker
14.02.2006, 14:33
@ - Elli -
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Ich weiß nicht so recht, wo da die Brisanz sein soll |
-->Ich kenne zwar die Begründung der angeblichen Brisanz, sehe sie aber nicht. Das sind doch eher symbolische Akte, oder?!
Was ist denn dadurch gewonnen, dass man die Währung von Despot 1 durch die von Despot 2 austauscht? Wenn die ihr eigenes Ding durchziehen würden, dann ok. Aber so? Genauso die iranische Euro-Ã-lbörse... das taugt für allerlei Geflüster in Internet-Blogs, aber die Welt ist doch etwas größer und robuster, als dass sie nun so schlagartig aus den Angeln gehoben werden könnte.
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Golden Boy
14.02.2006, 16:10
@ Taktiker
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Dann schau Dir das mal an... |
-->Ich hab den folgenden Artikel von stock-channel.net, weiß aber leider nicht die Quelle bzw. den Autor. Hoffe, das geht trotzdem in Ordnung.
"Wer jetzig Zeiten leben will, muß han' ein tapfres Herze..."
...oder blöd sein!
Was ist am Obersten Gericht der USA so wichtig, daß die Besetzung eines Richterpostens sogar deutsche Gemüter erregt und die FAZ zu mehreren Artikeln veranlaßt?
Wer in dieser Frage nur auf die sattsam bekannte deutsche Unterwürfigkeit setzt, verbaut sich Einsichten. Nur scheinbar geht es um"konservativ" oder"liberal". Vier der neun Oberrichter sind"konservativ", jetzt soll ein Fünfter die Mehrheit bringen."Konservativ" heißt einer Juristengruppe (Federalist Society) angehörig, die sich den Ideen Carl Schmitts (1888 - 1985) verpflichtet fühlt. Die Gruppe war 1982 mit dem Ziel gegründet worden, das US Justizwesen im Sinne Carl Schmitts auszurichten. Carl Schmitt gilt als"Kronjurist der Nationalsozialisten", ein Hinweis von wenig Erkenntniswert. Schmitt war der Rechtstheoretiker des Ausnahmezustands. Dieser herrscht, wenn (wie zu Beginn der 30er Jahre) entweder das Ausland oder ein Bürgerkrieg im inneren die Existenz eines Volkes (damals Deutschland) gefährdet.
In normalen Zeiten hätte selbst Carl Schmitt (vor dem Krieg"Bohemian", dem nachher die Bekehrung zum Radikalkatholizismus (Klerikalfaschismus) angedichtet wurde) einem Benjamin Franklin und seiner Ansicht zugestimmt, daß sich ein Volk besser regieren lasse, wenn es das Gefühl haben kann, mitreden zu dürfen (weil es von dieser"Last" ohnehin keinen Gebrauch macht). Doch der Ausnahmezustand macht Maßnahmen erforderlich, denen ein Volk ohne nähere Einsicht die Zustimmung emphatisch verweigern würde. Wie lassen sie sich trotzdem legitimieren? Auf die Frage suchte Schmitt Antworten und vor sie sieht sich der Supreme Court in den USA demnächst gestellt.
Von außen ist die USA nicht bedroht, etwa von innen? Jedenfalls scheint sich die US-Elite - wenn schon nicht das"Volk" - darauf vorzubereiten. Die Juristenvereinigung war schon 1982 entstanden. Seitdem zündete man verschiedene Ereignisse, die Ausnahme-Maßnahmen oder deren Vorbereitung zu rechtfertigen hatten. Das spektakulärste Ereignis war wohl der 11. September 2001. Da sich in den USA gegen solche Maßnahmen seit dem Desaster mit dem Irak-Krieg (der Oberbefehlshaber hatte Senat, Kongreß, Volk und Militär belogen) Widerstand regt, braucht man eine juristische Absicherung. Das ist der Hintergrund des Streits um die Berufung von Samuel Alito.
