<font size=+1><font color="#FF0000">CRASH ALERT</font> - Die
Geschichte, die in die Geschichte eingehen wird</font>
Was wird - rückblickend in einigen Jahren (und sogar noch in einigen
Jahrzehnten) das Bemerkenswerteste Ereignis der 90-er Jahre, besonders
des Jahres 1999, sein?
Die Spekulationsmanie an den Aktienmärkten.
Schauen wir uns den Dow Jones Index an:
[img][/img]
Welcher Aktienindex wird als die exorbitanteste Ãœbertreibung in
die Geschichte eingehen?
Der Nasdaq-100, der in diesem Jahr etwa 85 % (!!!) zugelegt hat.
Hier ist aber die"harmlosere" Variante, der Nasdaq Composite:
<img SRC="http://www.juekue.de/991220nas.gif" BORDER=0 height=431 width=509>
Lässt sich diese Steigerungsrate noch steigern? (Zum Stand des
Charts, 20.12.99, kommen heute wieder 120(!) Punkte dazu.)
Ja, es geht. Welches wird DIE Aktie der Geschichte werden?
Yahoo!
<img SRC="http://www.juekue.de/991220yhoo.gif" BORDER=0 height=424 width=269>
Senkrecht aufwärts. Seit dem Stand des Charts, 20.12.99, kommen
heute wieder 30 Dollar auf über 400 dazu.
Mehr als senkrecht geht aber nicht. Yahoo hat heute ein KGV von über
1.900. Marktkapitalisierung: 105 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Saudi-Arabien,
der Welt größter Ã-lproduzent, verkauft in einem ganzen
Jahr gerade mal für 72 Milliarden Dollar Ã-l - und das beim derzeitigen
Preis von über 25 $/barrel!
Anderes Beispiel: Das finnische"Handy-Unternehmen" Nokia hat einen
Marktwert, der höher ist als das gesamte Bruttosozialprodukt von Finnland.
Es gibt viele solcher Vergleiche, die einem Menschen mit gesundem Menschenverstand
nicht einleuchten wollen. Die Hälfte des Börsenwertes von Microsoft
reicht aus, um sämtliche Gold- und Silberminen-Unternehmen auf der
ganzen Welt zu kaufen.
Es gibt aber auch Beispiele, die ihrer"Zeit schon voraus" sind, wie
OnSale:
<img SRC="http://www.juekue.de/991220onsl.gif" BORDER=0 height=435 width=485>
Die haben einen 90-Prozent-Rückgang schon hinter sich, und damit
einen großen Teil des Weges bereits"geschafft".
Auch der Dow Jones hat von 1929 bis 1932 etwa 90 % eingebüßt:
<img SRC="http://www.juekue.de/9912-djia.gif" BORDER=0 height=480 width=424>
Entscheidend an diesem Bild ist etwas absolut Typisches: Ein Rückgang
nach einer Manie geht immer unter den Punkt zurück, bei dem die Manie
angefangen hat!
Es war auch so bei der Tulpenmanie und bei der"South Sea Bubble":
<img SRC="http://www.juekue.de/9912-southsea.gif" BORDER=0 height=484 width=416>
Wer also heute von einer Korrektur beim Dow Jones oder beim Nasdaq von
20 %, maximal vielleicht 30 % ausgeht, kennt nicht die massenpsychologischen
Wirkungen und vor allem nicht die Historie. Wenn eine Blase platzt, geht
sie unter den Anfang der"Explosion" zurück.
In einem Punkt hilft die Kenntnis der Historie tatsächlich nicht.
Die derzeitige Spekulationsblasenmanie übertrifft alles bisher da
gewesene! Diesen Chart kennen Sie ja schon:
<img SRC="http://www.juekue.de/overvalue.gif" BORDER=0 height=405 width=586>
Schauen Sie sich auch die Ausarbeitung an, warum wir in Welle 5 und nicht
in Welle 3 sind. Und die Analyse zur "Buy-and-Hold-Strategie"
kann auch nicht schaden.
