- ZUFALLSCHARTS/EVOLUTION, Klappe, die zweite - Diplomand, 21.08.2000, 22:29
- Re: ZUFALLSCHARTS/EVOLUTION, Klappe, die zweite - Georg, 22.08.2000, 00:38
ZUFALLSCHARTS/EVOLUTION, Klappe, die zweite
1. ) Dr. B hat uns Zufallscharts konstruiert und darüber geschrieben:
"Stellen sie sich vor, sie sind Chart-Operator, also Chart-Schreiber und sitzen in einer Black Box. Jede Order die sie erreicht, hat womöglich tausend Gründe, warum sie aufgegeben wurde. Diese kennen sie aber nicht - das einzige was sie erreicht ist die Order. Sie als Operator sehen nur, daß sich der Kurs durch die Order verändert - mehr nicht. Und da sie ein fleißiger Chartist sind, bemerken sie nach 50-100 Kursveränderungen Phänomene wie Kursdreiecke, etc, etc, etc..Sie sagen, dass ist ja alles kein Zufall. Alle Order haben einen Grund, warum sie aufgegeben wurden.
Dann schauen sie sich Chart 2 an. Nicht anders verhält es sich mit dem von mir gezeigten Chart. Sie sind wiederum der Chart-Schreiber. Stets wenn sie ein Auto mit ungeradem Kennzeichen überholt subtrahieren sie 1 von der Total-Summe. Und wenn sie ein Auto mit geradem Kennzeichen überholt, dann wird 1 dazu gezählt. Hier sagen sie, handelt es sich um Zufall. Warum, sagen sie es denn bei diesem Beispiel? Alle Autos haben einen Grund, warum sie in der „Weltgeschichte“ herumfahren und sie überholen. Der eine fährt zu Tante Anni, der Andere zur Arbeit, und so weiter. Es bleibt aber ebenfalls ein mathematischer Prozeß des Zufalls."
Meine Frage lautet jetzt: Inwieweit hilft es uns weiter, wenn wir in derartigen Bereichen mit Charttechnik und Elliottwellen arbeiten können? Und noch weiter: Können wir in Bereichen der Naturwissenschaften überhaupt die Frage stellen, warum etwas geschieht?
2. ) dottore hat folgende Bemerkung zur Evolution gemacht:
"Die Knackpunkte der Diskussion sind meines Erachtens: a) Was verstehen wir unter Arten (denn mit Hilfe von Arten wird Evolution"gemessen") b) Warum gibt es schnelle und langsame Evolution c) Müssen wir eine Überkraft annehmen, die aus den vorhandenen Genen plötzlich etwas anderes"macht", d) Ist das ganze Evolutionskonzept nicht überhaupt falsch? e) Was bedeutet Evolution für den Jetztzeit-Menschen, konkret: Kann es sein, dass wir unsere Interpretation von Welt (und darin als wichtigste Massenkraft die Märkte, incl. vor allem die Börsen) unbemerkt evolutioniert haben?
Will heißen: Fühlen und reagieren Menschen heute auf Bewegungen der Finanzmärkte anders als früher (wäre vergleichbar mit dem via Evolution stattgehabten Wegfallen Des Phänomens Schmerz; wir stören uns also nicht mehr an irgendwelchen"unangenehmen" Börsensituationen, z.B. starker Fall von Kursen, sondern machen immer weiter; oder: das Gefühl, es könnte auch mal"abwärts" gehen, gar eine Krise kommen, ist evolutionär abhanden gekommen; schließlich ist das unverdrossene Herangehen der"neuen Generation" von Anlegern an die Märkte erstaunlich, ich habe manchmal den Eindruck, es handle sich um ganz andere Menschen als es sich vor 30, 50 oder 75 Jahren gab)."
Dieser Äußerung stimme ich zu 100 % zu. Es sieht tatsächlich so aus, als ob das so ist. Doch können wir das mit der Evolution in Verbindung bringen? Sind das nicht eher die Gesetze der Psychologie, das Einwickeln der jungen Generation mit vermeintlichen Gesetzen des immerwährenden Konsums und Reichtums???
Soll heißen: Ganz sicher sind diese Eigenschaften bei der nächsten Krise schneller wieder weggemendelt als sie jemals hergemendelt worden sind...
Viele Grüße und eine gute Nacht wünscht
Der Diplomand
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