Ghandi
07.01.2002, 15:39 |
"Amerika ganz unten" - ein Beitrag zur Kapitalismus-DebatteThread gesperrt |
Hi,
wer sich nach"Kapitalismus pur" sehnt, schaut gerne nach
Amerika, denn dort sind wir vermutlich den Vorstellungen
vom kapitalistischen Paradies am nächsten.
Text aus Spiegel-online:
---
Inkognito tauchte die US-Sozialkritikerin Barbara Ehrenreich in die
Welt der Billigjobs ab. Ihre Erfahrungen als Putzfrau und Verkäuferin
wurden in den Vereinigten Staaten zum Bestseller.
Knieschoner. Ein Königreich für ein paar Knieschoner. Auf allen
Vieren kriecht Barbara Ehrenreich auf dem steinernen Fußboden einer
Villa in Portland auf und ab und schrubbt die Fliesen. Fluchen könnte
sie vor Schmerz. Doch sie muss sich zusammenreißen.
Die Beine, die neben ihr geschäftig durch die Küche stöckeln, gehören
der Hausherrin. Mit einem Mal hält sie inne. Ehrenreich fühlt sich
von einem durchdringenden Blick auf den Boden genagelt. Nun also ist
es passiert. Sie ist erkannt worden, trotz der hochgebundenen Haare
und der grüngelben Putzuniform. Vielleicht hat diese Frau einmal bei
ihr eine Vorlesung gehört oder sie zufällig im Fernsehen gesehen. Was
sagen? Wie sich erklären?
Schweiß perlt ihr von der Stirn und tropft auf den Marmor. Und dann
hört sie die Stimme von oben herab fragen:"Wenn Sie schon dabei
sind, können Sie eben noch schnell die Eingangshalle putzen?" In
jener Nacht schreibt Ehrenreich in ihr Laptop-Tagebuch:"Putzpersonal
ist unsichtbar." Das war noch eine der angenehmsten Lektionen, die
die amerikanische Sozialkritikerin, Feministin und Autorin bei ihrem
Undercover-Ausflug in die Welt der Billigjobs lernte.
In der Tradition Günter Wallraffs, den solche Reportagen aus der
Arbeitswelt einst in Deutschland berühmt machten, war die 59-Jährige
zwischen 1998 und 2000 dreimal für je einen Monat in
unterschiedlichen Rollen abgetaucht, um Amerika neu kennen zu lernen
 von ganz unten. Ehrenreich servierte Hotdogs in Florida, feudelte
in einer Putzkolonne in Maine, füllte Regale bei Wal-Mart und
fütterte Alte im Pflegeheim.
Ihre Regeln: jeweils den bestbezahlten Job annehmen (und halten!) und
die billigste Wohnung suchen, um vom Lohn der Arbeit leben zu können.
Mehr als einmal verfluchte die promovierte Biologin dabei den Tag, an
dem sie sich auf diesen Selbstversuch eingelassen hatte, der
ausgerechnet in einem französischen Restaurant in New York begann.
Lewis Lapham, Herausgeber des Intellektuellenmagazins"Harper's",
hatte Ehrenreich zur Themenbesprechung geladen. Bei Lachs an
Feldsalat driftete das Gespräch ab zur Armut in Amerika. Wie, so
fragten sich die beiden, können Niedriglohnarbeiter  fast ein
Drittel der amerikanischen Arbeiterschaft  von sechs oder sieben
Dollar Stundenlohn leben? Wie schaffen es insbesondere die vier
Millionen Frauen, die von Bill Clintons gefeierter Sozialhilfereform
"Welfare to work" in schlecht bezahlte Jobs geschickt wurden?
"Eigentlich müsste ein Journalist rausgehen und das selbst
ausprobieren, ganz altmodisch", fand Ehrenreich. Lapham lächelte und
antwortete:"Ja, du."
Ehrenreich war nicht begeistert. Sie hatte sich einen Namen gemacht
als scharfzüngige Kolumnistin, Autorin analytischer Essays und eines
Dutzends provokanter Bücher. Sie gilt als unorthodoxe Intellektuelle,
lebt in ihrem Haus nahe dem Ferienparadies Key West in Florida und
ist ihr eigener Boss. Warum sollte ausgerechnet sie Gummihandschuhe
überstreifen und freiwillig in die Knie gehen?
"Welcher Teufel mich da geritten hat, wer weiß? Vielleicht habe ich
gehofft, dass die Leute leichter in eine solch fremde Welt folgen,
wenn sie von jemanden aus der eigenen sozialen Klasse dorthin geführt
werden."
Jahrelang hatte sich Ehrenreich erfolglos die Finger wund geschrieben
zum Thema soziale Ungleichheit. Die Armutsfakten des reichsten Landes
der Erde kann sie im Schlaf herbeten: etwa, dass 32 Millionen
Amerikaner unterhalb der Armutsgrenze leben und jedes sechste Kind in
Armut aufwächst; dass ein Fünftel der zwei Millionen Obdachlosen
arbeitet; dass über sieben Millionen Amerikaner zwei Jobs brauchen
zum Ãœberleben und fast 39 Millionen nicht krankenversichert sind.
Doch keiner ihrer Artikel hat je so viel Aufsehen erregt wie ihr
Erlebnisbericht"Nickel and Dimed", in Deutschland nun erschienen
unter dem Titel"Arbeit poor"."Dieses Buch sollte Pflichtlektüre für
alle Kongressabgeordneten werden", empfahl die"New York Times".
Zumindest einige scheinen es gelesen zu haben, denn in Washington ist
erstmals eine Diskussion um den Erfolg des Welfareto-work-Programms
entbrannt. Zwar ist die Hälfte aller Sozialhilfeempfänger zurück in
Jobs  doch deren Lebensbedingungen haben sich oft verschlechtert.
Kirchen und Wohlfahrtsverbände registrieren einen Ansturm auf
Suppenküchen.
Aber erst seit Clinton aus dem Amt ist und die Konjunktur abbremst,
trauen sich die Demokraten, Zweifel zu äußern  so jedenfalls erklärt
Ehrenreich die Aufmerksamkeit für den Überlebenskampf der
Billiglöhner, den sie in ihrem Buch nachfühlbar macht, inklusive der
Gründe für ihr Scheitern.
(Ab-)Grund Nummer eins sind zu hohe Mieten. Niedrigstlohn-Jobs fallen
oft in Städten und Touristenorten an  genau dort, wo ein Dach überm
Kopf am teuersten ist. Als Ehrenreich in Key West als Bedienung
anheuerte, war die nächste erschwingliche Wohnung 30 Meilen entfernt.
Das bedeutete: bis zu zwei Stunden pendeln täglich.
Wer die zwei Stunden zum Geldverdienen braucht, muss näher am
Arbeitsplatz wohnen, und so zog Ehrenreich bald an den Stadtrand von
Key West. Für 675 Dollar mietete sie eine acht Quadratmeter große
Wohnwagenhälfte. Damit hatte sie es besser als viele ihrer Kollegen.
Eine lebte in ihrem Auto auf dem Parkplatz, andere teilten sich zu
viert ein Zimmer.
In Minnesota erlebte Ehrenreich dann, wie die Abwärtsspirale in
Schwung kommt. Als sie die Kaution für eine Wohnung nicht vorstrecken
konnte, zog sie in ein Billigmotel: 37 Dollar zahlte sie pro Nacht
für ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und große Angst, weil die Tür
nicht richtig schloss. Kochen konnte man dort nicht. Also musste sie
Junk-Food kaufen.
"Es ist unglaublich teuer, zu arm für eine Wohnung zu sein", sagt
Ehrenreich. Dabei kam sie besser ausgerüstet in diese Welt als die
"echten" Working Poor: Sie hatte ein Auto, war bei bester
Müsli-Gesundheit, und tief unten im Koffer lag die Kreditkarte, falls
alle Stricke reißen.
"Man braucht keinen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, um zu
merken, dass etwas faul ist, wenn sich ein gesunder, allein stehender
Mensch trotz zehn Stunden Arbeit am Tag kaum über Wasser halten
kann", schreibt sie.
Ihre Erkenntnisse markieren das Ende des uramerikanischen Glaubens:
Wer hart genug arbeitet, wird es auch schaffen. Mit diesem Traum, der
noch heute in jeden Kinderkopf gepflanzt wird, räumt Ehrenreich
gründlich auf:"Ich hätte nie gedacht, dass man härter arbeiten kann,
als man es je für möglich gehalten hat, und trotzdem immer tiefer in
Schulden versinkt."
Eine Autoreparatur, ein krankes Kind, eine unerwartete Rechnung
genügen, um das Leben aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Eis der
eigenen Existenz ist millimeterdünn. Wer durchbricht, kommt ohne
Hilfe nicht wieder raus.
Dass ihr Experiment finanziell eng werden würde und körperlich
aufreibend, darauf hatte Ehrenreich sich eingestellt. Schließlich kam
sie nicht ganz unvorbelastet. Ihr Vater war Kumpel in einer
Kupfermine in Montana gewesen, ihre Mutter Putzfrau, ihr erster Mann
Hilfsarbeiter, bevor er Gewerkschaftsfunktionär wurde.
Sie alle waren Blaumann-Intellektuelle, Arbeiter mit ausgeprägtem
politischem Bewusstsein und klarem Klassenverständnis. Doch die
tagtäglichen Demütigungen, denen Niedriglohnarbeiter ausgesetzt sind,
trafen Ehrenreich völlig unvorbereitet."Man wird wie ein potenziell
kriminelles Subjekt behandelt", sagt sie. Die Fragen im
Wal-Mart-Bewerbungsbogen: Sind Sie vorbestraft? Haben Sie je
gestohlen? Würden Sie melden, wenn ein Kollege stiehlt?
