- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 07.02.2002, 10:02
- Re: Meldungen am Morgen - Ergänzung - Cosa, 07.02.2002, 10:55
Meldungen am Morgen
~ EU-Währungskommissar Pedro Solbes hat die von ihm
vorgeschlagenen Defizit-Warnungen an Deutschland und Portugal
verteidigt. Es könne wegen wirtschaftlicher Risiken nicht
ausgeschlossen werden, dass Deutschlands Staatsdefizit den
Grenzwert von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts sogar
überschreite, schrieb Solbes am Donnerstag in einem Beitrag für
die"Süddeutsche Zeitung". In jedem Falle nähere sich die
Neuverschuldung dieser Grenze. Solbes appellierte an die
Bundesregierung, eine Frühwarnung beim Finanzministerrat am
Dienstag nicht zu verhindern.
~ In Japan veröffentlichte das Finanzministerium heute Portfolio-Flow-Daten für die letzte
Woche. Die Daten ergaben, dass ausländische Investoren Nettokäufer von japanischen Aktien waren
(3,4 Mrd. JPY). Das dürfte die japanische Regierung in ihrer Überzeugung bestärken, dass ein
schwächerer Yen kein Problem für japanische Assets darstellt. Kräftige Nettoverkäufe japanischer
Staatsanleihen durch ausländische Investoren im selben Zeitraum (-174 Mrd. JPY) dürften als
unproblematisch eingestuft werden, da nur 5,1% der gesamten japanischen Government-Bonds von
ausländischen Anlegern gehalten werden.
~ Das Kreditrating für mexikanische Staatsschulden wurde gestern von den beiden großen
Ratingagenturen Moody’s Investors Service und Fitch überraschend angehoben. In der
Begründung wurde auf die engen Handelsbeziehungen Mexikos mit den USA und das verbesserte
Schuldenmanagement verwiesen. Ein upgrade auch durch die Ratingagentur S&P auf Investment
Grade Status wird durch diesen Schritt noch wahrscheinlicher.
~ Das von Präsident Bush angestrebte Programm zur Konjunkturbelebung
ist im Kongress endgültig gescheitert. Bush hatte
im Senat nicht die erforderliche Mehrheit erhalten. Auch der
Gegenvorschlag der Demokraten scheiterte.
~ Vertreter der US-Automobilindustrie (General Motors, Ford
und DaimlerChrysler) haben Präsident Bush in einem gemeinsamen
Protestbrief gebeten, Japan zum Umschwenken in
der derzeitigen Politik des schwachen Yen zu aufzurufen.
Durch die Schwäche der japanischen Währung verschaffe
sich Japan erhebliche Wettbewerbsvorteile.
~ Der Präsident des japanischen Autokonzerns Honda räumt
ein, dass die Yen-Schwäche „etwas zu weit“ gegangen sei.
~ Das Thema Wechselkurse wird beim G7-Treffen am Wochenende
nach Aussage des kanadischen Finanzministers
nicht auf der Tagesordnung stehen.
~ Die größte Bank Irlands, die Allied Irish Bank, sieht sich
möglicherweise mit dem größten Betrugsfall seit dem Zusammenbruch
der Barings Bank konfrontiert. Ein Devisenhändler
der US-Tochter Allfirst wird verdächtigt, die Bank
durch Scheingeschäfte um 750 Mio USD geschädigt zu haben
~ EU-Erweiterungskommissar Verheugen warnt, der für 2004
angestrebte EU-Beitritt Polens könne sich noch bis 2013 hinauszögern,
wenn der polnische Landwirtschaftsminister auf
Direktzahlungen für Landwirte in Höhe der bisherigen Mitgliedsländer
besteht. (Die EU hat 25% der Direktzahlungen
der bisherigen Mitglieder angeboten)
Und der Witz des Tages, neben der Mexiko-Meldung:
Premier Koizumi schlägt der Bank von Japan vor, zur Überwindung
des Kreditengpasses mehr Liquidität bereitzustellen.
Hubschrauber?
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