- Versuch einer [nicht Elliott-] Marktprognose für 2002 - Galiani, 24.01.2002, 23:46
- Re: Versuch einer [nicht Elliott-] Marktprognose für 2002 - JüKü, 25.01.2002, 00:00
- Re: Versuch einer [nicht Elliott-] Marktprognose für 2002 - André, 25.01.2002, 00:32
- Re: Versuch einer [nicht Elliott-] Marktprognose für 2002 - Euklid, 25.01.2002, 00:40
- Re: Höchst instruktiv! Und Überlegungen dazu: - dottore, 25.01.2002, 13:19
Re: Höchst instruktiv! Und Überlegungen dazu:
Hi Galiani,
eine meisterliche Zusammenstellung der aktuellen Lage.
"Fundamental" ist dem nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht zu den Dividend Yields (angegeben mit 1,3 %).
Die sind auf absolutem ATL, zum Vergleich (siehe Prechter, The Wave Principle, Figure 7-2): 1929 bei ca. 2,8 % und 1987 etwa 2,7 % - und beide Male Crash. Seit 1992 praktisch nur gefallen (damals noch bei ca. 3,8 %).
Es ist, wie Sie ganz richtig schreiben, überhaupt zu erkennen, wie denn die Dividend Yields auf kurze oder mittlere Sicht ansteigen könnten, zumal sich jede Form von Yield überhaupt nur auf etwas beziehen kann, was schon investiert ist bzw. mit dem Investierten erwirtschaftet werden kann.
Eine"Investitionskonjunktur" würde die Yields zunächst nur noch weiter senken, da neue Investitionen nicht gleichzeitig zusätzliche Gewinne sein können, sondern im Gegenteil die Ertragsrechnung noch mehr belasten.
Nun muss sich die Psychologie schließlich an irgend etwas"entzünden", wenn es noch einen Up-Impuls geben soll. Das wieder erstarkte Verbrauchervertrauen allein kann es nicht sein, zumal dies - da längst erkannt - ebenfalls schon in den Kursen stecken dürfte.
Wenn nun garnichts so richtig"Freude" macht, fehlt es Anlegern und Fondsmanagern auch an"Argumenten", im großen Stil zu Käufen zu schreiten. Außer vielleicht den Argumenten
a) die Kurse steigen wieder, also müssen wir"dabei" sein (reiner Behaviouralismus) und/oder
b) die sonst gebotenen Renditen sind entweder zu niedrig (siehe André's"viel Liquiditäts"-Hinweis) oder in allem, was nicht absolute US-Spitzenwerte sind, zu wackelig (Konkursrisiko, Währungsrisiko usw.).
Aus beidem ließe sich (psychologisch) noch ein Mix veranstalten, der den"finalen Schub" auf Dow 13k auslöst. Andere Indizes müssen dem durchaus nicht folgen, was sich seit längerem schon andeutet:
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Der"finale Schub" wäre dann so etwas wie die Flucht in die letzte Burg, die dann mit umso größerem Getöse zusammenbricht.
Etwas anderes fällt mir zu dem Ganzen leider nicht ein.
Ihrer Analyse ist mit"herkömmlichen" Argumenten in keiner Weise zu widersprechen. Gäbe es nicht die - äußerst wichtige - Sache mit dem"man wird es sehen, obwohl man es nicht glauben kann" (JüKü) wäre ohnehin alles klar.
So lungern wir also noch weiter rum (ich jedenfalls). Da ein Brosam, dort ein Bröckchen, und mehr nicht.
Besten Dank und Gruß
d.
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