Baldur der Ketzer
12.11.2007, 02:19 |
Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der MenschenThread gesperrt |
-->Hallo,
vorhin lief im ARD ein Film zum Thema Völkermord in Ruanda 1994 (?).
Was damals in Ruanda aufkochte, zog sich in den heutigen Kongo weiter, es ist ein latenter Völkermord im Gang, der nicht nur Afrika erfaßt hat. Unvorstellbares Grauen in Liberia, Sudan, und Co. - die sogenannte zivilisierte Welt schaut unbeeindruckt zu.
Wieso wohl? Wer steckt dahinter?
Jetzt stelln mer uns mal jianz domm und fragn wieder nach der Dampfmaschinn.
In Ruanda standen belgische Interessen gegen französische, gegen amerikanische, aber alle mischten mit und zogen ab, je nach Gusto.
Wenn ein marodierender Zug brutaler und unmenschlicher Typen in ein wehrloses Dorf im Kongo einfällt, oder in Ruanda einfiel, werden die dortigen Bewohner zu hoffnungslosen Opfern. Da wird der kindliche Machetenschwinger zum Alptraum und Massenmörder. Weil das Opfer halt nur eine Reisschüssel in der Hand hat.
Nehmen wir fiktiv an, ein ebensolcher marodierender Zug, durchaus militärisch ausgerüstet wie in Ruanda, fiele nach Appenzell ein, oder ins Entlebuch bei Luzern, würde es nicht lange dauern, und die lieben Marodeure würden ihre Ahnen begrüßen, das Problem wäre ohne jegliche UN-Beteiligung und höchstes politisches Palaver innert ein paar Stunden auf Lokalebene bereinigt. Ganz subsidiär.
Wieso? weil die Durchschnittsbevölkerung ausreichend wehrhaft ist. Und ihr Menschenrecht auf Notwehr wahrnehmen kann. Was in England z.B. verunmöglicht ist, wer sich einem verbrecherischen Angriff widersetzt, bekommt wegen vorsätzlicher Notwehrbereitschaft lebenslänglich, kein Witz. Natürlich nennt man es juristisch etwas anders, aber es läuft darauf hinaus.
Und was läuft derzeit weltweit? Etwa eine Aktion, daß sich die geschundene afrikanische Bevölkerung endlich mal selbst wehren darf? Indem man über den Opfer-Dörfern ein paar Waffenkisten abwirft?Nein, keineswegs, sondern eine breit angelegte Kampagne gegen privaten Waffenbesitz, auf NGO- und UN-Ebene.
So daß nur noch Verbrecher, Kriminelle, Regierungssoldaten, Regierungspolizisten, Geheimagenten, Söldner, und vom Gegner ausgerüstete Rebellen bewaffnet sein sollen, alle Bürger aber wehrloses Vieh.
Möglichst noch chipmarkiert. Äh, implantiert.
Und niemand merkt, welcher pervertierte, verbrecherische Geist dies steuert?
Es ist manchmal nicht zu fassen.......aber bekanntlich gilt seit jeher, Geld stinkt ja nicht....und was kann schon gutmenschlicher sein, als Friedfertigkeit im Angesicht des Feindes, auch die Friedfertigkeit im Angesicht einer angestachelten, grausamen Masse fanatisierter Machetenschwinger......sofern es weit weg ist im Busch......und man selber nicht betroffen ist, hier gibts ja die Polizei und keine Bedrohungen.....Friede, Freude und Eierkuchen seien die ewigen Begleiter........bis in alle Ewigkeit.....was für eine miese, niederträchtige, wirklichkeitsfremde Veranstaltung.
Angefangen von der verlogenen Heuchelei zum Thema Sterbehilfe bis hin zum verteufelten bürgerlichen, privaten Waffenbesitz.....es ist alles einfach nur noch pervers....und die Masse schluckts brav nickend, stumm, und starr......wie bizarr.....
Beste Grüße vom Baldur
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prinz_eisenherz
12.11.2007, 07:57
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen |
-->Hallo Baldur,
ein sehr junger Arzt aus unserer Bekanntschaft har dort zu der Zeit für ein paar Monate seinen Dienst freiwillig versehen. Für vier Wochen hat er mich nach Ruanda gerufen, wegen meines Berufes gebraucht und ich bin hingefahren.
Zum Glück war ich nur am Rande des Geschehens tätig. Der Arzt hat dort Bilder gemacht, mitten im Blutbad in dem er gearbeitet hatte. Er hat später, wieder in Deutschland, zu dem Thema ab und an einen Vortrag gehalten, wie Hilfskräfte mit den Anblicken von schweren Unfällen, Flugzeugabstürzen und Kriegen, die sich ihnen bei der Arbeit dabei bieten, wie diese darauf vorbereitet werden können.
