Andre
29.03.2000, 11:15 |
Biotech charts - eine AugenweideThread gesperrt |
Schön anzuschauen, besonders für diejenigen, die an langfristig steigende Kurse glauben. Von wegen, der Einstiegszeitpunkt ist egal. Biotechwerte wurden mir ein paar Tage vor dem Einbruch von einem Bankberater (den Namen der Bank nenne ich lieber nicht) wärmstens empfohlen. Ich wurde nur belächelt, das ich an dieser einmaligen (Gewinn)chance nicht teilhaben wollte. Auf die Verluste angewprochen die üblich Antwort: langfritig denken, Biotech und Internet, das wird noch lange weiterlaufen, zukaufen! (Wer noch Geld übrig hat...)
Wäre doch was für Herrn Küßners Bsp. charts --> Human Genome Sciences, Protein Design Labs, Incyte Pharma, Myriad Genetics
Gruß Andre
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Thomas
29.03.2000, 21:00
@ Andre
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Das Hepatitis-C Problem |
Hallo,
ich möchte mal ein Beispiel für die Boom-Branche Pharma und
Biotechnologie bringen.
Weltweit trägt derzeit jeder fünfzehnte Mensch den Hepatitis-C-
Virus in sich. In Deutschland sind es 800.000 mit einer Steigerungs-
rate von 40.000 neuen Betroffenen jährlich. 60-80 Prozent der
Infektionen werden chronisch und endet bei 20-30 Prozent der
Patienten nach 10-25 Jahren tödlich. In Deutschland gehört diese
Krankheit mittlerweile zu den 10 häufigsten Todesursachen. An
einem Tag sterben viermal mehr Menschen an Hepatitis-C als an
Aids in einem Jahr.
Das derzeit einzige zugelassene Medikament Interferon produziert
der US-Konzern Schering-Plough. Einen Monat Behandlung mit
Interferon kosten 1000 DM. Die Zulassung des wesentlich preis-
günstigeren Konkurrenzproduktes Amantadin wurde zurückgewiesen.
Die Alternative wäre ein Lebertransplantation für ca. 180.000 DM.
Die Herstellungskosten für Interferon belaufen sich auf 18 Dollar für
einen Monat Behandlung. Das Makabere daran ist, daß ein
amerikanischer Durchschnittsbürger die Forschungskosten mit
seinen Steuergeldern teilweise mit finanzieren durfte, jedoch kaum
in der Lage sein wird, dieses Medikament zu bezahlen.
Ein gesundes Leben nur für Menschen, die sich es leisten können?
Gewinnwachstum für Aktionäre um jeden Preis?
Schon am Beispiel dieses Medikamentes kann man die absehbare
Zahlungsunfähigkeit unserer Krankenkassen abschätzen.
MfG
Thomas
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Jürgen Küßner
29.03.2000, 23:08
@ Thomas
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Re: Das Hepatitis-C Problem |
Wie wahr! Dies ist ein weiteres Beispiel für mein Argument, dass wir uns in einer Super-Welle-5 befinden und NICHT IN EINER 3. Die Verschlechterung der"allgemeinen Bedingungen" sind ein sicheres Indiz.
Siehe auch meine Analyse"Warum Welle 5 und nicht Welle 3" (unter"Analysen").
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Andre
29.03.2000, 23:09
@ Thomas
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Re: Das Hepatitis-C Problem |
Hallo Thomas,
danke für dein posting, ich hoffe keinen von uns erwischt jemals so eine Krankheit. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, was mit Aktien passieren kann, wenn man zu Höchstkursen einsteigt. Die zugegeben etwas scharfe Formulierung ist eher ein Stilmittel und ich empfinde auch keine Schadenfreude für Biotechanleger, habe selbst Pharmatitel im Depot.
Die Pharmabranche allg. halte ich für eine sehr solide, zukunftsorientierte Branche. Als Investor stellt sich mir nur das Problem, wie finde ich die richtigen Werte aus den hunderten von Biotechfirmen? Auf Einzelwerte zu setzten ist riskant bietet andererseits die größte Gewinnchance. Bei den jetzigen Kursen könnte man einen Einstieg bei einigen Werten diskutieren.
Auch bei den Biotechs muß die Frage nach den Gewinnerwartungen gestellt werden. Wenn man das Glück hat, auf den richtigen Wert gesetzt zu haben, der ein wichtiges Präparat auf den Markt bringt, wunderbar. Vielen kleinen Firmen wird allerdings ein eigener Vertrieb fehlen so das wieder die großen Konzerne den Gewinn einfahren. Die Kleinen müssen mit den großen Pharmakonzernen kooperieren oder werden gleich aufgekauft. Biotech eignet sich m.M. daher gut als Depotbeimischung.
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