- Neue Nachrichten, einfach zu aktuell und zu brisant - lesen! - Chirurg, 19.04.2000, 19:44
- Re: Lyndon LaRouche - Black Elk, 19.04.2000, 20:42
- Re: Lyndon LaRouche - Chirurg, 19.04.2000, 21:21
- Re: Außenseiter - Black Elk, 19.04.2000, 21:46
- Zustimmung mt - Chirurg, 20.04.2000, 06:34
- Re: Außenseiter - Black Elk, 19.04.2000, 21:46
- Re: Lyndon LaRouche - Chirurg, 19.04.2000, 21:21
- Re: Neue Nachrichten, einfach zu aktuell und zu brisant - lesen! - Dieter, 19.04.2000, 21:22
- Re: 3. Welt Länder - Black Elk, 19.04.2000, 21:58
- Re: 3. Welt Länder - Dieter, 19.04.2000, 23:06
- Re: 3. Welt Länder - Black Elk, 19.04.2000, 21:58
- LaRouche-Initiative: politischer Schwachsinn! - JFO, 19.04.2000, 22:33
- Die Politik, die zur Zeit gemacht wird, die ist Schwachsinn! - Lehmann, 20.04.2000, 06:44
- Re: Neue Nachrichten, einfach zu aktuell und zu brisant - lesen! - Derek, 20.04.2000, 15:27
- Re: Neues Bretton Woods - Black Elk, 20.04.2000, 18:28
- Vergiss VWL mt - Chirurg, 20.04.2000, 20:31
- Re: Was ist ein besseres, gerechteres Wirtschaftssystem? - Black Elk, 20.04.2000, 21:09
- Der entscheidende Satz... - JüKü, 20.04.2000, 21:44
- Re: Was ist ein besseres, gerechteres Wirtschaftssystem? - Dieter, 20.04.2000, 23:11
- Re: Wo du Recht hast, hast du Recht - Black Elk, 20.04.2000, 23:33
- Re: Was ist ein besseres, gerechteres Wirtschaftssystem? - Black Elk, 20.04.2000, 21:09
- Vergiss VWL mt - Chirurg, 20.04.2000, 20:31
- Re: Neues Bretton Woods - Black Elk, 20.04.2000, 18:28
- Re: Lyndon LaRouche - Black Elk, 19.04.2000, 20:42
Re: Neue Nachrichten, einfach zu aktuell und zu brisant - lesen!
Eigentlich ist es traurig und skandalös, daß wir alle auf Kosten vieler Dritte-Welt-Länder oder Schwellenländer leben. Daß ganz nebenbei unser Welt-Finanzsystem auch dadurch gefährdet ist, welches den führenden Industrienationen bislang den größten Nutzen brachte, könnte eine gerechte Rache sein.
Gruß Dieter
>Finanz-Gipfel im Kursgewitter
> Chaos oder Neues Bretton Woods
> Die"Neue Wirtschaft" ist am Ende. Panikverkäufe an den Aktienbörsen, steigende Zinsen und Anzeichen für Inflation beenden die Illusion
> vom amerikanischen"Wirtschaftswunder". Nun wächst die Zahl der IWF-Kritiker, aber nur ein"Neues Bretton Woods" kann einen
> totalen Wirtschaftszusammenbruch verhindern.
>
>Blasenangst
>Weltweite Depression schon vor dem Wall-Street-Crash
>
>Die Nerven von Anlegern und Krisenmanagern liegen blank. In der am 3. April begonnenen Handelswoche erlebte die amerikanische Technologiebörse
>NASDAQ den größten Kurssturz ihrer Geschichte. Nur durch das gemeinsame Eingreifen von Federal-Reserve-Chef Alan Greenspan, Börsenguru Abby Cohen
>und US-Präsident Bill Clinton am 4. April konnten die in der Spekulationsblase aufgerissenen Löcher in letzter Minute behelfsmäßig gestopft werden. Unmittelbar
>zuvor hatten sich bereits 3800 Milliarden DM an Vermögenswerten innerhalb weniger Stunden verflüchtigt. Noch einmal konnte den Anlegern eingeredet
>werden, die"fundamentalen Daten der US-Wirtschaft" seien gut und jede"Korrektur" im Grunde eine tolle Gelegenheit zum Kauf.
>Doch in der nachfolgenden Woche stießen die Beschwörungsformeln nur noch auf taube Ohren. Panik machte sich breit. Am 10., 11. und 12. April fiel der
>NASDAQ-Index wie ein Stein, insgesamt um 16%. Der Nachschub an unbelehrbar kaufwütigen Anlegern - die eigentliche Ressource des Aktienbooms - geriet
>plötzlich ins Stocken.