Weil Zeit Geld ist, erklärt der Wal-Mart-Mann zur Einführung, dass
kollegiales Plaudern während der Arbeitszeit ebenfalls Diebstahl ist:
Zeitdiebstahl am Arbeitgeber, und damit strafbar. Auch vor
Gewerkschaften habe man sich zu hüten, die bergen Gefahren für die
Arbeiter.
Neu für Ehrenreich waren Drogentests  und die Entdeckung einer ihr
gänzlich neuen Produktlinie: In den US-Drogerien gibt es Regale
voller Innenspülungen. Rund 20 Dollar teure Medikamente namens CleanP
("Klare Pisse") sichern dem Heer von Lohnsklaven Anstellungen für
sieben Dollar die Stunde. Innerlich gereinigt muss die Bewerberin
dann, stets beäugt von einer Mitarbeiterin des potenziellen
Arbeitgebers, in einen Becher pinkeln.
Bei ihren Jobs stieß Ehrenreich auf Willkür und Missbrauch.
Vorarbeiter lassen zum Rapport antreten und schimpfen Mitarbeiter aus
wie kleine Kinder. Der erste Wochenlohn wird gern zur Hälfte
einbehalten, damit man am Montag auch wirklich wieder auftaucht.
Pausenräume ohne Fenster, Toiletten ohne Schlösser, Taschen und
Spinde können jederzeit durchsucht werden."Da draußen herrscht
Diktatur. Wer die Welt der Billigjobs betritt, gibt seine
Bürgerrechte an der Pforte ab", schreibt Ehrenreich in ihrem Buch.
Widerstand gegen solche Behandlung ist ebenso rar wie Solidarität
unter den Kollegen. Als Ehrenreich einmal anregt, dass das Putzteam
das Pensum einer kranken Kollegin übernimmt, wenden sich alle wortlos
ab. Individuelle Verantwortung ist in allen US-Bevölkerungsgruppen
fest verankert und schlägt im Zweifel immer die soziale
Verantwortung. Nach einer Studie der Universität Harvard glaubt die
Hälfte der Amerikaner, dass die Armen selbst schuld sind an ihrer
Armut.
Ehrenreich beschreibt eine andere Realität: Die Working Poor
vernachlässigen ihre eigenen Kinder, um sich um die von anderen zu
kümmern. Sie leben in miesen Behausungen, damit andere Häuser perfekt
gewienert werden können. Sie leiden Not, damit die Inflation gering
bleibt und die Aktienpreise hoch.
"United we stand", ruft es seit den Anschlägen vom 11. September von
jeder Plakatwand der USA  für Ehrenreich ein Grund, einen neuen
Gesellschaftsvertrag zu fordern:"Wenn unser Sinn für Solidarität
stärker sein soll als der Stoff der US-Flagge, müssen wir Amerikas
arme Arbeiter einbeziehen."
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SchlauFuchs
07.01.2002, 16:16
@ Ghandi
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Ich hoffe, Crowley nimmt sich die Zeit zum Lesen. (owT) |
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Theo Stuss
07.01.2002, 16:27
@ Ghandi
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Ist halt wie in einer Drückerkolonne (owT) |
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R.Deutsch
07.01.2002, 16:55
@ Ghandi
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Re: Falschgeld hat nichts mit Kapitalismus zu tun |
Noch nie hat ein Land seine Bürger und die ganze Welt so mit Falschgeld betrogen, wie jetzt Amerika. In Rom, im Mittelalter und immer wenn der Staat Falschgeld einführte ging es mit dem Wohlstand und dem Staat bergab.
Einen wirklich kapitalistischen Staat gibt es nicht. Wenn überhaupt, dann kommt vielleicht Honkong und Singapur heute dem am nähesten, und natürlich die Zeit des Goldstandard.
Gruß
RD
p.s. bitte für wichtige Sticheleien vormerken.
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SchlauFuchs
07.01.2002, 16:58
@ R.Deutsch
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Re: Falschgeld hat nichts mit Kapitalismus zu tun |
>Noch nie hat ein Land seine Bürger und die ganze Welt so mit Falschgeld betrogen, wie jetzt Amerika. In Rom, im Mittelalter und immer wenn der Staat Falschgeld einführte ging es mit dem Wohlstand und dem Staat bergab.
>Einen wirklich kapitalistischen Staat gibt es nicht. Wenn überhaupt, dann kommt vielleicht Honkong und Singapur heute dem am nähesten, und natürlich die Zeit des Goldstandard.
>Gruß
>RD
>p.s. bitte für wichtige Sticheleien vormerken.
Wen und was vormerken? Das ist doch praktisch Konsens hier im Forum.
ciao!
SchlauFuchs
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Tofir
07.01.2002, 17:00
@ SchlauFuchs
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Geduld - Er muss zuerst seine Rosa Brille putzen...:-)) (owT) |
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SchlauFuchs
07.01.2002, 17:21
@ Tofir
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Geduld habe ich - sonst ist er ja bestimmt ein netter Kerl ;-) (owT) |
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Ghandi
07.01.2002, 17:36
@ R.Deutsch
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kannst du den Zusammenhang mit"Falschgeld" näher erläiutern? |
Der Lohn dieser Menschen wird vom freien
Spiel der Marktkräfte bestimmt. Daran orientiert
sich auch die Art wie die Reichen mit ihnen um-
gehen - sie sind eben (fast) nichts wert.
Hier muss doch das Herz jedes Kapitalisten
vor Entzücken höher schlagen!?
Ob mit sogenanntem Falschgeld gespielt wird
oder nicht, ist dabei völlig nebensächlich.
Meiner Ansicht nach fehlt in der Kapitalismus-
Debatte immer noch etwas ganz Grundsätzliches.
Mal sehen, ob es noch jemand merkt.
Herzliche Grüsse
G
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Crowley
07.01.2002, 18:14
@ SchlauFuchs
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Re: Ich hoffe, Crowley nimmt sich die Zeit zum Lesen. (owT) |
Habe ich und hätte gerne, daß solche Zustände geändert würden. Den Hunger und die Armut in der Welt würde ich am liebsten gleich mitabschaffen. Aber wie?
C.
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SchlauFuchs
07.01.2002, 18:52
@ Crowley
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Re: Ich hoffe, Crowley nimmt sich die Zeit zum Lesen. (owT) |
>Habe ich und hätte gerne, daß solche Zustände geändert würden. Den Hunger und die Armut in der Welt würde ich am liebsten gleich mitabschaffen. Aber wie?
>C.
Zuerst einmal Entbürokratisierung. Zum zweiten Abschaffen von Zöllen und Handelsbarrieren (wie etwa das Europäische Bananengesetz, welches nur eingeführt wurde, um französischen Quasi-Kolonien einen bessern Absatz zu verschaffen). Eine Regierung, die Nutten steuerpflichtig machen will und Schätzungen der Einnahmen eines Straßenbettlers macht, um ihm auch Steuern abzunehmen, während sie 2 Millionen Obdachlose allein in Deutschland fallengelassen hat, ist an sich schon pervers.
Dann wäre eine Begrenzung der Spekulation fällig. Nichts gegen Investition, aber das reine Glücksspiel im Daytrading beispielsweise ist sinnlos, bindet und verschwendet unnötig Energie und Kapital.
Dann Abschaffung der Staatsschulden. Der Staat kann keine Schulden machen, denn der Staat ist eine Idee. Bürger machen Schulden, Regierungen machen gerne Schulden, aber nicht die eigenen. Prinzipiell müßte sich die Regierung für jeden Betrag an Kredit, den sie aufnimmt, die Genehmigung der Bürger einholen - und auch die Geldscheine, damit die Bürger spüren, daß sie ihr eigenes Geld von der Regierung geschenkt bekommen sollen.
Abschaffung eines völlig unübersichtlichen und verwucherten Steuersystems, welches es unmöglich macht, zu sehen, für was man überhaupt Steuern zahlt.
Abschaffung des Militärs und stattdessen eine bessere Ausstattung der Polizei, auf daß sie wieder zum Freund und Helfer wird. Außerdem back to the roots, Stasi brauchen wir nicht, auch wenn unsere Regierung das anders sieht.
Außerdem wirklich hilfreiche Aufbauprogramme für die dritte Welt; wenn es denen gut gehen soll, dann darf man sie nicht in Abhängigkeit halten.
Außerdem endlich mal ernst gemeinte Anti-Drogenanbauprogramme, solange der IWF zwischen den Zeilen die armen Länder zum Anbau"landwirtschaftlicher Produkte" zwingt, kann das ja nichts werden.
Außerdem eine neutrale UNO, ohne dominierende USA. Die übrigens unglaubliche Zahlungsrückstände haben und u.a. die UNO damit zu Entscheidungen erprisst.
Außerdem Wiederherstellung der Bürgerrechte
Außerdem Ächtung aller Waffen größer als eine Glock 21 und aller Konzerne, die solche herstellen.
Außerdem Schutz der Menschen vor der Pharmaindustrie.
Außerdem solche Zustände wie in Washington, wo auf eine Person 1,5 Anwälte kommen.