Selbst bei mir hat er sich geweigert, die dort gemachten Aufnahmen zu zeigen. Er hat nur versucht die Taten dort unten, die sich die Menschen gegenseitig zugefügt haben, zu beschreiben. Schon das hatte genügt, das einige von den Zuhörern der Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk, mitten im Vortrag, den Raum verließen, um sich auf dem Flur eine Zigarette anzustecken oder an die frische Luft zu gehen.
Ich bin dort unten in Afrika insofern wach geworden, mir über die"Integrationsanstrengungen" von uns Abendländlern in fremden Kulturen meine Gedanken zu machen. Den Arzt habe ich leider aus den Augen verloren und nie mehr wieder etwas von ihm gehört.
Den Bericht von dem du schreibst habe ich nicht gesehen, ich wollte den auch nicht sehen, aber nach den Ursachen habe ich schon gesucht und neben vielem anderen das Folgende gefunden, was meiner Meinung nach einen richtigen Eindruck vermittelt:
Völkermord in Ruanda
In Ruanda wurden binnen 100 Tagen 800 000 Menschen umgebracht. Die Katholische Kirche, der 70 % der Ruander angehören, hätte als einzige die Autorität gehabt, das Blutbad zu stoppen. Doch"die meisten ihrer Priester und Nonnen hatten 1994 bei dem Blutbad teilnahmslos zugesehen oder gar den Mördern geholfen." (Spiegel 1/2000) Am 14. April begann das Massaker von Kibeho, zunächst an den 15 000 Flüchtlingen, die im Kirchen-Areal Schutz suchten.
Es dauerte zwei Tage, bis alle zu Tode gehackt, verstümmelt, erschlagen, erschossen oder zum Teil lebendig verbrannt waren. Zeugen beschuldigten Priester und Nonnen der Katholischen Kirche, den Völkermord an den Tutsi unterstützt zu haben."Zwischen dem 7. April und dem 4. Juli wurden in 160 Kirchen Tutsi niedergemetzelt, die in die vermeintlich sicheren Sanktuarien geflohen waren."
Heute leben die Beschuldigten"hinter Klostermauern in Belgien, leiten Ordenshäuser in Frankreich, studieren Theologie an päpstlichen Universitäten oder predigen Nächstenliebe und Vergebung in italienischen Kirchen."
Mit Bischof Misago, so der Spiegel ((1/2000)"steht gleichsam Ruandas Katholische Kirche unter Anklage.""Die ruandischen Bischöfe sagten, noch nachdem das Schlachten längst begonnen hatte, der Hutu-Regierung ihre Zusammenarbeit zu und forderten die Bevölkerung auf, deren Anordnungen zu befolgen..."
Zwei Jahre nach dem Genozid plage eine Gruppe ruandischer Priester das Gewissen."Doch die Teilnehmer des Dis kussionskreises wurden strafversetzt; den Initiatoren drohte der Vatikan gar mit dem Kirchenausschluss."
Erst zwei Kirchenfunktionäre sind inzwischen von Gerichten in Ruanda verurteilt worden."Über diejenigen, die fliehen konnten, halten Vatikan und Kirchenfürsten ihre schützenden Hände." Pfarrer Uwayezu wird von einem überlebenden Schüler beschuldigt, seine Klasse an die Milizen verraten zu haben, die sie allesamt zu Tode hackte. Der einzige überlebende Schüler, der verletzt aus einer Grube entkam, beschuldigt Bischof Misago und Uwayezu der Mitschuld.
Bischof Misago selber besorgte Uwayezu ein Fluchtauto, mit dem er entkam. Nun arbeitet Uwayezu unter dem Schutz der Kirche in Italien. (alle Zitate aus Spiegel 1/2000"Mit Weihrauch und Machete")
Hintergrund:
Unter der belgischen Kolonialherrschaft hatte die Kirche zunächst die herrschenden Tutsis unterstützt und dadurch den Gegensatz zwischen Tutsis und Hutus mit verstärkt. Als sich zu Beginn der Unabhängigkeit ein Sieg der Hutu-Mehrheit abzeichnete, begannen viele katholische Geistliche, diese zu unterstützen und deren Gewalt zu billigen.
eisenherz
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Coilan
12.11.2007, 08:07
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen |
-->>Und was läuft derzeit weltweit? Etwa eine Aktion, daß sich die geschundene afrikanische Bevölkerung endlich mal selbst wehren darf? Indem man über den Opfer-Dörfern ein paar Waffenkisten abwirft?Nein, keineswegs, sondern eine breit angelegte Kampagne gegen privaten Waffenbesitz, auf NGO- und UN-Ebene.
