dottore
10.09.2001, 13:35 |
Herr X X X hat wirklich keine Ahnung, Beweis:Thread gesperrt |
Hi,
das folgende wurde mir zugeleitet. Es handelt sich um eine Aussage von Herrn X X X aus dem systemfehler-Forum.
"P.S.: ich bleibe natürlich dabei: äEin ständig positiver Notenbankzins bedeutet nicht, daß die Verschuldung ständig steigen müßte. Einzige Voraussetzung ist, daß die Notenbank die eingenommenen Zinsen wieder rechtzeitug in Umlauf bringt."
Was will uns der Herr damit sagen?
Dass sie Notenbank Zinsen"einnimmt".
Was heißt aber"eingenommene Zinsen"?
Es heißt, dass die Welt außerhalb der Notenbank diese Zinsen an die Notenbank bezahlen muss. Da sie dies nur mit Hilfe von Notenbankgeld tun kann, muss die Notenbank dieses (ihr!)è Geld zuerst an die Nichtnotenbank-Welt ausgegeben haben.
Die Nichtnotenbank-Welt kann an die Notenbank keinen Zins in Form von Notenbankgeld bezahlen, wenn sie nicht selbst über Notenbankgeld verfügt und zwar in der Höhe der Summe der Zinsen, die die Notenbank von der Nichtnotenbank-Welt fordert.
Daraus ergibt sich zwingend, dass die Notenbanken das Geld, das in Form von"Zinsen" an sie gezahlt werden muss, überhaupt erst als Einzahlung"einnehmen" können, nachdem es vorher<è/u> von der Notenbank an die Nichtnotenbankwelt ausgegeben wurde. Die Geschäftsbanken (oder die Geschäftswelt) kann ihrerseits kein Notenbankgeld in die Welt setzen, etwa, um damit die an die Notenbank fälligen Zinsen zu bezahlen.
Vor der Bezahlung der Zinsen durch die Nichtnotenbankwelt (= dann"Einnahme" dieser Summe durch die Notenbank) muss also das zur Bezahlung der Zinsen benötigte Notenbankgeld vorhanden sein, was nur gehen kann, nachdem sich die Nichtnotenbankwelt [u]zuerst das Notenbankgeld durch"Verschuldung" (Klartext: Wandlung von bereits existenten Schuldtiteln als Sicherheiten in NB-Geld) bei der Notenbank beschafft hat, das sie dann anschließend wiederum an diese bezahlen kann.
Es gibt keine Notenbank, die Nichtnotenbankgeld zur Bezahlung an sich akzeptiert.
Das ist das kleine Einmaleins des Phänomens"Notenbank", das Mr. X X X leider immer noch nicht beherrscht. Der Mann hat wirklich keine Ahnung. Ein Anruf bei einer x-beliebigen Notenbank würde ihm sehr helfen.
Noch schlimmer ist es mit seinem Begriff"rechtzeitig".
Da jedes Notenbankgeld in dem Augenblick, da es in die Notenbank zurückkehrt, sofort wieder wertloses Papier wird, also keinerlei Geld mehr ist (bzw. entsprechende Guthaben der Geschäftsbanken bei der Notenbank sofort um den Betrag des an die Notenbank zurückströmenden Notenbankgeldes vermindert werden und zwar in just dem Augenblick, da die Buchung erfolgt, die immer auf beiden Seiten erfolgen muss) kann es so etwas wie"rechtzeitig" schon per se niemals geben.
Die Vorstellung dahinter ist schlicht kindisch, denn sie besagt im Klartext: Die Geschäftsbanken bezahlen Notenbankgeld an die Notenbank (Auszahlung). Und bevor die Notenbank dies als Einzahlung verbucht, müsste sie das Notenbankgeld"blitzschnell" an jemand anderen weiterreichen.