Die FED jedenfalls hat ein (recht einfaches) Modell, anhand dessen sie
die Bewertung der Aktienmärkte misst, und das sieht derzeit so aus:
<img SRC="http://www.juekue.de/9912-fedvalue.gif" BORDER=0 height=293 width=427>
Demnach 55 % überbewertet (heute kommt wieder was dazu). Aber:
Das Modell berücksichtigt nicht die Übertreibung nach unten,
wenn"der Stein einmal ins Rollen kommt".
Neben den unzähligen Fakten, die jeden Vergleich mit der Vergangenheit
sprengen, gehören u. a. die Aktienkredite:
<img SRC="http://www.juekue.de/9912-margin.gif" BORDER=0 height=323 width=483>
Und - ein Phänomen unserer Zeit (wie es auch Ende der 20-er Jahre,
nur nicht in diesem Ausmaß, war) - die"Mergeritis".
<img SRC="http://www.juekue.de/9912-mergers.gif" BORDER=0 height=301 width=453>
Ich hatte dieses Thema schon mehrfach in den letzten Wochen angesprochen.
Wofür Wirtschaftswissenschaftler (Markowitz) Nobelpreise bekamen,
das wird heute über den Haufen geworfen. Portfoliotheorie, Risikostreuung,
Diversifizierung - all' das ist hinfällig in einer Zeit, in der nur
noch schiere Größe zählt."Konzentration auf das Kerngeschäft"
hören Analysten und Aktionäre heute gern, wenn es auch auf Kosten
von zig-tausenden von Arbeitsplätzen geht. Ich nenne es"in guten
Zeiten der Sorglosigkeit alles auf eine Karte setzen".
Und all' diese Erscheinungen sind letztlich eine Folge der Massenpsychologie
ganzer Völker.
Die amerikanischen Aktien sind längst in einem ausgewachsenen Bear-Market,
aber kaum jemand will es merken. Die advance/decline-Linie schreit geradezu.
<img SRC="http://www.juekue.de/9912-adnyse.gif" BORDER=0 height=447 width=500>
52 % aller S&P500-Aktien sind im Minus gegenüber dem Jahresanfang.
67 % aller NYSE-Aktien sind 20 % oder mehr unter ihren 1998-er Höchstständen,
und 45 % sogar mit mehr als 40 % minus.
Seit April 1998 ist die a/d-Linie geradezu im freien Fall. Und die kumulativen
Highs/Lows sehen ähnlich aus:
<img SRC="http://www.juekue.de/9912hlnyse.gif" BORDER=0 height=447 width=500>
Und wenn Sie glauben, an der Nasdaq sähe es besser aus, irren Sie:
<img SRC="http://www.juekue.de/9912-adnas.gif" BORDER=0 height=447 width=500>
Hier geht es sogar bereits seit 1993 abwärts! Vielleicht sogar
noch länger, aber einen längeren Chart habe ich nicht gefunden.
Und wie ich in der schon o. g. Analyse ("Welle 5 oder Welle 3") aus
November zeigte, geht die advance/decline-Linie an der NYSE bereits seit
den 50-er Jahren abwärts!!! Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass
wir uns in einer historischen Blase befinden, denn sonst wäre die
Situation fundamental untermauert.
<img SRC="http://www.juekue.de/9912-ad-1926.gif" BORDER=0 height=312 width=455>
Â
Deutschland spielt zwar keine große Rolle in der Welt der Aktien,
aber die heutige Meldung in meiner Lokalzeitung (Westdeutsche Allgemeine
Zeitung) ist trotzdem bemerkenswert:
<font color="#000080"><font size=+1>Viele Sparer wechseln jetzt zur
Aktie</font></font>
<font color="#000080">Kursanstieg bringt neue Kunden</font>
<font color="#000080">Die Deutschen entdecken die Aktien. Sie
investieren immer mehr Geld diese Wertpapiere. Neuen Schub bekommt der
Trend durch die aktuelle Entwicklung der Aktienkurse. Die Banken verzeichnen
in diesen Wochen"deutliche Zuwächse" und"erstaunlich viele neue
Kunden" im Aktien-Bereich. Mittlerweile sind fünf Millionen Deutsche
Aktionäre - mehr als je zuvor. Einer der Gründe für den
Trend zu Aktie: Der Deutsche Aktienindex (DAX), der die Wertentwicklung
der wichtigsten deutschen Aktien widerspiegelt, hat allein von Anfang November
bis heute 18 Prozent an Wert zugelegt. Da kommen andere Anlageformen nicht
mit."Die Entwicklung lockt auch Anleger, die bisher den Aktien eher skeptisch
gegenüber standen. Sie wissen mittlerweile, dass sie für das
unbestritten höhere Risiko der Aktie zumindest dann belohnt
werden, wenn sie langfristig anlegen", sagt ein Anlageberater.
