kosh
02.07.2007, 18:03 |
"Massenvernichtungswaffen" im SudanThread gesperrt |
-->aus http://www.tagesspiegel.de/politik/International-Darfur-Sudan-Voelkermord;art123,2331678
- In einem sehr emotionalen Vortrag verglich der Geologe und Geograph Stefan Kröpelin von der Uni Köln, der seit 27 Jahren im Sudan forscht, die Berichte über Darfur mit den US-Vorwürfen vor dem Irakkrieg. So wie dort keine Massenvernichtungswaffen gefunden worden seien, gebe es keinen Beweis für einen Völkermord oder systematische Massenmorde. Das sei eine „in die Welt gesetzte Behauptung“. Es gebe wohl Tote, aber keinesfalls in dem Ausmaß. Die Reitermilizen, die nach UN-Erkenntnissen systematisch gegen Zivilisten vorgehen, Häuser niederbrennen, Frauen vergewaltigen, habe sich „jemand als klassischen Buhmann ausgedacht“.
... Wieso kommen die UN zu dem Schluss, es seien 200 000 Menschen getötet, 2,5 Millionen vertrieben worden? Eine weltweite Verschwörung? Für den deutschen Ex-Botschafter in Khartum, Werner Daum, der heute in London arbeitet, steht fest: Wer in einer Organisation ein anderes als das offizielle Bild zeichne, müsse um seinen Job fürchten. Offiziell teilt die Bundesregierung die Sicht der UN.
Die Amis auf Kurs
kosh
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Spartakus
02.07.2007, 18:41
@ kosh
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Dank einfach mal |
-->Du schreibst immer wieder so erfrischend und realitätsnah:)
Als kleines Dankeschön:
http://www.thedailymash.co.uk
Und aus dem Archiv:"Die Erfinder von Helmut Kohl"
http://www.spreeblick.com/2007/05/04/die-erfinder-von-helmut-kohl/
*hehe*
;-)
LG
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Holmes
03.07.2007, 23:39
@ kosh
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Re:"Massenvernichtungswaffen" im Sudan |
-->Zur Diskussion der Äußerungen von Stefan Kröpelin noch hier was interessantes:
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Sudan/kroepelin2.html
Aber siehe auch dies:
"Niemals - auch nicht in meinem Artikel vom 14.10. - habe ich die Existenz von Gewalttaten und Zerstörungen, Opfern und Ungerechtigkeiten geleugnet, vielmehr bemühte ich mich wie in vielen Gesprächen, die komplexen Ursachen des Konflikts den allzu einfachen Erklärungen und Lösungen von Journalisten, Politikern und selbsternannten Fachleuten entgegenzustellen, von denen die meisten vermutlich vor einem Jahr noch nicht wussten, in welchem Land sich der Darfur befindet"
Also auch Kröpelin meint nicht, dass alles in Butter ist, aber doch das die Frage ist, ob Militär wirklich das Allheilmittel ist:
"Die neuesten Nachrichten, dass nun - sicher auch auf Ihr Betreiben (er spricht Gerhard Baum an) hin - tatsächlich erste Bundeswehreinsätze in Darfur bevorstehen, und dass die EU geradezu unglaubliche Finanzhilfen von 100-220 Mio. Euros für den Militäreinsatz in Darfur bewilligte, stellen den vorläufigen Höhepunkt einer von Manchen vielleicht gut gemeinten, aber blauäugigen und kontraproduktiven Politik dar. Diese immensen Summen werden im besten Fall verpuffen, aber kaum ein einzelnes Unrecht verhindern, im wahrscheinlicheren Fall aber zu einer Komplizierung der Lage in Darfur und später womöglich auch in den Herkunftsländern der Truppen führen."
Mein Fazit: selbst Kröpelin ist nicht der Ansicht, dass dies alles Teil einer großangelegten Verschwörung ist, sondern wiedermal eher die Dummheit die Macht an sich reisst und gutgemeinte Fehler zu produzieren scheint.
Beste Grüsse,
Holmes
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