Damit würde sie aber ein Phantom"rechtzeitig" weiter geben, über das sie noch gar nicht verfügen kann, weil es bei ihr ja noch nicht als Einzahlung verbucht wurde. (Abgesehen davon, dass sie gar nicht wissen kann, dass eine Auszahlung bei den Geschäftsbanken erfolgt ist, wenn sie keine Einzahlung bei sich selbst feststellen kann; über ein"der Scheck ist schon in der Post" kann kein Adressat des Schecks verfügen - wie denn?).
Etwas, das man noch gar nicht hat, kann man leider nicht weitergeben - egal an wen.
Mein lieber Schwan...
Gruß
d.
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Diogenes
10.09.2001, 13:41
@ dottore
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Re: Herr X X X hat wirklich keine Ahnung, Beweis: |
>Mein lieber Schwan...
>Gruß
>d.
Hi dottore,
Ich bewundere deine Geduld. Für meinen Teil ist Freigeld erledigt, allein schon deswegen, weil b Ã-ereits die Umlaufsicherung nicht funktioniert.
Bei Freigeld geht es nicht um Wissenschaft sondern um Glauben. Es darf nicht sein, was nicht sein kann. Ich habe den Eindruck, man könnte genausogut versuchen einen Zeugen Jehovas zum Islam zu bekehren (soll keine Beleidigung für Muslime oder Zeugen Jehovas sein).
Trotzdem lese ich deine Ausführungen immer wieder mit Interesse. Falls das GoGo-Geld einmal kommen sollte, ich bin gerüstet.
Gruß
Diogenes |
FlyingCondor
10.09.2001, 14:08
@ dottore
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Re: Herr X X X hat wirklich keine Ahnung, Beweis: |
Hi dottore!
>Es heißt, dass die Welt außerhalb der Notenbank diese Zinsen an die Notenbank bezahlen muss. Da sie dies nur mit Hilfe von NotenbanP`kgeld tun kann, muss die Notenbank dieses (ihr!) Geld zuerst an die Nichtnotenbank-Welt ausgegeben haben.
>Die Nichtnotenbank-Welt kann an die Notenbank keinen Zins in Form von Notenbankgeld bezahlen, wenn sie nicht selbst über Notenbankgeld verfügt und zwar in der Höhe der Summe der Zinsen, die die Notenbank von der Nichtnotenbank-Welt fordert.
>Daraus ergibt sich zwingend, dass die Notenbanken das Geld, das in Form von"Zinsen" an sie gezahlt werden muss, überhaupt erst als Einzahlung"e`pinnehmen" können, nachdem es vorher von der Notenbank an die Nichtnotenbankwelt ausgegeben wurde. Die Geschäftsbanken (oder die Geschäftswelt) kann ihrerseits kein Notenbankgeld in die Welt setzen, etwa, um damit die an die Notenbank fälligen Zinsen zu bezahlen.
>Vor der Bezahlung der Zinsen durch die Nichtnotenbankwelt (= dann"Einnahme" dieser Summe durch die Notenbank) muss also das zur Bezahlung der Zinsen benötigte Notenbankgeld vorhanden sein, was nur gehen kann, nachdem psich die Nichtnotenbankwelt zuerst das Notenbankgeld durch"Verschuldung" (Klartext: Wandlung von bereits existenten Schuldtiteln als Sicherheiten in NB-Geld) bei der Notenbank beschafft hat, das sie dann anschließend wiederum an diese bezahlen kann.
Ich verfolge schon seit längerem deine Argumentation bezüglich Geld durch Schuld(Debitismus) konnte aber mit deiner Aktiva und Passiva Argumentation nicht immer viel anfangen, weil es mich verwirrt hat dass Münzen und Banknoten nicht einheitlich auf der gleichen Seite sind(Passiva oder Aktiva).
Oder habe ich da was falsch mitbekommen?
Habe ich dich also richtig verstanden, dass der Debitismus so funktioniert wie hier von DIR(nicht die Aussage von dem Herrn) im vorigen Absatz beschrieben?
Wenn ja, dann könnte es doch sein, dass der Herr ohne es zu wissen durchaus über den Debitismus argumentiert.
