Hi dottore,
die Art und Weise, wie Du argumentativ an die Beantwortung meines Postings herangehst, stellt aus meiner Sicht eiZ
e völlig unnötige begriffliche Verkomplizierung der Dinge dar.
Die Zahlungen mit Geld stellen eine Stromgröße dar. Tagtäglich fließen
Gelder. Wenn man (also ich) nun versucht, durch Darstellung von Perioden Licht in diesen Dschungel zu bekommen, ist das nichts weiter als eine Abstraktion, den Sachverhalt zu verstehen.
Ich komm auf Dein Beispiel zurück:
>Beispiel: Alle Firmen zahlen in Periode 1 gesamhaft 1000 DM an Löhnen und Gehältern aus. Diese 1000 stehen als Nachfrage zweifelsfrei _zur Verfügung. Nun wollen die Firmen vom Markt aber 1200 DM haben (die 200 sind Gewinnaufschläge und Zinsen). Die 200 sind nicht als Nachfrage vorhanden, weil die Firmen die noch nicht realisierten Gewinn- und Zinsaufschläge nicht ihrerseits schon irgendwoher bekommen haben, z.B. als Kredite von Banken, die sie dann verwenden könnten, um die geforderten Angebotspreise zu realisieren.
>Es gibt keine Gewinnausschüttung ex ante, sondern nur ex post, d.h. nachdem die Gewinne realis_aiert wurden, die aber nur realisiert werden können, nachdem die dazu benötigte Nachfrage in Form von zusätzlichen Krediten geschaffen wurde.
Nun gesetzt, daß alle Produkte der Firma genau zu dem Zeitpunkt fertig werden, wenn die Lohnzahlung erfolgt, so liegen Produkte für den kalkulierten Wert von 1200 auf dem Markt und es ist die Nachfrage da für die gezahlten 1000 an die Lohnarbeiter. In dem Moment, wo der erste Umsatz für 100 realisiert ist, hat der Unternehmer seinen Gewinnaufschlag (quasi sea cinen Unternehmerlohn) realisiert, den er seinerseits als Nachfrage auf den Markt bringt. Mit dem zweiten Umsatz von 100 bezahlt er seine Zinsverpflichtung, die nun bei der Bank liegt, zum Zinseinkommen wird und damit wieder zur Nachfrage wird, falls der Zinseinkommensgewinner sich dieses Geld auszahlen läßt. Läßt er es sich nicht auszahlen, wird es zum Kredit und der Kreditnehmer hat die Nachfrage. Zustand jetzt: Es liegt noch Ware zum Wert von 1000 auf dem Markt, der Unternehmer hat seinen Anteil, die Kred c0eitgeber sind befriedigt und bis zur nächsten Lohnzahlung von 1000 wird er schon seine Ware im Wert von 1000 losschlagen!
können. Die nächste Periode kann beginnen.
Wo nur siehst Du nun da ein Problem, dass da 200 irgentwo nicht als Nachfrage sein sollen? Das ist doch simples Kreislaufdenken. Der Gewinn des Unternehmers ist doch nichts weiter als eine andere (riskobehaftete) Art eines Lohnes für unternehmerische Tätigkeit und die Zinszahlung nicht weiter als eine Art von Kosten, wie sie Werbungskosten a0e@guch sein könnten.
Ein Unternehmen hat Kosten, welche es über die Preise reinkriegen muß. Der Unternehmerlohn und die Zinszahlungen sind Kosten, die einkalkuliert werden müssen. Kosten und Einnahmen stehen ohne weiteres in einem Gleichgewicht, (siehe Beispiel oben) ohne daß nun die Schuldtitelargumentation mit den Notenbanken dabei ins Spiel kommen muß.
