>...Warum die Meinungsänderung? Nur weil wir einen sicherlich heftigen Einbruch hinter uns haben? Oder weil Prechter damals zu lange auf seinem errechneten Ziel fixiert war? Sollte man nicht bei der Version bleiben, Korrektur und dann zu neuen Höhen?
Der Dow Jones Index ha, was vielfach übersehen wird, bevor er die lange Baisse antrat, von 1928 bis zum Mai 1929 mehrere kräftige Korrekturen, in heutiger Sicht spräche man von Crashs, hinter sich gebracht. Das geht bei der Analyse und der Angabe der gößten Rückschläge etwa bei CNBC einfach unter, weil man immer nur auf prozentuale Veränderungen achtet. Beim Dow zeigt das nur die halbe Wahrheit.
Nehmen wir den Dezember 1928.
Am 4.12.1928 lag das High bei 294.20 Indexpunkten, der Divisor stand bei 16.02, damit ergab die Summe einer Aktie aller 30 Dow-Werte
294,20*16.02=$4713,
das heißt im Schnitt kostete jede der 30 Aktien $157.
Am 8.12.1928 war der Dow im Tief bis 255,02 gefallen, ein Verlust von 39,18 Punkten, damit hatten die 30 Dow-Aktien $627,66 verloren, pro Aktie im Schnitt $21.
Rechnet man diese Werte auf heutige Verhältnisse bei einem Divisor von 0,201 um, so wären das ein Rückgang von 3135 Punkten gewesen. Also auch für damalige Anleger ein derber Schlag. Doch die Marktentwicklung störte das, wie wir wissen, in keiner Weise, bis zum 3.September 1929 kletterte der Index zu seinem High, in den ersten Moanten des Jahres 1929 fast regelmäßig von kurzen, heftigen Korrekturen unterbrochen.
Übrigens erreichte der Dow seinen höchsten Wert in Dollar mit $4713 an jenem 4.12.1928. Bei seinem High mit am 3.9.1929 lag der Wert wegen des geänderten Divisors von 10,38 nur noch bei $4007,71.
Wenn die Aktien im Index diese Werte in $ noch einmal erreichen wollen, müsste der Dow bis 19938 bzw. bis 23447 klettern. Das hält man heute sicherlich für unmöglich, als Prechter zu Beginn der Hausse die 5000 als Ziel nannte, wurde er auch nur ausgelacht.
Die Welle 5 ist wohl noch nicht beendet, sie kann noch weit tragen. Das Anlegerverhalten, das durch die Erfahrung der letzten 13(!!!) Jahre geprägt ist (nach jedem Rückgang folgt ein weiterer rasanter Anstieg), ändert sich nicht so schnell, es braucht schon eine gewisse Gewöhnungszeit, die hat es bisher noch nicht gegeben. Das High im Dow lag am 03.09.1929, danach gab es normale Rückschläge, allerdings keine neuen Hochpunkte. Nicht umsonst fogte der"Schwarze Freitag" erst am 26.10.29.
Eine Konvergenz der Indizes können wir schon lange nicht mehr beobachten, darum kann man aus der Divergenz von Dow und Nyse nach meiner Meinung nicht das Ende der Hausse ableiten. Zudem bestehen Indices immer aus Einzelaktien, beim Dow eben 30, davon sind mindestens 15 in der Nähe unterer Wendepunkte (UWP). Ihre Aufschwung kann kurz durch HWP, MSFT, INTC, C, JPM, GE gebremst werden, aber auch diese Titel fallen nicht ewig.
Der frühere Count mit einem neuen ATH scheint mir wesentlich warscheinlicher.
Gruß
goggy
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