So, jetzt kennst du ein paar meine Einstellungen, was geändert werden müßte. Und wie ändert man es? Indem man anpackt!!!! Solange man nur schlaff rumsitzt und akzeptiert, was man vermeintlich nicht verhindern kann, wie jüngst den Euro, hilft nicht. Da muß Protestiert werden. Aber im großen Maßstab, nicht ein paar tausend, da müssen Millionen Menschen bewegt werden. Revolution! Aber da kommts schon wieder raus. Menschen, die sich nicht von selbst aus bewegen, sind selbst schuld wenns so kommt, vor allem, wenn man sie informiert hat.
ciao!
SchlauFuchs
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dottore
07.01.2002, 19:27
@ Ghandi
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Re: Es gibt nirgends etwas zu beschönigen und deshalb... |
...wird es zu einer weltweiten sozialen Explosion kommen, die es in der Geschichte noch nicht gegeben hat.
Die Folge wird selbstverständlich ein noch viel größeres Elend sein, weil dann auch noch jene Strukturen, die in Ansätzen jedenfalls noch auf Leistung/Leistung basieren, vernichtet werden.
Um gleich zu Amerika zu kommen. Mein Sohn, gerade fertiger Arzt (dank Jüküs perfekter Euro/Dollar-Prognose konnte ich wenigstens die Studienkosten, zu zahlen in US-Dollar zuletzt in erklimmbaren Höhen halten, merci nochmals an dieser Stelle!), arbeitet jetzt in einem Krankenhaus in Providence, Rhode Island (sehr wohlhabende Gegend).
Wöchentliche Soll-Arbeitszeit: 50 Stunden, dazu die Nachtschichten, wir kennen das aus Deutschland, 1 Tag in der Woche ist frei. Für 2002 gibt es genau zwei (zwo!) Wochen Urlaub. Das Gehalt liegt bei netto 16.000 Dollar p.a., die Miete für eine Zweizimmerwohnung macht 920 $ p.a., der Rest muss zum Leben, Auto usw. reichen (1 Stunde Anfahrt täglich).
Das Studium habe ich (damals Spitzenverdiener) aus voll versteuertem Einkommen bezahlt. Es betrug summa wohl etwa 550.000 Dollar (brutto also mehr als das Doppelte, ich hab's ehrlich gesagt nie addiert, weil ich mir sonst komisch vorgekommen wäre). Nehmen wir an, es wären nur 400.000, dann lässt es sich mit den 16.000 netto besser rechnen. Die"Verzinsung" liegt bei 4 %. Da hätte ich das Geld vermutlich besser in US-Obligationen gesteckt und der Sohn würde sich vom Geld her heute jedenfalls erheblich stellen.
Deutlich mehr verdienen ist für ihn in den nächsten vier bis fünf Jahre nicht drin und wir haben dann einen Mittdreißiger, der vielleicht an größeres Geld kommen kann. Ob und wie, ist natürlich noch nicht abzusehen. Aber vielleicht macht ihn ein Rhode-Island-Milliardär zu seinem Leibarzt? Dummerweise werden die Reichen dort auch weniger, ausweislich der"FOR SALE"-Schilder, die vor den großen Villen überall herumstehen.
Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage (um das Wort"Verarmung" zu vermeiden), grassiert also allenthalben.
Komischerweise wird dabei niemand"reicher", nirgends auf der Welt, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen. Nach mir zugänglichen Angaben von"Forbes" (USA) sollen die"Billionaires" im letzten Jahr weltweit zwischen 22 und 28 ihres Gesamtvermögens verloren haben. Der entsprechende Artikel erscheint demnächst. Ich bin gespannt.
Die Armen werden ärmer ohne dass die Reichen dadurch reicher würden, wie das bekannte Argument der"Umverteiler" lautete. Die Reichen werden auch ärmer, prozentual sogar stärker, allerdings spüren sie es nicht so sehr an der eigenen Haut wie die Armen (siehe den"Spiegel"-Bericht).
Somit kommt eine Gesamtkontraktion auf uns zu, die selbst verstärkend wirkt. Solche Zustände waren in der Schlußphase großer"Hochkulturen" immer zu beobachten. Rätselhafterweise wurde alles für alle immer"weniger", wenn auch in Abstufungen, die aber keine wirkliche Rolle spielen.
Rätselhafterweise gibt es in der Weltgeschichte keinerlei"Kapital", das sich über längere Phasen der Geschichte hatte halten können (vgl. meine Fugger-Etüden).
Warum nicht?
Die Antwort ist einfach: Das Kapital, das bei allen Unvollkommenheiten der Kapitalisten, einschließlich ihres Pofitmaximierungstriebes, letztlich durch seinen, stets mit Risiko und daher besonderer Umsicht erfolgten Einsatzes eine stetige, bescheidene Aufwärtsentwicklung zu Wege brachte, existiert nicht mehr.
Es wurde von zwei Seiten in die Zange genommen:
- Zum einen über eine Selbstaushöhlung mittels ständig steigender Steuern; Steuern können letztlich immer nur auf Eigentum zielen und weil Kapital Eigentum ist, verschwindet es im Rahmen progressiver Besteuerungssysteme von selbst.
- Zum anderen durch die Entkleidung seiner selbst: Kapital ist in keinerlei nennenswertem Umfang noch mit just jener Eigenschaft behaftet, die es eigentlich definiert: Risiko.
Noch lange über"Kapitalismus" zu diskutieren, erübrigt sich, weil es ihn schlicht nicht mehr gibt. Deshalb ist es auch sehr einfach, ihm, der Verblichenen, alle Übnel dieser Welt in die Schuhe zu schieben.
Was allerdings wiederum sein Ende in sich selbst findet: Nämlich dann, wenn auch der letzte freie Unternehmer ("Kapitalist") sein Geld in"risikolosen" Staatspapieren angelegt hat.
Gruß
d.
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Euklid
07.01.2002, 19:33
@ Crowley
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Re: Ich hoffe, Crowley nimmt sich die Zeit zum Lesen. (owT) |
>Habe ich und hätte gerne, daß solche Zustände geändert würden. Den Hunger und die Armut in der Welt würde ich am liebsten gleich mitabschaffen. Aber wie?
>C.
Guter Ansatz,aber wenn wir den Hunger abgestellt hätten wäre schon viel gewonnen.Die Armut ist immer mit etwas Relativität versehen.
Damit nehme ich das Gö......Zitat zurück.Vielleicht sollten wir uns tatsächlich mal beim nächsten Treff gegenübersitzen und kennenlernen.Vielleicht hätten wir beide einen guten Grund die Friedenspfeife zu rauchen und würden unter Umständen mehr Gemeinsamkeiten entdecken als wir ahnen.
Gruß EUKLID
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PuppetMaster
07.01.2002, 19:36
@ R.Deutsch
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Re: Falschgeld hat nichts mit Kapitalismus zu tun |
>Noch nie hat ein Land seine Bürger und die ganze Welt so mit Falschgeld betrogen, wie jetzt Amerika. In Rom, im Mittelalter und immer wenn der Staat Falschgeld einführte ging es mit dem Wohlstand und dem Staat bergab.
>Einen wirklich kapitalistischen Staat gibt es nicht. Wenn überhaupt, dann kommt vielleicht Honkong und Singapur heute dem am nähesten, und natürlich die Zeit des Goldstandard.
>Gruß
>RD
irgendwie erinnert mich diese haltung an die letzten mohikaner-kommunisten - die heute natürlich behaupten den wahren kommunismus hätte es nie gegeben.
ist es für dich denkbar, dass der kapitalismus genauso wie der kommunismus an der inkompatibilität der menschen scheitern muss ('sie passen nicht in die idee rein')?
gruss
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Euklid
07.01.2002, 20:00
@ dottore
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Re: Es gibt nirgends etwas zu beschönigen und deshalb... |
>...wird es zu einer weltweiten sozialen Explosion kommen, die es in der Geschichte noch nicht gegeben hat.
>Die Folge wird selbstverständlich ein noch viel größeres Elend sein, weil dann auch noch jene Strukturen, die in Ansätzen jedenfalls noch auf Leistung/Leistung basieren, vernichtet werden.
>Um gleich zu Amerika zu kommen. Mein Sohn, gerade fertiger Arzt (dank Jüküs perfekter Euro/Dollar-Prognose konnte ich wenigstens die Studienkosten, zu zahlen in US-Dollar zuletzt in erklimmbaren Höhen halten, merci nochmals an dieser Stelle!), arbeitet jetzt in einem Krankenhaus in Providence, Rhode Island (sehr wohlhabende Gegend).
>Wöchentliche Soll-Arbeitszeit: 50 Stunden, dazu die Nachtschichten, wir kennen das aus Deutschland, 1 Tag in der Woche ist frei. Für 2002 gibt es genau zwei (zwo!) Wochen Urlaub. Das Gehalt liegt bei netto 16.000 Dollar p.a., die Miete für eine Zweizimmerwohnung macht 920 $ p.a., der Rest muss zum Leben, Auto usw. reichen (1 Stunde Anfahrt täglich).
>Das Studium habe ich (damals Spitzenverdiener) aus voll versteuertem Einkommen bezahlt. Es betrug summa wohl etwa 550.000 Dollar (brutto also mehr als das Doppelte, ich hab's ehrlich gesagt nie addiert, weil ich mir sonst komisch vorgekommen wäre). Nehmen wir an, es wären nur 400.000, dann lässt es sich mit den 16.000 netto besser rechnen. Die"Verzinsung" liegt bei 4 %. Da hätte ich das Geld vermutlich besser in US-Obligationen gesteckt und der Sohn würde sich vom Geld her heute jedenfalls erheblich stellen.