Zitat Herr X:
>"Einzige Voraussetzung ist, daß die Notenbank die eingenommenen Zinsen wieder rechtzeitug in Umlauf bringt."
Was er dabei vielleicht unbewusst meint ist, dass die Notenbank wieder neues Notenbankgeld"schaffen" würde, indem sie das wieder eingenommene und für sie in ihrem eigenen Besitz wertlose Notenbank-Geld wieder ausgibt(natürlich nur gegen die Hinterlegung einer Sicherheit) um die Schulden wieder weiterhochzutreiben. Damit würde er aber für den Debitismus argumentieren ohne es zu wissen.
Wenn dem so wäre würde er ja durch den Debitismus zu einem immer weiteren Beibehalten von Notenbankgeldmenge, bei gleichbleibender Menge bei der Notenbank hinterlegter Sicherheiten oder gar einem Aufbauschen der Geldmenge(Inflation) indem zusätzliches Geld durch neue hinterlegte Sicherheiten geschaffen wird.
Wenn Geld jetzt nur durch Schulden entsteht kann es damit aber doch geschaffen werden, wenn Schulden aufgenommen werden.
Wie ich mich recht erinnere argumentierst du aber doch immer, dass es Geld in Nettoform gar nicht gibt, oder meinst du damit nur dass es Geld ohne erzeugte Schulden nicht gibt?
Wo liegt ein eventueller Fehler in meiyner Vorstellung?
Cya und Danke für deine Geduld.
Condor |
Bär
10.09.2001, 15:22
@ dottore
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hallo dottore |
ich hab mich auch versucht.....
http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/2656.htm
Antwort auf Posting
gruss
bär |
dottore
10.09.2001, 16:13
@ FlyingCondor
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Re: Herr X X X hat wirklich keine Ahnung, Beweis: |
Hi Condor,
Du hast völlig Recht: Die Herrschaften argumentieren debististisch (weil's anders auch gar nicht ginge). Schon allein die Tatsache, dass üGIberhaupt von einem"Zins" die Rede ist, weist auf Zinsverpflichtungen hin, also auf Schulden (debitum = lat."das Geschuldete"). Gäbe es keine Schulden, gäbe es auch keinen Zins - wer sollte ihn auf was vereinbaren können?
Noch kurz dieses zu Deinem Text:
>Ich verfolge schon seit längerem deine Argumentation bezüglich Geld durch Schuld(Debitismus) konnte aber mit deiner Aktiva und Passiva Argumentation nicht immer viel anfangen, weil es mich verwirrt hat dass Münzen und Banknoten nicht einheitlich auIKf der gleichen Seite sind(Passiva oder Aktiva).
>Oder habe ich da was falsch mitbekommen?
Nein, alles richtig, Münzen werden bei der NB aktiv verbucht. Aber um die geht's nicht (Münzen = Scheidemünzen, also Erleichterung beim Wechseln und außerdem Annahmegrenze usw.), sondern um Banknoten und Guthaben der Banken bei der NB. Banknoten und Guthaben der Banken werden von der NB passiv verbucht. Es sind also Schulden der NB.
Die Geschäftsbanken verbuchen auch beides - Banknoten und NB-Guthaben - aktiv,KN als Forderungen gegen die NB also.
>Habe ich dich also richtig verstanden, dass der Debitismus so funktioniert wie hier von DIR(nicht die Aussage von dem Herrn) im vorigen Absatz beschrieben?
Ja, genau so läuft es. Das Wort"funktionieren" würde ich nur vermeiden, denn ich beschreibe nur die Wirtschaft wie sie abläuft und behaupte nicht, dass sie deshalb"funktioniert" im Sinne von"es geht auch alles gut".
Dagegen haben wir leider das unlösbare Problem der Staatsverschuldung. Und den aufNP uns zukommenden Bankrott.
>Wenn ja, dann könnte es doch sein, dass der Herr ohne es zu wissen durchaus über den Debitismus argumentiert.
Ja.
