- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 23.01.2002, 09:41
Meldungen am Morgen
~ EZB-Chef Wim Duisenberg hat es einem Zeitungsinterview zufolge als beunruhigend bezeichnet, dass sich in Deutschland die Defizitquote"gefährlich" der Drei-Prozent-Marke nähere. In dem Interview mit der französischen"La Tribune", das in der italienischen"La Stampa" (Mittwochausgabe) gedruckt wurde, hieß es zudem, Duisenberg erwarte in der Eurozone einen Rückgang der Inflationsrate im Laufe des Jahres auf 1,5 bis 1,6 Prozent.
~ Der starke Schweizer Franken ist für die Schweizerische Nationalbank (SNB) weiterhin An-lass
zur Sorge. In einer Podiumsdiskussion in Bern sagte der Vizechef der SNB, Bruno Gehrig, das
gelte vor allem für das Verhältnis des Frankens zum Euro. Der relativ starke Franken passe nicht gut
in die gegenwärtige Konjunkturlage in der Schweiz, sagte er weiter. Die starke Schweizer Währung
verteuert die Ausfuhren und belastet so die Exportindustrie. Ein bedeutender Teil der Schweizer
Ausfuhren geht in die Länder der Eurozone. Die SNB hoffe, dass sich die Konjunktur in der zweiten
Jahreshälfte erhole. Die Risiken seien jedoch substantiell. Er wisse nicht, ob die nächste Änderung
der Leitzinsen nach unten oder nach oben gehe.
~ Nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Welteke
ist der rückläufige Inflationstrend trotz eines möglichen
leichten Anstiegs im Januar intakt. Er ist überzeugt, dass
die Inflation im Frühjahr unter zwei Prozent liegen wird.
~ McTeer (stimmberechtigtes FOMC-Mitglied): Die US-Wirtschaft
steht besser da als noch vor zwei Monaten. Die
jüngsten Äußerungen Greenspans seien negativer aufgefasst
worden als sie gemeint waren.
~ Kmart, der zweitgrößte US-Einzelhändler, hat Gläubigerschutz
nach Kapitel 11 des US-Konkursgesetzes beantragt.
~ Nach Aussage von US-Finanzminister O’Neill kann ein
schwächerer Yen die Probleme Japans nicht lösen. Tatsache
sei, dass dadurch weder die Produktivität noch die Situation
der faulen Kredite verbessert werden könne. Er
habe nicht den Eindruck, dass Premier Koizumi das „Herumpfuschen
am Wechselkurs“ für sinnvoll halte. (Offensichtlich
versucht O’Neill, die Äußerungen über die Akzeptanz
einer Yen-Schwäche zu korrigieren, die ihm
gestern von Shiokawa in den Mund gelegt worden waren)
~ Mizoguchi (MoF) bezeichnet rasche Bewegungen des
Wechselkurses als „nicht wünschenswert“.
~ Kuroda (MoF) betont, das japanische Finanzministerium
habe keine Absicht, den Yen zu beeinflussen. Dies sei
noch nie ein Instrument japanischer Politik gewesen.
J/KO Der koreanische Finanzminister warnt erneut, dass die aggressive
Währungspolitik zur Yen-Schwächung gefährlich
sei. Er würde ein Treffen mit China und Japan befürworten,
falls eine Kooperation nötig werden sollte.
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