>Deutlich mehr verdienen ist für ihn in den nächsten vier bis fünf Jahre nicht drin und wir haben dann einen Mittdreißiger, der vielleicht an größeres Geld kommen kann. Ob und wie, ist natürlich noch nicht abzusehen. Aber vielleicht macht ihn ein Rhode-Island-Milliardär zu seinem Leibarzt? Dummerweise werden die Reichen dort auch weniger, ausweislich der"FOR SALE"-Schilder, die vor den großen Villen überall herumstehen.
>Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage (um das Wort"Verarmung" zu vermeiden), grassiert also allenthalben.
>Komischerweise wird dabei niemand"reicher", nirgends auf der Welt, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen. Nach mir zugänglichen Angaben von"Forbes" (USA) sollen die"Billionaires" im letzten Jahr weltweit zwischen 22 und 28 ihres Gesamtvermögens verloren haben. Der entsprechende Artikel erscheint demnächst. Ich bin gespannt.
>Die Armen werden ärmer ohne dass die Reichen dadurch reicher würden, wie das bekannte Argument der"Umverteiler" lautete. Die Reichen werden auch ärmer, prozentual sogar stärker, allerdings spüren sie es nicht so sehr an der eigenen Haut wie die Armen (siehe den"Spiegel"-Bericht).
>Somit kommt eine Gesamtkontraktion auf uns zu, die selbst verstärkend wirkt. Solche Zustände waren in der Schlußphase großer"Hochkulturen" immer zu beobachten. Rätselhafterweise wurde alles für alle immer"weniger", wenn auch in Abstufungen, die aber keine wirkliche Rolle spielen.
>Rätselhafterweise gibt es in der Weltgeschichte keinerlei"Kapital", das sich über längere Phasen der Geschichte hatte halten können (vgl. meine Fugger-Etüden).
>Warum nicht?
>Die Antwort ist einfach: Das Kapital, das bei allen Unvollkommenheiten der Kapitalisten, einschließlich ihres Pofitmaximierungstriebes, letztlich durch seinen, stets mit Risiko und daher besonderer Umsicht erfolgten Einsatzes eine stetige, bescheidene Aufwärtsentwicklung zu Wege brachte, existiert nicht mehr.
>Es wurde von zwei Seiten in die Zange genommen:
>- Zum einen über eine Selbstaushöhlung mittels ständig steigender Steuern; Steuern können letztlich immer nur auf Eigentum zielen und weil Kapital Eigentum ist, verschwindet es im Rahmen progressiver Besteuerungssysteme von selbst.
>- Zum anderen durch die Entkleidung seiner selbst: Kapital ist in keinerlei nennenswertem Umfang noch mit just jener Eigenschaft behaftet, die es eigentlich definiert: Risiko.
>Noch lange über"Kapitalismus" zu diskutieren, erübrigt sich, weil es ihn schlicht nicht mehr gibt. Deshalb ist es auch sehr einfach, ihm, der Verblichenen, alle Übnel dieser Welt in die Schuhe zu schieben.
>Was allerdings wiederum sein Ende in sich selbst findet: Nämlich dann, wenn auch der letzte freie Unternehmer ("Kapitalist") sein Geld in"risikolosen" Staatspapieren angelegt hat.
>Gruß
>d.
Es dürfte klar sein daß die Investition in die Ausbildung deines Sohnes tatsächlich Idealismus war.Die Tochter meiner Patentante hat eine Ausbildung als Arzt und hat sich in Japan auf Nierentransplantation zusätzlich spezialisiert.Sie wollte eine Arztpraxis eröffnen hat aber inzwischen einsehen müssen daß die Lizenz hierfür nicht zu bekommen ist.Meistens werden die Praxen an Söhne oder Töchter weitergegeben.Jetzt ist sie in Mainz beschäftigt mit 210 bis 230 Stunden je Monat.Das Gehaltsniveau liegt momentan bei 7000 DM je Monat im 3.Krankenhausjahr.Sie versucht jetzt in eine Gemeinschaftspraxis bei Kollegen einzusteigen die sie dann wirksam unterstützen kann.Die Herrschaften sind schon etwas älter (ohne Kinder) sodaß sie hier irgendwann voll einsteigen kann.Aber der Weg ist elend lang.Die Ausbildung hat ihre Familie in etwa 400 TDM gekostet (inclusive Japanaufenthalt).Mit dem Kindergeld in den 80er Jahren von 70 DM je Monat konnte dies alles finanziert werden;-)
Aber trösten wir uns damit daß eine gute Ausbildung schlußendlich sich vielleicht doch noch lohnt;zumindest erweitert sie den Horizont.
Vielleicht erleben wir den Totalcrash noch vor dem Ableben und sehen unsere Kinder dann doch noch anständig bezahlt.Wir jungen Alten sollten uns vielleicht doch überlegen ob wir nicht durch längere Arbeit (bis vielleicht 68-70) unsere Kinder von den hohen Rentenzahlungen entlasten könnten.Aber dies würde voraussetzen daß der Moloch Staat unsere Leistung nicht gleich wieder zum Fenster hinauswerfen würde was ich halt nicht glaube.Der Bürger ist mündiger als manche Politiker glauben aber der Bürger glaubt dem Politiker nichts mehr und daß ist das Problem.Ich kann nur sagen durchhalten denn ich bin sicher das hast Du gelernt.
Gruß EUKLID
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R.Deutsch
07.01.2002, 20:11
@ Ghandi
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Re: Gerne |
Lieber Ghandi,
verrat doch einfach mal, was das ganz Grundsätzliche ist, das bisher in der Kapitalismusdebatte fehlt.
Was in Amerika geschieht, hat nichts mit freiem Spiel der Marktkräfte zu tun. Der Austausch von Leistung und Gegenleistung wird über das Geld völlig verfälscht. Die Menschen bekommen für ihre Leistung nur eine Gegenleistung vorgetäuscht und können sich folglich nicht die Gütermenge kaufen, die eigentlich ihrer Leistung entspricht. Die Putzfrau muss zusätzlich für Raketen, Beamte, Banker, Zinsen etc. arbeiten, die sie alle, neben sich selbst, ernähren muss, ohne es zu ahnen (Falschgeldtrick).
Ich denke, wir sollten uns gemeinsam bemühen, zu erkennen, was wirklich falsch läuft. Der Kapitalismus ist, zumindest vom Konzept her, das bisher fairste System, das Menschen entwickelt haben (nach meine Überzeugung). Ein fairer Austausch von Leistung und Gegenleistung, wenn er nicht permanent durch Staatsinterventionen und Falschgeldbetrug verfälscht wird. Die Produktion und Verteilung nach Gerechtigkeitsgesichtspunkten hat auch ihren Charme, aber sie ist eben notwendig mit der Willkür irgendwelcher Funktionäre verbunden und schafft nur andere Ungerechtigkeiten. In Amerika läuft der größte Geldbetrug, den es bisher überhaupt gegeben hat. Da waren John Law, die Assignaten oder jetzt Argentinien alles Waisenknaben. Argentinien hat auch mit Kapitalismus nichts zu tun. Da plündert eine Mafiabande die Bevölkerung mit dem immer gleichen Falschgeldtrick aus, genau wie in Amerika.
ebenso herzlich zurückgegrüßt
R
Gruß
R
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apoll
07.01.2002, 20:16
@ R.Deutsch
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Re: Gerne |
>Lieber Ghandi,
>verrat doch einfach mal, was das ganz Grundsätzliche ist, das bisher in der Kapitalismusdebatte fehlt.
>Was in Amerika geschieht, hat nichts mit freiem Spiel der Marktkräfte zu tun. Der Austausch von Leistung und Gegenleistung wird über das Geld völlig verfälscht. Die Menschen bekommen für ihre Leistung nur eine Gegenleistung vorgetäuscht und können sich folglich nicht die Gütermenge kaufen, die eigentlich ihrer Leistung entspricht. Die Putzfrau muss zusätzlich für Raketen, Beamte, Banker, Zinsen etc. arbeiten, die sie alle, neben sich selbst, ernähren muss, ohne es zu ahnen (Falschgeldtrick).
>Ich denke, wir sollten uns gemeinsam bemühen, zu erkennen, was wirklich falsch läuft. Der Kapitalismus ist, zumindest vom Konzept her, das bisher fairste System, das Menschen entwickelt haben (nach meine Überzeugung). Ein fairer Austausch von Leistung und Gegenleistung, wenn er nicht permanent durch Staatsinterventionen und Falschgeldbetrug verfälscht wird. Die Produktion und Verteilung nach Gerechtigkeitsgesichtspunkten hat auch ihren Charme, aber sie ist eben notwendig mit der Willkür irgendwelcher Funktionäre verbunden und schafft nur andere Ungerechtigkeiten. In Amerika läuft der größte Geldbetrug, den es bisher überhaupt gegeben hat. Da waren John Law, die Assignaten oder jetzt Argentinien alles Waisenknaben. Argentinien hat auch mit Kapitalismus nichts zu tun. Da plündert eine Mafiabande die Bevölkerung mit dem immer gleichen Falschgeldtrick aus, genau wie in Amerika.
>ebenso herzlich zurückgegrüßt
>R
>Gruß
>R
...richtig R.,aber ich sage immer nur Unternehmerkapitalismus, aber niemals
Zinskapitalismus,denn der führt immer zum Zusammenbruch!!