...</font>
Und in der gleichen Zeitung, unter der Rubrik"Kommentar", heißt
es:
<font color="#000080">Aktie erlebt in Deutschland einen Boom</font>
<font color="#000080"><font size=+1>Das neue Fieber</font></font>
<font color="#000080">Es hat lange gebraucht, bis die Aktie auch in
Deutschland zum Zuge kam. In Amerika schon seit langem fester Bestandteil
der Sparkultur, benötigte sie hierzulande erst in zündenden Funken
durch den Börsengang der Telekom und dann eine fulminante Kursentwicklung
des gesamten Marktes. Auch Veba und VW waren Volksaktien, doch erst die
Telekom brachte die Wende. Natürlich bleibt stets ein Stück
Unsicherheit, aber sie wird nun anders eingeschätzt.Â
... Einstweilen erkennt der Anleger, dass die Aktie von der Rendite her
kaum zu schlagen ist. Sicher kann sich dies auch ändern. Die
nötige Geduld jedoch, bei Kursrückschlägen auch einmal warten
zu können und nicht übereilt zu verkaufen, scheint beachtlich
entwickelt zu sein.... Gleichwohl: Die Gefahr der Luftblasen besteht
unvermindert. Zuweilen mag die Börse rational sein, doch der Überblick
geht im Ãœberschwang schnell verloren. Was z. B. ist Mannesmann
wert? Auch in Zeiten des Jubels sind Zweifel erlaubt.</font>
Ein Abonnent schrieb kürzlich:
<font color="#000099">"... im übrigen fragen mich zur Zeit immer
mehr meiner Kunden, wie sie vom Arbeitsplatz aus mit Aktien handeln könnten.
Vor allen die"High-Tech" Aktien sind doch der"Hammer" - und besonders
die.... und nennen mir Unternehmen vom Neuen Markt (oder ähnlich),
von denen ich noch nie was in der Branche gehört habe. Das Schlimme
daran ist aber, dass meine Kunden keinen"blassen Dunst" von den Unternehmen
haben, welche sie so dringlichst ordern möchten - die meisten haben
noch nicht mal ein Depot oder können mit den Regeln etwas anfangen
- KGV - was um Himmels Willen ist das??!!...</font>
<font color="#000099">An eine ähnliche Entwicklung kann ich mich
1998 im Sommer erinnern, damals bin ich selber Bulle geworden und habe
eine Menge Geld in den"Sand" gesetzt - was damals kam wissen wir alle!"</font>
Nach fast 20-jährigem Aktienboom entdecken also die Deutschen die
Aktien. Wäre das nicht vor 20 Jahren angebracht gewesen? Und in einigen
Jahren (oder wann immer der"Boden" erreicht ist) werden sie sich wieder
von den Aktien abwenden. All' diese Phasen hat Amerika schon mehrfach hinter
sich: Ende der 20-er Jahre
Boom, Anfang der 30-er Jahre Frust, Mitte der 60-er Boom, Ende der
70-er wieder Frust - um nur die großen Entwicklungen zu nennen.
