- Aus dem Lande der untergehenden Sonne: Auffangfonds für japanische Aktien... - Tofir, 11.02.2002, 00:11
Aus dem Lande der untergehenden Sonne: Auffangfonds für japanische Aktien...
Japan will mit Auffangfonds für japanische Aktien Ernst machen
Tokio, 8. Februar (Bloomberg) - Die japanische Regierung will schon nächste Woche mit öffentlichen Geldern im Volumen von 2 Billionen Yen (17 Mrd. Euro) einen Fonds auflegen, der Aktien aus den Portefeuilles von UFJ Holdings Inc. und anderen Banken übernehmen soll. Damit hofft sie, den japanischen Aktienmarkt zu stützen, der um den tiefsten Stand seit 18 Jahren pendelt. In den letzten zwölf Monaten hat der Nikkei 225-Index bereits ein Viertel an Wert verloren, denn die Banken trennen sich auf Grund eines neuen Gesetzes von ihren Aktienbeständen.
Finanzminister Masajuro Shiokawa sagte, Japan"muss den Kursrutsch stoppen." Daraufhin legten UFJ, Mizuho Holdings Inc. und andere japanische Bankwerte bereits den zweiten Tag in Folge zu. Die Kurse im Bankensektor insgesamt stiegen in den letzten zwei Tagen um 9,2 Prozent und verhalfen dem Nikkei zu einem Plus von 1,1 Prozent auf 9686,06 Punkte. UFJ, Japans viertgrößtes Kreditinstitut, klettern 3,3 Prozent auf 282.000 Yen. Sumitomo Mitsui Banking Corp., die Nummer Zwei im Bankensektor, legten 1,8 Prozent auf 460 Yen zu."Die Gründung des Auffangfonds zeigt, dass es der Regierung nicht egal ist, was am Markt passiert," sagte Koichi Ogawa, Chef-Fondsmanager bei Daiwa SB Investments Ltd."Die oberste Priorität der Regierung muss sein, eine Finanzkrise zu vermeiden."
Der Minister für Finanzdienstleistungen Hakuo Yanagisawa drängelt, bis Mitte Februar mit den Aktienkäufen zu beginnen. Denn am 31. März endet das Geschäftsjahr, und die Banken stellen ihre Aktienpositionen glatt, bevor sie ihre Bücher schließen."Es ist wichtig, dass der Auffangfonds bald tätig wird, bevor das Geschäftsjahr zu Ende ist. Die Banken neigen dazu, kurz vor Toresschluss noch Aktien zu verkaufen, und das wird den bereits vorhandenen Verkaufsdruck am Aktienmarkt verstärken," erklärte Hakuo Yanagisawa.
Im Juni letzten Jahres wies die japanische Bankenaufsicht die Banken an, ihre Überkreuzbeteiligungen bis September 2004 auf das Niveau des Tier One-Kapitals, ihrer marktfähigen Sicherheiten, zu reduzieren. Die Banken halten beispielsweise erhebliche Anteile an Nippon Steel Corp., Mitsubishi Heavy Industries Co. und Sato Kogyo Co. Wenn sie nun Aktien an einen Auffangfonds verkaufen, können sie weitere Buchverluste bei den Aktien vermeiden. Nach den neuen Bilanzierungsvorschriften müssen die Banken ihre Aktienbestände zu Marktpreisen bewerten statt zu Anschaffungspreisen. Das bringt ihre Bilanzen arg unter Druck, denn der Nikkei hat im letzten Jahr ein Viertel seines Wertes verloren. Die unrealisierten Aktienverluste bei den neun größten japanischen Banken belaufen sich derzeit auf mehr als 5 Billionen Yen, schätzt die Zeitung Nihon Keizai. Das sind 42 Prozent mehr als im September letzten Jahres.
Die Banken, in deren Besitz sich ein Fünftel aller japanischen Aktien befindet, haben 10,7 Mrd. Yen zu dem Fonds beigetragen. Der Fonds darf jedoch nur die Aktien im Wert von 13 Billionen Yen aufkaufen, von denen sich die Banken in den nächsten zwei Jahren trennen müssen. Der Staat und die Banken wollen ihre eingesetzten Gelder wieder hereinholen, indem sie die Aktien in Investmenttrusts stecken, die Aktien herausgeben. Allerdings bezweifeln die Investoren, dass dies bald realisierbar ist."Wer will schon diese Aktien haben? Ich sicherlich nicht," lautet der Kommentar von Dai Nishiyama, Fondsmanager bei Yamaichi Asset Management Co."Vielmehr könnte es passieren, das Japan die notwendigen Gelder über die Emission von Anleihen beschafft. Das würde die Verschuldung erhöhen," fürchtet er."Dann droht Japan eine weitere Bonitätsverschlechterung, die größere Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft haben wird."
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Besonders schön: Der Staat und die Banken wollen ihre eingesetzten Gelder wieder hereinholen, indem sie die Aktien in Investmenttrusts stecken, die Aktien herausgeben.....also Papier auf Papier auf Papier...
Gruss
tofir
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