Wolfgang
30.03.2000, 19:36 |
NASDAQ - wo ist der Boden?Thread gesperrt |
So, nachdem nun endlich die NASDAQ etwas an Luft abläßt, stellt sich mir die Frage, wie tief kann es im jetztigen move noch gehen, dzt. dürfte ja eine handfeste 3 laufen. Eine Analyse dazu wäre sicherlich interessant, vor allem, nachdem die Richtung eindeutig feststeht. Aus technischer Sicht stellen lt. http://stockcharts.com/charts/ChartTours/Market/TourStop2.html 4.300 bzw. 3800 Widerstandslinien dar. Interessant dazu wäre eine Elliottwave-Analyse.
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JüKü
30.03.2000, 21:41
@ Wolfgang
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Re: NASDAQ - wo ist der Boden? |
Ein Widerstand ist sicher im Bereich um 4.000, aber das ist"nur" Charttechnik.
Der hyperbolische anstieg begann etwa bei 1.000, spätestens bei 2.000, man kann sogar 500 als Startpunkt sehen. Und dahin - darunter! - wird er fallen. Als relativ schnelles Ziel sehe ich 2.100 - 2.300.
Eine Elliott-Zählung abwärts ist noch nicht möglich, jedenfalls nicht fundiert. Natürlich sieht man z. B. im 30-Min.-Chart 5 Wellen abwärts, aber das ist nicht zuverlässig genug.
Jede Blase wurde bis UNTZER deren Ausgangspunkt korrigiert.
Immer lauter sage ich zum Nasdaq"Crash" oder"Crash auf Raten" - und dennoch halte ich ein ATH beim Dow für wahrscheinlich. Diese beiden Indizes haben verschiedene Zyklen.
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Schlangenfuchs
31.03.2000, 13:17
@ JüKü
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Did you get stoned last night, dear Mr. Küssner? |
So schwarz, wie Sie das sehen, ähnelt das mehr einem psychotischen Schub als einer Börsenprognose.
Nun, möglich ist alles, also auch dies. Darum will ich lieber fragen, um die Gründe besser zu kennen. Was sind ihre Gründe für solch ein Szenario? In welchem Zeitrahmen sehen Sie so etwas sich entwickeln?
Die Spezifikation des Zeitrahmens finde ich entscheidend und dabei meine ich nicht auf den Tag oder die Woche genau, sondern im Bereich von Monaten, wenn Sie wollen auch Jahre. Je offener der Zeithorizont desto wahrscheinlicher wird, dass sowohl derjenige, der NASDAQ 20000 wie auch der, welcher NASDAQ 500 voraussagt, recht bekommen werden.
Die Angabe von Gründen ist immer fraglich. Die Relevanz von solchen Gründen ist vom Markt schon oft ad absurdum geführt worden. Dies alles zugegeben, hat die Angabe von Gründen aber als Diskussionsbeitrag unschätzbare Vorteile: sie öffnet den Diskurs, der sonst in der Absolutheit der gemachten Behauptungen zu ersticken droht. Was bleibt, ist 'Glauben' oder 'Nicht-Glauben'.
Im Moment scheint mir eine Korrektur am Nasdaq aus vielen Gründen wahrscheinlich. Dabei würde ich lieber bei 3000 kaufen als bei 3800 und das bis Juni. Eine Korrektur auf unter 2000 scheint mir aber für den Verlauf des nächten Halbjahres nicht wahrscheinlich.
Noch etwas: die Psychologie, die Psyche: Wo wäre der Gleichgewichtspunkt des Marktes, wenn davon ausgegangen wird, dass psychische Euphorie in ihr Gegenteil umschlägt, also ein Extremszenario, dem keine fundamentale Bewertung mehr beikommen würde? Sind nicht die langfristigen gleitenden Durchschnitte Garanten gerade dafür, dass im Markt langfristig nicht psychologische, sondern komplexe soziale Prozesse und Phänomene ablaufen, die jedes individuelle Streben (Gewinn, Glück, usw.) übersteigen?
mfG
Der Schlangenfuchs
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Jürgen Küßner
31.03.2000, 16:06
@ Schlangenfuchs
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Re: Did you get stoned last night, dear Mr. Küssner? |
Beispiele für 50 % Minus in wenigen Tagen oder Wochen gibt es doch genügend; Sie haben oben auch eines genennt. Oder einige Biotech-Werte.
Und für den Nasdaq als Ganzes (der ja auch nur von einer"Handvoll" Aktien bewegt wird, bezweifeln Sie eine solche Entwicklung?
Abwärtskorrekturen gehen meist zwischen 3 und 10 mal schneller als der vorherige Anstieg, somit sind 2.000 Nasdaq zur Jahresmitte oder Jahresende doch noch konservativ.
Gründe dafür? Ebenso wenige (= keine) wie für den Anstieg vorher, bzw. die gleichen Gründe: Es kommt einfach Schwung in eine Bewegung, aus Euphorie wird Panik.
Wenn ein"normales KGV" von 10 - 15 auch mal, wie jetzt, um das 5- bis 7-fache nach oben überschritten werden kann (Nasdaq z. Z. 90 - 100), dann kann es genauso gut auf ein Fünftel bis Siebtel fallen. Und wenn dann noch die Gewinne um 50 - 70 % abnehmen (s. 1929 - 1932), dann sind Kursverluste von 95 % keine Utopie.
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Andre
31.03.2000, 20:28
@ Jürgen Küßner
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Re: What Did you do last night, Mr. Küssner? |
Gut ausgedrückt. Ich habe ein paar Jahre gebraucht um halbwegs zu verstehen, wie die Börse funktioniert. Es gibt keinen"fairen Preis" für eine Aktie. Ein Unternehmen ist immer soviel wert, wie jemand bereit ist dafür zu bezahlen.