>So daß nur noch Verbrecher, Kriminelle, Regierungssoldaten, Regierungspolizisten, Geheimagenten, Söldner, und vom Gegner ausgerüstete Rebellen bewaffnet sein sollen, alle Bürger aber wehrloses Vieh.
Hallo Baldur,
wann hat denn jemals privater Waffenbesitz dazu geführt, dass ein Volk als ganzes sich gegen einen fremden Unterdrücker gewehrt hat? Zumindest im Modernismus scheint mir das kein Weg. Was würde passieren, wenn das afrikanische Volk Waffen bekäme? Es würde Zwist gesät und sie würden sich gegenseitig erschiessen, so siehts doch aus. Die Vorstellung, das"ein Volk" sich gegen einen Unterdrücker wehrt, scheint mir etwas zu romantisch. Da können wir auch das Beispiel mit den Appenzellern nehmen: Auch da gibts Linke und Rechte und es würde nicht lange gehen, bis die einen den anderen vorwerfen würden mit den Unterdrückern unter einem Dach zu stecken. Und überhaupt: Hast Du das Beispiel von den Appenzellern und den Emmentalern gewählt, weil dort der Ausländeranteil geringer ist?
Bedeutet jedoch nicht, dass ich die Entwaffnung befürworte, ganz besonders nicht die hier in der Schweiz. Ich meine nur, wir haben sowieso keine Chance - und darin liegt die Chance!
Grüsse Coilan
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Coilan
12.11.2007, 08:24
@ Coilan
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Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen |
-->Es gibt kein"Volk" mehr im Sinne einer"Familie", sondern nur noch"Wohngemeinschaften". Eine"Familie" kann sich wie zu Tells Zeiten aus sich heraus wehren. Eine Wohngemeinschaft ist sich zu fremd und hat zuviele unterschiedliche Interessen, die nicht unter einen Hut gebracht werden können. Das bedeutet man kommt mit den alten Formen von Verteidigung und Ausgleich nicht mehr weiter und ist der"Macht von oben" umso mehr ausgeliefert.
Jetzt kommt m.E. die Zeit in der man bereit sein muss alles zu verlieren, Geld, Macht, Ehre, Freunde. Das ist die Chance! Denn das System lebt in erster Linie von der Angst der Bürger, ihren Wohlstand zu verlieren.
Grüsse Coilan
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MI
12.11.2007, 09:18
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nachdenkliches zum privaten Waffenbesitz |
-->>Nehmen wir fiktiv an, ein ebensolcher marodierender Zug, durchaus militärisch ausgerüstet wie in Ruanda, fiele nach Appenzell ein, oder ins Entlebuch bei Luzern
Oooooooookay, und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür, daß so etwas passiert? 0,0001 oder so? Und wegen des Restrisikos brauchen wir nun alle ne Flinte im Schrank? (hüstel)
und 2.
Wer zum Schwert greift, soll ja auch durch das Schwert umkommen, ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen. IMHO gibt es nur eine Möglichkeit, Auseinandersetzungen der Menschen mit Waffengewalt zu verhindern: kein Waffen.
Grüße,
MI
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neo
12.11.2007, 09:32
@ Baldur der Ketzer
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Wem nützt die Dezimierung der Menschen in Afrika? |
-->Und wem würde es was nützen sich für Frieden einzusetzen.
Einfach mal überlegen und gegenüberstellen.
Thema durch.
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Mephistopheles
12.11.2007, 09:51
@ neo
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Re: Dezimierung der Menschen in Afrika? |
-->>Und wem würde es was nützen sich für Frieden einzusetzen.
>Einfach mal überlegen und gegenüberstellen.
>Thema durch.
Dann stelle mal gegenüber Europa und Afrika:
http://www.weltbevoelkerung.de/info-service/region.php
Und dann fange einfach mal an zu überlegen!
Wem nützt die Dezimierung der indigenen deutschen (europäischen) Bevölkerung?
Gruß
Mephistopheles
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Der Husky
12.11.2007, 09:56
@ MI
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Genau und deswegen.... |
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>Wer zum Schwert greift, soll ja auch durch das Schwert umkommen, ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen. IMHO gibt es nur eine Möglichkeit, Auseinandersetzungen der Menschen mit Waffengewalt zu verhindern: kein Waffen.
...ist NAcktheit die beste Verteidigung, Hä?