>Inzwischen sind die"New Economy"-Favoriten weltweit an den Aktienmärkten abgestürzt. In den USA hat allein das Softwarehaus Microsoft innerhalb weniger
>Tage rund 240 Milliarden DM an Börsenwert eingebüßt. Die beiden führenden Internet-Unternehmen Japans, Softbank und Hikari Tsushin, fallen trotz
>Handelsbeschränkungen an der Tokioter Börse ins Bodenlose und haben jetzt mehr als 50% bzw 80% ihres Höchststandes vom Februar verloren. Hiraki
>Tsushin ist bis zum 13. April an jedem einzelnen Handelstag im April um das täglich erlaubte Limit von 3000 Yen gefallen und stand damit bei 36800 Yen, im
>Vergleich zu 230000 Yen am 14. Februar. Auch der Neue Markt in Deutschland hat seit Mitte März rund ein Drittel seines Wertes abgegeben.
>Inmitten dieser Turbulenzen versammeln sich die führenden Finanzpolitiker und Zentralbankchefs der Welt zum Frühjahrsgipfel von Internationalem
>Währungsfonds (IWF), Weltbank und G-7 in Washington. Die offenkundigen spekulativen Exzesse an den Aktienmärkten und die jetzt unmittelbar gegebene
>Gefahr einer weltweiten finanziellen Kernschmelze mit all ihren dramatischen Folgen für die Weltwirtschaft müßten eigentlich Grund genug sein, von offizieller
>Seite die Notbremse zu ziehen und ordnend in den selbstzerstörerischen Wahnsinn an den Finanzmärkten einzugreifen.
>Vielleicht wird man rückblickend das Washingtoner Apriltreffen als die allerletzte Gelegenheit betrachten, an der die nachfolgende Katastrophe hätte verhindert
>werden können. Allerdings geben die bisherigen Stellungnahmen der"Krisenmanager" nicht den geringsten Anlaß zum Optimismus.
>Blasenangst
>Typisch für Zentralbanker sind die Äußerungen, die Bundesbank-Präsident Ernst Welteke Ende März in einem Interview mit der französischen Zeitung
>Libération machte. Zunächst räumte er ein, daß es in der Tat"irrational und irritierend" sei, wenn irgendeine kleine Firma, die noch nicht einmal Gewinn
>erwirtschaftet, plötzlich höher bewertet werde als einige der größten Unternehmen. Auf die Frage, ob er an den Aktienmärkten die Entwicklung einer
>"Spekulationsblase" befürchte, antwortete Welteke dann:"Ja, aber wir können wenig dagegen tun, außer vor Aktienkäufen auf Kredit zu warnen. Ob es sich um
>eine spekulative Blase handelt, werden wir erst herausfinden, wenn sie platzt."
>Der Chefökonom der Bundesbank Hermann Remsperger wurde etwas deutlicher, als er am 2. April in Berlin auf das eigentliche Dilemma der Zentralbanken
>hinwies. Die Zentralbanken seien gezwungen, sich auf reine Prävention zur Verhinderung von Übersteigerungen an den Vermögensmärkten zu beschränken. Denn
>der Versuch, eine einmal entstandene spekulative Blase"aufzustechen", sei einfach viel zu riskant. Weil Remsperger andererseits nicht ausschließen wollte, daß es
>für präventive Maßnahmen längst zu spät ist, empfahl er die Aufstellung eines"Notfall-Plans", der das Eingreifen der Zentralbanken nach Krisenausbruch
>umschreibt. Man müsse dann alles daransetzen,"die systemischen Risiken im Finanzsektor einzudämmen".
>Aber die Risiken im Weltfinanzkasino erschöpfen sich keineswegs in der Gefahr von Aktiencrashs. Alle Segmente des Finanzsystems, von Aktien über Anleihen,
>Immobilien und Rohstoffe bis hin zu den auf diesen Basiswerten aufsetzenden Finanzwetten - bei denen ein Volumen von weit mehr als hundert Billionen Dollar
>offensteht - wurden in den vergangenen Wochen von extremer Volatilität erfaßt.
>Dabei sind vermutlich einige der ganz großen Namen auf die schiefe Bahn geraten. Ein Gerücht jagt das andere. Der Geschäftsführer des Spekulationsfonds
>"Soros Fund Management" Stanley Druckenmiller erklärte, es gebe eindeutige Belege dafür, daß nach dem Untergang des einst 22 Milliarden Dollar schweren
>"Tiger"-Fonds Ende März nun ein anderer führender"Hedge Fund" vor der Pleite stehe.