Meistens ist der Grund für eine Kursbewegung unklar, mal abgesehen von nachträglichen fundamentalen Erklärungsversuchen. John Crudele schreibt in seinem neuen Artikel (Fallstreet.com, 31.3., NY Post) sehr schön über das"hump and dump". Eine fast wertlose Aktie wir durch hin- und hertraden zwischen"befreundeten" Maklern gepusht. Zusätzlich werden sehr positive nachrichten über das Unternehmen in Umlauf gebracht. Den Rest erledigt der Markt selbst. Wenn die Sache läuft wird schnell verkauft. Die Zeche zahlt der Mob, der den kursen hinterherläuft.
Erinnert das nicht irgendwie an den Neuen Markt? Die Bernd F.- Connection mit 0190-, eigenem Magazin, eigenm Fond, Marketingabteilungen und der befreundeten Regionalpresse. Die wissen dann"aus gewöhnlich sehr gut unterrichteter Quelle" ganz geheime Geheiminformationen.. (wird tatsächlich von vwd gedruckt).
Im TV sehe ich heute einen Bericht über einen Hausfrauen-Aktienclub. Sie investieren praktisch nur am Neuen Markt, dazu gehören schon Nerven (puh..). Die jetzigen Kurse sind für die Damen natürlich Kaufkurse.
So Freitagabend, ich muß los
Tschüss Andre
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Schlangenfuchs
01.04.2000, 14:14
@ Jürgen Küßner
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Text of Tiger's letter to investors (by J. Robertson) |
HedgeFund.net posts Tiger's Letter to Investors
(HedgeNews.com) - by Alex Shogren - March 30, 2000
To: Limited Partners
From: Julian H. Robertson, Jr.
Date: March 30, 2000
This letter concerns your relationship with Tiger Management L.L.C. It is important that you read it and the enclosures carefully and thoroughly.
In May of 1980, Thorpe McKenzie and I started the Tiger funds with total capital of 8.8 million dollars. Eighteen years later, the 8.8 million had grown to 21 billion, and increase of over 259,000%. Our compound rate of return to partners during this period after all fees was 31.7%. No one had a better record.
Since August of 1998, the Tiger funds have stumbles badly and Tiger investors have voted strongly negatively with their pocketbooks, understandably so. During that period, Tiger investors withdrew some 7.7 billion dollars of funds. The result of the demise of value investing and investor withdrawals has been financial erosion, stressful to us all. And there is no real indication that a quick end is in sight.
And what do I mean by, “there is no quick end in sight”? What is “end” the end of? “End” is the end of the bear market in value stocks. It is the recognition that equities with cash-on-cash returns of 15 to 25% regardless of their short-term market performance are great investments. “End” in this case means a beginning by investors overall to put aside momentum and potential short-term gains in highly speculative stocks to take the more assured, yet still historically high returns available in out-of-favor equities.
There is a lot of talk now about the New Economy (meaning Internet, technology and telecom). Certainly the Internet is changing the world and the advances from biotechnology will be equally amazing. Technology and telecommunications bring us opportunities none of us have dreamed of. “Avoid the Old Economy and invest in the New and forget about price,” proclaim the pundits. And in truth, that has been the way to invest over the last eighteen months.
As you have heard me say on many occasions, the key to Tiger’s success over the years has been a steady commitment to buying the best stocks and shorting the worst. In a rational environment, this strategy functions well. But in an irrational market, where earnings and price considerations take a back seat to mouse clicks and momentum, such logic, as we have learned, does not count for much.
The current technology, Internet and telecom craze, fueled by the performance desires of investors, money managers and even financial buyers, is unwittingly creating a Ponzi pyramid destined for collapse. The tragedy is, however, that the only way to generate short-term performance in the current environment is to buy these stocks. That makes the process self-perpetuating until the pyramid eventually collapses under its own excess.
I have great faith though that, “this, too, will pass.” We have seen manic periods like this before and I remain confident that despite the current disfavor in which it is held, value investing remains the best course. There is just too much reward in certain mundane, Old Economy stocks to ignore. This is not the first time that value stocks have taken a licking. Many of the great value investors produced terrible returns from 1970 through 1975 and from 1980 to 1981 but then they came back in spades.
The difficulty is predicting when this change will occur and in this regard I have no advantage. What I do know is that there is no point in subjecting our investors to risk in a market which I frankly do not understand. Consequently, after thorough consideration, I have decided to return all capital to our investors, effectively bringing down the curtain on the Tiger funds. We have already largely liquefied the portfolio and plan to return assets as outlined in the attached plan.
No one wishes more than I that I had taken this course earlier. Regardless, it has been an enjoyable and rewarding twenty years. The triumphs have by no means been totally diminished by the recent setbacks. Since inception, an investment in Tiger has grown eighty-fivefold net of fees; more than three times the average of the S&P 500 and five-and-a half times that of the Morgan Stanley Capital International World Index. The best part by far has been the opportunity to work closely with a unique cadre of coworkers and investors.
For every minute of it, the good times and the bad, the victories and the defeats, I speak for myself and a multitude of Tigers past and present who thank you from the bottom of our hearts."
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Jürgen Küßner
01.04.2000, 14:46
@ Schlangenfuchs
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Bemerkenswert! |
Danke für den Text!
Ich habe selten so einen gut formulierten und gleichzeitig ehrlichen Brief gelesen. Ich habe allen Respekt vor den"Tigers". Den Schritt zu wagen, aufzuhören, finde ich bemerkenswert.
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Schlangenfuchs
01.04.2000, 15:18
@ Jürgen Küßner
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Genau! Ich war auch ziemlich ergriffen, als ich das Las! |
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