Staat ein unsozialer Arbeitgeber

verfasst von Jochen, 09.02.2002, 20:05

Nach meinen Erfahrungen, in den Staatsdienst zu gelangen, bin ich zu der Erkenntnis gelangt, daß in D der Staat der unsozialste Arbeitgeber ist (eine kleine Erkenntnis für die Menschheit, eine große für mich:-))
1. Der Staat stellt im höheren oder gehobenen Dienst keine Arbeitslosen ein. Warum eigentlich nicht? Von der freien Wirtschaft wird ebendies gefordert.
2. Der Staat geht immer mehr dazu über, Zeitverträge abzuschließen, etwas, wofür die freie Wirtschaft mit"Pfui" bedacht wird. Übernahmegarantien? Na, wir wollen mal sehen (haha):
3. Aufstiegsmöglichkeiten (verständlich bei der derzeitigen Kassenlage) werden von vornherein ausgeschlossen oder sehr erschwert.
4.Es wird keine Rücksicht auf Kündigungsfristen der freien Wirtschaft genommen. Man hat da zu sein, egal wie.
5. Persönliche Erfahrung bei einem Vorstellungsgespräch in einem Ministerium: Ich verstehe nun, warum man sagt, Politiker seien abgehoben und wüßten nicht mehr, was im wirklichen Leben vor sich geht.
6. Ausländer haben keinen Zugang zum Staatsdienst. Warum sollte z.B. ein Franzose kein Lehrer werden?

Kurz gesagt: alles, was in Sonntagsreden gefordert wird, wird vom Staat nicht gemacht. Nur die, die drin sind, denen gehts gut und die schotten sich nach außen ab.

Gruß

Jochen

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