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dottore
07.01.2002, 20:43
@ Euklid
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Re: Es gibt nirgends etwas zu beschönigen und deshalb... |
Hi EUKLID,
>Der Bürger ist mündiger als manche Politiker glauben aber der Bürger glaubt dem Politiker nichts mehr und daß ist das Problem.Ich kann nur sagen durchhalten denn ich bin sicher das hast Du gelernt.
Yessir! Und vielen Dank für die interessante Variante, von der Du berichtest hast.
d.
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RetterderMatrix
07.01.2002, 20:43
@ dottore
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Re: Es gibt nirgends etwas zu beschönigen und deshalb... |
Von meiner Großmutter hab ich folgenden Satz:
Jung Kerl, steck das, was Du hast dir in den Bauch und in den Kopf;
da kann es dir niemand mehr wegnehmen.
Da ist was wahres dran.
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Theo Stuss
07.01.2002, 21:41
@ dottore
|
Bravo! Erinnert mich irgendwie an meine eigene Geschichte |
Hallo zusammen und ein frohes neues Jahr,
Seltsamerweise geht es vielen so, daß sie den Lebensstandard ihrer Eltern nicht halten können. Mein Vater war Rechtsanwalt und Notar in Pinneberg, einem Kaff nördlich von Hamburg. In besten Zeiten machte er 1 Mio DM Umsatz mit seiner Praxis, wofür er sich auch den Rücken krumm machen mußte. Eigentlich war er ja bei „Sudel-Ede“ Erich Schnitzler Journanlist geworden. Nach dem Aufstand kam er in den Westen, war noch ein Jahr Journalist bei der „Westfalenpost“ und studierte dann Jura in Köln. Als er fertig war, hatte er 31 Lenze hinter sich, war verheiratet und hatte bereits ein Kind und fast kein Geld. War aber damals kein Problem 1963, als er Referendar war.
1969 machte er sich in Pinneberg selbstständig und fing Anfang der 70er an gut zu verdienen. Durch alle möglichen Krisen, bedingt durch die Baubranche, schaffte er es hindurchzukommen, nicht ohne jeden Angstschweiß.
Ich studierte Elektrotechnik in Aachen und Papi war ganz stolz auf mich. 3 1/2 Jahre Philosophie in Regensburg und Hauptdiplom der E-Technik Dezember 1994 dann wieder in Aachen. Auch ich hatte nach dem Wehrdienst, Philosophiestudium und 13 1/3 Semester E-Technik auch meine 31 Lenze. Ich war bereits ebenfalls verheiratet wie mein Alter und hatte auch kein Kind.
1995 war das Jahr, als für Ingenieure nichts mehr lief. Papi fand das unverantwortlich, daß ich bereits verheiratet war und ein Kind hatte und strich mir irgendwann die Zuwendungen und zwar für immer und Opa half mir mein Studium zu beenden.
So weit so gut. Es gab hier einmal einen Artikel, der nachwies, daß die meisten Jungakademiker eh fachfremde Berufseinstiege finden. Also, ich fand als „Halbleiterer“ meinen Berufseinstieg in der Großkundenakquisition eines Unternehmens in Nantes, daß Markenbilder für großflächige Vertriebsnetze installierte. Hauptkunde:
ELF, die gerade ihr MINOL-Netz umstellte.
Ich war an den Atlantik gezogen und bei Schwiegermami untergekommen, weil ich keine Arbeit fand und man mir sagte, ich sei zu alt. 2 Jahre renovierte ich Schwiegermamis Wohnungen in Paris, die durch Schwiegermamis und Schwiegeromas Mismanagement zu Bruchbuden verkommen waren und dann von den Mietern neu versaut wurden. Eine bis zur Unbewohnbarkeit. Elektrizität stammte aus dem 1. Weltkrieg. Ich habe bis jetzt keinen Louis de Funès gefunden, den Film zu drehen. Von meinem letzten Geld kaufte ich mir einen Kohleherd, mit dem man auch das Haus heizen konnte. Mit dem Rucksack auf dem Rücken suchte ich Holz um zu heizen. Oft erwischten mich die Parkwächter, obwohl ich doch nur Fallholz sammelte.
4 Prozesse mussten wir manchmal gleichzeitig führen, weil alle Mieter auf einmal nicht mehr zahlten und die Wohnung waren in damals in einem Zustand, daß sie auch nur üble Kundschaft anzogen.
Dann fand ich diese Arbeit in Nantes im Frühjahr 1997. Ich krempelte die Ärmel hoch und ging ESSO, SHELL, BP, DEA und CONOCO-JET an. Mein Gehalt für internationale Großkundenakquisition, Reisetätigkeit, die mich wieder bis nach Hamburg in meine Heimat zurückführte:
Der staatliche Mindestlohn! 7000 FF brutto. DM 2087
Was tut man nicht alles als Akademiker, um ein bisschen Berufserfahrung zu erwerben.
Ich wurde Empfangen von ESSO, BP, DEA und mit CONOCO-JET kam es zu Verhandlungen, die für 50 Mio DM ihr Tankstellennetz umstellen wollten. Für unseren Laden wären 5 Mio DM herausgekommen. Dann machte der Laden Pleite. Durch einen Freund fand ich etwas in Braunschweig als Einkäufer bei dem ältesten noch existierenden Maschinenbauunternehmen Deutschlands. Ich wollte nicht arbeitslos werden. Bezahlung:
Immerhin tariflich. DM 60.000 brutto. Na ja, laaangsam gings aufwärts. Trennung von meiner Familie, die jetzt nur noch alle 4 Wochen sah.
Nach einem Jahr fand ich etwas in Frankfurt im technischen Vertrieb bei einer High-Tech-Firma. Immer noch weit weg von Nantes.
DM 85.000 brutto.
Aber leider kam ich nicht klar mit meinem Chef. Ich schaffte es mit allen Euro-Paragraphen in Frankreich Arbeitslosengeld zu bekommen. Das war nicht schlecht. 9 Monate lang FF 11.000 netto auf die Kralle, daß sind, man erblasse, DM 3279,86. Jetzt hatte ich wirklich Zeit unser Haus zu renovieren, eine Wohnung wurde endlich in Paris fertig und gut vermietet.
Dann fand ich etwas nach 9 Monaten für eine japanische Firma in Paris, die jemanden für Deutschland suchten, im Vertrieb. Mit der wissenschaftlichen Laufbahn war es vorbei. Nach Deutschland ging es missionsweise.
Schlafen tat ich in einer unserer Wohnungen in Paris, die noch zu renovieren war. Ich breitete ein Bettlaken aus, um den Betonstaub zu bedecken. So schlief ich. Die Klamotten blieben im Auto.
Als die Wohnung fertig war, ging ich in die nächste und machte es ebenso. Als auch diese fertig renoviert und vermietet war, schlief ich im Auto auf der Straße. Zum Waschen ging ich in eine Turnhalle. Meine Familie war inzwischen um 4 Kinder gewachsen und ich wollte kein Geld verschwenden, da ich beim Essen nicht sparte.
Inzwischen bin ich meistens in Donauwörth und halte Ausschau nach einer Arbeit in Frankreich, die auch gut bezahlt ist. Nach 5 Jahren endlich ein Lichtblick. Ich habe 2 Vorstellungsgespräche, eines davon in Nantes. Offengestanden, ich habe auch keine Lust länger im Büro zu schlafen, auf einer Matratze im Schlafsack. Da ich das Vertriebsbüro alleine bediene, ist das kein Problem und bezahlen muß ich auch nicht dafür. Mein Chef hat mir eine Dusche installiert.
Nach 5 Jahren Vagabundenleben 3 Wohnungen in Paris und 2 Häuser in Quimper in der Westbretagne renoviert und das in dem wir wohnen natürlich auch( na ja, es gibt noch was zu tun).
Wie haben wir das bezahlt? Mit Kindergeld natürlich! Meine Frau erwartet das sechste. Für die Häuser in Quimper haben wir noch staatliche Subventionen bekommen, weil wir sozialen Wohnraum geschaffen haben. Unsere ersten Mieter dort, waren dann auch Scheckbetrüger, die inzwischen vor der Polizei geflohen sind. Miete haben wir nur für einen Monat gesehen. Ihre Ziege haben sie dagelassen.
Man schlägt sich durch’s Leben.
Gruß,
Theo
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JüKü
07.01.2002, 21:51
@ Theo Stuss
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Re: Puh! Ich möchte nicht mit dir getauscht haben, klingt sehr anstrengend! (owT) |
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Standing Bear
07.01.2002, 22:18
@ Theo Stuss
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Eine echte Räuberpistole, Theo.:-) Alle Achtung! oT. |
>Hallo zusammen und ein frohes neues Jahr,
>
>Seltsamerweise geht es vielen so, daß sie den Lebensstandard ihrer Eltern nicht halten können. Mein Vater war Rechtsanwalt und Notar in Pinneberg, einem Kaff nördlich von Hamburg. In besten Zeiten machte er 1 Mio DM Umsatz mit seiner Praxis, wofür er sich auch den Rücken krumm machen mußte. Eigentlich war er ja bei „Sudel-Ede“ Erich Schnitzler Journanlist geworden. Nach dem Aufstand kam er in den Westen, war noch ein Jahr Journalist bei der „Westfalenpost“ und studierte dann Jura in Köln. Als er fertig war, hatte er 31 Lenze hinter sich, war verheiratet und hatte bereits ein Kind und fast kein Geld. War aber damals kein Problem 1963, als er Referendar war.
