- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 18.01.2002, 10:05
Meldungen am Morgen
~ Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft hat im
abgelaufenen Quartal vor allem wegen hoher Prozesskosten weniger
verdient, aber seinen Umsatz überraschend deutlich gesteigert.
Von Oktober bis Dezember 2001 sei der Nettogewinn im
Jahresvergleich um rund 13 Prozent auf 2,28 Milliarden Dollar
oder 41 Cent je Aktie gesunken, teilte das Unternehmen am
Donnerstag nach Börsenschluss mit. Damit verfehlte der Konzern
die Analystenprognosen knapp, lag aber am unteren Rand der
eigenen Erwartungen. In vielen Absatzmärkten stehe eine
konjunkturelle Erholung noch aus, prognostizierte Finanzchef
John Connors. Dennoch sei der Umsatz vor allem wegen der
"außerordentlich guten" Verkaufszahlen des neuen Betriebssystems
Windows XP um 18 Prozent gestiegen.
~ Der US-Computerkonzern IBM hat angesichts der
gesunkenen Technologieausgaben erneut einen geringeren
Quartalsgewinn verzeichnet und erwartet keine schnelle
Verbesserung der Situation."Die Bedingungen bleiben zu Anfang
dieses Jahres schwierig, aber wir glauben, dass unser Geschäft
im Laufe dieses Jahres stärker werden wird", sagte IBM-Chef
Louis Gerstner am Donnerstag. Der Konzerngewinn habe im vierten
Quartal netto 2,3 Milliarden Dollar oder 1,33 (2000: 1,48)
Dollar je Aktie betragen. Analysten hatten im Mittel mit einem
Quartalsgewinn von 1,32 Dollar je Aktie gerechnet.
~ Die Lage der Privatbank Delbrück & Co. ist angespannt.
"Die Situation ist schwierig", sagte Peter von der Heydt,
Sprecher der Geschäftsführung, dem"Handelsblatt".
~ Der Sportwagenhersteller Porsche hat der schwachen Autokonjunktur getrotzt und in den ersten sechs Monaten seines laufenden Geschäftsjahres 2001/02 Umsatz und Ergebnis gesteigert. Der Konzerngewinn vor Steuern für die Monate August bis Januar habe nach vorläufigen Zahlen mit rund 154 Millionen Euro um mehr als zehn Prozent über dem Vorjahreswert gelegen, teilte das Unternehmen am Freitag vor Beginn der Hauptversammlung mit. Nach Steuern stieg der Gewinn um 27 Prozent auf 87,8 Millionen Euro. Hier habe sich aber die im Zuge der Unternehmenssteuerreform gesunkene Steuerquote bemerkbar gemacht. Die Aktie des nach eigener Darstellung profitabelsten Autobauer der Welt gab im frühen Börsengeschäft 0,7 Prozent auf 440 Euro nach.
Im gesamten Geschäftsjahr 2000/2001 hatte Porsche den Vorsteuergewinn um mehr als ein Drittel auf 592 Millionen Euro und den Umsatz um knapp 22 Prozent auf 4,44 Milliarden Euro gesteigert. Porsche bekräftigte am Freitag die Zielsetzung, im Geschäftsjahr 2001/2002 das Ergebnisniveau des Vorjahres zumindest halten zu wollen. Selbst wenn im Gesamtjahr 2001/02 auf Grund der unsicheren Entwicklung der Weltwirtschaft die Absatzzahl des Vorjahres nicht erreicht werden sollte, werde dank des besseren Modellmixes ein Vorsteuerergebnis zumindest auf Vorjahreshöhe erwartet, hieß es.
[Anm.: Kein shareholder-value-Gezocke, kein Aktiensplit, kein Aktienrückkauf, just business!]
~ Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Worten des Präsidenten des Statistischen
Bundesamtes, Johann Hahlen, in einer Stagnation. Nach einer roten Null im zweiten und dritten
Quartal sei auch im vierten Quartal mit einer roten Null zu rechnen. Eine genaue Zahl nannte der
Volkswirt aber nicht. Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr nach ersten Berechnungen des
Statistischen Bundesamtes so langsam gewachsen wie seit acht Jahren nicht mehr. Das deutsche
Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat 2001 zum Vorjahr nur noch real 0,6 % zugelegt. Im Vorjahr hatte die
Wachstumsrate noch 3,0 Prozent betragen. Das BIP dürfte gleichwohl in den letzten drei Quartalen
des Jahres 2001 leicht rückläufig gewesen sein. Die Zahlen für das vierte Quartal liegen zwar noch
nicht vor, aber aus dem Jahresergebnis und aus den drei Vorquartalen kann man sich ein ungefähres
Bild über deren Entwicklung machen.
~ Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia
ist im Januar unerwartet deutlich gestiegen. Der
Wert des Konjunkturbarometers hat sich auf 14,7 Punkte
nach zuvor minus 12,6 Zählern erholt.
~ Nach Einschätzung von Broaddus, Mitglied der US-Notenbank,
dürfte der Bankrott des Konzerns Enron die
mittelfristigen Aussichten für die US-Wirtschaft nicht
nachhaltig tangieren.
~ Der japanische Finanzminister Masajuro Shiokawa vertritt
die Auffassung, dass das derzeitige Niveau der Erzeugerpreise
auf eine Stabilisierung des Preisniveaus hinweisen
könnte.
~ Der Index der japanischen Erzeugerpreise ist im Januar
gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben. Die
Kernrate ist um 0,1% zum Vormonat gesunken.
Nach eigenen Angaben rechnet die japanische Regierung
im Fiskaljahr 2003/04 mit einer Zunahme des Bruttoinlandsproduktes
um 0,75 Prozent. Für die beiden darauf
folgenden Jahre erwartet die Regierung eine ähnliche po-sitive
Entwicklung.
~ Der amerikanische Präsident George Bush hat Argentinien
die Hilfe der USA angeboten. Gleichzeitig sei diese aber
von einem „soliden und tragfähigen Wirtschaftsprogramm“
des Landes abhängig.
~ Argentiniens Kabinettschef Jorge Capitanich hat erste
Grundlinien eines Haushaltsentwurfs für 2002 bekannt gegeben.
Danach geht die Regierung im Jahr 2002 von einem
Defizit in Höhe von 2,7 Milliarden Peso aus. Dies
entspricht rund 1 Prozent des Bruttoinlandproduktes. Dem
Budgetentwurf liegt ein Rückgang des BIP um 2 Prozent
zu Grunde. Marktteilnehmer erwarten im kommenden Jahr
hingegen einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um
5 bis 10 Prozent.
~ Die Dänische Krone ist zum Euro auf den höchsten Stand
seit über zwei Jahren gestiegen. Maßgeblicher Grund hierfür
ist eine positivere Haltung der Dänen über einen Beitritt
Dänemarks zur Europäischen Währungsunion.
[Anm.: Wo ist da die Logik?]
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