>Der in Hongkong ansässige Finanzexperte Marc Faber betonte gegenüber der EIR-Nachrichtenagentur am 11. April:"Hinter den Kulissen gehen eine Menge
>komischer Dinge vor sich. Es gibt Gerüchte, die ich sehr ernst nehme, daß mehrere führende Finanzinstitute riesige Derivatverluste eingefahren haben. Ursache
>hierfür waren die immensen Renditedifferenzen zwischen Regierungsanleihen einerseits und,Fannie Maes' [staatlich garantierte US-Hypotheken] und anderen
>Anleihen andererseits. Einige wichtige Institute haben sich Berichten zufolge hierbei kräftig die Finger verbrannt und, wie es heißt, sehr große Verluste erlitten."
>Man sei verzweifelt bemüht, diese Schieflagen nicht bekannt werden zu lassen. Denn, so Marc Faber, im Falle eines Finanzkrachs würde noch während des
>US-Präsidentschaftswahlkampfs die Verehrung der amerikanischen Bevölkerung für Alan Greenspan und Al Gore unvermittelt in blanken Haß umschlagen.
>Schon jetzt werde Greenspans Popularität zunehmend in Frage gestellt. Ihm sei es zu"verdanken", daß die Blase heute noch größer ist als vor zwei Jahren. Faber
>fügte hinzu:"Die Gefühle von Liebe und Haß liegen sehr eng beieinander, und die Dinge können sich sehr schnell ändern. Wenn die Leute ihr Geld verlieren, wird
>die negative Stimmung sehr rasch um sich greifen."
>Weltweite Depression schon vor dem Wall-Street-Crash
>Im überwiegenden Teil der Welt ist die Katastrophe schon längst eingetreten. Nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems fester Wechselkurse in
>den Jahren 1971-73 haben die durch Globalisierung und spekulative Kapitalflüsse gesteigerten Defekte des Weltfinanzsystems in den vergangenen Jahren eine
>Volkswirtschaft nach der anderen in Asien, Afrika, Lateinamerika und auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion ins Chaos gestürzt. Und wenn die Wirtschaft
>erst einmal am Boden lag, dann folgten in aller Regel die"Konditionalitäten" des IWF, das heißt die brutale Kürzung öffentlicher Investitionen in Infrastruktur und
>Gesundheitswesen zugunsten der Bedienung von Außenschulden, um auf diese Weise"das Vertrauen der Finanzmärkte" wiederzugewinnen.
>Der Favorit bei der Wahl des Londoner Oberbürgermeisters, der frühere Labour-Mann Ken Livingston, verglich am 10. April die Auswirkungen der
>IWF-Politik mit dem Wüten Adolf Hitlers:"Der IWF und die Weltbank verbreiten weiterhin Schrecken, und jetzt auch die Welthandelsorganisation. Überall auf
>der Welt sterben Menschen unnötig an den Folgen des internationalen Finanzsystems." Livingston zitierte dann eine Studie der Ã-konomin Susan George, die
>gezeigt habe,"daß in jedem Jahr seit 1981 zwischen 15 und 20 Millionen Menschen unnötig starben, weil Regierungen der Dritten Welt unter der Last ihrer
>Schulden gezwungen waren, ihre Ausgaben für Trinkwasser und Gesundheit zu kürzen. Jedes Jahr tötet das internationale Finanzsystem mehr Menschen als der
>Zweite Weltkrieg. Bei Hitler wußten wir immerhin, daß er verrückt war."
>Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt vertrat am 13. April in einem Interview den Standpunkt, der IWF trage erhebliche Mitverantwortung für die Wirtschaftskrisen
>in Südamerika, Rußland und Südostasien. Länder wie Brasilien, Mexiko, Rußland und Thailand seien vom IWF aufgefordert worden, sämtliche
>Kapitalverkehrskontrollen aufzuheben, selbst diejenigen für kurzfristige Finanzströme. Dies habe der Spekulation Vorschub geleistet und zum plötzlichen Absturz
>der nationalen Währungen geführt. Schmidt weiter:"Diese Empfehlung, sämtliche Kapitalverkehrskontrollen aufzuheben, war verheerend. Sie wurde geboren aus
>ideologischen Vorstellungen der Wall Street, des Finanzministeriums der USA und einiger Professoren." Dabei habe der IWF mit dem Verschwinden des
>Systems fester Wechselkurse im Grunde seine Existenzberechtigung längst verloren.
>Zweifellos ist der Chor der IWF-Kritiker in jüngster Zeit erheblich angewachsen. Auch die Zahl der realistischen Einschätzungen zur katastrophalen Entwicklung
>auf den Weltfinanzmärkten hat zuletzt deutlich zugenommen. Doch jetzt ist Handeln gefragt. Die LaRouche-Initiative zum"Ad-Hoc-Komitee für ein Neues
>Bretton Woods" (siehe Seite 2) weist den Weg.
>Lothar Komp
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