Zeitgenosse
12.02.2007, 01:00 |
Ja, wie ist die Meinung dazu?Thread gesperrt |
-->Hi
Entschuldigt bitte die Frage, aber würd mich schon interissieren!
Danke.
<ul> ~ http://www.nzz.ch/2007/02/10/fw/articleEVM0T.html</ul>
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Baldur der Ketzer
12.02.2007, 01:35
@ Zeitgenosse
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kultivierte Perversiätät in Reinkultur, da ist Marquis de Sade ein Dreck gegen |
-->Hallo, Zeitgenosse,
Geld ist da in beliebiger Menge für destruktive Zwecke.
Für konstruktives gibts keinen müden Pfiffer, und wenn, dann nur, wenn man seine Omma gleich mitverpfändet, und 18% Zinsen löhnt.
Das schafft tatsächlich blühende Landschaften, illustre Farben, rötlich, grünlich, gelblich, auch grau ist dabei, aber es sind keine Blumen oder Blüten, keine Orchideen, es ist Schimmel, es sind die zersetzenden destruktiven Leichengräber, die sich erst am Kadaver sattfressen, bevor sie auch mit dem aufgequollenen Ding hochgehen und zerplatzen.
Ein vollperverser Zustand....
Beste Grüße vom Ketzer
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Amstrand
12.02.2007, 07:03
@ Zeitgenosse
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Ursache Staat |
-->nicht vergessen, die Ursache für die Liquiditätsschwemme ist die Verschuldung der Staaten, die nie gekannte Ausmaße erreicht hat. Denn dem fianziellen Guthaben muss immer eine Schuld entgegenstehen (habe ich hier auf diesme board von dottore gelernt).
die Ankläger und Regulierer wie Herr Steinbrück sind genau die welche die Ursache zu verantworten haben und sich nicht trauen, den Steuerzahlern reinen Wein einzuschenken ("eure sauer erarbeitete Kohle haben wir den Hedge-Fonds gegeben..."), und auf doppelte Buchführung umzusteigen, um dann den Staatsbankrott auszurufen und sich mal Gedanken zu machen, wie man eine solche Entwicklung künftig (Einhalten des Grundgesetzes wäre schon mal schön) verhindern könnte.
Hedge-Fonds sind genau die Instrumente, welche den bevorstehenden Mega-Crash dämpfen könnten.
Multinationale Konzerne und Fonds sind die neuen"Staaten", man sollte ihnen entsprechende Rechte und Macht geben.
moin,
amstrand
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MI
12.02.2007, 07:57
@ Amstrand
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Re: Ironisch gemeint? |
-->Das:
>Hedge-Fonds sind genau die Instrumente, welche den bevorstehenden Mega-Crash dämpfen könnten.
Und das:
>Multinationale Konzerne und Fonds sind die neuen"Staaten", man sollte ihnen entsprechende Rechte und Macht geben.
Bisher ging ich davon aus, daß Hedge-Fonds genau das Problem sind bzw. daß das Problem in der überbordenenden Liquidität von Hedge-Fonds mündet, Hedge-Fonds (so wie sie heute sind) also als Symptom der Geldkrise.
Und zum zweiten Punkt: wie ich das sehe, ist das doch längst der Fall. Wieviel Macht sollen die Konzerne und Fonds denn noch bekommen?
Aber wie gesagt, vielleicht meintest Du es ja ironisch?
MI
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chiron
12.02.2007, 09:40
@ Baldur der Ketzer
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Oekonomisch logisch |
-->Hallo Baldur
Das ist nicht pervers, sondern ökonomisch. Die Banken verdienen gut an den Krediten, Kommissionen usw. und die Hedge-Funds räumen auch mächtig ab. Irgendwann knallt es natürlich. Aber jede Bank, die bis zu diesem"point of no return" nicht mitmacht, wird von den Aktionären abgestraft, weil sie dann bei Umsatz und Gewinn hinterher hinken würde.
Also alles logisch. Na ja, pervers auch ;-) Kurzfristiges Denken halt von allen Beteiligten.
Gruss chiron
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Amstrand
12.02.2007, 10:05
@ MI
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ne gar nicht, provokativ vielleicht |
-->du schreibst ja, sie sind"Symptome" und nicht Ursache, also sind diese ganzen moralischen Entrüstungen der National-Staatsgläubigen auch völlig verlogen oder naiv.
Hedge-Fonds nutzen meist Arbitrage-Strategien.Sie nutzen Diskrepanzen und Übertreibungen und führen so zu einer Nivellierung genau dieser. Andere Fonds nutzen Short-Selling, so dass im Falle einer Baisse die Liquidität makro-ökonomisch gesehen, erhalten bleibt.
Es gibt auch Fonds, die Übertreibungen verstärken, klar. Es gibt auch Fonds, die grandios bankrott gehen (das Geld ist dann nicht weg, es hat nur jemand anderes, bzw. wie im Falle LTCM macht ein Staat den räuberischen Teil-Bankrott.)