Yo-Yo's waren Ende der 20-er Jahre sehr beliebt. Heute auch wieder:
Amazon.com vertreibt sie sogar online. Versandhandel ist übrigens
nichts Neues; Sears hat bereits Ende des 19. Jahrhunderts einen Katalogversand
aufgebaut. Heute sind die Kataloge elektronisch. Sears hat mit dem damaligen
Kataloghandel allerdings Gewinne gemacht, worauf Amazon noch hofft. Sears
hat aber auch schon vor vielen Jahren wieder damit aufgehört, weil
sie feststellten, dass damit keine gute Rendite erzielt werden konnte.
Aber Unternehmen ohne Gewinn sind ja heute der Renner. Merrill Lynch
hat in einer kürzlichen Analyse die Aktien aller Unternehmen in solche
mit
und ohne Gewinn aufgeteilt und die Performance dieser Aktien ermittelt.
Ergebnis: Die mit Gewinn lagen im Durchschnitt seit Jahresbeginn mit 2
Prozent im Minus, während die Verluste-Macher im Durchschnitt ein
Plus von 52 Prozent aufweisen!
Noch ein Vergleich zu 1929: Das"Empire State Building" in New York,
das damals höchste Gebäude der Welt (381 Meter) wurde 1929 begonnen,
als der Dow Jones seinen Rekord hatte.
Und die"Petronas Towers" in Malaysia, das dann höchste Gebäude
der Welt (452 Meter)? 1996 Baubeginn, 1997 die Asienkrise, 1998 fertig.
Wann wurde das"Shanghai Welt-Finanzzentrum", das derzeit höchste
Gebäude der Welt gebaut (460 Meter)? Es ist gerade erst begonnen worden:
am 27. August 1999, zwei Tage nach dem Schlussrekord des Dow Jones.
Und in letzter Zeit kommen so ein paar"Schoten" dazu. Schauspieler
oder Sportler werden zu Aktien-Experten. In der Ausgabe Nr. 41 des"STERN"
vom 07.10.99 steht auf der Titelseite:"Machen Sie mehr aus Ihrem Geld
- Tipps von Experten und Prominenten". Harald Schmidt, Birgit Schrowange,
Patrick Lindner, Ulla Kock am Brink, Olaf Thon und andere kennen sich bestens
auf den Finanzmärkten aus."Ich brauche keinen Berater", sagen sie.
Und Oliver Kahn ist bei ConSors im Internet als Zugpferd für ein
Börsenspiel eingespannt."Schlagen Sie Oliver Kahn!".
Die Phase der Taxifahrer und Schuhputzer mit Aktientipps ist ja schon
alt, aber wenn Promis hinzu kommen...
Drei Viertel aller Amerikaner glauben, nein: sind überzeugt davon,
dass das Ende der Aktienhausse noch Jahre entfernt liegt, falls sie jemals
überhaupt zu Ende geht. Zitat eines Analysten:"Die einzigen Bären
in New York gibt's im Zoo."
Und heute kommt der Hammer:
"Bin ich etwa schon drin, oder was?" will jetzt auch einsteigen:
<font color="#000080">Berlin, 21. Dez - Boris Becker denkt über
ein geschäftliches</font>
<font color="#000080">Engagement beim Internet-Provider America Online
(AOL) nach. Der</font>
<font color="#000080">Illustrierten"Bunte" sagte der Tennis-Star,
nach seinem Werbespot für AOL</font>
<font color="#000080">bestehe"absolut die Möglichkeit", dass
er mit eigenem Kapital einsteige. Er</font>
<font color="#000080">wolle Unternehmen, von denen er überzeugt
sei, nicht nur als Gallionsfigur</font>
<font color="#000080">dienen, sondern dort auch Investor sein.</font>
Nein, du bist noch nicht drin, aber wenn du es bist, wirst du der Letzte
sein.
-----------------
Dieser Text stammt von meiner Webseite vom 21./22.12.1999
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<HR>
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><font size=+1><font color="#FF0000">CRASH ALERT</font> - Die
>Geschichte, die in die Geschichte eingehen wird</font>
>Was wird - rückblickend in einigen Jahren (und sogar noch in einigen
>Jahrzehnten) das Bemerkenswerteste Ereignis der 90-er Jahre, besonders
>des Jahres 1999, sein?