Die einfache Betrachtung eines jeden einzelnen Wirtschaftsteilnehmers hilft hier weiter: Jeder ist einem Geldzufluß und einem Geldabfluß ausgesetzt. @gPiFangen wir mit dem Privatmenschen an: Geldzufluß nur durch Lohn oder Kreditaufnahme oder Schenkung oder Verkauf aus materieller Substanz oder Schenkung (Erbe) oder Abheben der Sparguthaben Abfluß nur durch Konsum oder Sparguthabenbildung oder Verschenkung. (Was vergessen? Wär auch nicht so wichtig!). Der Saldo zwischen Geldzufluß und -abfluß ist wir nehmen mal einen endmonatlichen Kassensturz an - = 0, falls die Bargeldkasse von Endmonat zu Endmonat exakt die gleiche bleibt. Dieser Privatmensch lebt nPi`kun im ökonomischen Gleichgewicht.
Dehnen wir nun die Betrachtung aus auf andere Institutionen. Zuerst auf Unternehmen: Es gilt das gleiche wie oben, hinzu kommt Geldzufluß zu bezahlte Rechnungen, Geldabfluß durch Bezahlung der Kosten (incl. Zinskosten, Tilgungen, Unternehmenslöhne etc.). Saldo ist wieder 0, Differenz gibt es nur durch Erhöhung oder Senkung der Bargeldkasse.
Zu den Banken: wieder dasselbe, hinzu kommt: Geldzufluß durch Zahlung der Annuitäten (Zins und Tilgung des Kredits) und durch Spa`kpmranlagen (Girokonten sind für mich Bargeld, wie Du weißt, da 100 % Deckung), Abfluß durch Sparguthabenabhebungen und Kreditvergabe. Auch die stehen wieder dann im Gleichgewicht, wenn Bargeldkasse gleichbleibend. (habe ich jetzt beim Geldabfluß die Rückzahlung an die Notenbank vergessen? )
Nun gut, die Notenbank: Die müßte dann natürlich auch ihre eintreffenden Gelder wieder in gleicher Höhe rausschicken, egal in welcher Zinshöhe. So daß auch ihr Saldo = 0 ist.
Zum Staat: Es gilt das gleiche wie obenpmo: Geldzuflüsse sind zusätzlich eben noch die Steuern und Abflüsse Subventionen etc... ist bekannt.
Nun zu der entscheidenen Quintessenz: Wenn jeder einzelne Wirschaftsteilnehmer und alle Institutionen so im Gleichgewicht stehen, so steht auch die Gesamtökonomie im Gleichgewicht, immer aber unter der Vorraussetzung, dass die Bargeldkasse gleichbleibend hoch bleibt. Und dass kann eben nur das umlaufgesicherte Freigeld leisten. Eine andere Lösung sehe ich nicht.
Soviel für heute.
Nur noch dazu eins:
oq
>Dein Fehler ist und bleibt: Du stellst Dir GELD als etwas Vorhandenes vor, es kommt aber selbst nur durch Verschuldungsakte in die Welt. Daher sprechen wir ja heute von einem"Kreditgeldsystem". Geld in Form von gesetzlichen Zahlungsmitteln geben die ZBs niemals netto aus, sondern immer nur gegen Hinterlegung von bereits existierenden Schuldtiteln.
>Und ist Geld - wie heute - verzinslich in der Welt, müssen die Zinsen immer durch zusätzliche Neuverschuldung (Greenspan:"new credits"qs) geschaffen werden. Das ist just der Kern des heutigen"Systems", das durch permanenten Schuldendruck voran getrieben wird, d.h. den Zwang, die Zinsen durch Neuverschuldung darzustellen.
Genau dieses von Dir obig Beschriebene gehört revidiert und gehört auf den Müllhaufen der Geldgeschichte. Geld sollte etwas Vorhandenes sein und nicht grundsätzlich verzinslich in die Welt kommen.
Du kennst doch eigentlich das Freigeldmodell ganz gut und weißt doch, das dieses ein Modell ist. Viele Antworten dahsingehend, wie es heute ist, sind doch damit obsolet. Freigeldanhänger wollen ein anderes Geldsystem.
viele Grüße
Campo
PS: Vielleicht interessiert ja der folgende link: Interview mit Lietaer (immerhin ein Vater des Euro) zur Geldtheorie (ob Lietaer auch ein Sektenmitglied der Freigeldler ist???)
http://www.brandeins.de/magazin/schwerpunkt/artikel9.html
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