Damit ist aber die Frage nach dem Grund für die Sorge um den inneren Ausnahmezustand noch nicht beantwortet; er ist wirtschaftlicher Natur. Nach dem zweiten Weltkrieg bildete sich in den USA allmählich mit steigender Tendenz ein Handelsbilanzdefizit aus. Lag es im Jahr 2000 noch bei 400 Mrd. US-Dollar so 2005 schon bei 800 Mrd. Dollar jährlich. Gleichzeitig wuchs die Gesamtverschuldung der USA auf 37 Billionen US$ an. Um das Bruttosozialprodukt um einen Dollar anzuheben, müssen inzwischen schon vier Dollar Kredit aufgenommen werden (in den späten Siebziger Jahren hatten noch 1,4 US$ genügt). Gleichzeitig schrumpfte die Sparquote in den USA gegen Null.
Die Schulden mußten wegen des Handelsdefizits durch die Gelddruckmaschine (natürlich nicht auf Papier sondern meistens nur auf Kontoblättern) finanziert werden. Den größten Teil der Dollars nahm das Ausland gegen Güterlieferungen ab. Dollars dienten dank des Bretton Woods Abkommen (von 1944) als Reservewährung und wurden im Ausland als solche eingelagert (waren damit tatsächlich ein"Kredit" an die USA). Als die Aufnahmebereitschaft für Dollareinlagerung bei den Zentralbanken um 1971 zu versiegen begann, wurde das Ausland"genötigt" Dollars aufzunehmen. 1974 hatten angeblich die"bösen Scheichs" der OPEC den Ã-lpreis vervierfacht und zugleich festgelegt, daß Ã-l nur gegen Dollar verkauft werden durfte. Der steigende Ã-lverbrauch der Welt und neuerdings die steigenden Ã-lpreise sorgten für eine entsprechende Dollarnachfrage und seinen"Werterhalt". Doch auch dieser"Dollar Sink" ("Dollar-Pfuhl") verstopfte mit der Zeit. Ein nicht unerheblicher Teil neuer Dollars wurde an den Finanzmärkten untergebracht und führte zu einer blühenden Aktien- und Wertpapierinflation. Die Crashs von 1998 und 2001 begannen auch diesen Dollar-Abfluß zu verstopfen.
Diese Entwicklung mußte die Binneninvestitionen in den USA zurückgehen lassen. Den Rückgang glichen auch ausländische Anleger nicht mehr aus. So kam es zur Arbeitslosigkeit in den güterproduzierenden Sektoren. (Heute entfallen 81% des Bruttosozialprodukts der USA auf den Konsum, tragfähig wären rund 67%). Schrumpfen die Investitionen steigt die Arbeitslosigkeit und sinken die Einkommen. Dieser Trend wurde durch eine ("vorbildliche") Scheinblüte verdeckt. Die Banken halfen mit, eine Immobilien-Inflation aufzublasen. Mit den Immobilienpreisen wuchsen die Hypotheken und diese versorgten die Haushalte mit Zahlungsmitteln, um den Konsum trotz sinkender Einkommen aufrechtzuerhalten. Die Arbeitslosigkeit wurde zum Teil durch neue Jobs im Dienstleistungssektor überbrückt. 40% der neuen Jobs hingen von Immobilien ab (Immobilienverkäufer und Hypothekenvermittler). Zum anderen Teil wurde die Arbeitslosigkeit durch Statistik-Tricks"gesenkt". Die Arbeitslosenstatistik wird in den USA durch Telefonbefragung von 50.000 Personen erhoben. Wer auf die Anfrage vom Amt:"Haben Sie sich im letzten Monat aktiv um einen Arbeitsplatz bemüht?" mit"Ja" antwortet, kann gar nicht mehr arbeitslos sein und wird deshalb nicht mehr gezählt (Sinnvoller wäre es bei"Nein!", doch"anyway"...).
