- Wachsende US Verschuldung belastet - uluwatu, 12.02.2002, 15:56
Wachsende US Verschuldung belastet
Goldman Sachs: Wachsende US-Verschuldung beeinflusst Treasurys
Washington (vwd) - Dass die US-Regierung zum ersten Mal seit fünf Jahren
ihr Limit für die Verschuldung anheben will, dürfte nicht ohne Folgen für
die US-Treasurys bleiben. John Youngdahl, Ã-konom bei Goldman Sachs, vertritt
die Meinung, dass die wachsende Staatsverschuldung den Händlern von
staatlichen Anleihen bald Kopfschmerzen bereiten dürfte. Noch stehe zwar
nicht fest, wie die Verhandlungen zwischen der US-Regierung und dem Kongress
über die Ausweitung des Limits verlaufen würden, schreibt Youngdahl in einem
aktuellen Kommentar. Aber dennoch müssten Marktteilnehmer auf Grund eines
wachsenden Staatsdefizits ab März mit einer Veränderung der Marktbedingungen
rechnen.
Der US-Finanzminister Paul O'Neill hatte dem Kongress Anfang Dezember
einen Antrag auf die Ausweitung der Verschuldungsgrenze auf 6,7 Bill USD von
zuvor 5,95 Bill USD vorgelegt. In der Vergangenheit war das Limit für die
Staatsverschuldung letztmalig im Jahr 1997 angehoben worden. Nach
Einschätzung des Finanzministeriums könnte die US-Regierung bereits im
laufenden Monat die bis dato gültige Grenze erreichen, spätestens jedoch sei
Mitte bis Ende März damit zu rechnen.
Youngdahl geht davon aus, dass der Kongress das Limit nicht mit einem Mal
ausweiten wird. Vielmehr sei damit zu rechnen, dass die Abgeordneten dieses
Thema nun wiederholt debattieren würden, und dass mehrmalige kleinere
Schritte bei der Erhöhung des staatlichen Defizits zu erwarten seien. Denn
so bleibe das Thema im Wahljahr im Gespräch, begründet der Experte diese
Strategie. In der Vergangenheit hat das US-Finanzministerium eine Reihe von
unterschiedlichen Maßnahmen eingeleitet, wenn die Staatsausgaben das
erlaubte Limit zu überschreiten drohten.
So wurden Auktionen in einem bestimmten Umfang angekündigt, deren
Realisierung jedoch von einer Anhebung der Verschuldungsgrenze abhängig
gemacht. Oder der Umfang von regulären Treasury-Auktionen wurde begrenzt,
oder sie wurden verschoben oder gar ganz ausgesetzt. Alternativ setzte das
US-Finanzministerium nicht marktgängige Schuldverschreibungen aus oder
bediente sich bei den sozialen Sicherungssystemen. O'Neill wird am
Donnerstag vor dem Senatsunterkomitee für Finanzen über die langfristigen
Wachstumsperspektiven, den Stand der Staatsverschuldung und die
Notwendigkeit zur Anhebung der Defizitgrenze sprechen.
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