Laß diesem Kirschenscheiß in deinem Kopfe nicht solchen Raum. Diese ganzen frommen Sprüche dienen doch lediglich dem Ausschalten deines Verstandes.
Halt es wie du willst und meinetwegen auch noch die drei anderen Backen hin aber wundere dich nicht, wenn du irgend feststellen mußt, daß du selbst der gear....te bist. Und deine Bibel-Sprüche-Erfinder stets im Trockenen waren.
Der Husky!
p.s.Kennst du größten Geheimdienst der Welt?
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neo
12.11.2007, 10:06
@ Mephistopheles
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das nützt den gleichen Gruppe(n):-) (o.Text) |
-->
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Mephistopheles
12.11.2007, 10:11
@ Der Husky
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Re: Nein, er meint: |
-->>
Auseinandersetzungen der Menschen mit Waffengewalt zu verhindern: kein Waffen.
>
Keine Menschen. Abschaffung alles dessen, aller Fähigkeiten, die einen Menschen ausmachen. Sondern statt desssen eine Herde blökender Schafe.
Gut nachzulesen in animal farm von George Orwell.
Klingt bloss nicht so gut.
Deswegen schreibt er keine Waffen.
Kommt aber auf dasselbe hinaus.
Gruß
Mephistopheles
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Baldur der Ketzer
12.11.2007, 11:50
@ MI
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Re: Nachdenkliches zum privaten Waffenbesitz |
-->Hallo, MI,
>Oooooooookay, und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür, daß so etwas passiert? 0,0001 oder so? Und wegen des Restrisikos brauchen wir nun alle ne Flinte im Schrank? (hüstel)
ein hervorragendes Beispiel: so in etwa schätze ich auch die Wahrscheinlichkeit ein, daß Dein Wohngebäude während Deiner Lebenszeit einmal abbrennt - und deswegen brauchst Du eine Feuerversicherung? (hust)
>und 2.
>Wer zum Schwert greift, soll ja auch durch das Schwert umkommen, ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen. IMHO gibt es nur eine Möglichkeit, Auseinandersetzungen der Menschen mit Waffengewalt zu verhindern: kein Waffen.
Primaten sind nun mal keine Rinder, auch Affen nutzen Stöcke als Bewaffnung in Auseinandersetzungen. Auch der Mensch der Frühgeschichte mußte wehrhaft sein, und war es, weil er überlebte.
Abgesehen davon, daß es per definitionem unmöglich ist, kriminellen Waffenbesitz zu verhindern, verschiebt sich höchstens die Art der Bewaffnung zum erlaubten Spektrum hin. Stehen einem Täter mit Mordabsichten keine Handfeuerwaffen zur Verfügung, sucht er sich Gas, Messer, Äxte, oder nimmt seine bloßen Hände. Siehe Taten im Familienkontext.
Es sei denn, er trifft auf ein Opfer, das sich unmittelbar selber wehren kann.........
Wenn wir einmal so weit wären, in den Schlachthöfen die Schweinehälften mit Plastikmesserchen zu zerlegen, wären wir dem Weltfrieden vermutlich sehr nahegekommen, oder so....
Was wünschenswert wäre, und was man theoretisch diskutieren kann, ist das eine.
Was realistisch ist, ist das andere. Finde ich.
Die in der Bibel angeblich verheißene Welt ist eben nicht von dieser Welt.....und gerade der von Prinz Eisenherz dargestellte Zusammenhang zwischen Passivität (Wehrlosigkeit, andere Wange hinhalten) im Umfeld der kirchlichen Prediger und der Eigenschaft als massakriertes Opfer erscheint mir äußerst interessant und nachdenkenswert.
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
12.11.2007, 12:08
@ Coilan
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Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen |
-->Hallo, Colian,
>wann hat denn jemals privater Waffenbesitz dazu geführt, dass ein Volk als ganzes sich gegen einen fremden Unterdrücker gewehrt hat?
das ist nicht so einfach zu beantworten, weil es einen privaten Waffenbesitz allein aus Gründen des Wohlstands erst seit vielleicht 50 Jahren in nennenswertem Umfang gibt. Man erinnere sich, daß noch vor hundert Jahren ein Großteil der Bevölkerung bettelarm war und außer ein paar Bettüchern, zwei oder drei Hosen und Hemden, ein oder zwei paar Schuhen so gut wie nichts besaß. Schon gar keine Schußwaffen.
