prinz_eisenherz
17.11.2007, 11:13 |
Eva Herman & die Medienlandschaft in D. ist einer Diktatur nicht ganz unähnlichThread gesperrt |
-->Herrlich,
wie man mit der deutschen Sprache den einfachen Satz:"Deutschland hat eine Mediendiktatur" noch einmal böse steigern kann, wenn man sagt, sie ist"einer Diktatur nicht ganz unähnlich". Eine Formulierung, wie aus einem Arbeitszeugnis, wenn man dem Beurteilten bescheinigen möchte, das er durch und durch nur aus Klärschlamm zusamengesetzt ist.
viel Vergnügen
eisenherz
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Wäre ihr Fall ohne Internet anders verlaufen? Eine Studie gibt jetzt Antwort
"Eva Herman und die Apo 2.0"
Von: Moritz Schwarz
Herr Hoffmann, in Ihrer soeben erschienenen Studie „Der Fall Eva Herman. Hexenjagd in den Medien“ kommen Sie zu dem Schluß, daß das Internet hier in einem bislang kaum erreichten Maße als Medium der Gegenöffentlichkeit in Erscheinung getreten ist.
Hoffmann: Ja, denn die herkömmliche Medienlandschaft in Deutschland ist einer Diktatur nicht ganz unähnlich. Die traditionelle Medienoligarchie wird nicht vom Volk gewählt, besitzt aber die Herrschaft über die Mikrofone und kann so in weiten Teilen durchsetzen, was als Wirklichkeit zu gelten hat. Es gibt keine effektiven KontrollÂinstanzen - der Presserat ist ein zahnloser Tiger - und keine wirkungsvolle Kritik. Als Eva Herman sich schließlich mit dem Wort „Gleichschaltung“ an Medienkritik versuchte, begann die mediale Hölle über sie hereinzubrechen. Dabei scheint sie im Volk eine etwa fünfzigprozentige Zustimmung zu genießen. Dieses Mißverhältnis konnte früher von den Medien ignoriert werden. Allein in den „schwerfälligen“ und letztlich der Kontrolle der Zeitungen unterliegenden Leserbriefspalten konnte etwas davon zum Ausdruck kommen. Das Internet aber ermöglicht inzwischen erstmals eine aktuelle und halbwegs repräsentative Artikulation der ausgeschlossenen Meinung bzw. der schweigenden - je nachdem - Mehrheit der Volkes. Die Frage, die sich aber heute noch kaum beantworten läßt, ist, ob sich damit langfristig unser politischer Ã-ffentlichkeitsdiskurs revolutionieren wird.
Das inzwischen interaktive Internet ersetzt also die Opposition?
Hoffmann: Die parlamentarische Opposition kann es natürlich nicht ersetzen, aber vielleicht zu einer „Apo 2.0“ werden. In den sozialistischen Diktaturen Osteuropas kam als Gegenbewegung zur Sprachlosigkeit des Volkes gegenüber den Mächtigen der sogenannte Samisdat auf: die Verbreitung von nicht systemkonformen Schriften auf nichtoffiziellen Kanälen, beispielsweise durch Abtippen, Fotokopieren und Weiterreichen. Das Internet ist für unsere Gesellschaft der neue Samisdat geworden, aber im Gegensatz zum klassischen Samisdat, der dem Kommunikationsmonopol der Mächtigen immer unterlegen war, ist es sogar schneller und effektiver als die herrschenden Medien. Einige, die derzeit gegen Medienmanipulationen wie im Fall Herman protestieren, tun das nicht ohne Grund mit Wahlsprüchen wie „Wir sind das Volk!“ Sie möchten ein Stück Demokratie zurückholen
<ul> ~ Ohne Internet hätte Herman schon das Land verlassen müssen>>></ul>
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Praxedis
17.11.2007, 12:17
@ prinz_eisenherz
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Blogger, die Schmierfinken des Internet... und ein weiteres Kerner-Tribunal |
-->Aus dem verlinkten Text:
> Dafür wurde das Schlagwort Web 2.0 geprägt: Nicht-professionelle Bürger werden > dabei zu Journalisten, ähnlich wie in der Frühzeit des Nachrichtenwesens im 18. > Jahrhundert. Das geschieht beispielsweise durch sogenannte Blogs, im Internet > veröffentlichte „Tagebücher“, mit denen Laienjournalisten Nachrichten > erbreiten und kommentieren können.
