- Dr. Ehrhardt nochmals zu Gold - Philipp Steinhauer, 06.02.2002, 21:08
- Wie bitte? Silber keine Alternative? - Theo Stuss, 07.02.2002, 08:48
- Re: Merkwürdiges Argument gegen Silber - der Preis ist zu niedrig? - JLL, 07.02.2002, 09:54
- Re: Merkwürdiges Argument gegen Silber - der Preis ist zu niedrig? - Euklid, 07.02.2002, 10:07
- Re: Merkwürdiges Argument gegen Silber - der Preis ist zu niedrig? - JLL, 07.02.2002, 09:54
- Wie bitte? Silber keine Alternative? - Theo Stuss, 07.02.2002, 08:48
Dr. Ehrhardt nochmals zu Gold
Zitate aus der aktuellen Finanzwoche:
"Durch die angestrebte Erhöhung des US-Verteidigungshaushaltes auf ca. 380 Mrd. US Dollar stoßen die USA in nie gekannte Rekordausgaben vor. Wenn man bedenkt, dass bis die gefürchtete zweite Supermacht der Welt, die damalige UdSSR, den Verteidigungshaushalt auf gut 10 Milliarden US Dollar erhöht (China liegt noch viel niedriger, Deutschland mit 20 Milliarden US Dollar bei ca. 5 % der US-Rüstungsausgaben), so kann man sich vorstellen, wie groß die amerikanische Überrüstung ist und auch, wie echt die noch während des kalten Krieges geschürten Ängste einer russischen"Militärübermacht" waren. Wenn auch der Krieg gegen de Terror für Amerikaner ähnlich positiv ist wie der pünktlich zur bis dahin schwersten Wirtschaftskrise 1990 aufgetauchte Golfkrieg, so fragt man sich, ob nicht heute die politischen Risiken längerfristig um so größer sind."
"Der Januar Indikator für die amerikanische Börse verheißt ein drittes Baissejahr"
"Die meisten US-Analysten begannen das Jahr 2002 mit einer ähnlich optimistischen Jahresprognose wie in den beiden vorangegangenen Baissejahren. Die Staranalystin von Golman Sachs, Frau Cohen, sieht erneut in der Spitze über 30% Gewinn zum Jahresende. Die meisten Analysten haben offensichtlich noch nicht begriffen, dass es sich diesmal in jeder Hinsicht um einen anderen Konjunkturzyklus handelt als in der Vergangenheit. Nicht nur wurde die Rezession im Gegensatz zu früher nicht durch eine scharfe längere Notenbank-Bremsung ausgelöst, sondern durch schon seit 1997 deutlich fallende Unternehmensgewinne."
"Eine zunächst nur geringfügige Wirtschaftsverbesserung mit dann neuen Rückschlägen im zweiten Halbjahr wäre angesichts nach wie vor auf historischen Höchstständen (PEs fast 50) kaum der Hintergrund für eine echte Aktienhausse."
"In letzter Zeit sinkt das Vertrauen der Anleger in die amerikanische Gewinnberichterstattung immer mehr, weil selbst die hohen Kurs/Gewinn Verhältnisse von ca. 46 (historischer Durchschnitt 15) künstlich geschönt erscheinen."
"Ein weiterer Schritt (neben dem verkauf von Aktien mit schlechten Bilanzen) in Richtung Selbsthilfe scheint der beginnende internationale Run auf das Gold und die Goldminenaktien zu sein. Auch hier dürfte lange Zeit Kursmanipulationen (künstliches Tiefhalten des Goldpreises) genauso eine Marktverfälschung nach unten gewesen sein, wie bei Staatsaktien (Deutsche Telekom) in Europa oder Wachstumsaktien am Neuen Markt oder in Amerika (NASDAQ) nach oben verfälscht wurde. Nach 22 Jahren Baisse und einem Goldpreis, der nicht mehr weit von den Gestehungskosten der Minen entfernt ist sowie einem seit Jahren bestehenden Produktionsdefizit (jährlich werden etwa 1.300 Tonnen Gold weniger von den Minen erzeugt als nachgefragt), scheint der Knoten hier zu platzen."
"Vielleicht gelingt es, den Preis bei der nächsten Wiederstandslinie bei 293 US Dollar zu stoppen, aber wenn man bedenkt, dass die Versteigerungen der Notenbanken der letzten Jahre von maximal 500 Tonnen pro Jahr grade einmal gut vier Milliarden US Dollar ausmachen (bei einem Wert aller Aktien und Anleihen weltweit von über 50.000 Milliarden US Dollar oder einem amerikanischen Verteidigungshaushalts, der bei ca. 380 Milliarden US Dollar liegt), so erscheinen vier Milliarden US Dollar (auch im Vergleich zu praktisch wertlose Argentinien-Anleihen von 150 Milliarden US Dollar) geradezu lächerlich."
"In Japan kaufen die Investoren gleich kiloweise Gold um sich gegen die rund 20%ige Abwertung des Yen in jüngster Zeit zu schützen."
"Auch als Alternative zu den beide großen Währungsblöcken Dollar und Euro kaufen die Anleger das Gelbe Metall. Wenn man die geradezu hemmungslos steigende amerikanische Geldmenge sieht, die außerordentlich schlechten Bilanzen der Unternehmen und die Höchstverschuldungen bei den Verbrauchern, kommen natürlich Sorgen über die Stabilität des Internationalen Finanzsystems auf."
"Auch der Euro dürfte deshalb (wegen der Staatsdefizite und der Osterweiterung) keine ideale Anlagewährung mit hohem Erholungspotential sein. Es ist verständlich, wenn die Anleger in dieser schwierigen Lage international auf Goldkäufe ausweichen (Silber ist wegen des niedrigen Preises bzw. der Lagerhaltung trotz des Produktionsdefizits kaum eine Anlagealternative."
"Die Notenbanken haben bisher durch ihre Verkäufe den Goldpreis zwar künstlich gedrückt, aber letztlich dürften auch Notenbank-Chefs ähnlich wie Aktienanleger nach dem Motto reagieren:"was steigt, wird vorläufig noch nicht verkauft, sondern eher noch gekauft". Nachdem die Notenbank-Goldbestände von fast 70% auf gut 10% gefalle sind, würden sich die Notebank-Chefs wahrscheinlich öffentlicher Anklagen aussetzen, wenn sie Volkseigentum hier zu zu niedrigen Preisen verkaufen würden. Schon Herr Eichel hatte Bedenken, weitere Telekom-Aktien bei Kursen einige hundert Prozent über dem heutigen Niveau (sinngemäß)"zu verschleudern". Um so mehr müssen Politiker sich daran halten, heute nicht wirklich Gold zu den nahezu niedrigste Preisen der letzten 22 Jahre zu billig wegzugeben."
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