Erst im Laufe des zweiten Weltkrieges wurden z.B. fehlende Scharfschützengewehre mitunter durch von zu Hause mitgebrachte Jagdgewehre der Soldaten ersetzt. Aber auch da war der Durchschnittsbürger, der keineswegs ein eigenes Auto besaß, nur sehr selten im Besitz einer eigenen Schußwaffe, obwohl der Erwerb ggf. frei gewesen wäre.
Das erste Mal, daß privater Waffenbesitz maßgeblich mit zur Abschüttelung einer fremden Gewalt führte, würde ich im Zerfallsprozeß Jugoslawiens ansetzen. Ich beziehe mich hierbei auf Informationen, die ich aus kroatischer Sicht mitgeteilt bekommen habe.
>>Zumindest im Modernismus scheint mir das kein Weg. Was würde passieren, wenn das afrikanische Volk Waffen bekäme? Es würde Zwist gesät
das ist aber doch jetzt schon so.
>>und sie würden sich gegenseitig erschiessen, so siehts doch aus.
ergo kann es nicht mehr schlimmer, sondern nur noch besser werden.
>>Die Vorstellung, das"ein Volk" sich gegen einen Unterdrücker wehrt, scheint mir etwas zu romantisch.
Mal ganz dumm gefragt: wieso? Die Duldsamkeit, Naivität und Manipulierbarkeit eines Volkes mag grenzenlos erscheinen, die findet aber einen quasi ganz natürlichen Begrenzungspunkt, wenns ums schlichte Überleben geht.
>>Hast Du das Beispiel von den Appenzellern und den Emmentalern gewählt, weil dort der Ausländeranteil geringer ist?
nein, eher aus zwei anderen Gründen:
1) finden die thematisierten Greueltaten in Afrika auf dem flachen, dünn besiedelten Land statt, fremde Hilfe ist also, selbst wenn sie verfügbar wäre, weit weg.
2) die in ländlichen Gebietene befindlichen Ausländer scheinen mir überwiegend sehr integriert. Wenns um die Wurscht ginge, säße man da im gleichen Boot und würde in die gleiche Richtung rudern, vermute ich stark.
Ich besuche zur Zeit einen Ausbildungslehrgang, der zu etwas mehr als der Hälfte aus Leuten mit Migrationshintergrund besteht, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. (Hab ich das nicht toll formuliert?) Ich hätte da bei keinem einzigen irgendwelche Zweifel oder Befürchtungen. Die halte ich alle für loyal.
Die spezifischen Problemgruppen findet man in Städten, nicht im ländlichen Umfeld. Daher meine Wahl der Beispiele.
Im Übrigen ist der **Vergrünungsgrad** am Land relativ gering, also die ideologische Zerstörung eines menschlich in die Wiege gelegten Verteidigungs- und Notwehrwillens ist noch nicht so weit fortgeschritten, wie etwa in Städten mit hohem Studentenanteil.
>Ich meine nur, wir haben sowieso keine Chance - und darin liegt die Chance!
Hm, das erschließt sich mir nicht, muß erst noch Deinen anderen Beitrag dazu lesen.
Beste Grüße vom Baldur
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Mephistopheles
12.11.2007, 12:57
@ neo
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Re: bevor wir uns der Gruppe zuwenden: Was für ein Nutzen denn? (o.Text) |
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Coilan
12.11.2007, 19:52
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen |
-->Hallo Baldur,
Das erste Mal, daß privater Waffenbesitz maßgeblich mit zur Abschüttelung einer fremden Gewalt führte, würde ich im Zerfallsprozeß Jugoslawiens ansetzen.
Ja da haben sich vor dem Krieg in guter Nachbarschaft lebende Kroaten und Serben gegenseitig niedergemetzelt. Die"fremde Gewalt" war auch in diesem Fall die andere Gesinnung oder andere Nationalität und nicht ein äusserer Agressor.
>>Zumindest im Modernismus scheint mir das kein Weg. Was würde passieren, wenn das afrikanische Volk Waffen bekäme? Es würde Zwist gesät
>das ist aber doch jetzt schon so.
>>>und sie würden sich gegenseitig erschiessen, so siehts doch aus.
>ergo kann es nicht mehr schlimmer, sondern nur noch besser werden.
Nein ich glaube mit noch mehr Waffen gäbe es einfach noch mehr Krieg und Zerstörung.
>Die Vorstellung, das"ein Volk" sich gegen einen Unterdrücker wehrt, scheint mir etwas zu romantisch.
>Mal ganz dumm gefragt: wieso? Die Duldsamkeit, Naivität und Manipulierbarkeit eines Volkes mag grenzenlos erscheinen, die findet aber einen quasi ganz natürlichen Begrenzungspunkt, wenns ums schlichte Überleben geht.
