- Was ist dran an der Kritik am Zinskapital? - Wal Buchenberg, 13.02.2002, 16:30
- Re: Was ist dran an der Kritik am Zinskapital? - Jochen, 13.02.2002, 17:00
- Re: Profitrate - Wal Buchenberg, 13.02.2002, 17:37
- Re: Profitrate - JüKü, 13.02.2002, 17:59
- Re: erforderliche Rückstellungen? - Wal Buchenberg, 13.02.2002, 18:11
- Muss mich leider für heute verabschieden.:-) (owT) - Wal Buchenberg, 13.02.2002, 18:14
- Re: erforderliche Rückstellungen? - JüKü, 13.02.2002, 18:19
- Re: erforderliche Rückstellungen? - Jochen, 13.02.2002, 18:21
- Re: erforderliche Rückstellungen? - Euklid, 13.02.2002, 18:36
- Re: erforderliche Rückstellungen? - Jochen, 13.02.2002, 18:47
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- Re: erforderliche Rückstellungen? - Jochen, 13.02.2002, 19:34
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- Re: erforderliche Rückstellungen? - Jochen, 13.02.2002, 19:34
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- Re: erforderliche Rückstellungen? - Jochen, 13.02.2002, 18:47
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- Re: Profitrate - JüKü, 13.02.2002, 17:59
- Re: Profitrate - Wal Buchenberg, 13.02.2002, 17:37
- Re: Zinsrate & Profitrate (Ergänzung) - Wal Buchenberg, 14.02.2002, 09:46
- Re: Was ist dran an der Kritik am Zinskapital? - Jochen, 13.02.2002, 17:00
Re: Was ist dran an der Kritik am Zinskapital?
>Die Kritik am „ausbeuterischen Zinskapital“ taucht hier und anderswo immer wieder auf und diese Kritik hat eine lange Geschichte. Es wäre verkehrt, diese Kritik als grundlos abzutun. Daher ein paar Gedanken für ein kritisch-distanziertes Verständnis:
>Grundlegend für diese Kritik ist:
>- Das Zinskapital ist Erwerb ohne Arbeit.
>- Das Zinskapital ruiniert die arbeitende Gesellschaft.
>Im Grunde ist das dieselbe Kritik, die Marx am Kapital überhaupt geübt hat, die Marx’sche Kapitalkritik wird hier nur auf eine bestimmte Form des Kapitals konzentriert.
>Was ist also an dieser Kritik dran?
>1. In der Frühzeit des Kapitalismus - noch im Mittelalter gab es im Wesentlichen nur diese zwei Kapitalformen: Das Handelskapital und das Wucherkapital (Zinskapital).
>Die Kritik am Wucherkapital war in dieser Zeit besonders heftig und scharf (vgl. Luthers Reden gegen den Wucher), weil der Zinsfuß in der Tat oft so hoch war, dass er den Unternehmer- oder Handelsprofit mit einschloss. Insofern bereicherte sich damals das Wucherkapital an den Bauern, Handwerkern und Händlern und akkumulierte Reichtum auf deren Kosten.
>In der heutigen Zeit scheint das in Teilbereichen wieder zuzutreffen:
>Laut des Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dietrich Hoppenstedt, „arbeitet ein Drittel des „Mittelstandes“ (kleines und mittleres Kapital) mit einem Jahresumsatz bis zu fünf Millionen Euro ohne jeden Gewinn. Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen besitzt kein Eigenkapital.“ (spiegelonline/wirtschaft/0,1518,180580.00.html)
>Dieser Bereich des kleinen und mittleren Kapitals sind nach Meinung der Zinskritiker die „Opfer des Finanzkapitals“. Das ist jedoch eine ganz kurzsichtige und kurzfristige Sicht. Tatsächlich sind es ganz normale Opfer der kapitalistischen Konkurrenz, die dem Bankrott zugehen, nicht weil die Zinsrate so hoch ist, sondern weil ihre individuelle Profitrate so niedrig ist.
Wie soll denn ein Unternehmen pleite gehen, das eine Profitrate hat? Profitrate heißt doch immer letztlich ein + in der Bilanz. Ein Unternehmen, welches aber mit + arbeitet, & sei das + noch so niedrig, kann nicht pleite gehen.
Gruß
Jochen
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