- von Weizsäcker und Herzog zum Thema Zivilcourage - ganz besonders an Baldur - Turon, 16.01.2002, 19:56
- Häääh? - Spirit of JuergenG, 16.01.2002, 20:30
- Re: Häääh? - SchlauFuchs, 17.01.2002, 02:54
- ach, lieber Jürgen - Turon, 17.01.2002, 06:40
- Von welchem Planeten....... - Dreiherrenstein, 16.01.2002, 23:59
- Re: Von welchem Planeten.......frage ich mich auch - Turon, 17.01.2002, 06:34
- Re: Von welchem Planeten....... - XERXES, 17.01.2002, 07:58
- Re: von Weizsäcker und Herzog zum Thema Volksverh,äh, - ganz besonders an Baldur - Baldur der Ketzer, 17.01.2002, 19:35
- Häääh? - Spirit of JuergenG, 16.01.2002, 20:30
Re: von Weizsäcker und Herzog zum Thema Volksverh,äh, - ganz besonders an Baldur
Hallo, Turon,
herzlichen Dank für die Dokumentation dieser Krokodilstränen.
Ich weiß nicht recht, was ich darauf antworten soll. Es riecht schon wieder so nach Erbrochenem hier.
ich will es mal gaaaanz vorsichtig versuchen, in Worte zu fassen, am besten durch ein Gedankenexperiment - was wäre, wenn......:
nehmen wir ganz fiktiv an, es habe in der jüngeren ZeitgeCHichte einen Ort des Schreckens gegeben, in dem ein totalitäres Regime Bürger- und Menschenrechte verletzt hat.
Nennen wir es, gaaaanz fiktiv,"Bauchau". Ein Gelände mit gelben Baracken.z.B.
Nun gibt es ja Leute, die drin saßen.
Es gibt Angehörige davon.
Und Besucher von draußen, also Gefängnispfarrer, Lieferanten, Bedienstete.
Es gibt Unterlagen.
Alles fiktiv natürlich.
Ich halte fest, daß es sich um ein Knastlager innerhalb der deutschen Reichsgrenzen handelt, nicht irgendwo östlich davon.
Also, nehmen wir ferner an, daß nach dem Zusammenbruch des Regimes einige Aufarbeitung stattfand, und daß es Leute gibt/gab, die Informationen zusammengetragen haben, was wann durch wen dort geschah.
Das ist in Form von unterschriebenen, authentischen Briefen der Fall, oder durch eigene Erinnerungen noch lebender Insassen, oder durch Korrespondenz mit amtlichen Stellen.
Somit müßte man eigentlich sagen, daß es einen status-quo gibt, was dort stattfand. Man müßte also Abweichungen von diesem Stand begründen, und man müßte den gefundenen Stand nicht jedesmal neu belegen.
Dieser status-quo bestand fiktiverweise ungefähr 40 Jahre lang.
Fiktiverweise natürlich, denn in Wirklichkeit KANN das ja gar nicht stattfinden, was ich hier fiktiv überlege.
Nun kommt es fiktiverweise vielleicht immer wieder zu Behauptungen, daß sich dort neben den bekannten Verbrechen noch andere zusätzlich ereignet hätten. Zwar ohne Beleg, aber dafür umso nachdrücklicher.
Es ist bekannt, daß es solche Verbrechen andernorts gab, aber es gab bisher keine Hinweise darauf, daß diese Verbrechen auch in, wie wir es fiktiv nennen wollen,"Bauchau" stattgefunden haben - fiktiverweise.
Natürlich gab es diese Fragen schon früher immer mal wieder, so daß es Unterlagen über diese Fragestellungen und deren Beantwortung durch verläßliche Zeitzeugen gibt - fiktiverweise. Schließlich gab es schon immer interessierte, redliche Zeitgenossen mit Forscherdrang.
Was sollten wir nun davon halten, wenn diese"Po-litiker", die Offenheit und Mut fordern, auf einmal einfach behaupten würden, solche"einschränkenden, begrenzenden" Unterlagen gäbe es gar nicht (obwohl sie im Original vorliegen, fiktiverweise), und die glaubwürdigen Zeugen=Insassen und Besucher=Pfarrer, die davon sprachen, bestimmte Verbrechen habe es dort nicht gegeben, hätten so etwas nie von sich gegeben, diese Äußerungen seien gar nicht belegt (obwohl man eine solche Korrespondenz im Original in Händen hätte)?
Sollten wir hierauf diese alten Originalschreiben hervorziehen und uns darauf einlassen, auf diese Diskrepanzen hinzuweisen? Hätten wir den Mut?
Immerhin wird einem - fiktiverweise - von höchsten Politikern bescheinigt, daß man offenkundig lügen würde.
Wodurch man konsequenterweise ins strafrechtliche Scheinwerferlicht eines Volksverhetzers gezerrt wäre.
Tja, gut, daß alles nur fiktiv ist. Bei uns kann das nie, niemals nicht so sein, denn wir haben ja einen Rechtsstaat, oder wie das Ding heißt.
Ich denke als Ketzer, das Gesülze ist mit dem Vorgehen von Mao-tse-Dong zu vergleichen, der zum Mut aufrief, Kritik zu äußern - nur, um seine politischen Gegner dadurch namhaft zu machen und sie später einen Kopf kürzer machen zu lassen, oder sie zumindest schwer zu bestrafen.
Es ist blanker Hohn, was sich unsere Betroffenheitsmeister da wieder geleistet haben, ich danke Dir, das nochmals festgehalten zu haben.
Beste Grüße vom Baldur
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: