- Da irrte Marx... - Wal Buchenberg, 13.01.2002, 11:36
- Re: Da irrte Marx... - Turon, 13.01.2002, 12:01
- @Wal Buchberg Re: Da irrte Marx... @R.Deutsch; @McMike - Galiani, 13.01.2002, 14:09
- Re: Ich finde an der Abeitswertlehre nichts auszusetzen. (owT) - Wal Buchenberg, 13.01.2002, 15:04
- Was ich an der Abeitswertlehre nichts auszusetzen habe: - Galiani, 13.01.2002, 15:20
- Hoppla! Ich meinte natürlich: 'Was ich.... auszusetzen habe' Nochmals Grüße (owT) - Galiani, 13.01.2002, 15:22
- Außerdem - Galiani, 13.01.2002, 15:30
- Re: Was ich an der Abeitswertlehre nichts auszusetzen habe: - chiquito, 13.01.2002, 23:27
- Re: Was ich an der Abeitswertlehre nichts auszusetzen habe: - dottore, 14.01.2002, 19:50
- Was ich an der Abeitswertlehre nichts auszusetzen habe: - Galiani, 13.01.2002, 15:20
- Re: Ich finde an der Abeitswertlehre nichts auszusetzen. (owT) - Wal Buchenberg, 13.01.2002, 15:04
- Re: Da irrte Marx... - dottore, 14.01.2002, 19:32
Was ich an der Abeitswertlehre nichts auszusetzen habe:
Lieber Wal Buchberg
Ich habe heute chiquito zum Thema Arbeitswertlehre folgendes gepostet:
quote
Hallo nochmal
chiquito meinte (in Beantwortung eines Postings von R.Deutsch):
>Wie begründen Sie eigentlich Ihr Urteil über die Arbeitswert-Theorie:"Diese Theorie ist eindeutig falsch."?
Wenn die Arbeitswerttheorie stimmen würde, müßten die"arbeitsintensivsten" Produkte den höchsten Wert haben. Wie Du an tausend Beispielen im realen Leben aber selbst nachprüfen kannst, ist es nachgerade umgekehrt. Die Produkte, deren Herstellung am meisten Schweiß und Arbeit verursachen, sind nicht selten gerade solche Produkte, die am Markt nicht viel erlösen, also"einen relativ geringen Wert haben": Brot zum Beispiel; oder normale Lederschuhe (nicht vom Designer); Stahl u.s.w.
chiquito meinte:
>...es gibt Dinge, die sind"überbewertet", sie haben"keinen wirklichen Wert", sie haben"nur einen fiktiven Wert". Papiergeld zum Beispiel ist so etwas, was"keinen realen Wert" hat, im Gegensatz zu Gold oder Silber.
>Was ist den eigentlich der Grund, dass man von"wirklichen Werten" sprechen kann? Was entscheidet darüber, dass ein Wert ein"wirklicher Wert" ist? Wie kommt es dass Gold, Silber oder Schweinebäuche einen"realen Wert" haben können?
Das Gebiet der"Wertlehre" - so verworren es seit zwei oder drei Generationen auch geworden sein mag - hat doch einige ewig gültige Grundsätze hervorgebracht: Der"Wert" wird durch zwei voneinander unabhängige Komponenten bestimmt: nämlich einmal durch die"Nützlichkeit" einer Sache (das hat mit unseren Bedürfnissen bzw. Motiven zu tun); häufig wird uns aber von interessierter Seite durch Propaganda ein"Nutzen" der Dinge suggeriert, der in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist. Das macht dann den Unterschied zu einem bloß"fiktiven" Wert aus! Die zweite Komponente, die den Wert bestimmt und die vom"Nutzen" der Sache völlig unabhängig ist, ist deren"Seltenheit" bzw. die Schwierigkeit, die es macht, der"nützlichen" Sache habhaft zu werden. (Hier spielt das Moment der Arbeitsleistung manchmal mit; keineswegs aber immer!)
Das berühmte Wertparadoxon zeigt das sehr deutlich auf: Wasser und Luft sind zwar unerhört nützlich, aber weil es sich nicht um"seltene" Dinge handelt, haben sie keinen eigentlichen Wert; hingegen wäre, wie Ferdinando Galiani sagt, ein Säckchen Sand von einem ganz bestimmten japanischen Strand etwas außerordentlich schwer zu Bekommendes,"Seltenes", aber, wenn das für niemanden von Nutzen ist, wäre es ebenfalls nichts Wert. (Es sei denn, irgend ein Quacksalber würde mit großer Medienunterstützung dafür Propaganda machen, daß gerade dieser Sand große Heilwirkung habe.)
>Der Grund ist doch offensichtlich, dass man sie nicht (wie Papiergeld) aus"thin air", aus hohler Luft schaffen kann, sondern - und hier scheint mir Marx nach wie vor überzeugend zu sein - weil man wirkliche Arbeit in ihre Produktion stecken muß.
Das ist eben ein Trugschluß! Das Genie, das für ein unlösbar erscheinendes Problem der Menschheit eine Lösung"aus dem Ärmel schüttelt", hat für die Menschheit vielleicht einen unermeßlichen Wert, ohne daß da viel Arbeit im Spiel ist. (Wobei ich Dir zugebe: Für wirkliche Leistungen ist Arbeit meistens eine unabdingbare Voraussetzung. Arbeit allein aber reicht nicht aus! Sie ist eine - meist - notwendige, aber keine ausreichende Bedingung des Wertes)
Ich hoffe, daß sich Deine weiteren Überlegungen und Fragen damit einigermaßen beantworten lassen.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
G.
unquote
Indem ich Ihnen ebenfalls einen schönen Sonntag Abend wünsche, bin ich Ihr
G.
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