Die romantische Vorstellung ist, dass es m.E. heutzutage nicht mehr"ein" Volk gibt. Wir sind vollkommen durchmischt, nicht nur was die Nationalitäten betrifft sondern - und besonders! - auch was die Gesinnung betrifft. Deshalb gibt es diese Ein-Volk-Realität höchstens noch im hintersten Urwald, überall wo der Materialismus Fuss gefasst hat, ist"Brüderzwist" das alleralltäglichste.
2) die in ländlichen Gebietene befindlichen Ausländer scheinen mir überwiegend sehr integriert. Wenns um die Wurscht ginge, säße man da im gleichen Boot und würde in die gleiche Richtung rudern, vermute ich stark.
Sehe ich gar nicht so. Die"ausländerfeindlichen" Parteien machen auf dem Land viel mehr Stimmen als in der Stadt. Das deutet nicht gerade auf eine bessere Integration hin.
Ich besuche zur Zeit einen Ausbildungslehrgang, der zu etwas mehr als der Hälfte aus Leuten mit Migrationshintergrund besteht, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. (Hab ich das nicht toll formuliert?) Ich hätte da bei keinem einzigen irgendwelche Zweifel oder Befürchtungen. Die halte ich alle für loyal.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich dabei um gut gebildete Ausländer mit überdurchschnittlichen Deutschkenntnisse handelt? Also nicht um Sozialamt-Ali? ;)
Bei einem Crash, der uns die Lebensgrundlagen entzieht werden sich die meisten - Ausländer sowieso und Schweizer so fern möglich - auf ihre Familien und Clans rückbesinnen. Die sind dann schon loyal aber wem gegenüber?
Die Problemgruppen sind m.E. genauso auf dem Land zu finden nur sind diese Gruppen halt viel kleiner und die soziale Kontrolle grösser.
Im Übrigen ist der **Vergrünungsgrad** am Land relativ gering, also die ideologische Zerstörung eines menschlich in die Wiege gelegten Verteidigungs- und Notwehrwillens ist noch nicht so weit fortgeschritten, wie etwa in Städten mit hohem Studentenanteil.
Na ja die Grünen kämpfen seit den 80ern dagegen, dass wir uns selbst umbringen durch unseren Lebenswandel, insofern sehe ich da eben soviel gesunden Lebenswillen wie bei Konservativen.
Liebe Grüsse
Coilan
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Baldur der Ketzer
12.11.2007, 23:35
@ Coilan
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Re: Nachdenkliches zum Systemfernsehen - und zur Wehrlosmachung der Menschen |
-->Hallo, Coilan,
>Das erste Mal, daß privater Waffenbesitz maßgeblich mit zur Abschüttelung einer fremden Gewalt führte, würde ich im Zerfallsprozeß Jugoslawiens ansetzen.
>Ja da haben sich vor dem Krieg in guter Nachbarschaft lebende Kroaten und Serben gegenseitig niedergemetzelt.
<font color=#0000FF>nicht vorher, sondern als die organisierten Todesmilizen kamen, bzw. die entsprechenden Truppenteile der Armee, in jedem Fall also organisierte und an sich übermächtige Einheiten, je nach dem, ließen sich die Zivilisten nicht einfach abknallen und verscharren, sondern überraschten die selbstsicheren Alleskönner mit unerwarteter Gegenwehr, wurden damit quasi zur eigenen Streitmacht in eigenen Belangen, die schließlich mehr oder weniger in einer bürgerlichen Freiwilligenarmee endete, und die Massenmordpläne da durchkreuzten, wo die Opfer wehrhaft waren</font>
>>Die"fremde Gewalt" war auch in diesem Fall die andere Gesinnung oder andere Nationalität und nicht ein äusserer Agressor.
<font color=#0000FF>Ja, macht aber nichts, weil immer nur die organisierten Milizen bzw. Verbände vom Ausland unterstützt werden, nie aber Zivilisten - das Volk dazwischen wird grundsätzlich zerrieben, auf die wird ganz bewußt gesch. Und genau das müßte sich ändern, um die ganze Sache abzustellen. Ich will darauf hinaus, daß es keine dritte Partei von hilflosen Opfer geben darf, die zwischen zwei Hämmern zerklopft werden, sondern diese dritte Gruppe muß zu einer dritten Macht werden, die sich selbst schützen kann. Das gleicht ganz enorm aus.
