Re: Wie läuft das mit den verpfändbaren Titeln?

verfasst von André, 29.01.2002, 09:44

>Angenommen auf meinem Grundbuch lastet eine Grundschuld von 500 000 Euro.Inzwischen wurde diese Grundschuld aber abbezahlt bis auf Null.Es ist Sitte daß man den Titel bei der Bank beläßt damit nicht noch einmal die ganze Prozedur mit Notariat durchexerziert werden muß.
>Woher weiß ich jetzt eigentlich ob nicht meine Hausbank das vorliegende Pfand benutzt (Hinterlegung bei der Zentralbank) um damit weiter fröhlich Liquidität zu schöpfen und das Geld verleiht.De facto könnte ich das doch nur sicher verhindern in dem ich die Grundschuld löschen lasse oder irre ich mich da.Ich denke nicht daß die Banken sich ihren Kreditspielraum bei der Zentralbank freiwillig einschränken.Also wäre doch der Rückruf meiner Titel bei der Hausbank (da ja bezahlt) eventuell ein Rückfluß von Kohle an die Zentralbank fällig.Damit könnte ja ein Run auf die Banken veranstaltet werden oder irre ich mich da?
>Werde ich jetzt wegen meiner Dummheit und Naivität liquidiert?
>Gruß EUKLID


Man muß grundsätzlich unterscheiden zwischen Hypothek und Grundschuld.
Hypotheken sind an den Kredit und seine jeweilige Valutierung geknüpft, können also nur bis zu dieser Höhe ins Grundstück vollstreckt werden.
Grundschuld ist das schärfere Schwert und deshalb bei Banken beliebter. Sie könnten jederzeit in voller Höhe erst mal vollstreckt werden, was natürlich, sofern Schuldendienst geleistet wird, rechtsmißbräuchlich wäre.
Nach Tilgung Urkunde stets zurückverlangen, zeckmäßig ist ggf. Eintragung einer Eigentümer-Grundschuld (auf Euklid selbst) oder Eintragung löschen.
Banken pflegen bislang wenigstens nicht mit solchen evtl. noch in ihren Unterlagen befindlichen Grundschuldbriefen eigenmächtige Geschäfte zu tätigen.
Wäre glatter Rechtsmißbrauch!

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