- New York & München: *Uneingeschränkte Solidarität* mit US-Kriegerei zeigt Risse - Wal Buchenberg, 04.02.2002, 11:41
- Re: New York & München: *Uneingeschränkte Solidarität* mit US-Kriegerei zeigt Risse - mrjohns, 04.02.2002, 14:59
- Re: New York & München: Clevere Amerikaner? - Wal Buchenberg, 04.02.2002, 15:54
- Re: New York & München: Clevere Amerikaner? - mguder, 04.02.2002, 16:36
- Re: New York & München: Clevere Amerikaner? - apoll, 04.02.2002, 16:43
- Afterwissenschaft = Dinge, die kein Mensch nachprüfen kann. (owT) - Wal Buchenberg, 04.02.2002, 17:14
- Re: Afterwissenschaft = Dinge, die kein Mensch nachprüfen kann. (owT) - apoll, 04.02.2002, 17:25
- Nix wirklich weiß man - da lässt sich trefflich streiten! (owT) - Wal Buchenberg, 04.02.2002, 20:32
- Re: Afterwissenschaft = Dinge, die kein Mensch nachprüfen kann. (owT) - apoll, 04.02.2002, 17:25
- Afterwissenschaft = Dinge, die kein Mensch nachprüfen kann. (owT) - Wal Buchenberg, 04.02.2002, 17:14
- Re: New York & München: Clevere Amerikaner? - apoll, 04.02.2002, 16:43
- Re: New York & München: Clevere Amerikaner? - Euklid, 04.02.2002, 18:43
- Die wollen möglichst viele in den Abgrund reißen. Hast du Mitleid? Ich nicht. (owT) - Wal Buchenberg, 04.02.2002, 20:19
- Re: Die wollen möglichst viele in den Abgrund reißen. Hast du Mitleid? Ich nicht. (owT) - Euklid, 04.02.2002, 22:44
- Re: New York & München: Clevere Amerikaner? - black elk, 04.02.2002, 20:23
- Die wollen möglichst viele in den Abgrund reißen. Hast du Mitleid? Ich nicht. (owT) - Wal Buchenberg, 04.02.2002, 20:19
- Re: New York & München: Clevere Amerikaner? - mguder, 04.02.2002, 16:36
- Re: New York & München: Clevere Amerikaner? - Wal Buchenberg, 04.02.2002, 15:54
- Re: New York & München: *Uneingeschränkte Solidarität* mit US-Kriegerei zeigt Risse - mrjohns, 04.02.2002, 14:59
New York & München: *Uneingeschränkte Solidarität* mit US-Kriegerei zeigt Risse
Uneingeschränkte Solidarität der EU mit allen US-Kriegen zeigt Risse
Resümee über das World Economic Forum in New York und der Münchner Militärkonferenz in der Financial Times Deutschland (Aus: FTP vom 4.2.2002)
„Das Weltwirtschaftsforum gerät zur Farce. Die Gemeinsamkeiten zwischen den USA und ihren Verbündeten sind weitgehend aufgebraucht. Zurück bleibt nur noch eingeschränkte Solidarität.“...
„Anspruch und Wirklichkeit des Weltwirtschaftsforums klaffen auseinander. Dessen Motto - ‚Führung in schwierigen Zeiten - eine Vision für eine gemeinsame Zukunft’ - wird zur Farce: Wenn dieser Gipfel eines schonungslos offenbart, ist es das Ende der ‚uneingeschränkten Solidarität’ zwischen den USA und ihren Verbündeten, wie Bundeskanzler Gerhard Schröder sie nach dem 11. September proklamierte.
Statt gemeinsamen Visionen verdeutlicht das New Yorker Forum die wachsenden Unterschiede zwischen den USA, den Europäern und dem Rest der Welt. Mit den transatlantischen Beziehungen ist einer der ideologischen Grundpfeiler der mittlerweile 32 Jahre alten Veranstaltung angeknackst. Das betrifft nicht allein die Außenpolitik, sondern auch viele andere Bereiche wie die Wirtschafts- und die Handelspolitik.
Drohung den Kampf auszuweiten
Aber vor allem stößt die Drohung von US-Präsident George W. Bush, den Krieg gegen den Terrorismus auszuweiten, auf große Skepsis. ‚Wenn die Amerikaner Beweise haben, die auf die Teilnehmer anderer Staaten Rückschlüsse zulassen, dann hätten die Mitgliedstaaten der Nato ein großes Interesse daran, diese Beweise zu sehen’, sagt Nato-Generalsekretär Lord Robertson bei einem Tête-à -tête mit Journalisten. Und er fügt hinzu: ‚Bislang gibt es sie nicht.’“...