Der global tätige Fond wird daran interessiert sein, dass es seinen Möglichkeiten der Geldvemehrung gut geht. Er untersteht rigorosen Monitorings und Ratings (Steinbrücks demagogisch populistischer Vorschlag geht an der Realität eben vorbei. Wenn Staaten die Überprüfung wie Hedge-Fonds hätten, wäre die Welt eine andere. Du bekommst als Fund Manager ja kein Geld ungeprüft, du musst was vorweisen). Wenn die Welt von Hedge-Fonds regiert würde, ginge es besser. Und je globaler einer investiert ist, desto weniger hat er Bock auf Krieg und Seuchen und die ganze Scheiße.
Ich war hier neulich im Tempodrom auf der Buchvorstellung von George Soros vom Finanzbuchverlag. Die Veranstaltung war zwar voll langweilig bis peinlich (Biedenkopfs Laudatio z.B.), aber Soros vertritt und lebt doch eine Haltung, die vorbildlich und menschenfreundlich ist (und dabei völlig profit-orientiert). Wenn ich die Wahl hätte für eine Weltregierung, wäre Soros bei mir weit vor allen Politikern und Funktionären dieser Erde.
Ich würde sogar sagen, dass ein unfähiges Management von ehemaligen französischen Bürokraten und Nepotisten wie bei EADS (als lowest possible version of global company management) immer noch effizienter und nachhaltiger gestaltend wäre als diese BRD-Bundesregierung, die quasi ohne Opposition lösungsorientiert gestalten könnte.
amstrand
>Das:
>>Hedge-Fonds sind genau die Instrumente, welche den bevorstehenden Mega-Crash dämpfen könnten.
>Und das:
>>Multinationale Konzerne und Fonds sind die neuen"Staaten", man sollte ihnen entsprechende Rechte und Macht geben.
>
>Bisher ging ich davon aus, daß Hedge-Fonds genau das Problem sind bzw. daß das Problem in der überbordenenden Liquidität von Hedge-Fonds mündet, Hedge-Fonds (so wie sie heute sind) also als Symptom der Geldkrise.
>Und zum zweiten Punkt: wie ich das sehe, ist das doch längst der Fall. Wieviel Macht sollen die Konzerne und Fonds denn noch bekommen?
>Aber wie gesagt, vielleicht meintest Du es ja ironisch?
>MI
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MI
12.02.2007, 11:02
@ Amstrand
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Re: Danke, zu Soros |
-->Danke für die Stellungnahme, kann ich jetzt besser verstehen, wie Du das gemeint hast.
Zu Soros fällt mir ein, daß er seinen Reichtum damals mit irgendwelchen dubiosen Pfund-short-Geschäften gemacht und dabei das brit. Pfund an den Rande des Zusammenbruchs. Weiß ich aber nicht mehr so genau, war so'n Husarenstück eines Meisterspekulanten. Wie auch immer es genau war, sozial oder verantworlich kam mir das nicht vor, also nicht so, daß ich mir vorstellen könnte, so jemand würde es besser machen (außer daß er halt bewiesen hat, daß er gut ist im Profitmachen, das sei ihm ja unbenommen)
Grüße,
MI
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Amstrand
12.02.2007, 12:07
@ MI
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Re: Danke, zu Soros |
-->>Danke für die Stellungnahme, kann ich jetzt besser verstehen, wie Du das gemeint hast.
>Zu Soros fällt mir ein, daß er seinen Reichtum damals mit irgendwelchen dubiosen Pfund-short-Geschäften gemacht und dabei das brit. Pfund an den Rande des Zusammenbruchs.
wieso"dubios"? Das war rational kalkuliert und cool durchgezogen.
Nicht er hat das Brit Pound an den Rand des Zusammenbruchs gebracht sondern der britische Finanzminister, der an einem unrealistischen Wert des BP im europäischen Währungsverbund festhielt. (Brit.Pund abwerten wäre ein Gesichtsverlust gewesen. Tja.)
Das ist genau sozial verantwortlich. Unverantwortlich sind Staatsverschuldung, Verschleuderung des anvertrauten Geldes, Gewerkschaftsfunktionäre. Die Motivation zur Verbesserung eines Systems kommt nun mal durch Schmerz. Der Spekulant legt da nur die Wunde offen.
Nichtsdestotrotz ist George Soros einer der größten Wohltäter in der Welt mit humanitären Projekten besonders in Osteuropa und gehört zu den Menschen, die mich bei allem Anti-Zionismus vor dem Anti-Semitismus bewahren.
gruß,
amstrand
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MI
12.02.2007, 15:44
@ Amstrand
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Re: Danke, zu Soros |
-->>Nichtsdestotrotz ist George Soros einer der größten Wohltäter in der Welt mit humanitären Projekten besonders in Osteuropa und gehört zu den Menschen, die mich bei allem Anti-Zionismus vor dem Anti-Semitismus bewahren.
Sehr gut, ich brauche solche Menschen auch, ehrlich gesagt. Wenn Soros (auch) so einer sein sollte, soll es mir recht sein.
Grüße, MI
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