- Gold, Goldmünzen, Inflation, Deflation - dottore, 29.01.2002, 17:25
- Re: Gold, Goldmünzen, Inflation, Deflation - Holmes, 29.01.2002, 21:49
- Re: Übertreibung im Goldsektor denkbar? - Ecki1, 29.01.2002, 22:57
- Re: Gold, Goldmünzen, Inflation, Deflation - dottore, 30.01.2002, 08:47
- Re: Gold, Goldmünzen, Inflation, Deflation - Holmes, 29.01.2002, 21:49
Re: Gold, Goldmünzen, Inflation, Deflation
>Hi,
>jetzt mal die Gretchenfrage: wie wertvoll wird rohes Gold (das Metall, keine Münzen mit nominalem Wert) im GS. Bezogen auf jetzigen Dollarwert, etwa.
Wenn es keine Parität gibt, also 10 M = 3,98 g fein oder was auch immer, haben wir keinen GS, sondern ein KGS. Dann gibt es nur relative Preise der Waren untereinander, also 10 g Gold (dessen Qualität nicht definiert werden muss, sondern 999/1000 fein oder 500/1000 fein usw.) = 1 Stehlampe einer definieretn Qualität = 50 Rosen = 1 Tag Arbeit (mit bestimmten Output) = 10 Kinokarten usw.
Die Preise einzelner Waren/Dienste steigen relativ zu anderen, wenn sie mit zusätzlichen Krediten bezogen au diese Waren nachgefragt werden (Kredit reicht von Anschreiben bis Wechsel usw.). Der Kredit muss anschließend durch zusätzliche Waren bzw. Dienste abgearbeitet werden, was die Preise (da mehr Angebot der Waren oder Dienste) wieder senkt.
>Gibt es eine Möglichkeit, im GS die weitere Goldförderung zu unterbinden oder zu begrenzen-halt nicht mehr als jetzt?
Unterbinden hieße verbieten. Würde so wirken wie das Verbot der Produktion jeder anderen Ware auch. Falls dann immer noch Nachfrage, würde der Preis steigen.
>Kann man eine Goldwährung nur mit dem vorhandenen Gold machen, und würde die funktionieren?
Käme kein zusätzliches Gold mehr zu dem bereits vorhandenen und würde gleichzeitig der GS beibehalten, könnten auch die ZBs kein Gold mehr nachfragen. Sie müssten dann gar nicht stun, da ihr Goldbestand immer wertvoller würde und die Deckungsgrenze bliebe immer die gleiche.
Also:
ZB zuerst Bewertung Goldbestand = 100. Dritteldeckung = 300 Banknoten könnten gegen Einreichung von Wechseln ausgegeben werden.
ZB später Goldbestand = 200 (weil sich der Goldpreis am freien Markt ohne Zufluss von weiterem Gold erhöhren würde) = Möglichkeit 600 Banknoten gegen Wechsel auszugeben.
>Und falls nein: wieviel Gold müsste/würde
> dann jährlich neu gefördert werden?
Null.
>Hängt natürlich vom Preis ab.
Der Preis, der steigt, bewertet den Goldbestand der ZB höher = sie kann mehr Wechsel rediskontieren. Es kommt beim dann ein für allemal festgelegten ZB-Goldbestand nur auf Preis mal Menge an des bei der ZB liegenden Goldes an.
>Die Umweltschäden beim Goldabbau sind schon heute gewaltig. Ausserdem fällt nicht wenig Gold"nebenbei" bei der Kupfergewinnung an. Dafür brauchts keine Cyanid/Hg-Laugerei. MEHR Gold = Goldminen = CN/Hg-Laugerei=Umweltschäden.
Wenn die Umweltschäden nicht neutralisiert werden können, dann lässt sich der Goldabbau unschwer verbieten. GS-Effekt, wie oben.
>Wieviel % der wirtschaftlichen Ressourcen würden nur für die Goldgewinnung draufgehen? Friedman schätzt 5%, oder?
5 % des BIP? Ganz ausgeschlossen. Wie wird da gerechnet? Wert des bei der Goldproduktion geförderten neuen Goldes p.a. ca. 35 Mrd €. Da absorbieren viele Autofabriken mehr Ressourcen. Der Weltfussball setzt mehr als das Dreifache davon um.
Gruß
d.
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