Jeder Söldner oder Soldat hat Angst um sein Leben. Er kann es vielleicht im seltenen Kampf verlieren, aber wenn er damit rechnen muß, zu jedem Moment an jedem Ort eine drauf zu kriegen, wird ihm die Motivation äußerst schnell schwinden....denk mal drüber nach, indem Du Dich in die Rolle eines Beteiligten versetzt, und Du kampflos ein feindfreies Gelände durchquerst, das jedoch einen dritten Mitspieler hat, die Zivilbevölkerung nämlich, die die Kämpfer einfach rausschmeißt..bzw. zurückdrängt...</font>
>Die romantische Vorstellung ist, dass es m.E. heutzutage nicht mehr"ein" Volk gibt. Wir sind vollkommen durchmischt, nicht nur was die Nationalitäten betrifft sondern - und besonders! - auch was die Gesinnung betrifft. Deshalb gibt es diese Ein-Volk-Realität höchstens noch im hintersten Urwald, überall wo der Materialismus Fuss gefasst hat, ist"Brüderzwist" das alleralltäglichste.
<font color=#0000FF>Das mag in Friedenszeiten der Fall sein, aber ich gehe davon aus, daß in offensichtlichen Bedrängungs- und Notsituationen die Nachbarn zueinanderstehen. Das war in Kriegszeiten bei einem äußeren Aggressor praktisch immer so. Vor vielen Jahren wurde mal in unserem Dorf ein Pizzaria-Betreiber schutzgeldabkassiert, die Polizei unternahm nichts. Der Nachbar daneben war Jäger und eines Tags zugegen, als die Abgreifer kamen - er ging schnell rüber, holte seine Flinte, und machte dem Kassierer begreiflich, wenn er ihn nochmals sähe, würde er ihn einfach über den Haufen schießen, und in seinem Revier spurlos verschwinden lassen...er kam nie wieder, auch kein Kollege davon - man ist kriminellerseits auf nachbarschaftlichen Zusammenhalt nicht vorbereitet.
Kommt der Zwist durch einen inneren Konflikt, und sitzt der Feind, wie in Ruanda, möglicherweise im Nachbarhaus, stellt sich das auf den Kopf, aber eines bleibt immer noch wesentlich und unverändert: eine selbst bewaffnete Zivilbevölkerung wird nicht massenhaft Opfer von Massakern, weil sie sich wehren kann, ob im Großen oder beim Einzelübergriff. Klar gibts da auch Opfer, aber die hatten wenigstens eine Chance und damit einen Rest von Menschenwürde!!! Wehrlose Opfer werden abgeschlachtet wie Opfertiere, die rituell geschächtet werden.....was wiederum eine gewisse Parallele offenbart...hüstel...
</font>
>Sehe ich gar nicht so. Die"ausländerfeindlichen" Parteien machen auf dem Land viel mehr Stimmen als in der Stadt. Das deutet nicht gerade auf eine bessere Integration hin.
<font color=#0000FF>Ja, klar, weil man ja die abschreckenden Stadt-Verhältnisse sieht, wenn man abstimmt, aber nicht unbedingt selber betroffen ist.
Ich wähle auch grundsätzlich **unerwünscht**, obwohl ich nie in einem sozialen Konfliktpunkt wohnen mußte.
Die Sicht der Dinge wird also nicht unbedingt davon beeinflußt, was man selbst täglich erlebt, sondern davon, was man grundsätzlich nicht will.
</font>
>Gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich dabei um gut gebildete Ausländer mit überdurchschnittlichen Deutschkenntnisse handelt? Also nicht um Sozialamt-Ali? ;)
<font color=#0000FF>Woher wußtest Du das:-)?</font>
>Bei einem Crash, der uns die Lebensgrundlagen entzieht werden sich die meisten - Ausländer sowieso und Schweizer so fern möglich - auf ihre Familien und Clans rückbesinnen. Die sind dann schon loyal aber wem gegenüber?
<font color=#0000FF>Es gibt Untersuchungen über das Wahlverhalten von Ausländern - sie wählen zu 80-90% Übereinstimmung das, was die Nachbarn und Ortsansässigen im gleichen Wohnviertel auch wählen. Ein Sozialali wählt also linksgrün, ein türkischer Bauunternehmer aus dem Nobelvorort wählt SVP oder CSU. Es ist keine Frage der ethnischen Herkunft, sondern des sozialen Status, und der eint. Zudem ist ein fremdländischer Wahlschweizer vielleicht patriotischer als ein Alteingesessener, weil er ja den Unterschied zu Daheim kennt und in die Schweiz kam, weil er genau das schätzt, was bleiben soll, was er nicht verlieren will. Natürlich gilt diese Sichtweise nicht für die Sozialschmarotzerfraktion, die nur den Eigennutz maximieren, aber die findet man üblicherweise nicht am Land, weil dort der soziale Druck zu groß ist - deswegen meine Wahl der Beispiele.</font>
>Die Problemgruppen sind m.E. genauso auf dem Land zu finden nur sind diese Gruppen halt viel kleiner und die soziale Kontrolle grösser.