>1969 machte er sich in Pinneberg selbstständig und fing Anfang der 70er an gut zu verdienen. Durch alle möglichen Krisen, bedingt durch die Baubranche, schaffte er es hindurchzukommen, nicht ohne jeden Angstschweiß.
>Ich studierte Elektrotechnik in Aachen und Papi war ganz stolz auf mich. 3 1/2 Jahre Philosophie in Regensburg und Hauptdiplom der E-Technik Dezember 1994 dann wieder in Aachen. Auch ich hatte nach dem Wehrdienst, Philosophiestudium und 13 1/3 Semester E-Technik auch meine 31 Lenze. Ich war bereits ebenfalls verheiratet wie mein Alter und hatte auch kein Kind.
>1995 war das Jahr, als für Ingenieure nichts mehr lief. Papi fand das unverantwortlich, daß ich bereits verheiratet war und ein Kind hatte und strich mir irgendwann die Zuwendungen und zwar für immer und Opa half mir mein Studium zu beenden.
>So weit so gut. Es gab hier einmal einen Artikel, der nachwies, daß die meisten Jungakademiker eh fachfremde Berufseinstiege finden. Also, ich fand als „Halbleiterer“ meinen Berufseinstieg in der Großkundenakquisition eines Unternehmens in Nantes, daß Markenbilder für großflächige Vertriebsnetze installierte. Hauptkunde:
>ELF, die gerade ihr MINOL-Netz umstellte.
>Ich war an den Atlantik gezogen und bei Schwiegermami untergekommen, weil ich keine Arbeit fand und man mir sagte, ich sei zu alt. 2 Jahre renovierte ich Schwiegermamis Wohnungen in Paris, die durch Schwiegermamis und Schwiegeromas Mismanagement zu Bruchbuden verkommen waren und dann von den Mietern neu versaut wurden. Eine bis zur Unbewohnbarkeit. Elektrizität stammte aus dem 1. Weltkrieg. Ich habe bis jetzt keinen Louis de Funès gefunden, den Film zu drehen. Von meinem letzten Geld kaufte ich mir einen Kohleherd, mit dem man auch das Haus heizen konnte. Mit dem Rucksack auf dem Rücken suchte ich Holz um zu heizen. Oft erwischten mich die Parkwächter, obwohl ich doch nur Fallholz sammelte.
>4 Prozesse mussten wir manchmal gleichzeitig führen, weil alle Mieter auf einmal nicht mehr zahlten und die Wohnung waren in damals in einem Zustand, daß sie auch nur üble Kundschaft anzogen.
>Dann fand ich diese Arbeit in Nantes im Frühjahr 1997. Ich krempelte die Ärmel hoch und ging ESSO, SHELL, BP, DEA und CONOCO-JET an. Mein Gehalt für internationale Großkundenakquisition, Reisetätigkeit, die mich wieder bis nach Hamburg in meine Heimat zurückführte:
>Der staatliche Mindestlohn! 7000 FF brutto. DM 2087
>Was tut man nicht alles als Akademiker, um ein bisschen Berufserfahrung zu erwerben.
>Ich wurde Empfangen von ESSO, BP, DEA und mit CONOCO-JET kam es zu Verhandlungen, die für 50 Mio DM ihr Tankstellennetz umstellen wollten. Für unseren Laden wären 5 Mio DM herausgekommen. Dann machte der Laden Pleite. Durch einen Freund fand ich etwas in Braunschweig als Einkäufer bei dem ältesten noch existierenden Maschinenbauunternehmen Deutschlands. Ich wollte nicht arbeitslos werden. Bezahlung:
>Immerhin tariflich. DM 60.000 brutto. Na ja, laaangsam gings aufwärts. Trennung von meiner Familie, die jetzt nur noch alle 4 Wochen sah.
>Nach einem Jahr fand ich etwas in Frankfurt im technischen Vertrieb bei einer High-Tech-Firma. Immer noch weit weg von Nantes.
>DM 85.000 brutto.
>Aber leider kam ich nicht klar mit meinem Chef. Ich schaffte es mit allen Euro-Paragraphen in Frankreich Arbeitslosengeld zu bekommen. Das war nicht schlecht. 9 Monate lang FF 11.000 netto auf die Kralle, daß sind, man erblasse, DM 3279,86. Jetzt hatte ich wirklich Zeit unser Haus zu renovieren, eine Wohnung wurde endlich in Paris fertig und gut vermietet.
>Dann fand ich etwas nach 9 Monaten für eine japanische Firma in Paris, die jemanden für Deutschland suchten, im Vertrieb. Mit der wissenschaftlichen Laufbahn war es vorbei. Nach Deutschland ging es missionsweise.
>Schlafen tat ich in einer unserer Wohnungen in Paris, die noch zu renovieren war. Ich breitete ein Bettlaken aus, um den Betonstaub zu bedecken. So schlief ich. Die Klamotten blieben im Auto.
>Als die Wohnung fertig war, ging ich in die nächste und machte es ebenso. Als auch diese fertig renoviert und vermietet war, schlief ich im Auto auf der Straße. Zum Waschen ging ich in eine Turnhalle. Meine Familie war inzwischen um 4 Kinder gewachsen und ich wollte kein Geld verschwenden, da ich beim Essen nicht sparte.
>Inzwischen bin ich meistens in Donauwörth und halte Ausschau nach einer Arbeit in Frankreich, die auch gut bezahlt ist. Nach 5 Jahren endlich ein Lichtblick. Ich habe 2 Vorstellungsgespräche, eines davon in Nantes. Offengestanden, ich habe auch keine Lust länger im Büro zu schlafen, auf einer Matratze im Schlafsack. Da ich das Vertriebsbüro alleine bediene, ist das kein Problem und bezahlen muß ich auch nicht dafür. Mein Chef hat mir eine Dusche installiert.
>Nach 5 Jahren Vagabundenleben 3 Wohnungen in Paris und 2 Häuser in Quimper in der Westbretagne renoviert und das in dem wir wohnen natürlich auch( na ja, es gibt noch was zu tun).
>Wie haben wir das bezahlt? Mit Kindergeld natürlich! Meine Frau erwartet das sechste. Für die Häuser in Quimper haben wir noch staatliche Subventionen bekommen, weil wir sozialen Wohnraum geschaffen haben. Unsere ersten Mieter dort, waren dann auch Scheckbetrüger, die inzwischen vor der Polizei geflohen sind. Miete haben wir nur für einen Monat gesehen. Ihre Ziege haben sie dagelassen.
>Man schlägt sich durch’s Leben.
>Gruß,
>Theo
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Ghandi
07.01.2002, 22:31
@ R.Deutsch
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Re: Gerne |
Hallo Reinhard,
du schreibst:
>Was in Amerika geschieht, hat nichts mit freiem Spiel der Marktkräfte zu tun. Der Austausch von Leistung und Gegenleistung wird über das Geld völlig verfälscht. Die Menschen bekommen für ihre Leistung nur eine Gegenleistung vorgetäuscht und können sich folglich nicht die Gütermenge kaufen, die eigentlich ihrer Leistung entspricht. Die Putzfrau muss zusätzlich für Raketen, Beamte, Banker, Zinsen etc. arbeiten, die sie alle, neben sich selbst, ernähren muss, ohne es zu ahnen (Falschgeldtrick).
Darf ich dich fragen, ob die Reichen dann, wenn
es diese Tricks und Betrügereien, die du erwähnst
nicht gäbe, freundlicher zu ihrer Putzfrau
wären und sie menschenwürdig behandeln würden?
>Ich denke, wir sollten uns gemeinsam bemühen, zu erkennen, was wirklich falsch läuft. Der Kapitalismus ist, zumindest vom Konzept her, das bisher fairste System, das Menschen entwickelt haben (nach meine Überzeugung).
[b]Wenn wir die Frage der Fairness mal vorläufig ausklammern,
können wir uns darauf einigen, dass dieses System, ausgehend
von dem Zusammenbruch aus der jeweiligen Vorperiode, für zwei
Generationen (oder mehr) sicherlich das EFFEKTIVSTE von allen ist.
Die Produktion und Verteilung nach Gerechtigkeitsgesichtspunkten hat auch ihren Charme, aber sie ist eben notwendig mit der Willkür irgendwelcher Funktionäre verbunden und schafft nur andere Ungerechtigkeiten.
Volle Ãœbereinstimmung.
Ich werde in den nächsten Tagen mal versuchen,
in kurzen Thesen Anforderungen an ein besseres
Wirtschafts- und Gesellschaftssystem hier rein-
zustellen.
Vielleicht können wir a bisserl drüber streiten ;-)
Gute Nacht
G.
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Zardoz
07.01.2002, 22:32
@ SchlauFuchs
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Revolution? |
>So, jetzt kennst du ein paar meine Einstellungen, was geändert werden müßte. Und wie ändert man es? Indem man anpackt!!!! Solange man nur schlaff rumsitzt und akzeptiert, was man vermeintlich nicht verhindern kann, wie jüngst den Euro, hilft nicht. Da muß Protestiert werden. Aber im großen Maßstab, nicht ein paar tausend, da müssen Millionen Menschen bewegt werden. Revolution! Aber da kommts schon wieder raus. Menschen, die sich nicht von selbst aus bewegen, sind selbst schuld wenns so kommt, vor allem, wenn man sie informiert hat.
>ciao!
