- Geldmenge und Preise - wer kennt sich da noch aus? Interessante Statistiken: - dottore, 21.01.2002, 19:13
- Re: Geldmenge und Preise/Impressionante/ 'hu' wie denkst Du darüber? (owT) - Liated mi Lefuet, 21.01.2002, 19:33
- Geldmenge und Preise/@Diabolo en miniature - hu, 22.01.2002, 09:28
- Re: Geldmenge und Preise/@Diabolo en miniature - Liated mi Lefuet, 22.01.2002, 12:21
- Geldmenge und Preise/@Diabolo en miniature - hu, 22.01.2002, 09:28
- Frage dazu - Bart, 21.01.2002, 20:11
- Re: Frage dazu - Boyplunger, 21.01.2002, 22:51
- Re: Frage dazu - Bart, 22.01.2002, 07:23
- Re: Genau so ist es. Die ZB kann niemals Schulden t i l g e n! (owT) - dottore, 22.01.2002, 12:34
- Re: Die alte Schuldenlast bleibt IMMER gleich! - dottore, 22.01.2002, 12:31
- Re: Frage dazu - Boyplunger, 21.01.2002, 22:51
- Grundsätzliches - El Sheik, 22.01.2002, 01:38
- Re: Hi Scheich! Das als erstes lesen dürfen... Befeuert danke ich vielmals! - dottore, 22.01.2002, 09:21
- Re: Geldmenge und Preise/Impressionante/ 'hu' wie denkst Du darüber? (owT) - Liated mi Lefuet, 21.01.2002, 19:33
Geldmenge und Preise - wer kennt sich da noch aus? Interessante Statistiken:
Hi,
von mir werden bekanntlich jegliche Korrelationen zwischen Geldmenge(n) und Güterpreisen bestritten. Da es sich bei diesen Preisen um am Markt realisierte Preise handeln muss (und nicht etwa um Fantasieangebotspreise, die jemand ins Schaufenster hängt, z.B. 1 Trauring, schlicht = 100.000 €), liegen diesen Preisen Umsätze zugrunde. Und Umsätze bedeutet immer Waren mal Preis.
Nun flattern mir diese Statistiken auf den Tisch, wobei es jedesmal um Jahresvergleiche geht (also ein Prozentwechsel = nach 12 Monaten, bei der Geldmenge und den Warenpreisen parallel):
Als Geldmenge (GM) wird M in der engen Definition genommen (M1 oder M0), in der breiten Definition M2 oder M3. Was letztlich auch keine so große Rolle spielt, da wir es um prozentuale Veränderungen der gleichen Sache"Geldmenge" zu tun haben und mit den selben Warenkörben.
Also auf geht's:
Spitzenreiter: Australien.
GM eng: plus 27,1 % (!), breit: plus 14,0 %.
Was machen die Preise im selben Zeitraum?
Ihre Zuwachsrate fällt bei den Producers von 7,2 auf 2,4 %. Bei den Consumers von 6,1 auf 2,5 %.
Platz 2: Kanada.
GM eng steigt um 15,4 %, GM eng um 4,9 %.
Der Anstieg der Consumer-Preise geht von 3,2 auf 0,7 % zurück. Und die Producerpreise, die vor einem Jahr noch um 6,4 % gestiegen waren, fallen inzwischen gegen Vorjahr um 1,9 Prozent.
Platz 3: Japan.
GM eng steigt um 13,7 %, GM weit um 3,4 %.
Die Consumer-Preise, die vor einem Jahr mit 0,8 % gefallen waren, fallen jetzt mit 1,0 % Jahresrate.
Platz 4: USA.
Die GM eng steigt um 8,2 %, die GM weit sogar um 13,5 % (!).
CP: Anstieg Vj: 3,4 %, jetzt 1,6 %. PP: Anstieg Vorjahr + 3,6 %, jetzt - 1,8 %.
So wundert es keinen, wenn die Lage in €-Land sich ähnlich entwickelt:
GM eng: plus 6,1 %, weit: plus 8,0 %.
CP: plus 2,0 nach plus 2,6 %. PP: minus (!) 1,3 nach plus 6,4 %.
Der unbezweifelbare Anstieg des sog."Geldes" in enger und breiter Definition und das überall deutlich gg. Vj. (also gg. 2000) verpuffte also. Dies kann ernsthaft nicht mit Hortungen erklärt werden, da sich in den Geldmengen unbezweifelbar auch Kontoguthaben verstecken, die per Definition nicht gehortet werden können.
Abgesehen davon ist ein Szenario, dass die"Geldmengen" zu gestiegen sind, um das Geld sofort anschließend zu horten, nicht nachvollziehbar. Die Banken geben die zusätzliche GM nicht zum Nulltarif an jene ab, die damit Waren nachfragen können oder könnten.
Also sind wir wieder beim alten Phänomen (für Japan noch und noch gepostet):
"Geld" dient als täglich fällige Forderung, egal ob bar oder als Konto, nicht nur dazu, Waren zu"bewegen", d.h. zu bezahlen, sondern eben auch dazu, Zahlungen zu leisten, die überhaupt nichts mit der Warensphäre zu tun haben: eben Zahlungen bzw. Rückzahlungen von Finanzverbindlichkeiten.
Die Entwicklung der GM und ihre anschließende"Wirkung" haben ganz offensichtlich nichts mit der Entwicklung von Waren, Warenangeboten, Warenumsätzen, Warenpreisen usw. zu tun, sondern mit der vorangegangenen Entwicklung der Kredite (Verschuldungen), die jetzt in immer größerem Umfang zur Inkassostelle drängen.
Gruß
d.
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