- Lichtgestalt!! Klont Bill Gates! - Holmes, 04.02.2002, 20:29
- I think my pig pipes ;-) - Diogenes, 04.02.2002, 21:04
- Ruhm ist ein mindestens ebenso grosser Anreiz zu leisten wie Geld!! Druckt Orde (owT) - Holmes, 04.02.2002, 21:10
- Richtig! Siehe Schopenhauer: Soldaten werden mit kleinem Geld und Orden bezahlt (owT) - dottore, 04.02.2002, 22:46
- Da sind wir wieder bei der Frage... - Holmes, 04.02.2002, 23:49
- Re: Da sind wir wieder bei der Frage... - dottore, 05.02.2002, 08:31
- hat eine metallene Quittung die meine Idiotie dokumentiert einen Wert? - Fürst Luschi, 05.02.2002, 11:40
- Re: Da sind wir wieder bei der Frage... - dottore, 05.02.2002, 08:31
- Da sind wir wieder bei der Frage... - Holmes, 04.02.2002, 23:49
- Richtig! Siehe Schopenhauer: Soldaten werden mit kleinem Geld und Orden bezahlt (owT) - dottore, 04.02.2002, 22:46
Lichtgestalt!! Klont Bill Gates!
Bill Gates
Der Menschheit zum Nutzen, sich selbst zum Ruhm
Der reichste Mann der Welt spendiert fast sein halbes Vermögen einer Stiftung für die Weltgesundheit. Es sei ein"prima Gefühl", sagt Gates, etwas Gutes zu tun.
In der Familie Gates ist Bill Senior für die bürgerlichen Normen und Werte zuständig. Der pensionierte Rechtsanwalt ermunterte seinen Sohn, den Software-Unternehmer, schon vor etlichen Jahren, einen Teil seiner vermutlich 60 Milliarden Dollar für gute Zwecke zu verwenden. So haben es die amerikanischen Tycoons, die Rockefellers und Carnegies, die Fords und Gettys, von jeher gehalten: der Gemeinschaft zum Nutzen, sich selbst zum bleibenden Ruhm.
REUTERS
Fremdbild, Selbstbild: Der"harte Hund" Gates sieht sich selbst gern als Wohltäter - geschäftlich wie karitativ
Als Bill Gates der Jüngere vor vier Jahren ankündigte, er und seine Frau Melinda würden den allergrößten Teil ihres Riesenvermögens in eine Stiftung einbringen, hagelte es spöttische Bemerkungen. Die Regierung in Washington bereitete gerade ein Kartellverfahren gegen Microsoft vor und wollte den Konzern zerschlagen. Da lag der Verdacht nahe, der reichste Mann der Welt wolle etwas gegen seinen eminent schlechten Ruf als Monopolist tun.
Microsoft hat das Gerichtsverfahren bisher ziemlich folgenlos überstanden. Doch die"Bill and Melinda Gates Foundation" ist mittlerweile mit 24 Milliarden Dollar Grundkapital die bestausgestattete Stiftung weltweit. Ein Ziel der Stiftung: Malaria, Aids, Diphtherie und andere Geißeln in der Dritten Welt wirkungsvoll zu bekämpfen. Gates selbst nennt das leicht linkisch"die Sache mit der Weltgesundheit".
Die Anfänge fielen 1998 vergleichsweise bescheiden aus. Die Stiftung gab 100 Millionen Dollar für ein Programm aus, das die ärmsten Länder mit einfachen, aber lebensrettenden Impfstoffen zur Bekämpfung der Mütter- und Kindersterblichkeit versorgen sollte. Auch Hebammen, Spritzen und Kühlgeräte wurden finanziert - eine schlichte medizinische Infrastruktur für die Dritte Welt.