>Zitat Herr X:
>>"Einzige Voraussetzung ist, daß die Notenbank die eingenommenen Zinsen wieder rechtzeitug in Umlauf bringt."
>Was er dabei vielleicht unbewusst meint ist, dass die Notenbank wieder neues Notenbankgeld"schaffen" würde, indem sie das wieder eingenommene und für sie in ihrem eigenen Besitz wertlose Notenbank-Geld wieder ausgibt(natürlich nurP R gegen die Hinterlegung einer Sicherheit) um die Schulden wieder weiterhochzutreiben. Damit würde er aber für den Debitismus argumentieren ohne es zu wissen.
Ja, die NB kann die physisch gleichen Scheine noch einmal und immer wieder verwenden (bis sie abgenutzt sind), aber es müssen immer neue Schuldverhältnisse her, weil die Scheine sonst nicht in Umlauf kommen könnten.
>Wenn dem so wäre würde er ja durch den Debitismus zu einem immer weiteren Beibehalten von Notenbankgeldmenge, bei gle R0Tichbleibender Menge bei der Notenbank hinterlegter Sicherheiten oder gar einem Aufbauschen der Geldmenge(Inflation) indem zusätzliches Geld durch neue hinterlegte Sicherheiten geschaffen wird.
Zusätzliches Geld kann nur durch zusätzlich hinterlegte Sicherheiten (Schuldtitel) in die Welt kommen, richtig. Und Schuldtitel setzen Schuldverhältnisse voraus (die sie dokumentieren). Und"zinslose" Schuldverhältnisse gibt es heute leider nicht. Ob und wie man den Zins in einer Wirtschaft herausmendeln kann, wird0T@V eifrigst untersucht. Ich kann aufgrund historischer Studien (siehe auch Real-Enzyklopädie) nur mitteilen, dass es in Stammesgesellschaften keinen Zins gegeben hat (der Stamm hilft sich untereinander selbst).
In Feudalgesellschaften (oder einem Mix aus Feudal- und Privateigentümergesellschaften) gab es ebenfalls zinslose Darlehen (siehe Babylon), auch bei den Persern (siehe Herodot I, 138) war Schuldenmachen verboten ("dies aus vielen Gründen, namentlich aber, weil ihrer Meinung nach ein Schuldner no@VPXtwendig in die Lage kommt zu lügen").
In reinen Privateigentümergesellschaften kenne ich nur zinsbewehrte Verschuldungen - wie heute auch.
>Wenn Geld jetzt nur durch Schulden entsteht kann es damit aber doch geschaffen werden, wenn Schulden aufgenommen werden.
Ja, irgendjemand muss sich zuerst verschulden, erst dann kann der entsprechende Schuldtitel zu"Geld" werden - über Reinnahme des Titels in die NB und gleichzeitige Ausgabe von NB-Geld. Die NB hält vorübergehend (!) aktiv die SiPX`Zcherheiten (Staatspapiere z.B.) und passiv einen gleich hohen Posten ZB-Geld.
>Wie ich mich recht erinnere argumentierst du aber doch immer, dass es Geld in Nettoform gar nicht gibt, oder meinst du damit nur dass es Geld ohne erzeugte Schulden nicht gibt?
Heute gibt es von keiner NB Geld als Banknoten oder als Guthaben bei der NB, das nicht mit Schuldtiteln unterlegt wäre. Keine NB der Welt gibt Banknoten netto aus, was letztlich bedeuten würde, das ihr Zinssatz eine"Miete" für die vorübergehende Nu`Zp zung von Banknoten wäre.
Selbst wenn man so ein Modell konstruieren würde, müsste irgendjemand das Geld für die"Miete" der Banknoten in Form von zusätzlichen Banknoten auftreiben. Die zunächst ausgegebenen Banknoten wären also wie"Wohnungen", die ich miete und die als"Miete" fälligen Banknoten müssten dann irgendwoher kommen. Ich kann schließlich nicht die Miete, die ich schuldig bin mit der Wohnung bezahlen, in der ich wohne.