>Die Spekulationsmanie an den Aktienmärkten.
>Schauen wir uns den Dow Jones Index an:
>[img][/img]
>Welcher Aktienindex wird als die exorbitanteste Ãœbertreibung in
>die Geschichte eingehen?
>Der Nasdaq-100, der in diesem Jahr etwa 85 % (!!!) zugelegt hat.
>
>Hier ist aber die"harmlosere" Variante, der Nasdaq Composite:
><img SRC="http://www.juekue.de/991220nas.gif" BORDER=0 height=431 width=509>
>Lässt sich diese Steigerungsrate noch steigern? (Zum Stand des
>Charts, 20.12.99, kommen heute wieder 120(!) Punkte dazu.)
>Ja, es geht. Welches wird DIE Aktie der Geschichte werden?
>Yahoo!
><img SRC="http://www.juekue.de/991220yhoo.gif" BORDER=0 height=424 width=269>
>Senkrecht aufwärts. Seit dem Stand des Charts, 20.12.99, kommen
>heute wieder 30 Dollar auf über 400 dazu.
>Mehr als senkrecht geht aber nicht. Yahoo hat heute ein KGV von über
>1.900. Marktkapitalisierung: 105 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Saudi-Arabien,
>der Welt größter Ã-lproduzent, verkauft in einem ganzen
>Jahr gerade mal für 72 Milliarden Dollar Ã-l - und das beim derzeitigen
>Preis von über 25 $/barrel!
>Anderes Beispiel: Das finnische"Handy-Unternehmen" Nokia hat einen
>Marktwert, der höher ist als das gesamte Bruttosozialprodukt von Finnland.
>Es gibt viele solcher Vergleiche, die einem Menschen mit gesundem Menschenverstand
>nicht einleuchten wollen. Die Hälfte des Börsenwertes von Microsoft
>reicht aus, um sämtliche Gold- und Silberminen-Unternehmen auf der
>ganzen Welt zu kaufen.
>Es gibt aber auch Beispiele, die ihrer"Zeit schon voraus" sind, wie
>OnSale:
><img SRC="http://www.juekue.de/991220onsl.gif" BORDER=0 height=435 width=485>
>Die haben einen 90-Prozent-Rückgang schon hinter sich, und damit
>einen großen Teil des Weges bereits"geschafft".
>Auch der Dow Jones hat von 1929 bis 1932 etwa 90 % eingebüßt:
><img SRC="http://www.juekue.de/9912-djia.gif" BORDER=0 height=480 width=424>
>Entscheidend an diesem Bild ist etwas absolut Typisches: Ein Rückgang
>nach einer Manie geht immer unter den Punkt zurück, bei dem die Manie
>angefangen hat!
>Es war auch so bei der Tulpenmanie und bei der"South Sea Bubble":
><img SRC="http://www.juekue.de/9912-southsea.gif" BORDER=0 height=484 width=416>
>Wer also heute von einer Korrektur beim Dow Jones oder beim Nasdaq von
>20 %, maximal vielleicht 30 % ausgeht, kennt nicht die massenpsychologischen
>Wirkungen und vor allem nicht die Historie. Wenn eine Blase platzt, geht
>sie unter den Anfang der"Explosion" zurück.
>In einem Punkt hilft die Kenntnis der Historie tatsächlich nicht.
>Die derzeitige Spekulationsblasenmanie übertrifft alles bisher da
>gewesene! Diesen Chart kennen Sie ja schon:
><img SRC="http://www.juekue.de/overvalue.gif" BORDER=0 height=405 width=586>
>Schauen Sie sich auch die Ausarbeitung an, warum wir in Welle 5 und nicht
>in Welle 3 sind. Und die Analyse zur "Buy-and-Hold-Strategie"
>kann auch nicht schaden.