>SchlauFuchs
Hallo SchlauFuchs,
Millionen Menschen müssten also revoltieren, um die von Dir angesprochenen Dinge zu ändern. Leider werden diese Millionen Tausende verschiedener Dinge ändern wollen. Die meisten davon würden Dir wahrscheinlich nicht gefallen - was dann?
Abgesehen davon gab es reichlich Revolutionen in der Geschichte. Eigentlich führen sie immer nur dazu, das die Karten neu verteilt werden. Niemals aber zu"besseren" Menschen.
Nice day,
Zardoz
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Zardoz
07.01.2002, 22:36
@ Ghandi
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Streiten als Disput tut sicher jedem gut... ;-) (owT) |
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SchlauFuchs
07.01.2002, 23:08
@ Zardoz
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Re: Revolution? |
>>So, jetzt kennst du ein paar meine Einstellungen, was geändert werden müßte. Und wie ändert man es? Indem man anpackt!!!! Solange man nur schlaff rumsitzt und akzeptiert, was man vermeintlich nicht verhindern kann, wie jüngst den Euro, hilft nicht. Da muß Protestiert werden. Aber im großen Maßstab, nicht ein paar tausend, da müssen Millionen Menschen bewegt werden. Revolution! Aber da kommts schon wieder raus. Menschen, die sich nicht von selbst aus bewegen, sind selbst schuld wenns so kommt, vor allem, wenn man sie informiert hat.
>>ciao!
>>SchlauFuchs
>Hallo SchlauFuchs,
>Millionen Menschen müssten also revoltieren, um die von Dir angesprochenen Dinge zu ändern. Leider werden diese Millionen Tausende verschiedener Dinge ändern wollen. Die meisten davon würden Dir wahrscheinlich nicht gefallen - was dann?
>Abgesehen davon gab es reichlich Revolutionen in der Geschichte. Eigentlich führen sie immer nur dazu, das die Karten neu verteilt werden. Niemals aber zu"besseren" Menschen.
>Nice day,
>Zardoz
Mag sein, aber soll das eine Verteidigung der bestehenden Zustände sein? Lassen wir es lieber so, es wird auch ohne uns immer schlimmer?
ciao!
SchlauFuchs
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R.Deutsch
07.01.2002, 23:11
@ Ghandi
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Re: Bitte keine Anforderungen - @Ghandi |
Hallo Ghandi,
Du schreibst:
Darf ich dich fragen, ob die Reichen dann, wenn
es diese Tricks und Betrügereien, die du erwähnst
nicht gäbe, freundlicher zu ihrer Putzfrau
wären und sie menschenwürdig behandeln würden?
Das hängt von den jeweiligen Menschen ab, nicht vom System. Auf alle Fälle bekäme die Putzfrau real mehr Lohn.
Und bitte keine Anforderungen aufschreiben, sondern Lösungsvorschläge für Probleme - z.B. wie die Produktion gesteuert werden soll.
Gruß
Reinhard
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SchlauFuchs
07.01.2002, 23:27
@ Theo Stuss
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Das Leben stinkt, wie ein guter Film auch hieß |
Hallo,
meine eigene Biographie ist zwar noch nicht so wild wie deine, aber ich kann sie gut nachempfinden...
ciao!
SchlauFuchs
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Zardoz
07.01.2002, 23:50
@ SchlauFuchs
|
Leben heißt Veränderung. |
>Mag sein, aber soll das eine Verteidigung der bestehenden Zustände sein? Lassen wir es lieber so, es wird auch ohne uns immer schlimmer?
>ciao!
>SchlauFuchs
Lieber SchlauFuchs,
ich habe hier gar nichts zu verteidigen. Im Gegensatz dazu hättest Du durchaus Tausende oder auch Millionen zu erwartende Tote durch die von Dir geforderte Revolution doch irgendwie zu begründen, oder?
Nice day,
Zardoz
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Crowley
08.01.2002, 04:03
@ Euklid
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Re: Ich hoffe, Crowley nimmt sich die Zeit zum Lesen. (owT) |
>>Habe ich und hätte gerne, daß solche Zustände geändert würden. Den Hunger und die Armut in der Welt würde ich am liebsten gleich mitabschaffen. Aber wie?
>>C.
>Guter Ansatz,aber wenn wir den Hunger abgestellt hätten wäre schon viel gewonnen.Die Armut ist immer mit etwas Relativität versehen.
>Damit nehme ich das Gö......Zitat zurück.Vielleicht sollten wir uns tatsächlich mal beim nächsten Treff gegenübersitzen und kennenlernen.Vielleicht hätten wir beide einen guten Grund die Friedenspfeife zu rauchen und würden unter Umständen mehr Gemeinsamkeiten entdecken als wir ahnen.
>Gruß EUKLID
*** Danke für die Zitatrücknahme. Gegen eine gemeinsame Friedenspfeife habe ich
überhaupt nichts einzuwenden.
Herzliche Grüße
C.
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Crowley
08.01.2002, 04:51
@ Zardoz
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Re: Revolution? |
Hallo Schlaufuchs,
ich könnte mich durchaus für einige deiner Änderungsvorschläge erwärmen.
Leider erscheint mir der Weg, auf dem du die Änderungen erreichen willst, unrealistisch. Die Weisen dieser Welt haben immer wieder gepredigt, daß die wirkliche Revolution im eigenen Innern beginnen muß, um die Voraussetzungen für eine bessere Welt zu schaffen. Dieses eherne Gesetz gilt auch heute noch.
Jedenfalls ist das meine Auffassung. Insofern schließe ich mich den nachfolgenden Worten von Zardoz an.
Gruß,
C.
>Millionen Menschen müssten also revoltieren, um die von Dir angesprochenen Dinge zu ändern. Leider werden diese Millionen Tausende verschiedener Dinge ändern wollen. Die meisten davon würden Dir wahrscheinlich nicht gefallen - was dann?
>Abgesehen davon gab es reichlich Revolutionen in der Geschichte. Eigentlich führen sie immer nur dazu, das die Karten neu verteilt werden. Niemals aber zu"besseren" Menschen.
>Nice day,
>Zardoz
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Theo Stuss
08.01.2002, 08:24
@ Theo Stuss
|
Rechtschreibfehler, es muß natürlich heißen.... |
>Ich studierte Elektrotechnik in Aachen und Papi war ganz stolz auf mich. 3 1/2 Jahre Philosophie in Regensburg und Hauptdiplom der E-Technik Dezember 1994 dann wieder in Aachen. Auch ich hatte nach dem Wehrdienst, Philosophiestudium und 13 1/3 Semester E-Technik auch meine 31 Lenze.
Ich war bereits ebenfalls verheiratet wie mein Alter und hatte auch ein Kind.
" ein Kind" und nicht"kein Kind".
Theo
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Theo Stuss
08.01.2002, 08:26
@ RetterderMatrix
|
Re: Es gibt nirgends etwas zu beschönigen und deshalb... |
>Jung Kerl, steck das, was Du hast dir in den Bauch und in den Kopf;
>da kann es dir niemand mehr wegnehmen.
>Da ist was wahres dran.
Mein Vater sagte als Jurist immer:
Das Insichbringen ist die stärkste Form des Ansichbringens.
Theo
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Theo Stuss
08.01.2002, 08:48
@ JüKü
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Re: Puh! Ich möchte nicht mit dir getauscht haben, klingt sehr anstrengend! |
Hallo Jükü,
ist auch sehr anstrengend. Ich wollte aber nur darauf hinweisen, daß ich kein Einzelfall bin.
In Nantes kenne ich viele Väter, die über die Woche in Paris arbeiten und ihre Familie nicht sehen. Distanz 400 km.
Der TGV schafft das in 2h wenn er durchfährt ohne zu halten, was bei vielen Zügen der Fall ist.
Auch aus der ehemaligen DDR kommen ja viele Pendler.
Worauf ich hinweisen will, ist, daß das alles Versuche sind der Arbeitslosigkeit zu entkommen. Gerade die Akademiker strengen sich da am meisten an. Bei der Supermarktkette AUCHAN sitzen an der Kasse sehr oft studierte Juristinnen. AUCHAN will seinen Kunden das Gefühl geben, sie würden von Hostessen bedient. Die LIDL-Tussi taugt da nichts. Es sind gerade die qualifizierten Leute, die in Frankreich jede Drecksarbeit machen. Da kann man sich d'rauf verlassen.
Ich hatte als Ingenieur ja noch Glück. Ich habe einmal mitbekommen, was ein Freund, der VWL studiert hatte und für einen Rechnungsprüfer arbeitet, so verdient. DM 2800 brutto bei intensivster Reisetätigkeit und keine Spesenvorauszahlung. Spesenabrechnung quartalsweise. 4-Tagesstelle.
Jetzt macht er seinen Steuerberater in Abendkursen.
Gruß,
Theo
<center>
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JüKü
08.01.2002, 09:24
@ Theo Stuss
|
Re: Rechtschreibfehler, es muß natürlich heißen.... |
>>Ich studierte Elektrotechnik in Aachen und Papi war ganz stolz auf mich. 3 1/2 Jahre Philosophie in Regensburg und Hauptdiplom der E-Technik Dezember 1994 dann wieder in Aachen. Auch ich hatte nach dem Wehrdienst, Philosophiestudium und 13 1/3 Semester E-Technik auch meine 31 Lenze.
>Ich war bereits ebenfalls verheiratet wie mein Alter und hatte auch ein Kind.
>" ein Kind" und nicht"kein Kind".