Die nur die NB aber solche"Mietgegenstände" (Banknoten) ausgeben kanp^n, müsste sie zur Zahlung der Miete zusätzliche Banknoten ausgeben, die ihrerseits wieder von ihr gemietet werden müssten. Und so weiter.
Es gibt keinen Trick der Welt, mit den Schulden, die ich habe, meine Schulden selbst bezahlen zu können.
>Wo liegt ein eventueller Fehler in meiner Vorstellung?
Kein Fehler! Ich habe nur versucht, es noch ein bisschen klarer zu machen.
>Cya und Danke für deine Geduld.
Sehr gern und stets zur Verfügung.
Gruß
d.
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Fürst Luschi
10.09.2001, 17:05
@ Diogenes
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Re: Herr X X X hat wirklich keine Ahnung, Beweis: |
>>Mein lieber Schwan...
>>Gruß
>>d.
>Hi dottore,
>Ich bewundere deine Geduld. Für meinen Teil ist Freigeld erledigt, allein schon deswegen, Ü
weil bereits die Umlaufsicherung nicht funktioniert.
>Bei Freigeld geht es nicht um Wissenschaft sondern um Glauben. Es darf nicht sein, was nicht sein kann. Ich habe den Eindruck, man könnte genausogut versuchen einen Zeugen Jehovas zum Islam zu bekehren (soll keine Beleidigung für Muslime oder Zeugen Jehovas sein).
Anstatt die noch vorhandenen Lager zu plündern, bringt man die Eigentümer dazu selbst ihre letzten Habseligkeiten aus dem Fenster zu werfen. Der Spuk ist so schnell vorbei wie er gekommen i
st. Es geht um den Glauben an die Dummheit der Menschen. Da kann man auch ne Wissenschaft draus machen.
>Trotzdem lese ich deine Ausführungen immer wieder mit Interesse. Falls das GoGo-Geld einmal kommen sollte, ich bin gerüstet.
Zu glauben, dass man gerüstet ist, muss ja sehr beruhigend sein. Und wenn das ganze Rüstzeug aus nem paar Pfund Altmetall besteht, muss man dazu auch noch sehr optimistisch eingestellt sein.
>Gruß
>Diogenes
optimistische Grüsse
Fürst Luschi
-und leg dich mit dein
her Tonne nie zu optimistisch in die Kurve. |
dottore
10.09.2001, 19:37
@ Bär
|
Tja, man müsste Buchhalten können... |
>ich hab mich auch versucht.....
>
>http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/2656.htm
><a href="http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/2656.htm">Antwort auf Posting<w
y
/a>
>gruss
>bär
Vielen Dank für den Hinweis.
Diese Stelle ist besonders interessant:
>B-Bauer verschuldet sich bei A-Bauer, er erhält 1000 GE, muß aber 1100 GE zurückzahlen.
Danach ist zunächst klar, dass genau 1000 GE überhaupt vorhanden sind.
Diese 1000 GE existieren in Form von - angenommen - 10 Schuldscheinen je 100 GE. Die Schuldscheine hält Bauer A.
Bauer B erhält 10 Guthabenscheine je 100 GE, die er jetzt verwenden kann, da auch andere Bauern diese Guthabenschy
{
eine als"Geld" akzeptieren.
Diese Guthabenscheine existieren natürlich nicht netto. Sondern ihnen entsprechen in Summa immer gleich hohe Schuldscheine. Und vice versa.
>Zunächst kauft er bei den anderen Bauern der Polis für 1000 GE ein.
Das kann er gern tun. Nach wie vor 1000 GE überhaupt vorhanden. In Form von Schuldscheinen und Guthabenscheinen.
>Er produziert dann genug, um für 1100 GE zu verkaufen.
Auch das kann er gern tun. Er produziert, und hofft, nun 1100 GE in For{
}
m von Guthabenscheinen für die Produktion erlösen zu können. Nach wie vor aber 1000 GE überhaupt in Form von Schuld- und Guthabenscheinen überhaupt vorhanden.