...und fast am Schluß:
> Schon die Shell-Jugendstudie 2002 ergab, daß insbesondere die nachrückende > Generation ihre Meinung vor allem im Internet vertritt, weil sie bei den > konventionellen Medien für ihre Sichtweisen und Probleme keinen Zutritt > erhält.
> Da die Fälle Hohmann, Herman, Ermyas M. in Potsdam usw. immer durchsichtiger > werden, reagieren die Rezipienten der alten Medien immer verärgerter und das > Ansehen der Journalisten sinkt stetig. Gleichzeitig steigt das Ansehen des > Internet, weil es dort noch echte Meinungsfreiheit > und kontroverse Debatten gibt.
...gibt im übertragenen Sinn ganz standesgemäß der Chef des Deutschen Journalistenverbandes (Michael Konken) seine Meinung kund:
<font color=#FF0000>"Der Onlinebereich ist aber auch ein Bereich, den wir verstärkt unter qualitativen Kriterien werten müssen. Nicht jeder, der sich dort als Journalist bezeichnet, hat etwas damit gemeinsam. Uns steht es gut zu Gesicht, wenn wir Richtlinien finden, um Müll von Qualität zu trennen und dies den Internetkonsumenten deutlich machen. Das Internet ist eine Plattform auch für Schmierfinken ganz besonderer Art. Schmierfinken, die sich als Journalisten bezeichnen, die aber Persönlichkeitsrechte verletzen, sich nicht an unsere Postulate wie Wahrhaftigkeit, Objektivität, Vollständigkeit halten. Sie treiben ihr mieses Geschäft mit Veröffentlichungen, gegen die wir oft rechtlich nicht vorgehen können, die aber nicht selten ihre Voyeure finden.
Blogs sind meines Erachtens nur in ganz wenigen Ausnahmefällen journalistische Erzeugnisse. Sie sind eher der Tummelplatz für Menschen, die zu feige sind, ihre Meinung frei und unter ihrem Namen zu veröffentlichen."</font>
Die lesenswerte Quelle dazu: http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=1580
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Und hier noch ein ganz frisches Kerner-Tribunal (lief am Donnerstag abend):
http://www.welt.de/fernsehen/article1367402/Atheist_Dawkins_stellt_sich_Kerners_Tribunal.html
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nasowas
17.11.2007, 14:41
@ prinz_eisenherz
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Gutfleisch jetzt ohne Gutmenschkopf |
-->Hallo,
heute ist mir bei REWE aufgefallen:
Jahrelang schaute mich das Kerner-Gesicht von den Gutfried Packungen, aus der Kühltheke, an. (Hab sie alleine schon deshalb nie gekauft. -Mag allgemein keine Werbung von Promis und den Kerner schon gar nicht)
Und nun fehlt das Gesicht von Kernerlein. Auf der Homepage ist er aber noch zu sehen. Was schließe ich daraus? Der Vertrag mit ihm scheint noch zu laufen, aber man will vielleicht nicht direkt beim Einkauf mit dem Thema konfrontieren. Mal sehen ob er eines Tages wieder auf den Packungen zu sehen ist, oder ob es sich ausgekernert hat.
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XERXES
17.11.2007, 14:53
@ Praxedis
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Re: Blogger, die Schmierfinken des Internet... und ein weiteres Kerner-Tribunal |
-->sich nicht an unsere Postulate wie Wahrhaftigkeit, Objektivität, Vollständigkeit halten
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albert
17.11.2007, 15:49
@ nasowas
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Re: Gutfleisch jetzt ohne Gutmenschkopf |
-->Genau das macht doch uns Menschen als Menschen aus, das wenn jemand Unrecht geschieht, wir uns damit solidarisieren und derjenige, der das Unrecht anrichtete, den Schaden hat.
Das ist übigens auch das, was mir bei weissgarnix etwas aufstößt. Pragmatismus hin oder her, aber wozu leben wir denn, wenn Werte wie Wahrhatigkeit und Menschlichkeit und Gradestehen für seine Überzeugungen keine Bedeutung mehr haben.
Ich denke, dieser Zynismus verhindert, sich grade ins Gesicht gucken zu können und am Ende des Lebens sagen zu können: mein Leben war ein produktives und nicht nur ein Scheffeln billiger Karriere (womöglich auf dem Rücken anderer)
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