>Die FED jedenfalls hat ein (recht einfaches) Modell, anhand dessen sie
>die Bewertung der Aktienmärkte misst, und das sieht derzeit so aus:
><img SRC="http://www.juekue.de/9912-fedvalue.gif" BORDER=0 height=293 width=427>
>Demnach 55 % überbewertet (heute kommt wieder was dazu). Aber:
>Das Modell berücksichtigt nicht die Übertreibung nach unten,
>wenn"der Stein einmal ins Rollen kommt".
>Neben den unzähligen Fakten, die jeden Vergleich mit der Vergangenheit
>sprengen, gehören u. a. die Aktienkredite:
><img SRC="http://www.juekue.de/9912-margin.gif" BORDER=0 height=323 width=483>
>Und - ein Phänomen unserer Zeit (wie es auch Ende der 20-er Jahre,
>nur nicht in diesem Ausmaß, war) - die"Mergeritis".
><img SRC="http://www.juekue.de/9912-mergers.gif" BORDER=0 height=301 width=453>
>Ich hatte dieses Thema schon mehrfach in den letzten Wochen angesprochen.
>Wofür Wirtschaftswissenschaftler (Markowitz) Nobelpreise bekamen,
>das wird heute über den Haufen geworfen. Portfoliotheorie, Risikostreuung,
>Diversifizierung - all' das ist hinfällig in einer Zeit, in der nur
>noch schiere Größe zählt."Konzentration auf das Kerngeschäft"
>hören Analysten und Aktionäre heute gern, wenn es auch auf Kosten
>von zig-tausenden von Arbeitsplätzen geht. Ich nenne es"in guten
>Zeiten der Sorglosigkeit alles auf eine Karte setzen".
>Und all' diese Erscheinungen sind letztlich eine Folge der Massenpsychologie
>ganzer Völker.
>Die amerikanischen Aktien sind längst in einem ausgewachsenen Bear-Market,
>aber kaum jemand will es merken. Die advance/decline-Linie schreit geradezu.
><img SRC="http://www.juekue.de/9912-adnyse.gif" BORDER=0 height=447 width=500>
>52 % aller S&P500-Aktien sind im Minus gegenüber dem Jahresanfang.
>
>67 % aller NYSE-Aktien sind 20 % oder mehr unter ihren 1998-er Höchstständen,
>und 45 % sogar mit mehr als 40 % minus.
>Seit April 1998 ist die a/d-Linie geradezu im freien Fall. Und die kumulativen
>Highs/Lows sehen ähnlich aus:
><img SRC="http://www.juekue.de/9912hlnyse.gif" BORDER=0 height=447 width=500>
>Und wenn Sie glauben, an der Nasdaq sähe es besser aus, irren Sie:
><img SRC="http://www.juekue.de/9912-adnas.gif" BORDER=0 height=447 width=500>
>Hier geht es sogar bereits seit 1993 abwärts! Vielleicht sogar
>noch länger, aber einen längeren Chart habe ich nicht gefunden.
>Und wie ich in der schon o. g. Analyse ("Welle 5 oder Welle 3") aus
>November zeigte, geht die advance/decline-Linie an der NYSE bereits seit
>den 50-er Jahren abwärts!!! Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass
>wir uns in einer historischen Blase befinden, denn sonst wäre die
>Situation fundamental untermauert.
><img SRC="http://www.juekue.de/9912-ad-1926.gif" BORDER=0 height=312 width=455>
>
>Â
>Deutschland spielt zwar keine große Rolle in der Welt der Aktien,
>aber die heutige Meldung in meiner Lokalzeitung (Westdeutsche Allgemeine
>Zeitung) ist trotzdem bemerkenswert:
><font color="#000080"><font size=+1>Viele Sparer wechseln jetzt zur
>Aktie</font></font>
>
><font color="#000080">Kursanstieg bringt neue Kunden</font>
><font color="#000080">Die Deutschen entdecken die Aktien. Sie
>investieren immer mehr Geld diese Wertpapiere. Neuen Schub bekommt der
>Trend durch die aktuelle Entwicklung der Aktienkurse. Die Banken verzeichnen
>in diesen Wochen"deutliche Zuwächse" und"erstaunlich viele neue
>Kunden" im Aktien-Bereich. Mittlerweile sind fünf Millionen Deutsche
>Aktionäre - mehr als je zuvor. Einer der Gründe für den
>Trend zu Aktie: Der Deutsche Aktienindex (DAX), der die Wertentwicklung
>der wichtigsten deutschen Aktien widerspiegelt, hat allein von Anfang November
>bis heute 18 Prozent an Wert zugelegt. Da kommen andere Anlageformen nicht
>mit."Die Entwicklung lockt auch Anleger, die bisher den Aktien eher skeptisch
>gegenüber standen. Sie wissen mittlerweile, dass sie für das
>unbestritten höhere Risiko der Aktie zumindest dann belohnt
>werden, wenn sie langfristig anlegen", sagt ein Anlageberater.
