- Afghanistan zahlungsunfähig - JüKü, 15.01.2002, 10:15
Afghanistan zahlungsunfähig
Afghanistan ist nach Angaben seines Minister für Wiederaufbau, Amin Farhang, zahlungsunfähig, da die zugesagte internationale Finanzhilfe noch nicht frei gegeben oder noch nicht eingetroffen sei. Die afghanische Übergangsregierung habe derzeit Probleme die ausstehenden Beamtengehälter zu zahlen, sagte Farhang am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Auch die deutsche Finanzhilfe sei noch nicht eingetroffen. Er habe mit den Behörden in Deutschland und auch der deutschen Botschaft in Kabul noch keinen Kontakt gehabt. Die Übergangsregierung braucht den Vereinten Nationen (UNO) zufolge in den kommenden Tagen 100 Millionen Dollar (112 Millionen Euro), um die nächsten sechs Monate arbeitsfähig zu bleiben. Die Regierung beschäftigt 210.000 Verwaltungsbeamte und 25.000 Polizisten.
Ein Wiederaufbau-Konzept der afghanischen Regierung solle auf einer Geberkonferenz in Japan vorgelegt werden, sagte Farhang. Ziel sei es, das Land unabhängig von ausländischer Hilfe zu machen. Afghanistan soll seine Entwicklungspläne auf einer Konferenz mit 50 Staaten in Tokio am 21. und 22 Januar vorstellen.
Afghanistan liegt nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg am Boden. Nach dem Sturz der radikal-islamischen Taliban war im Dezember unter UNO-Vermittlung die Übergangsregierung gebildet worden. Die USA hatten die Entmachtung der Taliban mit massiven Luftangriffen unterstützt. Sie werfen den Taliban vor, den moslemischen Extremisten Osama bin Laden unterstützt zu haben, den sie für den Drahtzieher der Anschläge vom 11. September halten.
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