- EIR - Strategic Alert v. 17.1.02 - Lemmy, 16.01.2002, 00:16
EIR - Strategic Alert v. 17.1.02
Depression erreicht Deutschland
Die Welle des weltweiten wirtschaftlichen Niedergangs hat
jetzt auch Deutschland erreicht und wird von dort aus rasch
auf die europäischen Nachbarn übergreifen. Am 10.1. wurden
alarmierende AuĂźenhandelszahlen fĂĽr November 2001
veröffentlicht. Die Exporte waren erstmals seit April 1999
rückläufig und sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um
4,5%, die Importe sogar um 7,0%. Dramatisch ist der Einbruch
des Handels mit den anderen EU-Ländern, die stark
von deutschen Importen abhängen: Hier sanken die Exporte
um 7,3% und die Importe sogar um 20,0%.
KraĂź entgegengesetzt ist der Trend des Handels mit bestimmten
Ländern im Osten. Das absolute Handelsvolumen
ist zwar immer noch relativ gering, doch die deutschen Exporte
stiegen nach RuĂźland in den ersten neun Monaten
2001 um 57%, nach China um 36% und in den Iran um
35%. Die Exporte in Länder Mittel- und Osteuropas wuchsen
um 20%.
Alle Branchen legen eine nach der anderen negative Berichte
vor. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer
(VDMA) meldete einen AuftragsrĂĽckgang im November
von 20%, bei Auslandsaufträgen sogar um 26%.
Der Automobilsektor wird erschĂĽttert vom massiven
Schuldenproblem bei DaimlerChrysler und der katastrophalen
Einnahmenentwicklung bei OPEL. Die deutsche
Tochter von General Motors (GM) machte im letzten Jahr
680 Mio. Euro Verluste, worauf die Opel-Geschäftsleitung
fast alle Investitionen, die nicht unmittelbar mit Automobilproduktion
zusammenhängeen — Ausgaben für Gebäude,
Computer, Finanzierung von Fußballvereinen etc. —
einstellen will. Die bis 2003 geplante Streichung von 1600
Arbeitsplätzen soll jetzt vorgezogen und noch um 400 Stellen
ausgeweitet werden. Von den 900 Verkaufsstellen in
Deutschland will Opel 500 schließen. GM will von 70 000 Arbeitsplätzen
bei den europäischen Töchtern Opel, Saab und
Vauxhall 17 000 abbauen.
[b]<font color="FF0000">FĂĽr DAIMLERCHRYSLER werden 2002 etwa 16 Mrd. $
Schulden fällig. Deshalb nutzt das Unternehmen nun eine
Klausel in dem Vertrag ĂĽber den Verkauf von 51,1% der Anteile
des Tochterunternehmens Debis an die Deutsche Telekom
vom letzten Jahr. Die Telekom muĂź nun die restlichen
49,9% der Aktien fĂĽr 4,6 Mrd. Euro kaufen. Dies hilft
vielleicht DaimlerChrysler bei der Finanzierung seiner Schulden,
aber für die Liquidität der Telekom ist das verheerend.
Sie trägt bereits an einer Schuldenlast von 66 Mrd. Euro,
die bis Jahresende auf 55 Mrd. Euro sinken sollte. Am 11.1.
kĂĽndigte dann die Liberty Media Corp. an, sie werde wahrscheinlich
aus dem geplanten Kauf des Kabelnetzes der
Deutschen Telekom fĂĽr 4,9 Mrd.$ aussteigen.
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