Sicherheitenpool, geldpolitisches Instrumentarium

verfasst von JD, 29.01.2002, 09:36

>Angenommen auf meinem Grundbuch lastet eine Grundschuld von 500 000 Euro.Inzwischen wurde diese Grundschuld aber abbezahlt bis auf Null.Es ist Sitte daß man den Titel bei der Bank beläßt damit nicht noch einmal die ganze Prozedur mit Notariat durchexerziert werden muß.
>Woher weiß ich jetzt eigentlich ob nicht meine Hausbank das vorliegende Pfand benutzt (Hinterlegung bei der Zentralbank) um damit weiter fröhlich Liquidität zu schöpfen und das Geld verleiht.De facto könnte ich das doch nur sicher verhindern in dem ich die Grundschuld löschen lasse oder irre ich mich da.Ich denke nicht daß die Banken sich ihren Kreditspielraum bei der Zentralbank freiwillig einschränken.Also wäre doch der Rückruf meiner Titel bei der Hausbank (da ja bezahlt) eventuell ein Rückfluß von Kohle an die Zentralbank fällig.Damit könnte ja ein Run auf die Banken veranstaltet werden oder irre ich mich da?
>Werde ich jetzt wegen meiner Dummheit und Naivität liquidiert?
>Gruß EUKLID


Geschäftsbanken können sich durch die Hinterlegung von Sicherheiten Liquidität bei der EZB beschaffen. Sicherheiten gehen in Sicherheitenpool. Es gibt Kategorie 1 und 2 Sicherheiten. kategorie 1 sind Wertpapiere, die EZB-fähig sein müssen (keine Aktien usw.!), Kategorie 2 sind Wirtschaftskredite - Kredite und keine Sicherheiten für solche! Eine Bank fängt also alleine mit dem Grundschuldbrief nichts an, sie muß auch eine Forderung besitzen, was nicht der Fall ist wenn der Kredit zurückbezahlt ist und die Grundschuld nicht mehr valutiert, um sich mit Liquidität zu beschaffen. Aus der Praxis kenne ich eigentlich keine halbwegs seiöse Bank, die Kategorie 2 Sicherheiten einsetzt, da dies auch mit einem extremen Verwaltungsaufwand verbunden ist und der Schuldner durchaus erfahren kann, daß seine Kredit an die EZB abgetreten sind (die EZB nimmt auch nicht jeden Kredit, die Ansprüche der EZB sind nicht zu unterschätzen, wie allerdings die BOJ verfährt weiß ich auch nicht, die soll ja wohl alles nehmen). Im Zweifel leiht sich die Bank Wertpapiere und gibt diese in den Pool, es gibt ja genügend!

Im Zweifel empfehle ich, die Grundschuld von der Bank nach Tilgung der Kredite zusammen mit einer Löschungsbewilligung zurückzuverlangen. Anschließend kann die Grundschuld problemlos für ev. neu benötigte Kredite ohne Einschaltung eines Notars eingesetzt werden.


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• Wie läuft das mit den verpfändbaren Titeln? - Euklid, 29.01.2002, 08:48
  • Re: Dottore ist meine Einlassung mit den verpfändbaren Titeln richtig??? - Euklid, 29.01.2002, 09:12
  • Sicherheitenpool, geldpolitisches Instrumentarium - JD, 29.01.2002, 09:36
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