>Theo
Hatte ich (unbewusst) auch als"ein Kind" gelesen. War aus dem Zusammenhang wohl klar.
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riwe
08.01.2002, 09:25
@ Theo Stuss
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Re: Bravo! Erinnert mich irgendwie an meine eigene Geschichte |
Hallo Theo,
vor Dir ziehe ich den Hut, ohne jedes wenn und aber. 6 Kinder gross zu bringen, wie wird das gehen? Genau so, wie bisher. Durch Leistung, die offensichtlich nicht durch Geld zu bewerten ist. Wir haben 3 Kindern, davon 2 zu akademischen"Ehren" (ist nicht ironisch gemeint:-) ), zu einem ordentlichen Abschluss verholfen. Was mich nur immer noch wundert, ist, dass meine Frau und ich in unserem gesamten Berufsleben auch nicht annährend so viel verdient haben, wie der ganze Spass eigentlich gekostet hat. Hast Du dafür eine Erklärung? Könnte das die Grundlage für eine neue Wirtschaftsform sein?
Ich habe neulich berichtet, dass meine ehemaligen Nachbarn in Lagos, denen ich zu einer bescheidenen Existenz verholfen hatte, ermordet wurden. Der kleine Betrieb hatte im Laufe der Jahre die gesamte Nachbarschaft verändert. Ein Bekannter meinte gestern, wenn Du denen nicht auf die Beine geholfen hättest, wären sie auch nicht ermordet worden. Ich halte das für Unsinn, bedaure jedoch, dass ich es nicht mehr Menschen ermöglichen konnte, sich eine Existenz in Selbstständigkeit zu schaffen. Insgesamt habe ich etwa 150 Arbeitsplätze geschaffen und somit mit Bestimmtheit 1500 - 2000 Menschen erfasst.
Wenn das Kapitalismus ist, finde ich das gut. Niemand hatte irgendwelche Probleme mit Ideologien oder ökonomischen Theorien. Traurig stimmt mich, dass nur noch ein kleiner Betrieb übriggeblieben ist.
Eigentlich glaube ich ja nicht daran: Bist Du Widder?
Gruss
riwe
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SchlauFuchs
08.01.2002, 09:33
@ Theo Stuss
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Re: Puh! Ich möchte nicht mit dir getauscht haben, klingt sehr anstrengend! |
>Hallo Jükü,
>ist auch sehr anstrengend. Ich wollte aber nur darauf hinweisen, daß ich kein Einzelfall bin.
>In Nantes kenne ich viele Väter, die über die Woche in Paris arbeiten und ihre Familie nicht sehen. Distanz 400 km.
>Der TGV schafft das in 2h wenn er durchfährt ohne zu halten, was bei vielen Zügen der Fall ist.
>Auch aus der ehemaligen DDR kommen ja viele Pendler.
>Worauf ich hinweisen will, ist, daß das alles Versuche sind der Arbeitslosigkeit zu entkommen. Gerade die Akademiker strengen sich da am meisten an. Bei der Supermarktkette AUCHAN sitzen an der Kasse sehr oft studierte Juristinnen. AUCHAN will seinen Kunden das Gefühl geben, sie würden von Hostessen bedient. Die LIDL-Tussi taugt da nichts. Es sind gerade die qualifizierten Leute, die in Frankreich jede Drecksarbeit machen. Da kann man sich d'rauf verlassen.
>Ich hatte als Ingenieur ja noch Glück. Ich habe einmal mitbekommen, was ein Freund, der VWL studiert hatte und für einen Rechnungsprüfer arbeitet, so verdient. DM 2800 brutto bei intensivster Reisetätigkeit und keine Spesenvorauszahlung. Spesenabrechnung quartalsweise. 4-Tagesstelle.
>Jetzt macht er seinen Steuerberater in Abendkursen.
>Gruß,
>Theo
Alter Witz aus Israel, denke ich: Was sagt ein Professor zum anderen? - Ihre Bratwurst mit Senf oder Ketchup? (Damals nach Schaffung des Staates Israel sind viel mehr Akademiker ins Land gekommen als normales Volk, so daß diese meist auch unqualifizierte Arbeiten annehmen mußten)
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SchlauFuchs
08.01.2002, 09:38
@ Zardoz
|
Re: Leben heißt Veränderung. |
>>Mag sein, aber soll das eine Verteidigung der bestehenden Zustände sein? Lassen wir es lieber so, es wird auch ohne uns immer schlimmer?
>>ciao!
>>SchlauFuchs
>Lieber SchlauFuchs,
>ich habe hier gar nichts zu verteidigen. Im Gegensatz dazu hättest Du durchaus Tausende oder auch Millionen zu erwartende Tote durch die von Dir geforderte Revolution doch irgendwie zu begründen, oder?
>Nice day,
>Zardoz
Hallo, Zardoz
die herrschenden Regierungen haben erstmal die hundertausende Toten jährlich in der dritten Welt zu erklären, die sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen wegen ihrer Agrarpolitik oder an Malaria sterben lassen, weil sich aus der Malariabekämpfung finanziell nichts verdienen läßt - ist ne Armenkrankheit.
Außerdem müssen Revolutionen nicht blutig ablaufen, daß ist zumeist nur dann der Fall, wenn die Regierung und das Militär gegen ihr eigenes Volk stellen - und dann ist es rechtens, dagegen anzukämpfen.
ciao!
SchlauFuchs
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</center> |
SchlauFuchs
08.01.2002, 09:42
@ Crowley
|
Re: Revolution? |
>Hallo Schlaufuchs,
>ich könnte mich durchaus für einige deiner Änderungsvorschläge erwärmen.
>Leider erscheint mir der Weg, auf dem du die Änderungen erreichen willst, unrealistisch. Die Weisen dieser Welt haben immer wieder gepredigt, daß die wirkliche Revolution im eigenen Innern beginnen muß, um die Voraussetzungen für eine bessere Welt zu schaffen. Dieses eherne Gesetz gilt auch heute noch.
>Jedenfalls ist das meine Auffassung. Insofern schließe ich mich den nachfolgenden Worten von Zardoz an.
>Gruß,
>C.
Hallo, Crowley
das Innere sind WIR. Die Weisen, die"ruhig bleiben" predigen, von wem werden die wohl finanziert? Wenn wir etwas ändern wollen, müssen wir etwas ändern. Kompromisse müssen natürlich auch möglich sein, aber wo wir gegen eine Wand rennen müssen wir diese auch einreissen dürfen.
ciao!
SchlauFuchs
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Zardoz
08.01.2002, 12:26
@ SchlauFuchs
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Friedliche Revolution? |
Hallo SchlauFuchs,
>die herrschenden Regierungen haben erstmal die hundertausende Toten jährlich in der dritten Welt zu erklären, die sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen wegen ihrer Agrarpolitik oder an Malaria sterben lassen, weil sich aus der Malariabekämpfung finanziell nichts verdienen läßt - ist ne Armenkrankheit.
das Argument spricht zunächst mal gegen jede Herrschaftsform.
>Außerdem müssen Revolutionen nicht blutig ablaufen, daß ist zumeist nur dann der Fall, wenn die Regierung und das Militär gegen ihr eigenes Volk stellen - und dann ist es rechtens, dagegen anzukämpfen.
Du denkst dabei vielleicht an die Revolution in Portugal. Allerdings hat auch die nicht zu einem System geführt, daß den Hunger und die Armut auf der Welt verringert.
Nice day,
Zardoz
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Euklid
09.01.2002, 00:02
@ riwe
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Re: Bravo! Erinnert mich irgendwie an meine eigene Geschichte |
>Hallo Theo,
>vor Dir ziehe ich den Hut, ohne jedes wenn und aber. 6 Kinder gross zu bringen, wie wird das gehen? Genau so, wie bisher. Durch Leistung, die offensichtlich nicht durch Geld zu bewerten ist. Wir haben 3 Kindern, davon 2 zu akademischen"Ehren" (ist nicht ironisch gemeint:-) ), zu einem ordentlichen Abschluss verholfen. Was mich nur immer noch wundert, ist, dass meine Frau und ich in unserem gesamten Berufsleben auch nicht annährend so viel verdient haben, wie der ganze Spass eigentlich gekostet hat. Hast Du dafür eine Erklärung? Könnte das die Grundlage für eine neue Wirtschaftsform sein?
>Ich habe neulich berichtet, dass meine ehemaligen Nachbarn in Lagos, denen ich zu einer bescheidenen Existenz verholfen hatte, ermordet wurden. Der kleine Betrieb hatte im Laufe der Jahre die gesamte Nachbarschaft verändert. Ein Bekannter meinte gestern, wenn Du denen nicht auf die Beine geholfen hättest, wären sie auch nicht ermordet worden. Ich halte das für Unsinn, bedaure jedoch, dass ich es nicht mehr Menschen ermöglichen konnte, sich eine Existenz in Selbstständigkeit zu schaffen. Insgesamt habe ich etwa 150 Arbeitsplätze geschaffen und somit mit Bestimmtheit 1500 - 2000 Menschen erfasst.
>Wenn das Kapitalismus ist, finde ich das gut. Niemand hatte irgendwelche Probleme mit Ideologien oder ökonomischen Theorien. Traurig stimmt mich, dass nur noch ein kleiner Betrieb übriggeblieben ist.
>Eigentlich glaube ich ja nicht daran: Bist Du Widder?
>Gruss
>riwe
Zumindest bin ich das und konnte mich irgenwie ganz und gar wiederfinden.
Gruß EUKLID
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