- Es wird immer enger: 'Murdoch befürchtet Insolvenz von Kirch' - marsch, 02.02.2002, 16:09
Es wird immer enger: 'Murdoch befürchtet Insolvenz von Kirch'
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<td><font size=5>Murdoch befürchtet Insolvenz von Kirch</font>
Der hoch verschuldete Medienkonzern Kirch gerät immer stärker unter Druck. Jetzt hat sich auch Kirch-Partner Rupert Murdoch zu Wort gemeldet.
Der Chef des Medienkonzerns News Corp., Rupert Murdoch, hält eine Insolvenz seines Münchner Geschäftspartners nicht mehr für ausgeschlossen. Für diesen Fall drohe Murdoch mit einem Rechtsstreit, berichtete das Nachrichtenmagazin"Der Spiegel" am Samstag vorab aus seiner neuesten Ausgabe."Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass in diesem Fall News Corp. alle geeigneten rechtlichen Mittel einlegen wird", heißt es in einem Schreiben des Vizepräsidenten des Murdoch-Unternehmens, Arthur Siskind, an Kirch-Geschäftsführer Dieter Hahn vom vergangenen Mittwoch.
Nachdem der Axel Springer Verlag am Mittwoch bei Kirch eine Zahlung über 767 Mio. Euro eingefordert hat, bangt Murdoch offenbar um seine erst im Oktober fälligen Milliardenforderungen."News Corp. wäre sehr besorgt", zitierte der"Spiegel" aus dem am Mittwoch versandten Brief, wenn Kirch ausgewählten Gläubigern oder Aktionären finanzielle Vorzüge gewährte,"ohne News Corp. vergleichbare Rechte einzuräumen".
Springer Verlag:"Rechtslage eindeutig"
Zugleich verteidigte der Springer Verlag dem Bericht zufolge seine finanziellen Ansprüche gegenüber Kirch."Die Rechtslage ist eindeutig", zitierte das Magazin den Juristen Georg Thoma, der Springer vertritt.
Zwischen der Kirch-Gruppe und dem Springer Verlag war vergangene Woche ein offener Streit um die Rückgabe der Springer-Anteile an Pro Sieben Sat 1 ausgebrochen. Das Verlagshaus hatte eine Verkaufsoption für die 11,5-prozentige Beteiligung geltend gemacht und dem Münchner Konzern eine Frist von drei Monaten gesetzt, um den vereinbarten Kaufpreis auszuzahlen. Dagegen kündigte Kirch rechtliche Schritte an.
Kirch: Vereinbarung ungültig
Nach Auffassung des Münchner Medienunternehmens soll die gesamte Vereinbarung aus dem Jahr 2000 ungültig sein, weil wesentliche Vertragsteile angeblich nie notariell beurkundet wurden.
Für Kirch, der vor allem unter hohen Verlusten bei seinem Abosender Premiere World leidet, würde eine Auszahlung des Spinger-Anteils ein weiteres Loch in die Firmenkasse reißen. Im April läuft ein von der Dresdner Bank zwei Mal verlängerter Kredit von rund 460 Mio. Euro aus.
Wenn zudem der Kirch-Abosender Premiere World im Oktober nicht deutlich mehr Abonnenten zählt, kann Murdoch seine Beteiligung von 22 Prozent für knapp 1,8 Mrd. Euro an Kirch zurückgeben. Der Abosender blieb im vergangenen Jahr weit hinter den Erwartungen zurück und schrieb nach Unternehmensangaben mehr als eine halbe Mrd. Euro Verlust.
ftd.de, Sa, 2.2.2002
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