Nebenher entwickelten die Projektmitarbeiter zwei praktische Neuerungen: Etiketten, die auf Impfstoffbehälter geklebt werden und sich verfärben, wenn ein Serum verdorben ist, sowie eine spezielle Injektionsmethode, die die Wiederverwendung von Spritzen ausschließt und so die Übertragung von Hepatitis B oder Aids durch nicht sterilisierte Nadeln verhindert.
Bill Gates als Graswurzel-Philanthrop: In Mosambik, wo 20 Prozent aller Neugeborenen eine Lebenserwartung von weniger als fünf Jahren haben, fördert seine Stiftung lokale Projekte, bei denen Einheimische lernen, wie Spritzen gegen Wundstarrkrampf, Diphtherie, Hepatitis B verabreicht werden.
Um die Ausbreitung von Malaria in ländlichen Gebieten zu erfassen und zu bekämpfen, kaufte die Stiftung Fahrräder, Mopeds und satellitengestützte Navigationssysteme. So können auch Kranke betreut werden, für die der Weg zur nächsten Klinik zu weit ist.
In 74 Ländern fördert die Gates Foundation mittlerweile die Verteilung von Impfstoffen für Neugeborene und Kinder. Sie hat sich zudem darauf verlegt, teure Seren, die üblicherweise erst nach Ablauf der Patentrechte in die Dritte Welt gelangen, dorthin zu bringen, wo sie jetzt am nötigsten gebraucht werden. Außerdem investiert sie gewaltige Summen in die Aids- und Malaria-Forschung.
DER SPIEGEL
Größe: Die Gates-Foundation braucht den Vergleich mit Entwicklungshilfe-Etats von Staaten nicht zu scheuen
Vor zwei Jahren richtete der Microsoft-Gründer einen eigenen Impf-Fonds mit 750 Millionen Dollar ein. Er verknüpfte ihn mit der"Global Alliance for Vaccines and Immunization", einem internationalen Bündnis von Organisationen, das sich dem erdumspannenden Kampf gegen Krankheiten verschrieben hat. Dabei kombiniert Bill Gates die guten Taten mit seinem nüchternen Geschäftssinn. So fügt er dem Venture-Kapitalismus, der ihn steinreich gemacht hat, eine neue Variante hinzu: die Venture-Philanthropie.
Vom Fonds bedachte Organisationen werden als Geschäftspartner behandelt, die Rechenschaft über den Fortgang ihres Projekts ablegen müssen. Regierungen, die bei Gates um Unterstützung bitten, müssen ihre Ausgaben für Gesundheit erhöhen, ehe sie mit größeren Summen bedacht werden. Jede Initiative muss den Nachweis erbringen, dass sie in nächster Zukunft auf eigenen Füßen stehen kann.
Solche Methoden, mit denen Gates den Markt zu kontrollieren versucht, sind aus der Geschichte der Firma Microsoft vertraut. Skeptiker weisen denn auch darauf hin, dass Microsoft wohl seinen Geschäftspartnern Bedingungen und Zielvorgaben auferlegen könne, nicht aber Projekten in Haiti oder Mosambik.
Allerdings ist auch der Vorteil gegenüber staatlicher Entwicklungshilfe unübersehbar. Die praktisch orientierte Stiftung konzentriert sich auf ein Grundübel in der Dritten Welt und geht mit viel Geld gezielt dagegen vor.
Wie Microsoft in seinen Anfängen ist die Stiftung ein eher kleines, effizientes Unternehmen mit 216 Leuten, angesiedelt in einem eher öden Zweckbau in Seattle. Bill Gates Senior ist die treibende Kraft. Bill Gates Junior, der Harvard ohne Abschluss verließ, verschlinge medizinische Texte, schrieb"Newsweek" vorige Woche, und er behalte sich die Bewilligung seriöser Anträge"mit dem Eifer eines Doktorvaters vor".
Im Übrigen sieht der großzügigste Stifter aller Zeiten seine Wohltaten als guten Zweck in eigener Sache: Es sei einfach"ein prima Gefühl", mal etwas Hilfreiches zu tun.
GERHARD SPÃ-RL
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