>Er verkauft aber zunächst nur für 100, die er an A-Bauer zurückgibt.
Er verkauft gegen 100 GE Guthabenscheine, die in der Polis als"Geld" umlaufen, die er an Bauer A gibt, die Teil der Tilgung der Schuld des Bauern B sind.
Bauer A gibt den Guthabenschein Zug um Zug gegen Schuldschein heraus. Schulden und Guthaben verschwinden a}
lso in gleich hoher Summe.
In der übrigen Polis sind noch 900 GE als Guthabenscheine vorhanden.
Nun wird's spannend. Denn was wird Bauer A tun?
Bauer A kann seine 100 GE, die er ursprünglich im Rahmen der 1000 GE als Guthabenscheine geschaffen hat, jetzt:
- entweder vernichten. Denn die 100 GE sind Teil der Tilgung einer Schuld, die damit in Höhe von 100 GE erloschen ist. Was sollte Bauer A auch mit einem Guthabenschein gegen sich selbst? Ihn von der rechten Tasche in die linke steck
en?
- oder er kann diese 100 GE als immer noch physisch vorhandenen Guthabenschein - so wie bei der Schaffung der ursprünglichen 1000 GE - wieder als 100 GE Guthabenschein verwenden und zwar so, wie er sie als ein Zehntel der 1000 GE beim ursprünglichen Kontrakt verwendet hatte:
Er muss einen Schuldner für seinen Guthabenschein finden, so wie Bauer B sein Schuldner war (und es für 1000 GE ihm gegenüber nach wie vor ist), und zwar einen neuen Schuldner, also dem er die 100 GE in F
orm seines Guthabenscheins geben kann und der ihm die 100 GE genau so zurück geben muss wie ihm Bauer B nach wie vor die immer noch offenen 1000 GE (1100 minus zurückgezahlte 100 GE) schuldig ist, also zurück geben muss.
Nur wenn er einen solchen neuen Schuldner, findet, sind überhaupt wieder 1000 GE - wieder in Form von Guthaben- und Schuldscheinen - vorhanden.
Ansonsten nur noch 900. Denn den Guthabenschein über 100 GE hat der Bauer A, da er an ihn, die"Ausgabestelle" des Guth
abenscheins zurück gekehrt ist, der Einfachheit und der Sicherheit halber vernichtet, da er ja jetzt völlig wertlos ist. Denn was sollte der Bauer A mit einem Guthaben gegen sich selbst?
Findet er keinen neuen Schuldner, sind 900 GE vorhanden, findet er einen neuen Schuldner, sind wieder 1000 GE vorhanden.
>A-Bauer geht für 100 GE shoppen, und schon kann B-Bauer den gesamten Kredit zurückzahlen, weil genug GE in Umlauf ist. Punkt.
"Genug GE in Umlauf", um den gesamten Kredit zu tilge
n? Zum Lachen!
Die Tilgungssumme liegt bekanntlich bei 1100 GE: 1000 GE Restschuld von Bauer B und 100 GE neue Schuld eines neuen Bauern, wir nennen ihn C.
Aber entweder sind jetzt 1000 GE im Umlauf (900 alte Guthabenscheine plus 100 Guthabenscheine, die jetzt ein neuer Schuldner hat, der diese Scheine als"Geld" verwenden kann).
Oder es sind sogar nur 900 GE vorhanden, weil Bauer A die bereits zurück gezahlten 100 GE in Form des auf 100 GE lautenden Guthabenscheins verbrannt hat, w
eil er keinen neuen Schuldner für den alten Guthabenschein in Höhe von 100 GE gefunden hat oder weil er ganz einfach keinen neuen Schuldner finden wollte, z.B., weil er nicht mehr (und das erneut wie beim Bauern B!) kreditieren wollte.
Wie in diesem Beispiel aus 1000 GE jemals 1100 GE werden sollen, bleibt absolut unerfindlich.