Dieses Aufeinanderprallen der Denkkulturen ist besonders augenfällig in einer Diskussionsrunde, bei der ein Amerikaner die Welt ähnlich wie Präsident Bush in zwei Teile gliedert, die Welt der Moderne und die Welt des Fundamentalismus. Theodore Zeldin, der britische Buchautor und Frankreich-Experte, bemerkt daraufhin trocken: ‚Es gibt zwei Arten von Menschen: die, welche die Welt in zwei Kategorien teilen; und die anderen.’
Gefährliche Achsen-Analyse
Potenziell gefährlich ist Bushs neue Achsen-Analyse vor allem für die Deutschen. Iran ist nicht nur ein traditionell wichtiger Wirtschaftspartner der Bundesrepublik. Deutschland vertraut auch fest darauf, dass sich in Iran die Reformer durchsetzen und das Regime mäßigen werden. Die USA dagegen, so ist auf dem Forum zu hören, halten das für völlig illusorisch und sehen die Lösung nur noch im Sturz der Mullahs, auch wenn das eine blutige Auseinandersetzung bedeute.“...
Münchner Militärkonferenz:
“Bei der Münchner Sicherheitskonferenz sind deutliche Differenzen zwischen Europa und Amerika über die Fortsetzung des internationalen Kampfes gegen den Terror zu Tage getreten.
Während US-Vertreter am Wochenende die Bereitschaft Amerikas zu weiteren Militäraktionen - notfalls ohne seine Verbündeten - betonten, warnten europäische Teilnehmer vor einem Bruch der Anti-Terror-Koalition bei Alleingängen Washingtons. Die Uneinigkeit zeigt, dass die Nato nach dem de facto unilateralen US-Einsatz in Afghanistan nicht nur als Militärbündnis angeschlagen ist, sondern auch politisch. Eine Ausweitung der amerikanischen Militäraktion über Afghanistan hinaus würde die transatlantischen Beziehungen weiter beschädigen.
Wie zuvor US-Präsident George W. Bush in seiner Rede zur Lage der Nation, so betonte Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz, dass die Programme Iraks, Irans und Nordkoreas zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen eine Bedrohung für die Sicherheit der USA darstellten."Wir sind im Krieg. Der einzige Weg (der Verteidigung) ist, den Krieg zu unseren Feinden zu tragen." Allerdings sei noch keine Entscheidung über einen Angriff auf Irak gefallen, betonte Wolfowitz immer wieder.
Zudem machte der als Hardliner geltende Vizeminister deutlich, dass die USA im Anti-Terror-Krieg nur von Fall zu Fall auf die Nato oder Koalitionen zurückgreifen wollen. Eine der wichtigsten Lehren der bisherigen Kriegführung sei, so Wolfowitz, dass ‚die Mission die Koalition bestimmt und nicht umgekehrt’.
Harte Linie der Amerikaner verärgert
Ähnlich harsch äußerte sich der republikanische US-Senator John McCain: ‚Das ist eine neue Art von Krieg, wir brauchen keine anderen Truppen als unsere Hightech-Soldaten.’“...
Europäische Vertreter reagierten schärfer. Ein US-Angriff auf Irak würde eine Kettenreaktion auslösen, warnte ein Diplomat. ‚Die Anti-Terror-Koalition würde zerfallen, moderate islamische Regierungen im Nahen Osten würden destabilisiert, der Nahost-Konflikt würde verschärft. Und ein politisches Konzept für die Zeit nach Saddam Hussein haben auch die USA nicht.’
“Militärschlag gegen Irak
So wurde in München deutlich: Bei einem Militärschlag gegen Irak stünden die USA isoliert da. Der Widerstand variierte lediglich in der Schärfe, mit der er vorgetragen wurde...“...
„In die Kritik der Europäer mischte sich freilich immer ein Schuss Frustration ob der Hartnäckigkeit der Amerikaner - und der eigenen Machtlosigkeit.“...
„Ein hoher Beamter aus Frankreich meinte: ‚Die Amerikaner haben den Afghanistan-Krieg gewonnen - jetzt hören sie überhaupt nicht mehr zu.’...
Alle Zitate aus: Financial Times Deutschland vom 4.1.2002.
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