- Die neue Pest: Totaler Vertrauensverlust - André, 06.02.2002, 23:50
- Re: @Jue - Die neue Pest - Wie war das 1928/9? - Herbi, dem Bremser, 07.02.2002, 00:03
- Re: @Jue - Die neue Pest - Wie war das 1928/9? / Link - Elliott-Waves, 07.02.2002, 08:01
- Re: Zentralbankgeld zum"Spottpreis" hilft zunächst leider nicht - dottore, 07.02.2002, 10:17
- Re: Die neue Pest: Totaler Vertrauensverlust - ManfredZ, 07.02.2002, 13:16
- Re: @Jue - Die neue Pest - Wie war das 1928/9? - Herbi, dem Bremser, 07.02.2002, 00:03
Re: Zentralbankgeld zum"Spottpreis" hilft zunächst leider nicht
Hi André,
kleiner Hinweis dazu:
>Nicht minder hart wird es die Banken treffen: Sie werden die Kredite, die sie den Unternehmen gewährten, abschreiben müssen.
Richtig.
>Dabei wirkt das US-amerikanische Bankensystem derzeit sehr robust - was es nicht zuletzt der radikalen Politik der US-Notenbank zu verdanken hat. So können die amerikanischen Banken ihre Gewinne stark aufplustern, indem sie Zentralbankgeld zum Spottpreis von unter zwei Prozent einkaufen. Für die von ihnen vergebenen Kredite erhalten sie ein Vielfaches.
Die Banken können nicht ZB-Geld billig einkaufen und es direkt anschließend teuer verleihen. Es läuft etwas anders (dem Autor selbst ist unwohl bei seiner Formulierung, er spricht von"einkaufen" und nicht von"ausleihen"):
Die Banken haben schon ZB-fähige Sicherheiten, sagen wir zu 6 % und können mehr als die 6 % nicht kassieren. Alles, was ihnen hilft, ist der ZB-Satz von 1,75 %, der ihre 6% nicht so stark mindert wie ein Fed-Satz von z.B. 5 %.
Im ersten Fall bleiben ihnen auf ihrer ZB-Position netto 4,25, im zweiten nur 1 %. Das ist alles, womit die Fed den Banken helfen kann.
Sie kann die Bankenergebnisse bezogen auf die bereits vorhandenen Kredite verbessern, aber niemals den Banken"neues Geld" netto geben, das diese dann netto weiter geben könnten.
Kredite entstehen nie zwischen ZB und Banken, sondern immer zwischen Banken und Publikum. Falls sich dort nichts tut, und die US-credits - siehe gestriges Posting - sind schon auf leicht absteigendem Ast (lt. Fed-Statistik seit Nov. 01 mit ca. 40 Mrd $ minus). Da kann keine ZB der Welt was gegen tun.
Entweder es werden"new credits" vereinbart (Banken-Nichtbanken) oder nicht. Die"new credits" können, nachdem sie genommen wurden, natürlich wieder an die Fed weiter gereicht werden (Mechanismus wie beschrieben), und das stärkt auch die Banken (Fed schnippelt weniger vom Zinssatz ab). Aber es müssen erst credits entstanden sein, bevor es überhaupt zur Fed gehen kann.
Da die ZB immer zum Kurswert ankauft, müssten auch die Renditen erst mal am Markt runter, bevor es dann zu"billigeren" neuen credits kommen kann, sofern die Banken ihre netto vergrößerten Margen (weniger Fed-Satz) auch tatsächlich über niedrigere Zinssätze weitergeben. Aber niemals wird eine Bank bei einem Renditeniveau (für bestehende Kredite) von sagen wir 5 % über 10 Jahre jemand einen Kredit zu 4 % über 10 Jahre anbieten.
Am sog."landesüblichen Zinssatz" (Renditesatz) führt also kein Weg vorbei. Die Mühlen mahlen langsam, aber sicher.
Besten Gruß
d.
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