Weil die Hypothekenblase die Einkommensstatistik nicht schön aussehen läßt, werden ihr"imputed incomes" ("zugerechnete Einkommen") zugeschlagen. Da die meisten Amerikaner ein Häuschen oder eine eigene Wohnung haben und also keine Miete zahlen, rechnet man den Einkommen die eingesparte Miete als Einkommen hinzu. Diese und ähnliche Zurechnungen sollen sich inzwischen im Jahr auf 700 Mrd. US-Dollar belaufen. Auf ähnliche Weise wird die Investitionsstatistik aufgeblasen. Für den Ankauf eines Computers für 1000 US$ nimmt die Statistik den Wert von 2000 US$ auf, wenn der Computer, inzwischen die doppelte Leistung bringt, wie ein 1000-US$-Computer vor einem Jahr. Mit dieser"hedonistischen" Buchführung und ähnlichen Statistiktricks erreicht man die Scheinblüte der US-Wirtschaft, die uns unsere Medien als Vorbild einer gesunden"freien Wirtschaft" vorhalten.
Doch das ist, weil die meisten Amerikaner sich meisten selbst für ihr wirtschaftliches Mißgeschick verantwortlich machen und nicht die herrschenden Eliten, erst die halbe Wahrheit hinter dem drohenden Ausnahmezustand. Die andere Hälfte sind die"Massenvernichtungswaffen" des Auslands:
Im Jahr 2000 spielte Saddam Hussein laut mit dem Gedanken, wenn die UN-Sanktionen aufgehoben würden, sein Ã-l auch gegen Euros verkaufen zu wollen. Er wurde deshalb öffentlich ausgelacht, seine Drohung aber wurde ernstgenommen: daher 9/11 und der Irakkrieg. Der wurde so geführt (mit"shock and awe"), daß möglichst keinem anderen Land z.B. Saudi Arabien oder dem Iran ähnliche Ambitionen mehr aufstoßen sollten.
Bush wurde (leider auch vom Spatz) Ã-l-Diebstahl und Erpressung des Auslands durch die Ã-lkontrolle vorgeworfen. Doch die USA kann sich bisher schon Ã-l für billig hergestellte Dollars kaufen und das Ausland braucht dazu eben teuer erworbene Dollar. Warum die Verwaltung der Ã-l-Quellen mit großem Aufwand selbst in die Hand nehmen? Wie sich zeigte, bezahlte das Irakische Ã-l auch nicht die Kriegskosten. Es gab also andere Gründe. Als Bush den Sieg im Irakkrieg vom Flugzeugträger aus verkündete, war der zwar nicht beendet, aber der entscheidende Sieg tatsächlich errungen. Das Besatzungsregime in Bagdad hatte sich verpflichtet, wieder Ã-l nur noch gegen Dollar zu verkaufen. Der Rest ist demokratisches"window dressing" (dabei zeigt die Reaktion auf den Hamas-Wahlsieg, wie"demokratisch" zu verstehen ist).
Es war nicht um Ã-l sondern um das System gegangen. Weil die US-Elite das weiß, gab es vorher keinen ernsthaften Widerstand gegen den Krieg. Hinterher wurde damit Wahlkampf betrieben. Das System könnte man - wie es die Jungimperialisten Englands vor dem 1. Weltkrieg taten -"informal empire" nennen. Statt in militärisch kontrollierten Kolonien Arbeitsleistung, Rohstoffe und sonstige Güter direkt abzugreifen, kann man andere Länder (wie die eigene Bevölkerung) weniger Ärgernis erregend durch Geldentwertung ausplündern. Man kauft bei den Leuten zuerst mit teurem Geld, für das sie später (wenn sie zu viel davon haben) kaum noch etwas bekommen. Schon die junge USA hatte damit Erfahrung: Sie hatte mit diesem Trick nicht nur ihren Unabhängigkeits- und Sezessionskrieg bezahlt, sondern auch sonst wiederholt große Einkäufe finanziert - und nicht nur die USA.
Der informelle Imperialismus spart dem Machthaber ähnliche wie die Demokratie ("Leute lassen sich leichter regieren, wenn sie das Gefühl haben mitbestimmen zu können") zunächst Polizeikosten - aber nicht auf Dauer. Die 128 Militärstützpunkte der USA im Ausland stellen durchaus einen Kostenfaktor dar und schmälern den Ertrag aus der Dollardruckerei. Wichtiger: auch dieser Imperialismus kommt wegen eingebauter Überdehnung an sein Ende - und so kommen die"Nuklearwaffen des Iran" ins Spiel.