>...</font>
>Und in der gleichen Zeitung, unter der Rubrik"Kommentar", heißt
>es:
><font color="#000080">Aktie erlebt in Deutschland einen Boom</font>
>
><font color="#000080"><font size=+1>Das neue Fieber</font></font>
><font color="#000080">Es hat lange gebraucht, bis die Aktie auch in
>Deutschland zum Zuge kam. In Amerika schon seit langem fester Bestandteil
>der Sparkultur, benötigte sie hierzulande erst in zündenden Funken
>durch den Börsengang der Telekom und dann eine fulminante Kursentwicklung
>des gesamten Marktes. Auch Veba und VW waren Volksaktien, doch erst die
>Telekom brachte die Wende. Natürlich bleibt stets ein Stück
>Unsicherheit, aber sie wird nun anders eingeschätzt.Â
>... Einstweilen erkennt der Anleger, dass die Aktie von der Rendite her
>kaum zu schlagen ist. Sicher kann sich dies auch ändern. Die
>nötige Geduld jedoch, bei Kursrückschlägen auch einmal warten
>zu können und nicht übereilt zu verkaufen, scheint beachtlich
>entwickelt zu sein.... Gleichwohl: Die Gefahr der Luftblasen besteht
>unvermindert. Zuweilen mag die Börse rational sein, doch der Überblick
>geht im Ãœberschwang schnell verloren. Was z. B. ist Mannesmann
>wert? Auch in Zeiten des Jubels sind Zweifel erlaubt.</font>
>Ein Abonnent schrieb kürzlich:
>
><font color="#000099">"... im übrigen fragen mich zur Zeit immer
>mehr meiner Kunden, wie sie vom Arbeitsplatz aus mit Aktien handeln könnten.
>Vor allen die"High-Tech" Aktien sind doch der"Hammer" - und besonders
>die.... und nennen mir Unternehmen vom Neuen Markt (oder ähnlich),
>von denen ich noch nie was in der Branche gehört habe. Das Schlimme
>daran ist aber, dass meine Kunden keinen"blassen Dunst" von den Unternehmen
>haben, welche sie so dringlichst ordern möchten - die meisten haben
>noch nicht mal ein Depot oder können mit den Regeln etwas anfangen
>- KGV - was um Himmels Willen ist das??!!...</font>
>
><font color="#000099">An eine ähnliche Entwicklung kann ich mich
>1998 im Sommer erinnern, damals bin ich selber Bulle geworden und habe
>eine Menge Geld in den"Sand" gesetzt - was damals kam wissen wir alle!"</font>
>Nach fast 20-jährigem Aktienboom entdecken also die Deutschen die
>Aktien. Wäre das nicht vor 20 Jahren angebracht gewesen? Und in einigen
>Jahren (oder wann immer der"Boden" erreicht ist) werden sie sich wieder
>von den Aktien abwenden. All' diese Phasen hat Amerika schon mehrfach hinter
>sich: Ende der 20-er Jahre
>
>Boom, Anfang der 30-er Jahre Frust, Mitte der 60-er Boom, Ende der
>70-er wieder Frust - um nur die großen Entwicklungen zu nennen.