Selbst wenn es für den Bauern, der die 1000 GE ursprünglich in die Welt gesetzt hat, einen Zwang gäbe, den an ihn - partiell - zurückgekehrten Gut
habenschein ein zweites Mal zu verwenden (gleiches Stück Papier, drauf steht Summe 100 GE), wäre der mit summa 1100 verschuldete Bauer nach wie vor mit 1000 GE verschuldet (von den 1100 hatte er 100 getilgt).
Und unser weiterer Bauer C, gegen den Bauer A, der die 100 GE zunächst zurück erhalten hat, jetzt als neue Forderung in Höhe von 100 GE hat (weil er die 100 GE erneut als Guthabenschein verleihen musste), ist jetzt die 100 GE schuldig.
Summa der GE nach wie vor 1000. Summe der Res
0
tschuld von Bauer B 1000 GE. Neue Schuld des Bauern C 100 GE - und jetzt kommt's -
plus die Zinsen auf die neu kreditierten 100 GE wieder in Höhe von 10 % = 10 GE.
Summa der Schulden von Bauer B und C nach dem erneuten Verleihen der von Bauer B an Bauer A zurück gezahlten 100 GE jetzt an Bauer C:
1110 GE.
Auf gut Deutsch: Die Bauern (außer A) reiten sich immer tiefer in den Morast und sind von einem Zustand der Entschuldung (Tilgung plus Zins) umso weiter entfernt, je öfter0
@
Bauer A die an ihn zurück gezahlten Schulden unter Wiederverwendung der ihnen entsprechenden Guthabenscheine (physisch!) zum Aufbau zusätzlicher Schuldverhältnisse (Gläubigerpositionen) verwendet.
Tja, die armen Bauern. Hoffentlich haben die wenigstens nicht das kleine Einmaleins verlernt.
Aber keine Bange: Bauern können rechnen und die doppelte Buchführung beherrschen sie auch - außer den ganz doofen (sorry, liebe Bauern!).
Gruß
d.
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Campo
10.09.2001, 23:11
@ Diogenes
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Re: Herr X X X hat wirklich keine Ahnung, Beweis: |
Moin Diogenes,
>Hi dottore,
>Ich bewundere deine Geduld. Für meinen Teil ist Freigeld erledigt, allein schon deswegen, weil bereits die UmlaufsicherunPRg nicht funktioniert.
es ist nicht Geduld, es ist Hobby. Dottore mag die Piekser der
Freigeldi(ndi)aner, es schleift das Hirn. So wie auch Freigeldler von ihm hirnmäßig geschliffen werden. Ich selbst habe das nähere Interesse an der Freigeldidee erst wiedergefunden, nachdem ich dieses Forum entdeckt habe. Dank oldy und dottore bin ich wieder auf den Trip....
PS: Die Umlaufsicherung ist doch nun wirklich eine der leichtesten theoretischen Ãœbungen dieses Modells...
>Bei Freigeld geht es nicht um WiRTssenschaft sondern um Glauben. Es darf nicht sein, was nicht sein kann. Ich habe den Eindruck, man könnte genausogut versuchen einen Zeugen Jehovas zum Islam zu bekehren (soll keine Beleidigung für Muslime oder Zeugen Jehovas sein).
Ein Link zum"Sektenmitglied" Lietaer könnte hilfreich sein:
http://www.brandeins.de/magazin/schwerpunkt/artikel9.html
>Trotzdem lese ich deine Ausführungen immer wieder mit Interesse. Falls das GoGo-Geld einmal kommen sollte, ich bin gerüstet.
gerüstet? Womit? Mit GTold oder der GreenCardCanada?
>Gruß
>Diogenes
grüße
campo
|
Diogenes
11.09.2001, 20:41
@ Campo
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Re: Herr X X X hat wirklich keine Ahnung, Beweis: |
>Moin Diogenes,
>PS: Die Umlaufsicherung ist doch nun wirklich eine der leichtesten theoretischen Ãœbungen dieses Modells...
Stimmt, sie ist sehr led?icht zu widerlegen. Such mal im Forumsarchiv unter"Schachmatt für Freigeld".
Gruß
Diogenes |