-->Hallo zureich,
natürlich hast du immer noch recht, die naheliegende Angriffsoption gegen den Iran, aus leicht erkennbaren materiellen Beweggründen, die ist einfach zu offensichtlich, um sie ernsthaft als Quatsch zu benennen.
Die Erzeugung eines neuen Kundenkreises, um den weiter unten wieder einmal aktualisierten Kettenbriefhintergrund des Kapitalismus fortsetzen zu können.
Nebenbemerkung:
Wie ein illegaler Kettenbrief, wenn er denn nicht vom Staatsanwalt verfolgt und beendet wird, wo der zum Schluss aufgrund seiner eingebauten Grenzen hin ausläuft, die letzten kleinsten Wellen dieses Spieles? Ich weiß es nicht. Ist denn so ein illegaler Kettenbrief jemals in Ruhe gelassen worden und durfte an seinen eigenen Spielregeln, an seinen eigenen Stoffwechselprodukten sterben? Was ist dann das Ende dieses Kettenbriefes, der wirklich ungehindert durchlaufen kann? Vielleicht könnte man daraus lernen, wie der legale Kettenbrief enden wird?
## Ob neurotisch oder nicht oder gerade deswegen: möglicherweise liegst du damit gar nicht so daneben. Opportunismus rulez. ##
So wie der Kettenbrief eine stark neurotische Komponente besitzt, so auch meine seltsam anmutende Vorhersage, das über kurz oder lang die USA und der Iran, Seite an Seite, gegen das Böse kämpfen werden. Und somit habe ich zum Glück auch den Übergang zu meiner neurotischen Begründung, weg vom materiellen Hintergrund, gefunden.
Die USA, zusammengewürfelt, entstanden durch Aggression gegenüber den Ureinwohnen, durch den Diebstahl von deren Land und Lebensgrundlagen, durch das Auslöschen der vielfältigen Kulturen dort in Nordamerika, ja noch viel schlimmer, aber bekannt, die Stammkultur wurde durch nützlichen Stereotypen ersetzt. In den Medien, in den Filmen, primitiv aber wirkungsvoll, seien hier die typischen Wild - West - Filme aus Hollywood genannt, in denen die gottesfürchtigen Siedler, die sich in dem scheinbar unbewohnten, weiten Land nur eine neue Heimat schaffen wollten, wie diese guten Menschen, wie aus dem Nichts, von den bösen Indianern - auch so ein Wort, welches die Indianer dort nie mehr wieder los geworden sind - die gutherzigen, diese freien Menschen wurden immer wieder von diesen ungläubigen Horden angegriffen und die Siedler, die haben sich nur verteidigt. Von dem Aufbau der Nation durch Sklaven aus Afrika gar nicht erst zu schreiben.
Kurz, und das ist der neurotische Gedankenhüpfer von mir zum Iran und den USA gewesen, es geht um solche Begriffe wie Gut und Böse, genauer Gut gegen Böse. Die Position des Guten, die haben sich, zweifellos auch wegen ihres bösen Gründerprozesses, die haben sich die USA allumfassend, allmächtig, global, selbst zugeschrieben. Das sie ein göttliche Mission zu erfüllen haben und das ihre Entstehen und ihre Existenz im Grunde genommen nur der Heilsbringung über den Globus dient. Das ist ihr nationaler, wärmender Mantel, in den sie sich wahlweise einwickeln, wenn die von ihnen selbst erzeugte unmenschliche Kälte sie selbst bedrängt. In dieser Gewissheit, die Guten zu sein, mit der finden sie ihre Wurzeln. Sie sind das Gute.
Aber, und nun schleichen wir uns unverhofft an den Iran heran. Was wäre das Gute, wenn es kein Böses geben würde? Wenn alle gut sind und keiner böse, dann hat auch das Gute keinen Sinn mehr. Dann wäre ein wie auch immer sich nennender Normalzustand erreicht. So, und wenn derjenige, der sich als die Verkörperung des absolut Guten selbst definiert, religiös untermauert, mit der US - amerikanischen Flagge in den christlichen Kirchen der USA, dann muss mindestens ein Böser her um gut dazustehen. Das Gute spiegelt sich im Bösen.
Nur leider entstehen diese wichtigen Bösewichte nicht wie von selbst, zumal fast immer die Schatten der möglichen Bösen mit dem Schatten des Guten mindestens deckungsgleich sind, wenn nicht sogar der Schatten des Guten den des Bösen weit überdeckt. Günstig wäre es, für alle Fälle, wenn man einen Reservebösen hätte, den man immer dann vorzeigen kann, wenn sich mal so richtig keiner in diese Rolle begeben will und diese Rolle in dem Film, die hat Deutschland zugewiesen bekommen. Dieser Notböse wird immer dann in den Fundus gestellt, wenn es andere Böse gibt, die diese Rolle, aus den oben genannten Kettenbriefgründen, zugewiesen bekommen. Das ist jüngst der Iran und das wird sicher Russland werden. Das ein nützlicher Böser nicht unbedingt von sich aus böse ist, ist eigentlich keine Hürde, denn mit Hilfe der Propagandagewalt wird er zum Bösen gemacht, er wird zum „Böse werden“ gereizt.
Der Gute hat jedoch dann ein sehr schweres Problem, wenn sich der auserkorenen Böse nicht dazu bringen lassen will Böse zu sein, oder den Verlockungen böse zu werden einfach nicht folgen mag, sich sogar diesem Ansinnen geschickt entzieht, ohne einen Millimeter seiner Position aufzugeben, und dazu mit den Merkmalen des Guten zurückschlägt. Er zeigt sich kompromissbereit und seien die Forderungen auch noch so erniedrigend. Er schreibt liebe nette Briefe an die Guten, in denen er die Guten an ihre selbst vorgegebenen moralischen Grundlage erinnert, an diese appelliert, sie sogar respektiert, ihnen ein ungewöhnlich hohes Maß an Toleranz entgegenbringt. Macht so etwas ein Böser? Kann man dem die Rolle dies Bösen zuschieben, der von der auserwählten Nation, die mit der Mission, der bestraft werden muss? Das ist nicht nur ein einfaches Problem, das ist eine wahrhaftige Katastrophe für den Guten, wenn der Böse sich weigert böse zu sein, zu werden. Vergleichbar dem Geldsystem, wenn es keinen mehr geben würde, der bereit ist Schulden zu machen. Was dann guter Mann?
Jedenfalls, nach dieser langen Meditation vom „Fritze Flink dem Kiesfahrer“, wenn der Iran es weiterhin schafft, sich der Rolle des Bösen zu entziehen, dann wird er eben zum Guten umfunktioniert, wenn er einfach nur still hält. Der wird als Problem erst einmal auf die Seite gelegt und der nächste Böse muss her und das ist zweifellos Russland. Und schon sind wir bei meiner neurotischen Variante gelandet. War doch supereinfach, oder?
bis denne
eisenherz
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