>Yo-Yo's waren Ende der 20-er Jahre sehr beliebt. Heute auch wieder:
>Amazon.com vertreibt sie sogar online. Versandhandel ist übrigens
>nichts Neues; Sears hat bereits Ende des 19. Jahrhunderts einen Katalogversand
>aufgebaut. Heute sind die Kataloge elektronisch. Sears hat mit dem damaligen
>Kataloghandel allerdings Gewinne gemacht, worauf Amazon noch hofft. Sears
>hat aber auch schon vor vielen Jahren wieder damit aufgehört, weil
>sie feststellten, dass damit keine gute Rendite erzielt werden konnte.
>Aber Unternehmen ohne Gewinn sind ja heute der Renner. Merrill Lynch
>hat in einer kürzlichen Analyse die Aktien aller Unternehmen in solche
>mit
>und ohne Gewinn aufgeteilt und die Performance dieser Aktien ermittelt.
>Ergebnis: Die mit Gewinn lagen im Durchschnitt seit Jahresbeginn mit 2
>Prozent im Minus, während die Verluste-Macher im Durchschnitt ein
>Plus von 52 Prozent aufweisen!
>
>Noch ein Vergleich zu 1929: Das"Empire State Building" in New York,
>das damals höchste Gebäude der Welt (381 Meter) wurde 1929 begonnen,
>als der Dow Jones seinen Rekord hatte.
>Und die"Petronas Towers" in Malaysia, das dann höchste Gebäude
>der Welt (452 Meter)? 1996 Baubeginn, 1997 die Asienkrise, 1998 fertig.
>Wann wurde das"Shanghai Welt-Finanzzentrum", das derzeit höchste
>Gebäude der Welt gebaut (460 Meter)? Es ist gerade erst begonnen worden:
>am 27. August 1999, zwei Tage nach dem Schlussrekord des Dow Jones.
>Und in letzter Zeit kommen so ein paar"Schoten" dazu. Schauspieler
>oder Sportler werden zu Aktien-Experten. In der Ausgabe Nr. 41 des"STERN"
>vom 07.10.99 steht auf der Titelseite:"Machen Sie mehr aus Ihrem Geld
>- Tipps von Experten und Prominenten". Harald Schmidt, Birgit Schrowange,
>Patrick Lindner, Ulla Kock am Brink, Olaf Thon und andere kennen sich bestens
>auf den Finanzmärkten aus."Ich brauche keinen Berater", sagen sie.
>Und Oliver Kahn ist bei ConSors im Internet als Zugpferd für ein
>Börsenspiel eingespannt."Schlagen Sie Oliver Kahn!".
>Die Phase der Taxifahrer und Schuhputzer mit Aktientipps ist ja schon
>alt, aber wenn Promis hinzu kommen...
>Drei Viertel aller Amerikaner glauben, nein: sind überzeugt davon,
>dass das Ende der Aktienhausse noch Jahre entfernt liegt, falls sie jemals
>überhaupt zu Ende geht. Zitat eines Analysten:"Die einzigen Bären
>in New York gibt's im Zoo."
>Und heute kommt der Hammer:
>"Bin ich etwa schon drin, oder was?" will jetzt auch einsteigen:
><font color="#000080">Berlin, 21. Dez - Boris Becker denkt über
>ein geschäftliches</font>
>
><font color="#000080">Engagement beim Internet-Provider America Online
>(AOL) nach. Der</font>
>
><font color="#000080">Illustrierten"Bunte" sagte der Tennis-Star,
>nach seinem Werbespot für AOL</font>
>
><font color="#000080">bestehe"absolut die Möglichkeit", dass
>er mit eigenem Kapital einsteige. Er</font>
>
><font color="#000080">wolle Unternehmen, von denen er überzeugt
>sei, nicht nur als Gallionsfigur</font>
>
><font color="#000080">dienen, sondern dort auch Investor sein.</font>
>Nein, du bist noch nicht drin, aber wenn du es bist, wirst du der Letzte
>sein.
>-----------------
>Dieser Text stammt von meiner Webseite vom 21./22.12.1999
Es ist fast haargenau so eingetroffen. Jetzt fehlt noch der Dow!
Ahoi!
Jan
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