Der Iran hat angekündigt, ab März 2006 eine eigene internationale Ã-lbörse betreiben zu wollen. Bisher gibt es zwei solcher Börsen, die NYMEX in New York und die IPE in London. beide gehören der US-Elite. Eine Konkurrenz in Teheran wäre gefährlicher als das Vorhaben Saddam Husseins. Denn dort könnte jeder nicht nur gegen vielerlei Währungen Ã-l kaufen, sondern auch verkaufen. Die Wertunsicherheit des massenhaft billig gedruckten Dollars macht diese Börse für Länder wie Japan, Indien, China aber auch Rußland und andere interessant. Hierzu ist der in der Presse kaum erwähnte Besuch des saudischen Königs in China in der letzten Woche, höchst interessant. Die Möglichkeit, in Teheran auch mit Euros zu handeln, würde eine solche Börse auch für unabhängige Europäer (wenn es sie gäbe) interessant machen.
Wenn sich kein Ersatz"dollar sink" aufreißen läßt, hätte diese Börse den Zusammenbruch des Dollarsystems zur Folge. Das wissen die westlichen Machthaber und ihre Medien selbst in Europa, und deshalb wettern sie aus Angst vor Veränderungen gegen die iranischen"Nuklearwaffen" an. Sie hoffen, wie so manches Weichknie, der Iran könnte unter der massiven Atomkriegsdrohung klein beigeben, auf die Börse verzichten, und sie selbst könnten weitermachen wie bisher. Wenn das nicht klappt, hofft man auf einen demokratischen"Regime Change". Wenn sich keine"Widerstandskämpfer" finden lassen, bleibt nur der Krieg, der mit Nuklearwaffen zu führen wäre. Aber selbst ein solcher Krieg müßte das das System platzen lassen. Jeder Fall außer dem Weiterwurstel wie bisher bedeutete den Ausnahmezustand. Politiker werden hysterisch, wenn sie nicht weiterwursteln dürfen. Daher die hysterische Propaganda angesichts der iranischen"Nuklearwaffen". Sie ist nicht nur Einstimmung auf Krieg, sondern auch das klägliche Flehen, weiterwursteln zu dürfen wie bisher: Vorwärts von Fall zu Fall.
[/b][b]
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VictorX
14.02.2006, 17:29
@ - Elli -
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Re: Syrien: Euro statt Dollar |
-->Der Markt scheint dies aber recht neutral zu beurteilen. Der Euro fällt.
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klingonenjoerg
14.02.2006, 18:54
@ Golden Boy
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Re: Dann schau Dir das mal an... |
-->Golden Boy,
Ich sehe das auch mit Besorgnis am High Court hier - ich bin mir nicht sicher, was die Mehrheit da dazu denkt:"Das Recht hat, wer den Aunahmezustand ausrufen kann." (Was ja auch das Ermaechtigungsgesetz etc. quasi legalisierte.)
Der neue Chief Justice Roberts steht da ziemlich stark hinter - das hat m.E. das Urteil zur Sterbehilfe in Oregon gezeigt.
Ich bin gegen aerztliche Sterbehilfe, um das klarzustellen. Aber das hat nichts, aber auch gar nichts mit der Bundesregierung zu tun, sondern ist das Recht eines jedes Staates. --- Das hat die Mehrheit im High Court zum Glueck auch so gesehen, aber gegen Chief Justice Roberts. Da lobe ich mir den ex-Chief Justice Rehnquist.
Auch die Legalisierung der Abtreibung im High Court seinerzeit war m.E. Verfassungsbruch, dass gehoert ins Recht jedes einzelnen Staates und haette dort entscheiden werden muessen. Usurpierung allueberall!
Joerg
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Golden Boy
14.02.2006, 20:49
@ klingonenjoerg
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Unangenehme Ãœberraschungen |
-->Hi Joerg,
ich denke, daß wir da in Zukunft noch mehr unangenehme Entwicklungen erwarten dürfen. Hoffe inständig, daß wir in Europa davon verschont bleiben.
Könnte mir in Amerika sogar vorstellen, daß Homosexualität zur strafbaren Handlung erklärt wird. Ist vielleicht momentan nicht vorstellbar, aber bei den Amis weiß man nie.
Golden Boy
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