<font color=#0000FF>Richtig, aber damit sind sie eher marginal und beherrschbar - in kleinen Gruppen hält man eher zusammen, weil jeder jeden kennt.</font>
>Im Übrigen ist der **Vergrünungsgrad** am Land relativ gering, also die ideologische Zerstörung eines menschlich in die Wiege gelegten Verteidigungs- und Notwehrwillens ist noch nicht so weit fortgeschritten, wie etwa in Städten mit hohem Studentenanteil.
>Na ja die Grünen kämpfen seit den 80ern dagegen, dass wir uns selbst umbringen durch unseren Lebenswandel, insofern sehe ich da eben soviel gesunden Lebenswillen wie bei Konservativen.
<font color=#0000FF>Gut, das ist Ansichtssache, die begrüßenswerte Ur-Idee der Grünen war ja der Deutsche Herbert Gruhl mit seiner Ã-DP, die Ultralinken erkannten kurz darauf die geniale Marketingstrategie und hockten sich als Trittbrettfahrende Trojaner auf den Zug....wie gesagt, das ist Ansichtssache.....und in Bayern ist die Wahl der Grünen (Otto) anders zu beurteilen, weil man damit demonstrativ die herrschende Filzstruktur der Schwarzen angeht, als unter normalen Umständen...aber daß die Grünen wirklich nur das Beste wollen, das glaube wenigstens ich überhaupt nicht, ganz das Gegenteil....Claudia Rotz und KollegInnen beweisen tagtäglich, wie wirklichkeitsfremd und realitätsresistent Menschen sein können...</font>
beste Grüße vom Baldur
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Vinosoph
13.11.2007, 23:35
@ Coilan
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..Die"ausländerfeindlichen" Parteien... |
-->"...Die"ausländerfeindlichen" Parteien
machen auf dem Land viel mehr Stimmen als in der Stadt. Das deutet nicht gerade auf eine bessere Integration hin."
Das deutet darauf hin, dass die Parteien gar nicht ausländerfeindlich sind bzw.
von den"Ausländern" möglicherweise sogar gewählt werden und/oder die Wähler dieser sog."ausländerfeindlichen" Parteien ganz und gar nicht"ausländerfeindlich" sind.
Capisco?
Vino
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Tassie Devil
14.11.2007, 04:39
@ Vinosoph
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Re:..Die"ausländerfeindlichen" Parteien... |
-->>>"...Die"ausländerfeindlichen" Parteien machen auf dem Land viel mehr Stimmen >>als in der Stadt. Das deutet nicht gerade auf eine bessere Integration hin."
>Das deutet darauf hin, dass die Parteien gar nicht ausländerfeindlich sind bzw.
>von den"Ausländern" möglicherweise sogar gewählt werden und/oder die Wähler dieser sog."ausländerfeindlichen" Parteien ganz und gar nicht"ausländerfeindlich" sind.
>Capisco?
Ich ja, und der Trick mit der grundlosen oder argumentativ voellig aus der Luft gegriffenen"Auslaenderfeindlichkeit" ist doch schon uralt und hat einen gaaanz laaangen Rauschebart.
Genausowenig der Inhalt einer mit dem Text"Sozial" beschrifteten Verpackung zuweilen mit dieser Aufschrift zu tun hat, genausowenig gibt eine mit"auslaenderfeindlich" abgestempelte Parteihuelle ueber deren tatsaechlichen Inhalt Auskunft.
Tatsaechlich ist die Integration von Auslaendern auf dem Land in der Regel zumindest deshalb um einiges besser, weil dort deren Disintegration viel schneller und direkter auf die struktur-integrierte einheimische Bevoelkerung in negativer Art und Weise sicht- und spuerbar durchschlaegt, sodass ein erhoehtes oder hohes Interesse an der Integration von Auslaendern besteht.
Voellig klar, dass sich die vorgebliche"Auslaenderfeindlichkeit" auf dem Land gegen eine Ueberschwemmung oder Ueberladung von noch nicht integrierten oder nicht integrierbaren Auslaendern mit der Folge der Ueberlastung im Hinblick auf die zu erbringenden Integrationsleistungen mit Haenden und Fuessen wehrt.
>Vino
Gruss!
TD
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